hallo susanne,
kopf hoch! das wird schon....... den auch hier gilt wieder einmal: "Die Geduld ist des Gärtners größte Tugend!"
Nach einem Jahr ist ein Vaccinium (Blue Crop) k.o., die beiden anderen (Hardy Blue und Sunshine Blue) leben noch, sehen aber irgendwie mickrig aus. Die Stengel sind nicht gleichmäßig rot, sondern an manchen Stellen verholzt, das aber auch nicht gleichmäßig. Der Zuwachs ist spierig und kurz.
wenn ich das richtig interpretiere ist das beet/die pflanzung als relativ neu. auch ich habe zwei davon - die sorten weiß ich jetzt nicht auswendig - an verschiedenen plätzen gepflanzt. eine heuer, die andere besitze ich schon drei jahre. und obwohl die beobachtungsgrundlage gering ist, wage ich folgende behauptung: sie brauchen zeit sich zu etablieren. auch bei verwandten und bekannten konnte ich diese beobachtung mach. da tat sich auch im zweiten jahr nichts bis wenig. erst heuer im dritten standjahr hat die einen v.c. einen ordentlichen basaltrieb geschoben.
, sonst war sie damit beschäftgigt zu verholzen oder kurztriebe zu machen.
ich habe aus diesen beiden bisher nur abgestorbenes herausgeschnitten. die herbstfärbung war bei einem zufriedenstellende gelb bis leicht rosa, beim anderen atemberaubend orange-rot.
.... und dann hab ich jetzt mal ein bisserl für die in meiner literatur gestöbert:
Michael Dirr schreibt in seinem manual (da amerikanisches buch, hab ich mir da jetzt mehr erwartet) . zum schnitt stand da nur:
"prune after fruiting" - entweder dürftig oder die unumstrittene regel! Dirr sollte es eigentlich wissen.
Nach einem Jahr ist ein Vaccinium (Blue Crop) k.o.,
da denk ich mal: du bist unschuldig. containerpflanzen die nicht anwachsen, gerade oft bei den in torf herangezogenem kulturmaterial (azalea), sind mir schon öfter aufgefallen. die ballen sind oft so dicht verwurzelt, daß auch eine ballenauflockerung keinen erfolg richtung anwachsen bringt. das fällt für mich in die kategorie: sollte halt nicht sein, ich gebe nicht auf, nächster versuch. ich habe da schon beste erfahrung mit weniger gut durchwurzelten containerpflanzen gemacht. besserer ausweg: kleinere baumschulen die ältere exemplare in gutem substrat (nicht reiner torf. anbieten).
die beiden anderen (Hardy Blue und Sunshine Blue) leben noch, sehen aber irgendwie mickrig aus.
franz boerner schreibt in seinem schon älteren aber hervorragendem werke "blütengehölze für garten und park" : ".....die Früchte sind groß wie dicke Johannisbeeren, und auch der Ertrag ist nach längeren Wartejahren groß, wenn ..."
dieses wenn bezieht sich jetzt auf die bodenbeschaffenheit, die optimal passen muß, denn sie seien kapriziös. saurer moorboden, gleichmäßige bodenfrische und reagieren sehr sauer schon auf die geringsten kalkmengen (gießwasser!!!). so gesehen schreibt er weiter, daß die kulturheidelbeere im garten gedeihen "kann (kann!!)".
in boerner/koch "gehölzschnitt" ist angeführt, daß
"kein Schnitt nötig".
sei.
am plausibelsten erscheint mir eine angabe von helmut pirc in "wildobst im eigenen garten": neben dem hinweis, der boden dürfe weder staunässe noch trockenheit aufweisen bzw. es sei ein sonniger standort wegen blütenbildung und fruchsüße zu bevorzugen, meint er
"ein schnitt während der winterruhe ist anzuraten, abgestorbene und beschädigte triebe müssen entfernt werden. die blütenbildung erfolgt am einjährigen holz, deshalb sollte man darauf achten, daß immer genügend junge triebe vorhanden sind, die älteren, etwa 3jährigen triebe entfernt man bodennah, eine verjüngung erfolgt durch neutriebe aus dem wurzelstock." weiters konnte
(Joyce) ich in folgendes finden, daß abgesehen von der entfernung von abgestorbenem oder beschädigtem für die dauer von 2 bis 3 jahren nur dann geschnitten werden sollte, wenn eine unzureichende verzweigung gegeben ist. in diesem fall, die längsten triebe mitte frühling um etwa ein drittel einkürezn. nach dieser zeit soltle ein erhaltungsschnitt nach folgendem muster vorgenommen werden. alte äste bringen geringeren ertrag. gut offenes geheimis. weiter... ab dem 3. jahr jährlich auslichten. zw. spätherbst und spätwinter zwei bis drei der ältesten gerüstäste auf starkwüchsige junge triebe einkürzen oder, wenn keine vorhanden sind, direkt über dem boden abschneiden.
Fazit: es scheint hier wohl keine einheitlich praxis zu geben. nach meinen beobachtungen und scheinen mir pirc und joyce wohl die praktikabelsten ansätze zu bieten. besonders die dreijährige eingewöhnungszeit (boerner und joyce) scheint ein wesentliches faktum zu sein.