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Autor Thema: Pflanzenkläranlage einmal anders?  (Gelesen 8379 mal)

troll13

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Pflanzenkläranlage einmal anders?
« am: 04. November 2014, 21:10:18 »

Mich fragte ein Bekannter, ob es nicht Alternativen zu Phragmites communis für seine Hauskläranlage gäbe.

Hier gibt es noch einige abseits gelegene Hausgrundstücke, die nicht an die öffentliche Abwasserversorgung angeschlossen sind.

Er hat bereits beim Landkreis als Genehmigungsbehörde angefragt und zur Antwort bekommen: Er darf auch andere Repositionspflanzen einsetzen. Nur welche?

Mir schwebt nun aus gestalterischer Hinsichtfolgende Pflanzenauswahl vor:

am vorderen Rand Petasites hybridus,
an beiden Schmalseiten Iris pseudacorus,
am hinteren Rand Lythrum salicaria und
in der Mitte eine gemischte Pflanzung von Sparganum erectum und Typha latifolia.

Kann das funktionieren? Wie sieht es mit der Konkurrenzstärke der Arten untereinander aus?
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partisanengärtner

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #1 am: 04. November 2014, 21:19:45 »

Könnte eine Zeit lang klappen. Du kannst noch Sagittaria und Alisma nehmen.
Die Pestwurz würde ich nicht verwenden die macht alles Platt vielleicht abgesehen von Typha. In der Natur gibt es kaum gemischte Bestände mit dieser Pflanze.
Caltha wäre noch eine nicht so ganz wuchrige Möglichkeit.
Lysichton (beide Arten)wäre auch eine sehr dekorative und zumindest nicht so schnell wuchernde Angelegenheit. Sie stehen auf Nährstoffe.
Allerdings dann auch riesig.
« Letzte Änderung: 04. November 2014, 21:22:08 von partisanengärtner »
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Axel

troll13

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #2 am: 04. November 2014, 21:28:49 »

Ich hatte auch schon an Caltha polypetala gedacht. Wahrscheinlich bemerken die dummbatzigen Vertreter des Landkreises den Unterschied nicht. ;)

Bei Lysichton habe ich die Befürchtung, das jemand mäkeln könnte: "Das ist ja nicht einheimisch!" :P

 
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Herr Dingens

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #3 am: 04. November 2014, 21:44:37 »

Ich hab zwei Klärbecken, in einem sind Binsen, im anderen ein Schilf. Funzt wunderbar, es werden jährlich Proben genommen, die immer hervorragend sind.
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Venga

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #4 am: 04. November 2014, 21:50:42 »

Sumpfcalla - Calla palustris?
Die ist heimisch - zumindest hier in Norddeutschland
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LG
Venga

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troll13

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #5 am: 04. November 2014, 21:50:54 »

"Funzen" muss es sowieso aber es soll eben auch optisch "etwas mehr hermachen" als Schilf und Binsen.
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Herr Dingens

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #6 am: 04. November 2014, 21:59:00 »

Normalerweise hängen an solchen Gebieten, in denen es Pflanzenkläranlagen gibt, Bürgerinitiativen (BIs) dran, weil Einzelkämpfer gegen die Verwaltungsfuzzis sonst keine Chancen hätten. Diese BIs haben in der Regel ein ernormes Spezialwissen und können stante pede sagen, was sich noch als Pflanzen eignet.
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troll13

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #7 am: 04. November 2014, 22:21:43 »

Eine BI gibt es hier nicht und die oben genannten Pflanzen taugen meiner Erfahrung nach als Nährstofffresser für eine Pflanzenkläranlage.

Calla palustris, die einheimische Verwandte von Lysichiton kommt leider nur auf eher nährstoffarmen Standorten vor, ist daher also eher ungeeignet.

Mir geht es eigentlich vor allem um "gestalterische Aspekte". Muss eine Pflanzenkläranlage ein rechteckigerFremdkörper "Schilfbeet" sein oder gibt es hier auch noch andere Lösungen, solch eine Anlage funktional und gestalterisch ansprechend in einen Garten zu integrieren?
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MD9

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #8 am: 04. November 2014, 22:43:45 »

Für eine Pflanzenkläranlage kann man alle Arten von Pflanzen nehmen die die Feuchtigkeit vertragen. Phragmites habe ich eigentlich immer ungern gepflanzt, weil es die Einzige Sumpfpflanze ist die ohne zögern durch die Folie wächst. Alle Sumpfiris Arten sind dafür geeignet, auch die Scheincalla, da es bei einer solchen Anlage in erster Linie um die Klärung des Wassers geht kommt es meiner Meinung auch nicht auf Einheimisch oder nicht an. Bei den Pflanzen kommt es darauf an, das sie zum einen die Nährstoffe aufnehmen, viel wichtiger ist aber, das sie über das Wurzelgeflecht möglichst viel Sauerstoff in den Boden bringen damit die Mikroorganismen ihre Arbeit machen können. Kurz gesagt, alle Pflanzen die diese Standortbedingungen mögen und den vorher genannten Zweck erfüllen, sind dafür geeignet.
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                    Heinz

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #9 am: 04. November 2014, 23:18:34 »

Schau mal hier in den Listen.
Schilf und andere Gräser werden so gern genommen, weil sie ein dichtes Wurzelgeflecht ausbilden, über das reichlich Sauerstoff in das, die Feinwurzeln umgebende, Wasser abgegeben wird was wiederum den Mikroorganismen zugut kommt, die die Nitrifikation vollziehen.
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troll13

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #10 am: 05. November 2014, 21:25:17 »

Die in Frage kommenden Pflanzen kenne ich und kann mir u. a. aus den Ellenbergschen Zeigerwerten aber auch eigenen Erfahrungen zum Wuchsverhalten im eigenen Verlandungsbiotop (auch Gartenteich genannt ;) ) ableiten, was für eine Pflanzenkläranlage geignet sein könnte.

Was mir fehlt, sind Musterbeispiele für "bunte" Kläranlagen, weil in der Regel eben Phragmites als billigste Lösung eingesetzt wird und ein gartenästhetischer Gesichtspunkt meist keine Rolle spielt.

Dafür müsste man jedoch auch vergleichende Erkenntnisse über die Reinigungsleistung verschiedener Repositionspflanzen und vor allen auch Erfahrungen über die Konkurrenzstärke verschiedener Arten in einer gemischten Bepflanzung kennen.

Danke übrigens für den Rat, Petasites nicht vorzusehen. So imposant sie vielleicht sein mag... ich bekomme inzwischen selbst etwas Bauchschmerzen ob des Wuchsverhaltens in solch einer relativ kleinen Anlage. ::)

Nach jetzigem Stand werde ich sie vermutlich wirklich durch Caltha polypetala im vorderen Randbereich ersetzen.

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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #11 am: 05. November 2014, 21:39:32 »

Eine deutlich schönere Form wäre ein geschlängelter Verlauf. Das kann man auch ganz eng halten. Dann kann man jede Form damit darstellen.
Die Fliesstrecke verlängert sich und man kann es dann abwechslungsreicher bepflanzen.
Bei Typha latifolia habe ich leichte Bauchschmerzen weil der bei mir mal einen Folienteich gelöchert hat. Die Triebspitze ist wirklich sehr spitz. In Falten ein Problem.

Lysichton wird bei einem Freund jedes Jahr mit größeren Mengen Mist gedüngt. Die Blätter sind dort mehr als einen Meter hoch. Sieht wie im Urwald aus.
Ausläufer macht er aber weniger. Sicher gut als Strukturelement zu verwenden.
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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #12 am: 05. November 2014, 22:01:35 »

Die Anlage ist halt schon vorhanden, von einer Firma rechteckig angelegt wie nun mal hier üblich. Nur die Bepflanzung möchten die Besitzer selbst vornehmen. Und ich bin nun der Dumme, der dafür die Vorschläge unterbreiten soll. ;D

Typha latifolia hatte ich ins Auge gefasst, weil ich von ihm wirklich eine hohe Reinigungsleistung erwarte. :-\ Sind andere Arten aus der Gattung hier eine Alternative?
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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #13 am: 05. November 2014, 22:04:21 »

Ich denke, Schilf wird nicht unbedingt als billigste Lösung angesehen, sondern hauptsächlich als am besten funktionierende.
Eine Pflanzenkläranlage muß zuallererst das leisten können, was von ihr erwartet wird, da spielt die Ästhetik wirklich keine Rolle.
Insofern finde ich deinen Ansatz, da die Ästhetik mit ins Boot zu holen (in dem Kontext schönes Wortspiel ;D ) sehr spannend!! :D

Ich finde die Liste aus dem Link sehr interessant, weil dort in knapper Form Funktionen wie Sauerstoffspender oder die Reinigungswirksamkeit vermerkt sind.
Außerdem ist es eine sehr umfangreiche Auswahl an Pflanzen, eben mehr als 0815-Pflanzenkläranlagen-Arten.
Übrigens taucht in der Liste Petasites hybridus auch auf und ist bei den Rubriken Leitpflanze, Reinigungswirkung und Sicherungspflanze markiert.
Der Betrieb hat sich auf Wasser- und Sumpfpflanzen mit besonderen Einsatzgebieten spezialisiert.
« Letzte Änderung: 05. November 2014, 22:06:13 von Gartenplaner »
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Re:Pflanzenkläranlage einmal anders?
« Antwort #14 am: 05. November 2014, 22:19:19 »

Das streite ich ja grundsätzlich auch gar nicht ab. Aber ich befürchte irgendwie, das Phragmites als "technisch" gute und preisgünstige Lösung bei den Firmen, die solche Anlagen bauen, favorisiert wird, weil sich dort niemand um die gestalterische Einbindung einer Pflanzenkläranlage schert.

Meine eigenen Erfahrungen beruhen leider "nur" auf einem mehr als 20 Jahre altem potentiellen Verlandungsbiotop (Gartenteich), in dem sich eher an nährstoffarme Wasserverhältnisse wie Potentilla palustris oder Menyanthes trifoliata wohl fühlen. :-\
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