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|10|3|Wissen kann sich nicht mit einem grünen Daumen messen. (partisanengärtner)

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Autor Thema: Dienstleistungswüste Deutschland?  (Gelesen 34537 mal)

andreasNB

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #60 am: 09. September 2014, 23:05:05 »

@Eva
Stimme Dir voll und ganz zu.

@Thüringer
Ich könnte mindestens drei ähnliche positive Beispiele nennen.
So wie es auch schon andere getan haben.

Gerade deshalb,
@pearl,
scheinst Du mir das etwas zu schwarz zu sehen.
Deine genannten Beispiele kann ich verständlicher Weise, vom anderen Ende der Republik aus, nicht kennen.
Schließungen haben aber sicher mehr als einen Grund.

@troll
Wenn man nur regionalen Endverkauf betreibt, muß man sich halt an den regionalen Bedarf anpassen.
Hügin ist da nun mal in einer, wie mir scheint, idealen Situation.
Andere haben halt weniger zahlungskräftigere und/oder besonders garteninteressierte (potentielle) Kunden. Dann muß man halt schaun mit welchen zusätzlichen "Schnickschnack" man überleben kann.
Zitat
Daher kann ich die Pflanzenliebhaber hier auch nicht ganz verstehen, die Gehölze aus den Standortsortiment nur noch aus dem Internethandel beziehen.
Zum Beispiel sind hier in einem Flächenland mit wenigen Einwohnern die Wege soweit, das die Versandkosten kleiner als die Fahrkosten wären.
Also könnte man auch Standardware und kleine Gehölze problemlos im Versand bestellen.
Dies ersetzt allerdings nicht das Garten- und Einkaufserlebnis, inkl. den "altmodischen" Service in der Gärtnerei.

Außerdem,
es ist doch wie überall und wie es immer schon war.
Es gibt solche und solche ;)
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fars

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #61 am: 09. September 2014, 23:07:20 »

Und worüber beklagen wir uns eigentlich?
Wer zu suchen versteht, bekommt doch (fast) jeden Pflanzenwunsch erfüllt.
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andreasNB

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #62 am: 09. September 2014, 23:08:27 »

den staudenmarkt im boga berlin kenne ich nun seit ca. 15 jahren. angeboten und gekauft wird inzwischen vor allem das, was gerade blüht.
Das sind aber nur die Kisten die vorne stehen. Die Verkäufer wollen und müssen ja Umsatz machen.
Hat die vorbestellte - oft noch nicht blühende - Ware hinter den Tischen nicht zugenommen ? 8)
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pearl

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #63 am: 09. September 2014, 23:22:17 »

Und worüber beklagen wir uns eigentlich?
Wer zu suchen versteht, bekommt doch (fast) jeden Pflanzenwunsch erfüllt.

eben, sag ich doch. :D Man muss sich schon ein bisschen Mühe machen. Es gibt da draußen niemanden, der einem die Wünsche von den Augen abliest. ;) ;D
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

sarastro

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #64 am: 10. September 2014, 06:53:01 »

angeboten und gekauft wird inzwischen vor allem das, was gerade blüht.

Ist aber auch verständlich. Wer sich nicht vorher mit der Wunschpflanze intensiver auseinandergesetzt hat, düfte auch keine Vorstellung davon haben, wie sie im blühenden Stadium aussieht. Und die Blüte ist ja nun mal eine der Hauptattraktionen bei Zierpflanzen.

Ich erleb das in jedem Herbst selber, wenn ich auf einem kleinen Pflanzenmarkt meine Produkte anbiete (Rhodies, Pfingstrosen, Spornblumen, Primeln ua.). Alle blütenlos. Da muss ich mir den Mund fusselig reden, obwohl ich mit Bildmaterial (gute, selbstgemachte Fotos) meine Verkaufsbemühungen untermaure. Und bei mir gibt es sogar eine Geld-zurück-oder-neue-Pflanze-Garantie.
Das gibt es bei mir nicht, auch nicht etwa "bei Nichtgefallen Umtausch möglich". Wir sind nicht in einem Klamottengeschäft. Wir haben es mit lebender Ware zu tun, die ein Hin und Herhändeln nicht verträgt und in der Qualität rapide abnimmt. Also entweder hopp oder tropp. Es hat bei uns noch niemand Pflanzen zurückgehen lassen. Einmal gekauft ist gekauft, auch wenn vielleicht andere Gesetze gelten. Ich kann auch nicht das Sauerkraut nach einem Tag auf den Wochenmarkt zum Händler zurückbringen, nur weil es mir vielleicht zu sauer ist. Das tut man ganz einfach nicht, es sei denn, es ist ein Süßkraut. Und so ist es auch mit Pflanzen.

Was aber das Publikumsverhalten an Gartenmärkten anbelangt, ist es so, dass vor allem auch alle meine Kollegen und Freunde ganz allgemein feststellen, dass ein Empfinden für natürliche Vorgänge und Faktoren wie Licht, Luft und Wasser erschreckend abnimmt und die einfachsten Dinge nicht mehr begriffen werden..."Wie oft muss ich gießen"... :'( Diese Frage hören wir so oft! Gärtner und Geduld fangen eben mit G an, das gilt für beide Seiten! ;D Da wäre es mal wichtig, wieder anzusetzen und Aufklärung zu betreiben. Und dann alles Bio, wenn im Menschen nicht mal die einfachsten Vorgänge Verständnis erwecken? Ich rede hier von der Masse der Leute.

Aufgeblasene Pflanzen sind auch nicht meines, noch nie gewesen! Aber man versucht einen Mittelweg zu beschreiten. Einen ausgewogenen Mix aus Raritäten und blühenden "Tante-Mietzi-Pflanzen", wobei naturgemäß oberstes Gebot die blühende Pflanze sein sollte.

Nur mit Grünzeug macht man heutzutage keinen Umsatz. Es kommt auch auf eine offensive und freundliche Beratung an, sowie einer gelungenen Präsentation. Und die echten Raritäten sollte man gar nicht mehr an Märkte hinschleppen, denn hierzu fehlt ganz einfach das Publikum. Schön langsam, aber sicher fahren wir nur noch zu denjenigen Märkten, wo die Pflanze im Vordergrund steht, dementsprechend ist auch das Publikum hochkarätiger.

« Letzte Änderung: 10. September 2014, 07:00:28 von sarastro »
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Mediterraneus

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #65 am: 10. September 2014, 07:58:40 »

Langsam bekommt man ja echt Angst, bei dir einzukaufen ;D


Die Kundschaft ändert sich, wurde ja schon gesagt. Man hat die Blumme lieber auf dem Smartphone, als im Garten. Auch den Garten hat man lieber digital und das Hirn ist mittlerweile wohl auch da drin.
Da ist die Frage berechtigt, ob man sich solche Kunden als handwerklich arbeitende Gärtnerei antun muss. (Wahrscheinlich stürzen die eh gleich über die erstbeste Pflanze, weil sie ständig mit Fingerwischen beschäftigt, nicht auf den Weg glotzen. Garten ist gefährlich, also dann lieber doch nicht)

Wer sich da anpasst, wird oft für die analogen Gärtner uninteressant.

Andererseits muss man ja auch von der Gärtnerei leben können. Ein Weg können Raritäten sein, oder ein besonders netter Schaugarten (mit Kaffee und Kuchen) oder Hängebauchschwein, und wenn man hinterm Misthaufen ansässig ist, gehört ein zuverlässiger Versand dazu. Und Freundlichkeit, wenn das nicht, dann wenigstens ein "interessanter Charakter".
« Letzte Änderung: 10. September 2014, 08:01:09 von Mediterraneus »
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fars

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #66 am: 10. September 2014, 08:53:12 »

Und bei mir gibt es sogar eine Geld-zurück-oder-neue-Pflanze-Garantie.
Das gibt es bei mir nicht, auch nicht etwa "bei Nichtgefallen Umtausch möglich". Wir sind nicht in einem Klamottengeschäft.

Ich bin in einer anderen Situation. Dir als Fachmann/Fachbetrieb bringt man von vornherein ein größeres Vertrauen entgegen. Ich hingegen muss mir (und kann mir nur) eine kleine Fan-Gemeinde heranziehen, die ich davon überzeugen muss, dass ich nur erstklassige Ware anbiete, die ausgesuchter und damit deutlich teurer ist als in Gartencentern. Und bei mir gibt es auch ausgedruckt die Geschichte zur Pflanze (Verbreitungsgebiet, Verwandschaft, Entdeckung,charakteristische Besonderheiten etc.), zusammen mit Pflanz- und Pflegeanleitung.

Konzept scheint aufzugehen. Sind mir aber immer noch zu wenige Käufer und "Aficionados".
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Staudo

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #67 am: 10. September 2014, 08:55:23 »

Stelle Dir mal vor, Du hättest keine Rente, Pension und sonstige Einkünfte und müsstest nur vom Verkauf Deiner Pflanzen leben. Du würdest Dir sehr schnell überlegen, was rentabel ist und was nicht. ;)
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fars

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #68 am: 10. September 2014, 09:18:14 »

Deshalb schrieb ich ja von einer anderen Situation.
Bei mir ist es reines Hobby. Dennoch verschenke ich nicht. Meine Preise sind gepfeffert. Während um mich herum für 1-2 € verhökert wird, verlange ich einige -zig.
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Mediterraneus

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #69 am: 10. September 2014, 11:34:09 »

Sehr teuer geht ja nun auch wieder.

Entweder geiz ist geil, oder richtig raushängen lassen. Solche Kundschaft gibt's doch üppigst.
Bei "richtig teuer" muss natürlich der Service erst recht stimmen. Gärtner im Smoking, Kunde im Protz-SUV ;D
« Letzte Änderung: 10. September 2014, 11:35:00 von Mediterraneus »
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Ulli L.

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #70 am: 10. September 2014, 11:51:12 »

Stelle Dir mal vor, Du hättest keine Rente, Pension und sonstige Einkünfte und müsstest nur vom Verkauf Deiner Pflanzen leben. Du würdest Dir sehr schnell überlegen, was rentabel ist und was nicht. ;)

Wer sich als Selbständiger nicht um seine Altersversorgung kümmert ist selbst Schuld.
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lerchenzorn

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #71 am: 10. September 2014, 12:11:50 »

... und ist gezwungen, dafür rentabel zu arbeiten. Oder??
« Letzte Änderung: 10. September 2014, 12:12:08 von lerchenzorn »
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hymenocallis

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #72 am: 10. September 2014, 12:41:09 »

Wie sind eure Erfahrungen hier?

Zwar nicht Deutschland, aber die Erfahrungen sind hier ähnlich gemischt, wie im Thread beschrieben.

Solche wie Du erwähnst gibt es genauso wie gegenteilige und alles dazwischen. Hier ist der Markt kleiner, wer die Masse bedienen will, kann sich keine Extravaganzen leisten; wer sich eine Nische sucht, braucht lange, bis er ausreichend Kunden hat, um davon leben zu können, auch wenn er gesalzene Preise verlangt. In Summe hat sich das Angebot hier in den letzten 20 Jahren aber stark verbessert - gab es früher grad mal Standardgehölze und Stauden, findet man nun fast überall breitere Sortimente und bessere Auswahl. Wir profitieren regional sehr von der starken Nachfrage nach mediterranen Gestaltungen und damit Pflanzen; die Anbieter kaufen seit Jahren viel aus Italien zu und die diesbezügliche Auswahl ist recht erfreulich geworden.

Ich hab damit in der Praxis keine Probleme - wir sind mit einem Landschaftsgärtner befreundet, der Pflanzen aus aller Herren Länder bezieht und alles auftreibt, das wir uns bezüglich Gehölzen wünschen (auch in großen Größen). Er hat keine Gärtnerei, aber eine Sammlung zuverlässiger Bezugsquellen - das hilft mir besser, als eine Gärtnerei, die mir vielleicht frühestens bis zur nächsten Saison die passende Pflanze besorgt (und bei der ich dann nehmen muß, was sie bekommen haben - Verfassung/Größe/Preis sind dann eben Schicksal).

Echte Raritäten beziehe ich von kommerziellen Raritätenanbietern übers Internet oder von privaten Pflanzensammlern direkt. Daß die niemand vor Ort hat oder so einfach aus dem Ärmel zaubern kann, finde ich aber ganz verständlich.

War es denn Deiner Meinung nach diesbezüglich FRÜHER in Deutschland besser? Hat man jemals leichter ausgefallene Pflanzen über Baumschulen/Staudengärtnereien beziehen können?

LG
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Amur

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #73 am: 10. September 2014, 12:43:39 »

Na ja ich hab mal in der Studentenzeit, als ich noch mit Elan für an unsere Gegend angepassten Obstsorten dran war, in einem Galabau mit Pflanzenverkauf in den Semesterferien ausgeholfen.
Danach muß ich sagen, wer nach einiger Zeit mit den 0815 Kunden noch seinen Enthusiasmus sich erhalten kann, der hat wirklich Nerven.
 
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hymenocallis

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Re:Dienstleistungswüste Deutschland?
« Antwort #74 am: 10. September 2014, 13:08:05 »

Danach muß ich sagen, wer nach einiger Zeit mit den 0815 Kunden noch seinen Enthusiasmus sich erhalten kann, der hat wirklich Nerven.

Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Wenn man mithört, mit welchen Fragen das Personal da konfrontiert wird, wundert man sich über die Geduld der Fachkräfte.

LG
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