Epimedien sind generell robust und zäh, solange sie nicht überwachsen werden. Besonders robust sind die Arten aus Europa. Sie sind an Spätfröste jetzt nicht unbedingt gewöhnt, aber sie treiben dann noch Blüten nach und sie wachsen nicht gleich los, wenn es warm wird, weil sie aus Gebieten kommen, wo es Föhn gibt und Plusgrade mitten im Winter immer wieder mal vorkommen. Offenbar hat die Evolution nur jene übriggelassen, die dann nicht gleich loslegen. Anders die Epimedien asiatischer Herkunft. Sie stammen aus dem kontinental geprägten Inland, wo es sehr kalte Winter gibt, die dann langsam, aber stetig, in Sommer übergehen. Krasse Temperaturgegensätze im Frühling gibt es dort eher nicht, im Gegenteil, sobald es auch nachts warm ist, kann eine Pflanze davon ausgehen, dass jetzt der Frühling kommt. Deswegen treiben die asiatischen Epimedien (E. acuminatum, grandiflorum, diverse Hybriden) aktuell munter aus, denn in ihrer Heimat kann das akutelle Wetter nur Frühling bedeuten
. Dass es nochmal frieren könnte, das steht nicht auf ihrem Vegetationsplan. Wird es aber. Und ich kann unmöglich alle abdecken. Weil ich ja ihr Laub noch drangelassen habe, ist es mir erst heute aufgefallen. Manche sind schon 5cm draußen! Die Europäer dagegen schlafen noch. Vernünftigerweise.
Epimedien gehen aber an Spätfrösten nicht ein. Nur ihre Blüten, die als erstes erscheinen, gehen kaputt. Manchmal blühen sie auch nach, aber nicht immer und nicht zuverlässig.