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|8|6|Und wie dick das Fell ist, das ich heut trag, entscheid ich immer morgens vorm Kleiderschrank - heut ist es eher aus der Collection "nacktmull". (Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Gartenheidelbeere Vaccinium corymbosum - Kultur und Schnitt  (Gelesen 35523 mal)

Susanne

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Gartenheidelbeere Vaccinium corymbosum - Kultur und Schnitt
« am: 14. Dezember 2003, 01:55:22 »

Ich habe mir wirklich Mühe gegeben und für meine amerikanischen Strauchheidelbeeren extra saure Beete angelegt, mit viel schönem Laub- und Rindenmulch.
Nach einem Jahr ist ein Vaccinium (Blue Crop) k.o., die beiden anderen (Hardy Blue und Sunshine Blue) leben noch, sehen aber irgendwie mickrig aus. Die Stengel sind nicht gleichmäßig rot, sondern an manchen Stellen verholzt, das aber auch nicht gleichmäßig. Der Zuwachs ist spierig und kurz.

Soll ich sie schneiden? Und wenn ja, dann wann und wie?

Über den Schnitt von Strauchheidelbeeren habe ich nichts in meinen Büchern. Die Angaben im Netz sind widersprüchlich, sie reichen von "gleich nach der Blüte" bis zu "im Spätwinter des dritten Jahres nach der Pflanzung".


« Letzte Änderung: 21. November 2008, 10:09:26 von Susanne »
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bernhard

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #1 am: 14. Dezember 2003, 10:35:00 »

hallo susanne,

kopf hoch! das wird schon....... den auch hier gilt wieder einmal: "Die Geduld ist des Gärtners größte Tugend!"

Zitat
Nach einem Jahr ist ein Vaccinium (Blue Crop) k.o., die beiden anderen (Hardy Blue und Sunshine Blue) leben noch, sehen aber irgendwie mickrig aus. Die Stengel sind nicht gleichmäßig rot, sondern an manchen Stellen verholzt, das aber auch nicht gleichmäßig. Der Zuwachs ist spierig und kurz.

wenn ich das richtig interpretiere ist das beet/die pflanzung als relativ neu. auch ich habe zwei davon - die sorten weiß ich jetzt nicht auswendig - an verschiedenen plätzen gepflanzt. eine heuer, die andere besitze ich schon drei jahre. und obwohl die beobachtungsgrundlage gering ist, wage ich folgende behauptung: sie brauchen zeit sich zu etablieren. auch bei verwandten und bekannten konnte ich diese beobachtung mach. da tat sich auch im zweiten jahr nichts bis wenig. erst heuer im dritten standjahr hat die einen v.c. einen ordentlichen basaltrieb geschoben. :D , sonst war sie damit beschäftgigt zu verholzen oder kurztriebe zu machen.

ich habe aus diesen beiden bisher nur abgestorbenes herausgeschnitten. die herbstfärbung war bei einem zufriedenstellende gelb bis leicht rosa, beim anderen atemberaubend orange-rot.

.... und dann hab ich jetzt mal ein bisserl für die in meiner literatur gestöbert:

Michael Dirr schreibt in seinem manual (da amerikanisches buch, hab ich mir da jetzt mehr erwartet) . zum schnitt stand da nur: "prune after fruiting" - entweder dürftig oder die unumstrittene regel! Dirr sollte es eigentlich wissen.

Zitat
Nach einem Jahr ist ein Vaccinium (Blue Crop) k.o.,
da denk ich mal: du bist unschuldig. containerpflanzen die nicht anwachsen, gerade oft bei den in torf herangezogenem kulturmaterial (azalea), sind mir schon öfter aufgefallen. die ballen sind oft so dicht verwurzelt, daß auch eine ballenauflockerung keinen erfolg richtung anwachsen bringt. das fällt für mich in die kategorie: sollte halt nicht sein, ich gebe nicht auf, nächster versuch. ich habe da schon beste erfahrung mit weniger gut durchwurzelten containerpflanzen gemacht. besserer ausweg: kleinere baumschulen die ältere exemplare in gutem substrat (nicht reiner torf. anbieten).

Zitat
die beiden anderen (Hardy Blue und Sunshine Blue) leben noch, sehen aber irgendwie mickrig aus.


franz boerner schreibt in seinem schon älteren aber hervorragendem werke "blütengehölze für garten und park" : ".....die Früchte sind groß wie dicke Johannisbeeren, und auch der Ertrag ist nach längeren Wartejahren groß, wenn ..."

dieses wenn bezieht sich jetzt auf die bodenbeschaffenheit, die optimal passen muß, denn sie seien kapriziös. saurer moorboden, gleichmäßige bodenfrische und reagieren sehr sauer schon auf die geringsten kalkmengen (gießwasser!!!). so gesehen schreibt er weiter, daß die kulturheidelbeere im garten gedeihen "kann (kann!!)".

in boerner/koch "gehölzschnitt" ist angeführt, daß "kein Schnitt nötig".
sei.

am plausibelsten erscheint mir eine angabe von helmut pirc in "wildobst im eigenen garten": neben dem hinweis, der boden dürfe weder staunässe noch trockenheit aufweisen bzw. es sei ein sonniger standort wegen blütenbildung und fruchsüße zu bevorzugen, meint er"ein schnitt während der winterruhe ist anzuraten, abgestorbene und beschädigte triebe müssen entfernt werden. die blütenbildung erfolgt am einjährigen holz, deshalb sollte man darauf achten, daß immer genügend junge triebe vorhanden sind, die älteren, etwa 3jährigen triebe entfernt man bodennah, eine verjüngung erfolgt durch neutriebe aus dem wurzelstock."

weiters konnte (Joyce) ich in folgendes finden, daß abgesehen von der entfernung von abgestorbenem oder beschädigtem für die dauer von 2 bis 3 jahren nur dann geschnitten werden sollte, wenn eine unzureichende verzweigung gegeben ist. in diesem fall, die längsten triebe mitte frühling um etwa ein drittel einkürezn. nach dieser zeit soltle ein erhaltungsschnitt nach folgendem muster vorgenommen werden. alte äste bringen geringeren ertrag. gut offenes geheimis. weiter... ab dem 3. jahr jährlich auslichten. zw. spätherbst und spätwinter zwei bis drei der ältesten gerüstäste auf starkwüchsige junge triebe einkürzen oder, wenn keine vorhanden sind, direkt über dem boden abschneiden.

Fazit: es scheint hier wohl keine einheitlich praxis zu geben. nach meinen beobachtungen und scheinen mir pirc und joyce wohl die praktikabelsten ansätze zu bieten. besonders die dreijährige eingewöhnungszeit (boerner und joyce) scheint ein wesentliches faktum zu sein.
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Bernhard

Hermann.

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #2 am: 14. Dezember 2003, 10:50:19 »

Hallo Bernhard,

in welchem Boden gedeien denn Deine Heidelbeersträucher? Ich habe sehr lehmigen Gartenboden. Hat es da einen Sinn solche Pflanzen anzubauen? Meine Weiki´s wachsen allerdings recht gut mit etwas Unterstützung durch Aluminiumsulfat.

Oder gibt es inzwischen Strauchheidelbeeren, die nicht mehr so empfindlich auf Kalk reagieren?

Viele Grüße
Hermann
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bernhard

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #3 am: 14. Dezember 2003, 10:55:38 »

hallo hermann,

mW gibt es zahlreiche selektionen hinsichtlich der früchte. sauren boden brauchen sie wohl alle.

meine neuere steht in einem sehr sauren beet (ähnlich susannes angaben). die andere steht am fuße einer platane. das pflanzloch wurde substratmäßig entsprechend und großzügig aufgebessert. früher stand da jahrzehnt eine silbertanne. von da her eher sauer.

ich denke, lehmiger boden und lockere saure substrate stehen zu einander in widerspruch. es wird wohl nur gelingen, wenn du ein entsprechendes beet anlegst.
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Bernhard

tapir

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #4 am: 14. Dezember 2003, 11:57:32 »

Hallo!

Ich habe eine Zuchtheidelbeere seit einigen Jahren in einem Topf (75 cm Durchmesser) auf der Terrasse. Geschnitten habe ich sie letzten Spätwinter erstmals, daraufhin hat sie heuer unglaublich stark zugelegt (ist mir sozusagen schon über den Kopf gewachsen! 8))

Zum Schnitt ein Zitat von Joachim Breschke aus „Obstgehölze“: Ausgelichtet werden die hochbuschigen Sträucher wie Johannisbeeren. Niedrige Formen schneidet man alle 6 bis 8 Jahre dicht über dem Boden ab. Nach 15 Standjahren kann diese Methode überalterte Hochbüsche verjüngen. Um das hinauszuschieben wird alles abgetragene Holz, daß älter als 4 oder 5 Jahre ist, am Boden weggeschnitten, so daß 6 bis 8 Bodentriebe und einige Jungtriebe als Nachwuchs ürigbleiben. Seitentriebe läßt man unter Kniehöhe stehen und lichtet sie später dort aus, wo sie zu dicht gebüschelt sind.

@Susanne: schneiden würde ich an deiner Stelle erst nach dem heurigen Winter und dann auch nur die erfrorenen Triebspitzen. Die Mulchschicht (Rindenmulch, Sägespäne) ist ganz enorm wichtig für Heidelbeeren (für Feuchtigkeitshaushalt, Bodenansäuerung und Einbringung von Mykhorrizapilzen). Wenn du im Frühling Dünger einarbeitest (einen kalkfreien, also für Moorbeetpflanzen geeigneten! ) mußt du sehr vorsichtig sein, damit du die feinen Wurzeln dicht unter der Oberfläche nicht beleidigst. Unter Heidelbeersträuchern darf nicht gehackt werden.

@Hermann: Heidelbeeren mögen stark humosen, sauren Boden (70% Humusgehalt, pH 3,5-5,5), diese Werte hat normaler Gartenboden sicher nicht (ca. 5% Humusgehalt, pH um 6,5). Allerdings lassen sich die optimalen Bedingungen für Heidelbeeren durch Ausheben einer Pflanzgrube mit 1 mal 1 Meter ca.60 cm Tiefe und Auffüllen mit Moorbeeterde schaffen. Alternativ könnte man auch eine Mischung aus: Torf, Walderde, Sand und vermoderten Holzabfällen bereiten. Wir haben als wir unsere Heidelbeere eingetopft haben auch eine gleiche (Sorte weiß ich leider nicht mehr) für den Garten der Schwiemu besorgt und mit einer Handvoll Rhododendronerde eingebuddelt . Diese Heidelbeere lebt zwar noch, ist aber kaum gewachsen und bringt nur ein paar mickrige Früchte.

Liebe Grüße, Barbara

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bernhard

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #5 am: 14. Dezember 2003, 12:03:09 »

zu verwendung von rhodoerde und torf: ich verwende ihn nie rein. ich nehme ihn nur zur untermischung. das sieht dann so aus: kompost, ein wenig sand oder sandige gartenerde, torf/rhodoerde, nadeln aus dem wald, walderde, laub. evtl. feinen rindenmulch zum untermischen.
so kann im gegensatz zu reinem torf auch der feuchtigkeitsgehalt dauerhaft gehalten werden.
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Bernhard

Susanne

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #6 am: 14. Dezember 2003, 13:23:44 »


Herzlichen Dank Bernhard und Barbara für die prompten und ausführlichen Antworten!
Ich muß mich wohl in Geduld üben. Denn außer Zeit haben die Pflanzen alles, was sie bislang brauchten.

Übrigens verzichte ich bei der Anlage von sauren Beeten auch weitgehend auf Torf. Stattdessen verarbeite ich viele Sägespäne, Sand, Rindenmulch, Kompost und Billigblumenerde aus dem Kompostwerk. Allerdings mische ich all das mit meiner lehmig-humosen Gartenerde, sozusagen als Kompromiß zwischen vorhandenem und gewünschtem Substrat.

Noch ein Frage zum Aufbewahren eurer Informationen. Geht dieser thread in ein Archiv (ich habe hier noch keins gesehen) ein oder sollte ich ihn besser ausdrucken?


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bernhard

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #7 am: 14. Dezember 2003, 13:38:14 »

du kannst ihn dir natürlich ausdrucken oder speichern.

ein archiv wird es sicher geben.

muß aber noch programmiert werden.
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Bernhard

Hermann.

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #8 am: 14. Dezember 2003, 18:14:41 »

Hallo Barbara,
hallo Bernhard,

ich hatte vor Jahrzehnten mal Gartenheidelbeeren angepflanzt. Sie mickerten so vor sich hin und gingen schließlich ein. Ich glaube ich lass es lieber sein. Aus Euren Antworten schließe ich, dass es wohl noch keine kalkresistenteren Sorten gibt.

Danke für die Tipps
Hermann
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potz

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #9 am: 15. Dezember 2003, 17:16:08 »

Aus Euren Antworten schließe ich, dass es wohl noch keine kalkresistenteren Sorten gibt.

Doch - angeblich 'Blue Crop'.
Mein örtlicher Baumschuler war neulich auf einem Seminar über 'torffreien Heidelbeeranbau' und meinte, Bodenvorbereitung sei zwar nötig, aber bei weitem nicht mehr in dem Ausmaß wie früher.
Wenn ich ihn wieder treff, frag ich nochmal nach - steht sowieso an bei mir, weil ich selber im Frühjahr welche pflanzen will.
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Hermann.

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #10 am: 15. Dezember 2003, 18:10:09 »

@Potz:
Wenn das so ist, wäre es auch für mich interessant. Schreib doch bitte, was er meint.

Hermann
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Hermann

potz

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #11 am: 15. Dezember 2003, 20:20:20 »

@Hermann : Jo, wanns was zu berichten gibt, werde ich berichten.
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Equisetum

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #12 am: 25. Juli 2004, 02:41:46 »

Muß den Thread mal hochholen.
Ich habe einen Baumschul-Heidelbeerstrauch und einen von einem Bauern aus dem Münsterland. Gut geht's denen scheinbar nicht, sie wachsen kaum und tragen auch nicht besonders. Das liegt vielleicht einerseits daran, daß sie erst zwei Jahre stehen, andererseits keinen idealen Boden haben.
Nun möchte ich als Bodendecker einige Vaccinium myrtillus pflanzen und den Boden vorbereiten, damit sie eine Chance haben. Einige Tips für sauren Boden konnte ich weiter oben schon lesen. Klappt das denn auch zwischen anderen Sträuchern, die es nicht so sauer brauchen?
@potz, hat Dein Baumschuler was zum torffreien Heidelbeeranbau gesagt?
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brennnessel

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #13 am: 25. Juli 2004, 07:44:00 »

Aus Euren Antworten schließe ich, dass es wohl noch keine kalkresistenteren Sorten gibt.

Doch - angeblich 'Blue Crop'.


Hey, super! Da habe ich ja dann die richtige Sorte erwischt ;D !
Ich bekam voriges Jahr so ein tragendes Sträuchlein geschenkt , setzte es in einen 15l-Kübel und ließ es in der Garage überwintern. Heuer war fast jeder Trieb voller großer süßer Beeren! Ich gieße meist mit Regenwasser,a ber auch schon mal mit welchem von unserem Brunnen! Ich mulche mit verrottender Nadelstreu aus dem Wald.
Sind eigentlich alle Holzabfälle "sauer" - auch Buchensägespäne?
Kann man, wenn dann mal Schnitt fällig wird, damit Ableger machen?
Von diesem kostbaren Gehölz kann ich einfach nichts wegwerfen! ;)

Lieben Gruß Lisl
« Letzte Änderung: 08. August 2004, 19:03:44 von brennnessel »
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potz

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Re:Schnitt von Vaccinium corymbosum
« Antwort #14 am: 25. Juli 2004, 22:01:33 »

@potz, hat Dein Baumschuler was zum torffreien Heidelbeeranbau gesagt?
@equisetum:
Ja - hab auch ein Beet angelegt und 4 'BlueCrop' gepflanzt.
Meine Machart : Graben 40cm tief, 120cm breit, Pflanzabstand 100cm, besser wären 120cm.
Aussenrum eine Sperre für die Wiesenausläufergräser und zwengs Mäuse, untenrein Hasendraht (6-Eckgeflecht, 13mm) gegen Wühlmäuse, die Heidelbeerwurzeln sehr lieben und das lockere Substrat schon gleich 3-mal!
Bodengemisch : 1/3 Mutterboden, 1/3 FICHTEN-Sägespäne, 1/3 Rindenhumus.
Verdunstungsschutz mit einer dicken Schicht Fichtennadelstreu.
Die 3 wichtigsten Faktoren nach Aussage des Fachmanns :
1. Boden locker, locker und nochmals locker, auch deshalb der Rindenhumus und die Sägespäne.
2. Fichten(!!!)späne und nichts anderes, weil die Heidelbeeren mit Mykorrizapilzen der Fichte verbandelt sind.
3. ph-Wert auf (ich glaube..) 4,8 senken. Gemacht hammas mit Elementarschwefel (das Produkt ist eigentlich ein Spritzmittel, Name vergessen, kann ich aber eruieren)

Eigentlich ganz simpel .. etwas aufwändig, ja .. aber das Zeug steht ja dann auch ewig.

Von Bodendeckern im selben Beet hat man mir abgeraten.

das Ganze ist abgeleitet von Versuchsreihen einer Schweizer Uni für den Plantagenanbau, die teilweise nur auf Fichtensägespan-Wällen angebaut haben.

@lisl, eigentlich ist kein Holzabfall "sauer", aber ich kanns dir nicht erklären. Vielleicht rührt sich Günther.
Und soo kalktolerant ist 'Bluecrop' anscheinend auch wieder nicht - im Vergleich zu anderen Sorten ja, aber deswegen verträgt sie noch lange keinen ph-wert von sagenwirmal 6,5.
Sterben wird sie nicht, aber langsam rückwärts wachsen.
Von Kübelhaltung hat man mir abgeraten, aber gehen tuts.
Nur, seine normale Endhöhe von 2m wirst du im Kübel nie sehen. Weiters stellt sich das Düngeproblem.
Ableger scheinen bei Heidelbeeren eine unwahrscheinlich diffizile Sache zu sein.

HTH, Walter
« Letzte Änderung: 25. Juli 2004, 22:07:03 von potz »
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