Erhama, das ist bitter
Ich frage mich allerdings immer: wo kommen die ganzen Leute her? Ich dachte, die Deutschen werden immer weniger?
Außerdem erstaunt mich, dass die Leute sich irgendwo einen Bauplatz kaufen und es ihnen völlig Brille ist, in was für einem Dorf sie da genau landen. Dass sie ein Häuschen mit Garten wollen, und dann über die viele Arbeit jammern. Dass sie vor dem Verkehr in der Stadt fliehen und durch ihre Pendelei das Problem noch verschärfen.
Es gibt sicherlich "geborene Landeier", die nur aufgrund ihrer Lebenssituation zeitweise in der Stadt gelandet sind. Aber viele Stadtmenschen bleiben Stadtmenschen und wollen nur die vermeintliche Ruhe auf dem Land. Das sind dann die, die sich über krähende Hähne, frühmorgendliche Holzsägerei oder Mädrescher, die zur Erntezeit 24 Stunden unterwegs sind, aufregen
Genau das ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt. Eigentlich gibt es für die Dörfer nur 2 "Schicksale": Entweder sie sterben langsam aus (wenn sie am A.sch der Welt liegen), oder sie werden zersiedelt (wenn sie im Speckgürtel einer größeren Stadt liegen). In meinem Umfeld gibt es viele zersiedelte Dörfer - das führt dann zu gesichtslosen Neubauvierteln, davon galoppierenden Immobilienpreisen (und darüber befriedigt grinsenden Ex-Landwirten), am Straßenrand parkenden Blechlavinen und so kuriosen Dingen wie die Verlegung des jährlichen Ringreitens vom zentralen Dorfplatz zum dezentralen Reitverein.
Dasselbe Schicksal haben die Randbezirke der Metropolen. Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Wiesen hier schon vernichtet wurden, könnte ich heulen. Auf jedem verkauften Grundstück entstehen mindestens doppelt so viele Häuser wie im Altbestand vorhanden waren. Es ist eben "in", im oberen Alstertal bzw. in den Walddörfern zu wohnen - wenn man es sich finanziell leisten kann.
Immerhin - unser Grundstück hat eine immense Wertsteigerung erfahren, eine gute Basis für eine künftige "Flucht aufs Land"
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