Wer jetzt Zeit hat sollte in die Berge gehen und Pflanzen jagen. Es rockt.
Der Hochfelln ist der Chiemgauer Ausflugs- und Aussichtsberg. Mit einer Höhe von 1.674 m gehört er nicht zu den ganz hohen Bergen im Chiemgau. Dafür macht ihn seine Lage direkt am Alpenrand zu einem Aussichtsberg ersten Ranges. Von Bergen im Tal auf den Gipfel sind es 1.200 Höhenmeter.
Tiefblick
Die Vegetation ist typisch für die Voralpen-Kalkberge. Der ‚Felln‘ birgt auch ein paar Kostbarkeiten die man sonst nicht so leicht findet.
Die ersten abgebildeten Pflanzen finden sich im Gipfelbereich, als montan bis hochmontan anzusprechen. Knapp über der Baumgrenze und im felsigen Gipfelbereich.
Berg Hahnenfuß, Ranunculus montanus
Gentiana verna, Frühlingsenzian, Schusternägele
Allium victorialis, Allermannsharnisch. Ein sehr selten gewordener Lauch, blüht weiß.
Pulmonaria mollis ssp. alpigena, Weiches Lungenkraut. Auch eine Seltenheit.
Hier mit Blüte.
Viola biflora, Zweiblütiges Veilchen, typische Pflanze dieses Bereiches.
Polygala alpestris, Alpenkreuzblümchen
Globularia cordifolia, Herzblättrige Kugelblume
Asplenium viride, Grüner Streifenfarn
Valeriana dioica, Kleiner Baldrian
Vaccinium myrtillis, Heidelbeere, der Übergang zwischen Blüte und Frucht ist besonders farbig.
Polygala alpestris, Pedicularis verticillata (Quirlblättriges Läusekraut) und Anthyllis vulneraria (Wundklee) in bunter Kombo.
Primula auricula, Aurikel, ein Schatz der Alpen.
Nochmal im extremen Habitat.
Gentiana clusii, Stengelloser Kalkenzian
Rhamnus pumila, Zwergiger Kreuzdorn
Rhodothamnus chamaecystus, Zwerg Alpenrose, noch so ein seltener Schatz.
Pedicularis foliosa, Beblättertes Läüsekraut, staatliche Erscheinung.
Pulsatilla alpina ssp alpina, Alpenküchenschelle, die Art der Zentralalpen blüht gelb (Schwefelanemone).
Convallaria majalis, Maiglöckchen
Aster bellidiastrum, Alpenmaßliebchen, übergroßes Gänseblümchen feucht durchrieselter Standorte.
Anemone narcissiflora, Berghähnlein, gartenwürdige Schönheit.
Blütencloseup
Jetzt geht es in tiefere Lagen, Waldgrenze und darunter. Habitate sind hier kelinräumig verschieden, einerseits eher luftfeuchter Schluchtwaldcharakter, andererseits wärmeliebende Kalkbuchenwälder und Magerrasen.
Lilium martagon, Türkenbund, im Austrieb
Symphytum officinale, Wallwurz, Beinwell
Thalictrum aquilegifolium, Akeleiblättrige Wiesenraute. Die Blätter im Hinterrund rechts gehören zu Aconitum vulparia, Gelber Eisenhut.
Die strahligen Blüten kurz vor dem Aufblühen.
Dryas octopetala, Silberwurz
Phyteuma orbiculare, Köpfige Teufelskralle. Im Hintergrund orange ist Hieracium aurantiacum
Vincetoxium hirundinaria, Schwalbenwurz. Blüht später weiß.
Rosa pendulina, Alpenheckenrose, besonders schön gefärbtes Exemplar.
Aquilegia vulgaris, Akelei. Die schwarze Variante (Aquilegia atrata) hat leider noch nicht geblüht.
Aufm Berg is halt alls preiswerter ;-)
Nach der Pflanzenjagd und Weißbier verlassen wird en Aussichtsplatz und steigen wieder ab in die Welt.