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[Chica]

Danke kpc, Prunus padus 'Colorata' ist ein hübsches Gehölz, ich denke, ich habe es in der Baumschule um die Ecke als Hochstamm gesehen. Für die um die 30 Schmetterlingsarten, die von Prunus padus leben, macht es allerdings schon einen gravierenden Unterschied, ob sie die Wildform oder eine Sorte zur Verfügung haben. Am Beispiel von Prunus nigra erinnere ich mich gelesen zu haben, dass die Schmetterlingsweibchen dieses Gehölz schon als brauchbar für ihre Eiablage ansehen, ggf. als Prunus spinosa oder cerasifera? Es schlüpfen dann Raupen z. B. in grüner Farbe, die auf der Wildform damit die optimale Tarnfarbe hätten. Auf rotblättrigen Sorten aber ist die Raupenfarbe das Todesurteil, Fraßfeinde erkennen die grün leuchtenden Raupen auf rotem Untergrund sofort und das war es dann mit dem Schmetterlingsschutz. Deshalb habe ich auf den Wildformen der Gehölze bestanden, was in hiesigen Baumschulen nur Kopfschütteln hervorrief . Zum Glück wurde ich am Ende doch noch bei Eggert fündig.

[Katrin]

Es ist wirklich am sinnvollsten, den Weg über die Information zu den heimischen Schmetterlingen zu gehen. Dann kannst du die Futterpflanzen zu deren Raupen recherchieren und gezielt Pflanzen aussuchen, für die du die richtigen Plätze hast und die du auch gerne im Garten hättest. Manche kriegt man leicht wo unter, andere sind Wucherer oder gänzlich ohne Zierwert.

Ich habe mit einem älteren Herrn einen Schmetterlingsführer zu unserer Heimatgemeinde geschrieben und es ist unglaublich, welche Futterpflanzen Schmetterlinge brauchen! Viele von ihnen sind monophag, sie können nur an einer Pflanze fressen, andere aber können mehrere Arten zur Ernährung nutzen - bei solchen gibt es auch Pflanzen, die gleich mehreren Faltern nützlich sind. Aber es kommt wirklich auf deine Region drauf an und ob du deinen Garten auch auf Nachtfalter ausdehen möchtest. Mit den Mikros (winzige Kleinschmetterlinge) gibt es fast überall in Europa über 1000 Arten.

[Katrin]

Ein Teil des Buchs ist online einsehbar, mit den allen heimischen Tagfaltern und deren Futterpflanzen (aber ohne Raupenfotos und Bildern beider Geschlechter, falls sie unterschiedlich aussehen), vielleicht kannst du etwas davon brauchen. Da viele Arten an Gehölzen fressen, kann man leider nicht allen Nahrung bieten.

[Eva]

Boh!

[Melisende]

Hallo, Katrin,

das ist ja ein interessantes Buch.

Schade, dass einige der Schmetterlinge bei Euch "ausgestorben" sind. Den Lilagoldfalter gibt es bei uns übrigens noch. Ich habe einige Exemplare letztes Jahr bei einem Spaziergang nordöstlich von Regensburg gesehen.

[Melisende]

Ich habe noch eine Frage zum "Forsythien-Ersatz".

Da ja leider Schlehe und Brombeeren ausscheiden und ich inzwischen auf Hecke fixiert bin: Welche Art von Hecke ist schmetterlingsfreundlich und relativ pflegeleicht?

Der Platz, der zur Verfügung steht, ist ca. 3,5 bis 4 m lang. Die Breite sollte 1 m nicht übertreffen. Von der Höhe würde ca. 1,5 m optisch am besten wirken. An der geplanten Stelle gibt es Sonne von Süden und Westen, aber meist nicht prall, da die alten Obstbäume und das Haus auf der anderen Straßenseite Schatten werfen.

[Eva]

Blauraute ist bei mir im Herbst sehr beliebt bei Hummeln und Bienen, Cotoneaster wird viel von Bienen besucht, Kornellkirsche wird höher, lässt sich aber schneiden. Sogar kleine Weichselbäumchen könnten noch in deine Größenvorstellungen grad so reinpassen. Allerdings hängt deren Größe scheinbar hauptsächlich davon ab, wie gut der Boden ist (bei meinem Onkel 2-3 m hoch, in Vaters Garten auf der mageren Wiesenböschung 1,5 m etwa 20 J alt, bei mir auf dem Balkon im Kübel 70 cm im Alter von fast 10 Jahren - die sind alle Ableger vom Onkel). Budleya...

[Melisende]

Bienen und Hummeln fühlen sich im Garten schon jetzt sehr wohl.

Mir geht es wirklich um die Schmetterlinge. Die Hecke (o.ä.) darf auch gerne eine Fraßpflanze sein. Sie darf blühen, muss aber nicht.

Ich weiß nicht, wie man die Bodenbeschaffenheit am besten nennt. Lehmig ist er definitiv nicht. Regenwürmer fühlen sich sehr wohl darin. Er ist eher locker, Sachen umgraben ist gar kein Problem.

Bei uns kann es im Winter ziemlich kalt werden. Minus 20 Grad sind durchaus möglich, die Temperatur ist allerdings in den letzten Jahren nur noch selten erreicht worden.

[Zwiebeltom]

Wenn die Hecke nicht geometrisch akkurat geschnitten werden soll und nicht blickdicht (bei 1 m Tiefe schwierig mit lockeren Sträuchern) sein muss, würde ich eine Mischung aus Schmetterling- und Raupenfutterpflanzen versuchen. Geeignet sein könnten:

Felsenbirne
Weißdorn
Haselnuss
Liguster (Futterpflanze für den Ligusterschwärmer)
Ginster
Holunder (besser eine schwächer wachsende Sorte)
Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)

[Eva]

Weißdorn Haselnuss und Holunder mit einer Höhe von 1,5 Metern? Das mag (mit Schneiden) vielleicht mit dem Holunder "Black lace" zu machen sein, aber Hasel und Weißdorn kenne ich nur als Großsträucher.

[Melisende]

Die Hecke darf auch etwas höher werden (noch oben ist massenhaft Platz ). Allerdings glaube ich, dass bei einer Länge von knapp vier Metern es nicht gut aussieht, wenn sie zu hoch wird. Dazu kommt noch, dass sie nicht am Rand des Grundstücks entstehen soll, sondern neben der Garageneinfahrt.

Am Samstag bin ich wieder im Haus und messe mal genau aus und versuch mir vorzustellen, welche Höhe maximal sinnvoll ist. es soll ja auch noch schön aussehen.

Ach ja, Fresspflanze wäre mir wichtiger als Nektarpflanze. Nektarpflanzen sind ja nicht so schwer im Garten zu integrieren. Ein paar sind ja bereits vorhanden.

[Melisende]

Meine letzte Frage bezüglich Hecke:

Die zur Verfügung stehende Länge sind genau 4m. Allerdings würde die Hecke an der Straße abschließen, so dass giftige Beeren nicht infrage kommen (z.B. Heckenkirsche).

Wären Himbeeren möglich oder sind die auch so "brombeerhaft"?

Alternativ (falls derzeit keine Hecke infrage kommt) würde ich dann gerne mit etwas größeren schmetterlingsraupenfreundlichen Pflanzen experimentieren.

Gibt es dazu Vorschläge?

[Melisende]

Mal ein Zwischenbericht, was inzwischen geschehen ist.

Von den hier und an anderen Stellen empfohlenen Pflanzen befinden sich seit meinem letzten Beitrag neu im Garten:

Spornblumen, Margeriten (letztes Jahr als zwei kleine Büsche gekauft und eingepflanzt und am nächsten Tag festgestellt, dass sich an anderer Stelle vier wilde Margeriten freiwillig eingefunden haben; diese wachsen und gedeihen prächtig), Lavendel, viele neue Krokusse, Thymian, Majoran, Salbei, zwei Taubenskabiosen, eine Aster (die soll langfristig aber nicht alleine bleiben), 20 Blaukissen und die Forsythie wurde durch eine Rosendeuzie ersetzt.

Mehr haben wir bisher noch nicht geschafft.

Und beim letzten Rundgang ums Karree festgestellt, dass inzwischen in zwei vernachlässigten Gärten Brennesseln wachsen. (Allerdings keine Fraßspuren daran gesehen.)

Auf dem Bild ist der umgestaltete Bereich am Stellplatz zu sehen.

[Querkopf]

Hier hat ein Schmetterlingskundiger präzise Anleitungen vorgestellt, wie man bestimmte Falter-Arten in den eigenen Garten locken kann (bisschen runterscrollen auf der Startseite).

[Melisende]

Die Seite kenne ich bisher noch nicht.

Letztes Jahr hat sich übrigens mal kurz ein Admiral im Garten eingefunden. Allerdings ohne mein Zutun. Er hat sich für den alten Zwetschgenbaum interessiert. Leider hatte ich keine Kamera dabei.