Wir sind ja erst im Juli, ein paar Monate vor Oktober, und trotzdem habe ich bei einigen Reben schon starke Vergilbungen. Ich bin mir aber unsicher, welcher Nährstoff fehlt, und wende mich daher ans Forum.
Der Boden ist Sand, sehr wenig Humus (nicht schwarz gefärbt). Vor ca. 90 Jahren wurde bei der Herrichtung der Kolonie auch Asche beigemischt (hat man damals oft gemacht), die immer noch auf den Boden abfärbt. Diese Beimischung sorgt für schlechte Durchmischung, aber ab 30 cm bessere Wasserhaltung als ein normaler Brandenburger Sandboden. Am Boden wird ein Streifen freigehalten, aber nicht komplett. Bei einigen Reben ist ein Grasweg daneben, bei einigen wachsen niedrige Stauden daneben (keine Starkzehrer).
Gießen und lüften kann ich nur am Wochenende, das ist in diesem Jahr auch nicht erforderlich, es regnet viel.
Vor ein paar Jahren ergab eine Bodenprobe, dass der Boden für einen Sandboden einen zu hohen pH-Wert hat, damals bei 7,0.
Die Vergilbungssymptome betriffen einerseits Reben, die schon zwei, drei, vier Jahre hier stehen und generell schwach (bei mir) wachsen: Liwia, Super-Extra. So, als wäre das Wurzelwachstum nicht in Gang gekommen. Andre, 1,50 m daneben, zeigen nicht diese Symptome.
Fotos von
Super-Extra (helle Sorte)
Andererseits betrifft es auch Reben, die im letzten Jahr gut wuchsen und ja, ich habe den Ertrag um mind. 50% :
Kodrianka (blaue Sorte).
bei jüngeren Blättern keine Mangelsymptome.
Viktor zeigt schwaches Wachstum und großflächig Vergilbung (kein Foto).
Zwei im Herbst 2016
neugepflanzte Reben wachsen gut und ohne Mangelsymptome.
Z.T. (siehe Super-Extra) sind auch an den jüngeren Blättern Mangelsymptome erkennbar. (Das sind keine Spritzschäden!).
Ob die Mangelsymptome zuerst bei den jüngeren oder bei den älteren Blättern anfangen, kann ich nicht sagen, da ich z.Zt. nur am WE in den Garten kommen kann. Am ausgeprägtesten zeigen sich die Mangelsymptome aber (bei allen betroffenen Reben) eindeutig an den älteren (untersten) Blättern; die Vergilbungen werden nach oben schwächer.
Die typische Fe-Chlorose läge nah - da zu hoher pH für Sand + schlechte Belüftung, aber die Mangelsymptome sehen nicht danach aus (grüne Blattadern auf sehr gelber Blattfläche) und bei der Fe-Chlorose sind wohl die jüngeren Blätter vor den älteren betroffen.
Ich würde wohl nach Vergleich von Fotos z.B. des DLR Rheinpfalz auf auf Mg oder K-Mangel tippen. Nur welches von beiden? die Beispielfotos ähneln sich. Welketracht = K-Mangel?
Daran anschließend: Was düngen bzw. was ändern? zu wenig ausgedünnt? sie bekommen sowieso schon 2 Jahre Wachstumszeit ohne Ertrag...
Neben Kompost/Hornspänen habe ich folgende mineralische Dünger schon vor Ort: (neben SSA und NPK): Bittersalz, Kalimagnesia, Ferrogranul 20 (Eisen-II-Sulfat), anderes müsste ich kaufen.
Hat jemand einen Rat?