Danke fürs Verlinken!
Ich lese gerade ein Buch, Sepp Holzers Permakultur heißt es.
Hier ein passendes Zitat aus dem Buch (S. 21):
"In den letzten Jahrzehnten haben wir alle große Fehler im Umgang mit unseren Böden gemacht. In der Landwirtschaft wurden großräumige Geländekorrekturen und Drainagierungen vorgenommen. Steine und Felsen wurden gesprengt, um Wiesen und Felder maschinengerecht zu gestalten. Feuchtwiesen (...) wurden trockengelegt und stattdessen Fichtenmonokulturen gepflanzt. Die Landwirtschaftkammer hat derartige Maßnahmen mit 60 bis 80 Prozent gefürdert. (...)
Die Folgen dieser Monokulturen und des verantwortungslosen Umgangs mit unserer Natur sind hinlänglich bekannt: die Katastrophen nehmen in immer größerem Ausmaß zu und der volkswirtschaftliche Schaden geht ins Unermessliche. (...)
Die natürliche Vielfalt der Lebewesen wird empfindlich gestört: anstatt reich strukturierter Lebensräume steht plötzlich nur noch eine eintönige Landschaft zur Verfügung. Dieser Biotopverlust führt dazu, dass sich wenige Arten Explosionsartig ausbreiten, während andere völlig verschwinden. Es kommt zur Verarmung der Tier- und Pflanzenwelt.
Kaum hat der Mensch das ökologische Gleichgewicht der Natur zerstört, beginnt er auch schon seinen Kampf gegen selbstgezüchtete 'Schädlinge' und 'Unkräuter'. Ein neuer Industriezweig, die Agrarchemie, widmet sich der chemischen Vernichtung dieser Gegner. Wer aber noch etwas Gespür für die Vorgänge in der Natur hat, erkennt, dass erst wir Menschen das massenhafte Auftreten einzelner Organismen ermöglicht haben. Wenn nur einige wenige Arten optimale Bedingungen für Ihre Entwicklung vorfinden, dann breiten sich eben genau diese mit großer Durchsetzungskraft aus. Es fehlen jene natürlichen Feinde und Gegenspieler, die das System in einem fließenden Gleichgewicht gehalten haben."
Der Laubfrosch, ein natürlicher Gegenspieler aller kleinen Fluginsekte, war früher deutschlandweit verbreitet und recht häufig anzutreffen.
Wie viele von Euch haben mal ein lebendiges Exemplar zu sehen bekommen?
Wie viele kleine, für den Durchschnittmenschen namenlose Kleinlebewesen, die ebenfalls potenzielle Gegenspieler der D. suzukii sein könnten, sind aus unseren Gärten bereits verschwunden?
Ich habe diesen Thread komplett durchgelesen und mit etwas Unbehagen festgestellt, dass nachdem uns die letzten Jahrzehnte der Landwirtschaft (ökologische Verarmung durch Monokulturen und die Rodung von Hecken) und der globale Handel (Einschleppen fremdländischer Krankheiten und Parasiten) in eine Sackgasse hineinmanövriert haben, jetzt noch die Lösung auch einen Schritt weiter in diese Richtung gehen wird.
Das ist nämlich das erste Mal, dass ich eine formende Akzeptanz von Bürgern i.R. GMO sehe.
Ich habe das Gefühl, dass wir in eine Ecke gedrängt wurden und jetzt GMO Drosophilas die einzelne Lösung zu sein scheinen.
Mir ist sogar durch den Kopf gegangen, dass die D. suzukii evtl. selbst aus einem Labor entstammt...
Denn in der einschlägigen Literatur steht über die Herkunft so ungefähr "irgendwo im Fernost... aufgetaucht erst in Japan...." also schon ein wenig schleierhaft.
Das mag zu weit hergeholt sein, aber es ist nicht auszuschließen.........
Auch wenn das nicht so ist, kommt dies der GMO Lobby gerade ganz gelegen.
Jedenfalls, ich wäre wirklich gespannt, was ein Bauer wie Holzer über das D. suzukii-Problem sagen würde.
Ob er - oder jemand der kreativ aber kein Mainstream ist - vielleicht doch irgendeine Alternative hat.
Hier ein Foto aus Muttis Garten: Laubfrosch an seiner üblichen Sitzwarte - an einem Blatt der schwarzen Johannisbeere (Brombeere hat meine Mutter keine)