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News: Ja, das ist ähnlich wie beim Zähneputzen, Karies und Unkraut haben viel gemein. (o-planten ) 
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28. März 2024, 18:35:01
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|27|3|Nicht alles, was (auf Unwissende) "bescheuert" wirkt, ist tatsächlich Unfug. (Anonymes Zitat aus einem Thread bei den "Gartenmenschen" bei garten-pur)

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Autor Thema: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?  (Gelesen 273454 mal)

Martina777

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Na, ich weiß nicht, ob die Hausgärtner das größte Problem haben: Wie siehts denn mit den Weinbauern in ganz Europa aus? Wieviel Luftschleusen will man bauen - und vor allem: Ganze Hügelzüge einnetzen?
« Letzte Änderung: 31. Juli 2014, 14:03:52 von Martina777 »
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enigma

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Die hiesigen Winzer beäugen die Situation kritisch. Noch halten sich die Schäden sehr im Rahmen. Man hofft, dass es so bleibt.
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NaDeWe

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Die Rechnung oben scheint aufzugehen. Die KEF haben sich möglicherweise verzogen, dorthin wo es mehr Nahrung gibt. Denn in der KEF-Falle, in der zu Beginn der Woche noch einige Viecher sich fangen ließen, sind es gestern Abend nur noch ein Viertel soviele gewesen.

Weiter will ich gar nicht denken. Wenn es tatsächlich den Trend zum verstärkten geschützten Anbau geben sollte, würden die KEF wohl ebenfalls verstärkt wandern und das Problem woanders (beim Hobbygärtner) potenzieren. Eine andere Lösung wäre das Ökosystem weiter zu manipulieren und speziell die Fressfeinde der KEF in größerem Maße anzusiedeln.
« Letzte Änderung: 31. Juli 2014, 14:45:16 von NaDeWe »
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mickeymuc

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Ich denke mal wieder an den Schwammspinner in den 90er Jahren. Es wurde das Ende des Europäischen Waldes prophezeiht, zusammen mit einer Invasion gifthaariger Raupen in deutschen Häusern. Letztendlich war nach zwei jahren der Spuk vorbei, da natürliche Feinde nachgewandert waren und den Falter eingedämmt haben.
Bei der Kirschessigfliege könnte man nachhelfen, aber vllt. findet sich ja auch ein heimischer Organismus der sich dieser Fliege annimmt?
Hoffen darf man es ja noch :-)
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Viele Grüße aus dem Ermstal !

cimicifuga

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für mich wär interessant zu wissen: welche lebensbedingungen brauchen sie? reicht ein sehr kalter winter um das problem wieder zu relativieren? wie sieht es in gegenden aus, die generell etwas kühler sind?
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cydorian

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Der Schwammspinner ist ein extremes Beispiel für den Beweis des Gegenteils. Der wurde nämlich im 19. Jahrhundert in den Osten Nordamerikas importiert, wo er keine Gegenspieler hat und tatsächlich Schäden in Milliardenhöhe verursacht, er breitet sich immer noch aus. Er gehört zu den wichtigsten Schädlingen im Wald sowie im Obstbau. Mittlerweile wurde auch die asiatische Art in den Westen des USA importiert und verursacht dort üble Schäden.

Der Schwammspinner ist auch ein Beispiel für die Hoffnungslosigkeit, mit Gegenspielern etwas zu erreichen. Im Laufe der Jahrzehnte wurden als natürliche Gegenspieler 80 verschiedene Arten an Parasitoiden und Räubern eingeführt (zwischen 1906 und 1962 alleine 45), um den Schwammspinner zu bekämpfen. Von diesen haben sich allerdings nur 10 Arten etablieren können. Unter den Räubern erlangte jedoch nur der Puppenräuber Calosoma sycophanta (Carabidae) eine gewisse Bedeutung. Insgesamt hat es kaum etwas genutzt.
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Martina777

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Aktueller Artikel dazu:

http://www.welt.de/wirtschaft/article130971703/Asiatische-Drosophila-suzukii-frisst-Obsternte-auf.html

Auszug: "Für 2014 wurde in Deutschland ausnahmsweise ein chemisches Pflanzenschutzmittel zugelassen – "quasi als Notfallgenehmigung, um die Obsternte zu retten", sagt Andrea Schneider vom BWV. Es sei jedoch recht teuer in der Anwendung."

Weiß jemand, welches Mittel das ist?
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Nemesia Elfensp.

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Aktueller Artikel dazu:

http://www.welt.de/wirtschaft/article130971703/Asiatische-Drosophila-suzukii-frisst-Obsternte-auf.html

Auszug: "Für 2014 wurde in Deutschland ausnahmsweise ein chemisches Pflanzenschutzmittel zugelassen – "quasi als Notfallgenehmigung, um die Obsternte zu retten", sagt Andrea Schneider vom BWV. Es sei jedoch recht teuer in der Anwendung."

Weiß jemand, welches Mittel das ist?

Nein leider nicht, aber vielleicht hilft ja eine Konaktaufnahme mit der im Bericht erwähnten Andrea Schneider weiter:

Obst + Gemüse, Ökologischer Anbau, Zwiebeln

Andrea Schneider
Telefon: 06131 / 620562
E-Mail: Andrea.Schneider@bwv-rlp.de
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Wir haben nur dieses eine Leben.

enigma

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Wahrscheinlich der Wirkstoff Spinosad.

Ist hierzulande in Mitteln zur Ameisenbekämpfung auch für Privatpersonen im Handel.

Korrektur: Für den Profibereich schau mal hier.
Demnach ist dort außer Spinosad auch ein Pyrethroid (Lambda-Cyhalotrin) zugelassen.
« Letzte Änderung: 07. August 2014, 15:59:58 von Bristlecone »
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cydorian

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Hier ist sie auch angekommen. Ein Madengewimmel in Herbsthimbeeren, die sich sofort zu Matsch aufklösen. Absolute Katastrophe, schlimmer geht es eigentlich nicht. Damit müssen wir nun leben.

Nachdem der Import von katastrophalen Schädlingen ungebremst auf Hochtouren läuft, werden allmählich Entwicklungen wie "Gene drive" immer hoffähiger.
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NaDeWe

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Zitat
werden allmählich Entwicklungen wie "Gene drive" immer hoffähiger
Noch nichts von gehört, die vage Ahnung macht aber neugierig. Bin hier fündig geworden:

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42407/1.html

Würde ich im Falle der KEF unterstützen - auch wenn's mit Risiko behaftet ist. Offensichtlich ist in dieser Entwicklung eine "Reset-Taste" vorgesehen, das macht die Hemmschwelle niedriger.
« Letzte Änderung: 07. August 2014, 19:19:14 von NaDeWe »
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cydorian

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In der Schweiz macht sich dieses Jahr auch Katastrophenstimmung breit: http://www.zuonline.ch/artikel_251900.html

Befallene Beeren, Zwetschgen und Aprikosen werden gemeldet: "Täglich erreichen neue Meldungen über den Befall von Aprikosen-, Zwetschgen und Beeren-Kulturen die Fachstelle Obst des Kantons Zürich. Diese bezeichnet die Situation im Kanton mittlerweile als «katastrophal»."

Dort wurde auch ein Insektizid zugelassen, aber eine Ahnung ob das was nutzt hat man nicht: "Gestern hat diese eine generelle Sonderbewilligung für den Einsatz der bewilligten Insektizide zur Bekämpfung der Kirschessigfliege erteilt und bittet die Bauern, sie über die Erfahrungen mit den nun erlaubten Pflanzenschutzmitteln zu informieren."

Spinosad gehört auf jeden Fall zu den nun ausprobierten Mitteln. Ich frage mich aber, wie das in der Praxis ablaufen soll. Spinosad hat 14 Tage Wartezeit bei Behandlung von Weintrauben.
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enigma

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Vielleicht wird die Wartezeit verkürzt, verbunden mit der Auflage, durch Rückstandsanalysen zu zeigen, dass festgelegte Höchstwerte nicht überschritten werden, evtl. auch erst im Obst nach der Verarbeitung (und sei's nur dem Waschen)

Hier ist sie auch angekommen. Ein Madengewimmel in Herbsthimbeeren, die sich sofort zu Matsch aufklösen. Absolute Katastrophe, schlimmer geht es eigentlich nicht. Damit müssen wir nun leben.

Nachdem der Import von katastrophalen Schädlingen ungebremst auf Hochtouren läuft, werden allmählich Entwicklungen wie "Gene drive" immer hoffähiger.

Zuvor dürfte versucht werden, mit herkömmlichen Methoden weiterzukommen: Pheromonfallen zur Verwirrung, versuchen, natürliche Feinde zu feinden und einzubürgern (mit den bekannten Risiken), oder der massenhaften Züchtung und Freisetzung steriler Männchen, um die Vermehrung zurückzudrängen.

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Martina777

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Vielleicht wird die Wartezeit verkürzt, verbunden mit der Auflage, durch Rückstandsanalysen zu zeigen, dass festgelegte Höchstwerte nicht überschritten werden, evtl. auch erst im Obst nach der Verarbeitung (und sei's nur dem Waschen)

Da es mein privates Obst wäre, hätt ich gern belastbare Infos :P (nicht, dass das Deine Aufgabe wäre, bitte nicht falsch verstehen). Bin ja schon froh, dass das hier diskutiert wird.
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enigma

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Ich fürchte, du kannst da derzeit wenig tun, um einen Befall zu verhindern.
Befallene Früchte entsorgen (Mülltonne oder tiefer vergraben, nicht kompostieren), viel mehr bleibt aktuell nicht.

In einigen Versuchen haben sich Präparate mit Pilzsporen (Naturalis L) als wirksam erwiesen, in anderen nicht oder kaum. Ähnlich war es wohl mit Spinosad.

Quellen: Kirschenfliegenversuche 2012, Regulierung der Kirschfruchtfliege mit Naturalis-L

Wenn eine Wirkung mit Pilzsporen erzielt wurde, musste regelmäßig (alle 7 Tage) gespritzt werden. Im Endeffekt soll es kostengünstiger sein, die Bäume lieber gleich einzunetzen.
Keine guten Aussichten.
« Letzte Änderung: 12. August 2014, 09:34:44 von Bristlecone »
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