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Autor Thema: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung  (Gelesen 212398 mal)

Dietmar

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #900 am: 18. August 2017, 09:56:12 »

Wer Sandboden hat, dem fehlt nicht in erster Linie der Humus, sondern bestimmte mineralische Bestandteile. Ein gutes Mittel ist, zunächst einmal ca. 5 ... 10% Bentonit unterzugraben. Bentonit gibt es in bestimmten Baustoffhandelsgeschäften und z.T. besteht auch Katzenstreu aus Bentonit - falls das mal im Angebot ist. Bentonit sing kleine getrocknete Lehmkügelchen, wobei man den Begriff Kugel hier nicht so eng sehen darf. Im Bentonit sind diverse Nährstoffe schon enthalten, z.B. Kalium, Phosphor, Spurenelemente. Bentonit, d.h. ein gewisser Lehmbestandteil des Bodens hält auch Wasser und gelöste Nährstoffe zurück.

Achtung: Nur in trockenen Boden untermischen und nicht zu viel auf einmal. Lieber in Abständen wieder eine geringe Menge.
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #901 am: 18. August 2017, 10:21:30 »

Ob Humus oder Lehm die Nährstoffe komplexiert und festhält, ist vielen Pflanzen egal, wichtiger ist ihnen, sie haben überhaupt welche.

Spielkastensand im Topf mit regelmäßigen Düngergaben lässt bestes Wachstum zu.
Dort ist eher Wasser das Problem. So ists draussen auch. 
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Rib-Johannisbeere

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #902 am: 18. August 2017, 10:42:48 »

Naja, Sand ist nicht porös und mit dem Wasser gehen auch die Nährstoffe flöten. Das wäre dann eine sehr sehr große Menge an Dünger, die auf den Boden zu den Unkräutern geht ;D

Dann müsste man den Topf unter Dach, mit einem Unterteller, stellen. Dünger ist zwar nicht so teuer aber man vergisst schnell die Pflanzen regelmäßig zu düngen. ;D
« Letzte Änderung: 18. August 2017, 10:59:17 von Яib-∃səl »
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Dietmar

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #903 am: 18. August 2017, 12:41:40 »

Zitat
Ob Humus oder Lehm die Nährstoffe komplexiert und festhält, ist vielen Pflanzen egal, wichtiger ist ihnen, sie haben überhaupt welche.

Ich möchte hier nicht Humus gegen Lehm ausspielen, da beides für den Sandboden gut ist. Humus sorgt in erster Linie für eine gute Bodentextur, so dass Luft und damit Stickoxide an die Wurzeln kommen. Erst in zweiter Linie ist das breite Nährstoffangebot des Humus wichtig. Nachteil des Humus: Ohne Nachfuhr verbraucht er sich innerhalb von 2 bis 3 Jahren selbst. Lehmische Bestandteile sind dagegen dauerhafter Bodenbestandteil. Mit den Jahren dringen die lehmigen Bestandteile in größere Bodentiefen durch.

Bei Wein- und Tafetrauben ist Humus zwiespältig. Er entsteht ja bzw. wird zugeführt in den obersten Bodenschichten. Reben sind aber von Natur aus Tiefwurzler. Gießt man zu viel oder düngt mit Humus, dann bilden die Reben in erster Linie Wurzeln in der obersten Bodenschicht und die tiefen Wurzeln verkümmern oder bilden sich erst gar nicht. Ohne Tiefwurzeln sind Reben jedoch sehr empfindlich gegen Trockenheit.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #904 am: 18. August 2017, 14:41:50 »

Bei Wein- und Tafetrauben ist Humus zwiespältig. Er entsteht ja bzw. wird zugeführt in den obersten Bodenschichten. Reben sind aber von Natur aus Tiefwurzler. Gießt man zu viel oder düngt mit Humus, dann bilden die Reben in erster Linie Wurzeln in der obersten Bodenschicht und die tiefen Wurzeln verkümmern oder bilden sich erst gar nicht. Ohne Tiefwurzeln sind Reben jedoch sehr empfindlich gegen Trockenheit.

Dieser Punkt entfällt aber bei der Topfkultur. ;D

Dann wässert man ihn eben generell weniger, dann wurzelt er trotz des Humus nach unten. Man sollte dann auch damit warten, bis man mit Humus düngt, damit die Rebe sich voher in die Tiefe zu wurzelt
« Letzte Änderung: 18. August 2017, 14:48:42 von Яib-∃səl »
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Dietmar

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #905 am: 18. August 2017, 16:02:20 »

Zitat
Dieser Punkt entfällt aber bei der Topfkultur. ;D

Ich hatte ganz die Balkon-Hobbywinzer vergessen. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir. Wie konnte ich nur... ?
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #906 am: 18. August 2017, 23:02:26 »

RibEsel, Sand ist mit der poröseste Boden, den wir haben. Er hat nur recht wenig Haftwasser.

Gegen Vergesslichkeit beim düngen gibts Fertigation, Tröpfelbewässerungsset ab 10Euro wenn man will. Eine Venturidüse zum dazwischenschalten um Dünger anzusaugen, kostet auch nicht viel. Computer dazu für 40€ und man hat was giessen und düngen angeht nicht mehr viel zu tun.
Mit ein bisschen Übung klappts auch so zu düngen, dass der Dünger nicht verloren geht, sondern so gut wie alles von den Reben aufgenommen wird.
gute Bodentextur, so dass Luft und damit Stickoxide an die Wurzeln kommen.
Die meisten Stickoxide sind wasserlöslich, kommen also mit Regen in jeden Boden rein. Ansonsten werden alle Stickoxide bevorzugt über das Blatt aufgenommen.
Im Boden ist viel wichtiger, dass das CO2 wieder rausgeht und Sauerstoff reinkommt, damit die Wurzeln atmen können.
Leguminosen oder Blaualgen wandeln atomaren Stickstoff in Ammoniak um, die Pflanze muss ihn nicht reduzieren um ihn zu verbauen, das machen die Symbiosebakterien. Stickoxide spielen an der Stelle praktisch keine Rolle. Ausser das die Leguminosensymbiose bei zunehmendem Nitratgehalt immer weniger funktioniert.
Auf sehr humosen und frisch gehackten Böden kann man so schnell mal eine Symbiose von Bakterien und Leguminosen verhindern.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #907 am: 18. August 2017, 23:29:28 »

ja, Sandboden ist porös aber nicht das Sandkorn selber, wo soll dort sich etwas in größeren Mengen adsorbieren?
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #908 am: 18. August 2017, 23:51:32 »

Das Sandkorn selbst ist ziemlich inert, aber verdammt groß.
Stapelt man sie aufeinander, sind die Zwischenräume um ein vielfaches größer, als die Zwischenräume bei Lehm oder Ton. So groß, dass die Kapillarwirkung des Wassers versagt. Das Wasser läuft der Schwerkraft entgegen. Das ist der Unterschied ziwschen Geröll/Kies/Sand und Lehm/Schluff/Ton.

Ton kann Wasser besser festhalten als Lehm. Beide Porengrößen zwischen den Körnern sind so klein, dass die Kapillarwirkung vom Wasser stärker als die Schwerkraft ist.
Ton hält Wasser besser fest als Lehm, zudem kann er weniger speichern, damit steht den Wurzeln auf Lehm mehr Wasser zur Verfügung als auf Ton. Ton `verbraucht´ also Wasser, das er nicht wieder hergeben will, auch an Wurzeln mit Saugspannung nicht.

Lehm ist eben das Zwischending.

Durch ein Tonkörnchen kann eine Wurzel nicht wachsen, geauswowenig wie durch einen Kiesel, auch da muss es den Weg zwischen den Körnern suchen und wird vom Haftwasser ernährt.
Das Wasser im Lehm- oder Sandteilchen, wenn überhaupt vorhanden, ist chemisch gebunden, das wird meist nicht mal beim ausglühen frei.
« Letzte Änderung: 18. August 2017, 23:53:58 von thuja thujon »
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Urmele

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #909 am: 28. August 2017, 15:42:28 »

Gestern waren wir im "Würzburger Stein" spazieren, Dabei ist mit bei ziemlich vielen Rebzeilen dieses Bild aufgefallen.

   

Sehen Weintrauben so aus und wird das gekeltert?
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sandor

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #910 am: 28. August 2017, 16:09:40 »

Sieht nach Hagelschaden aus.
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Dietmar

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #911 am: 28. August 2017, 16:21:59 »

Zitat
Sehen Weintrauben so aus und wird das gekeltert?

Ich habe schon gesündere Weintrauben gesehen, aber ja, das ist nicht ungewöhnlich und eher die Regel. Das kommt alles so ins "Fass", vor allem, wenn maschinell gelesen wird. Bei Handlese kommt es auf die Priorität des Winzers an.
Priorität Preis: wird komplett mit gekeltert,
Priorität Qualität (hoher Preis): ein großer Teil der verfaulten und verpilzten Beeren wird schon bei der Lese abgestreift - aber dadurch sinkt die Ernteleistung.

Tafeltrauben mit einer solchen Qualität könnten nie und nimmer verkauft werden, da bei Tafeltrauben nur optisch allerbeste Trauben verkaufbar sind. Auch privat angebaute Trauben mit einer solchen Qualität würde ich nie essen, sind höchstens nach Entfernung der fehlerhaften Beeren zur Saftproduktion geeignet.

Anmerkung: Die allermeisten Weintraubensorten sind rein europäische Sorten ohne Gene, die pilzbeständiger machen, also ohne Foxgene oder Amurgene bzw. Gene anderer Wildreben. Deshalb müssen Weintrauben in D alle ca. 7 ... 10 Tage gespritzt werden. Vor der Lese ist aber eine längere Wartezeit nach dem letzten Spritzen vorgeschrieben. In diesen Wochen sind diese europäischen Sorten praktisch ungeschützt. Desweiteren kann man Weinberge kaum gegen Vögel und nicht gegen Wespen schützen. Die Knabberstellen an den Beeren sind Eintrittspforten für Grauschimmel (Botrytis).
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #912 am: 28. August 2017, 18:18:36 »

Nach dem Hagelschaden sind die Beeren eventuell Essigfaul, sowas taugt dann nichts mehr.
Essig im Wein lässt nichtmal der billigste Wein zu.
Der Winzer hofft wohl darauf, dass die beschädigten Beeren eintrocknen ohne zu faulen.
Wenns Wetter trocken bleibt und nicht viele Essigfliegen bzw Kirschessigfliegen unterwegs sind, die die Trauben mit Essigsäurebakterien infizieren, dann kann man hinterher solche Trauben noch pressen. Ausgeputzt werden die ja auch noch.
Zudem sieht man allerdings noch Sonnenbrand.
War stellenweise ein sehr schwieriges Jahr für die Winzer. Spätfrost, gute Bestäubung, Trockenheit, dann aber Regen und damit sehr kompakte Trauben, die sich gegenseitig kaputtdrücken usw.

Nicht verwechseln sollte man die von dir gezeigte Katastrophe mit edelfaulen Trauben, wie sie zB für Trockenbeerenauslesen gefordert sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4dikat_Trockenbeerenauslese

Schau auch mal hier rein und runterscrollen zu Lesezeitpunkt:
http://www.woscheks-weinwissen.de/doku.php/trauben_ernten_maischen_und_keltern
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Urmele

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #913 am: 28. August 2017, 19:26:05 »

Vielen Dank für die Antworten und die Links zum nachlesen.
Bei dieser Weinlage und der Sonneneinstrahlung kann ich mir gut vorstellen, dass die Beeren eher eintrocknen statt zu faulen. Nach Essig hat es nicht gerochen, falls man das überhaupt riecht.
Gestern hatte es dort am Fuß der Berges im Schatten 29°C  ;D
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thuja thujon

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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
« Antwort #914 am: 28. August 2017, 22:33:04 »

Essig riecht man recht gut, fast penetrant. Gerade bei `Wetter´.

Die 3 Beeren, die die Wespen bei mir gerade fressen, haben gestern bei schwülen 32°C jedenfalls 5m gegen den Wind noch nach Essig gerochen.

Deswegen gilt auch die Nulltoleranz im Wein, weil selbst Spuren das ganze Aroma versauen.
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