Naja - wenn man JETZT auf die Fotos mit dem leise plätschernden Bach schaut - und die erodierten Ufer und das zerstörte Rohr ausblendet.....ists schon idyllisch
Nee, im Ernst mir war sofort die Tragweite des Problems klar, Wasser ist eine Naturgewalt.
Und ehrlich gesagt - billig und selbermachbar stell ich mir bei dem Umfang des Problems sehr schwierig vor
Wenn Baumstämme weggeschwemmt werden, wird auch noch so viel Naturstein ebenfalls diesen Weg nehmen.
Es sei denn, es wäre eine Art Trocken-Zyklopenmauer aus richtig großen Brocken, so 2mx1m oder mehr - die kannst du aber nicht mehr alleine bewegen.
Allerdings wäre ein erster Schritt, die kleinen Steinbrocken nicht einfach nur an den Uferstellen aufzuschichten oder abzukippen, sondern dort Gabionen zu erstellen, das sind diese Drahtgitterkörbe, die heutzutage oft als Schallschutzmauer an Autobahnen und inzwischen schon als Zaunersatz in Hausgärten benutzt werden, ursprünglich aber genau aus dem Bereich Uferstabilisierung kommen.
Die Drahtkörbe kriegt man so zu kaufen, also unbefüllt, sind auch nicht sooo teuer.
Gibts in verschiedenen Maßen, auch 1m oder 2m lang.
Die müsstet ihr/du an den stark angegriffenen Stellen aufbauen - erst etwas Böschungsfuß abtragen, damit die Körbe mit leichter Neigung zur Böschung hinterher stehen, am besten ein "Fundament" aus Schotter drunter (also unter der Wasserlinie), daß die gesamte Gabione nicht unterspült werden kann und dann mit den Steinbrocken befüllen, am besten mehrer nebeneinander, die kann man fest miteinander verbinden.
Dann kann das Wasser nicht mehr an einer Stelle einzelne Steine herausspülen, bis alles zusammenbricht und wegschwimmt.
Mit den Kisten erzeugst du eher starke Strömungen, Strudel und Verwirbelungen, das könnte sehr kontraproduktiv sein und zu weiterer Erosion hinter/unter den Kisten führen - die Ufer- und Böschungslinie muß sozusagen "organisch", "geschwungen" sein und dem Wasser nicht viel Angriffspunkte bieten, keine harten, hervorstehenden Kanten usw.
Lebendige Ufersicherung, Lebendbau, ist auch möglich, es gibt Lebend-Faschinen, Buschlagen, Spreitlagen, Flechtwerk/Flechtzäune usw., das könnte sogar mit dem Selbermachen hinhauen.
Meist werden Weiden für so etwas genommen, da die an genau so einen Standort angepasst sind, sehr schnell wachsen, sehr schnell Wurzeln bilden, Überschwemmungen vertragen usw.
Könnte bei dir ein Problem sein, weil der Bach im Schatten der Waldbäume fliesst, Weiden brauchen eher Sonne
Du müsstest recherchieren, mit welchen Weiden-Arten - oder vielleicht auch andere Ufergehölzen für Schatten - bei euch drüben solche Sicherungsmaßnahmen gemacht werden.
Mit Privet, also Liguster, wird das nicht dauerhaft klappen, mit staudigen Gewächsen wie Schilf oder Rohrkolben alleine gar nicht.
Vielleicht wärs auch interessant, zu schauen, warum das Wasser so agressiv ist - war es das früher auch?
Dann wäre das Bachbett schon viel breiter, die großen Waldbäume nicht auf einmal unterspült, die stehen ja schon sehr lange BEVOR sie unterspült wurden.
Wird irgendwo weiter oberhalb am Bachlauf mehr Wasser bei Starkregen eingespeist?
Parkplätze oder große versiegelte Flächen?
Da kann man zwar wahrscheinlich nichts dagegen unternehmen - aber vielleicht kann man die Gemeinde mit ins Boot holen für das Bachbett oberhalb von euch und auf "Gemeindeland".
P.S.: alle Angaben ohne Gewähr - wie geschrieben hatte ich Ingenieurbiologie nur als Nebenfach und obwohl es mich interessierte, nach der Prüfung keine Berührung damit mehr