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Autor Thema: "Harmlose" Herbizide?  (Gelesen 15744 mal)

b-hoernchen

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"Harmlose" Herbizide?
« am: 10. April 2015, 21:55:05 »

Am Karfreitag kam im Radio (Bayern 5) ein Beitrag über die Folgen des Einsatzes von Herbiziden beim Anbau von gentechnisch veränderten Mais in Argentinien:

http://cdn-storage.br.de/MUJIuUOVBwQIbtChb6OHu7ODifWH_-bP/_-ZS/524y9Avp/150403_0000_Notizen-aus-aller-Welt_Gensoja-und-Pestizide---Notizen-aus-Argenti.mp3

Vielleicht interssant zum nachhören, nachdem weitverbreitet die Meinung vorherrscht, Glyphosat sei quasi harmlos bei der Lebensmittelherstellung.
« Letzte Änderung: 10. April 2015, 22:17:15 von b-hoernchen »
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oile

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #1 am: 10. April 2015, 21:58:25 »

Und ewig grüßt das Murmeltier. ;D

Über Glyphosat gab es hier schon manchen heftigen Streit.
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Staudo

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #2 am: 10. April 2015, 22:18:18 »

Jetzt verwendet die Lebensmittelindustrie schon Glyphosat! :o
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pearl

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #3 am: 11. April 2015, 00:39:45 »

nun, die WHO hat Glyphosat, also Roundup, in die oberste Krebsrisiko Kategorie einsortiert.

Einer EU Komission liegt eine Studie vor, wonach Neonicotinoide für Bienen nicht gesund sind.

Lebensmittelherstellung fängt auf dem Acker an, insofern stören manche Substanzen, die man aus Lebensmitteln nicht rauskriegt.

Jemanden, der am verhungern ist, stören solche Substanzen natürlich nicht. Klar.
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joachim

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #4 am: 11. April 2015, 01:04:26 »

Glyphosat wird immer mehr in der Landwirtschaft angewendet, 2 Wochen bevor Getreide geerntet wird, wird Glyphosat gespritzt damit die  Ernte gleichmaßig reif wird. Sämtliche Kartoffeln werden mit Glyphosat behandelt, damit das Kraut bei der Ermte nicht stöhrt. Landwirte spritzen jetzt  Felder mit Glyphosat ab,wenn sie ihr Feld nicht pflügen wollen,und so weiter und so weiter, richtig aufregen tut sich keiner, ich meine, dass sich der Verbrauch von Glyphosat, in den letzten  10 Jahren verdoppelt hat und das hat nicht nur etwas mit dem Anbau von Genpflanzen zu tuen, die sind im der Regel in Eu gar nicht erlaubt.
« Letzte Änderung: 27. Juni 2015, 17:13:54 von joachim »
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Chica

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #5 am: 11. April 2015, 06:55:12 »

nun, die WHO hat Glyphosat, also Roundup, in die oberste Krebsrisiko Kategorie einsortiert.


Es wird Zeit, dass der Dreck verboten wird, ich habe auf Arte eine Sendung dazu gesehen- brrr. Das Feld hinter meinem Haus ist eben wieder totgespritzt, alles gelb und meine Katzen hopsen darauf herum. Das braucht kein Mensch ::) :P . Wann sponsort die EU wieder brachliegende Flächen? Dann gibt es wenigstens wieder Schmetterlinge.
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

enigma

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #6 am: 16. April 2015, 14:16:47 »

Und ewig grüßt das Murmeltier. ;D

Über Glyphosat gab es hier schon manchen heftigen Streit.

 ;D
In der Tat!

Wenn ich Zeit und Lust habe, werde ich zur Bewertung der IARC (das ist die Behörde der WHO, die sich mit der Bewertung der krebserzeugenden Wirkung von Stoffen beschäftigt) was schreiben.

Wird etwas ausführlicher und schwerer zu lesen als "Dieser Dreck gehört verboten!"
« Letzte Änderung: 16. April 2015, 14:17:29 von Bristlecone »
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Moso

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #7 am: 16. April 2015, 14:30:47 »

*fährt zu alter Form hoch*

Dass Round-Up weniger schädlich ist als andere Herbizide, mag man glauben, wobei hinsichtlich Wassertiere wohl das teilweise Gegenteil stimmt.
Das ist aber nicht alles.
Wir erinnern uns: Glyphosphat wird von gentechnisch veränderten Pflanzen (Mais 660 oder was) vertragen, sodass eine selektive Wirkung garantiert ist. Glyphosphat avancierte damit zum Vorzeigearroganzmittel des Gentechmultis Monsanto.
Wir erinnern uns weiter: Monsanto (USA) und Syngenta (CH) wollen uns auf dem kalten Weg die gentechnisch präparierte Scheinnatur beliebt machen, damit sie die Allgemeinheit mittels Sortenschutzpatenten abzocken können.
Schluss: Wer Roundup im Kuchen mag, wohlan. In Beet und Acker hat es nichts zu suchen!
« Letzte Änderung: 16. April 2015, 14:31:39 von Moso »
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fromme-helene

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #8 am: 16. April 2015, 18:12:33 »

Ach, Lehm, wenn Du doch endlich lernen würdest, dass es Glyphosat heißt! ::)

Ich finde es ehrlich etwas anstrengend, dass Du Dich hier immer wieder als Experte aufspielst, und dabei nicht mal das Wort buchstabieren kannst. :P
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enigma

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #9 am: 17. April 2015, 09:08:53 »

Also, ich versuch mal, etwas Licht ins Dunkel zu bringen - Achtung, langer Text:

nun, die WHO hat Glyphosat, also Roundup, in die oberste Krebsrisiko Kategorie einsortiert.

Das stimmt nicht so ganz. Die Sache ist, wie so oft, etwas vielschichtiger.
Der Reihe nach:

1. Veröffentlicht wurde eine Neubewertung der Frage nach einer krebserzeugenden Wirkung von Glyphosat. Vorgenommen hat diese Neubewertung die IARC (International Agency for Research on Cancer), das ist die Internationale Agentur für Krebsforschung, eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Sitz in Lyon/Frankreich.

Dabei hat sich die IARC auf vorliegende Untersuchungen zur krebserzeugenden Wirkung gestützt, nicht etwa auf neuere Untersuchungen (die es nicht gibt). Die IARC hat dabei einigen wenigen Daten, insbesondere aus einem Tierversuch an Mäusen, sehr viel Bedeutung zugemessen, dafür aber anderen Untersuchungsbefunden, vor allem an Ratten, sehr viel weniger. Die IARC sagt nun, dass ein statistischer Test für diese Untersuchungsergebnisse an Mäusen ergibt, das Glyphosat in dieser Untersuchung vermehrt zu Krebs bei Mäusen geführt hat.
Diese Gewichtung unterscheidet sich von der, die alle anderen Behörden und Gremien zu Glyphosat bislang vorgenommen haben. Wohlgemerkt: Die IARC hat keine neueren Daten, die diese Behörden und Gremien nicht hatten.
Außerdem sieht die IARC Hinweise aus Studien am Menschen (Pestizidanwender in der Landwirtschaft), dass diese möglicherweise häufiger an bestimmten Krebsformen erkranken. Allerdings bestehen hier mehrere Unsicherheiten, unter anderem die, dass man nicht weiß, welche Stoffe konkret denn dafür verantwortlich sein könnten. Man weiß nur, dass der betreffende Personenkreis außer anderen Pestiziden auch Glyphosat verwendet hat.

Die ausführliche Begründung der IARC zu ihrem Vorgehen liegt noch nicht vor, die wird im Verlauf des Jahres erscheinen. Dann wird man Genaueres dazu sagen können. Derzeit gibt es nur ein zusammenfassendes Statement der IARC.


2. In ihren Bewertungen trifft die IARC keine Aussage darüber, wie stark krebserzeugend ein Stoff überhaupt ist.
Fachchinesisch ausgedrückt: Die IARC macht eine Aussage zum krebserzeugenden Potential (erzeugt der Stoff Krebs: ja oder nein?), aber nicht zur krebserzeugenden Potenz (der Wirkungsstärke).

Die IARC zieht - wie alle anderen auch - für ihre Bewertung die Daten von Tierversuchen und Befunde am Menschen heran und stuft Stoffe dann in eine der folgenden Kategorien ein:

Gruppe 1: krebserzeugend für Menschen
Gruppe 2A: vermutlich krebserzeugend
Gruppe 2B: möglicherweise krebserzeugend
Gruppe 3: nicht eingestuft
Gruppe 4: wahrscheinlich nicht krebserzeugend

Bewertet wurden bislang rund 1000 Stoffe (inkl. Gemischen).

Eine Liste, was für Stoffe in welche Kategorie eingestuft wurden, findet ihr hier.

In Gruppe 1, also eindeutig krebserzeugend beim Menschen, findet man so illustre Stoffe wie Plutonium, aber auch Östrogene zur postmenopausalen Hormontherapie, UV-Strahlung, Holzstaub, Abgas von Dieselmotoren und alkoholische Getränke.

Wie gesagt: Über die Stärke der kanzerogenen Wirkung sagt das nichts aus, "nur" darüber, dass die Datenlage recht eindeutig ist, die da sagt: Plutonium erzeugt beim Menschen nachweislich Krebs, alkoholische Getränke auch.


Glyphosat wurde nun aktuell von der IARC in 2A, die zweithöchste Gruppe, eingestuft. Basierend auf der Bewertung von Ergebnissen an Mäusen (was offenbar zur Einschätzung "krebserzeugend im Tierversuch" geführt hat) und Daten am Menschen (mit der Einschätzung "mögliche Hinweise, aber nicht klar bewertbar").

In der Gruppe 2A steht z.B. auch der Konsum von heißem Mate-Tee und der Stoff Indiumphosphid, der z.B. in Glasfaserkabeln und LED Verwendung findet.

3. Wie gesagt, die IARC macht keine Aussage zur Wirkungsstärke und auch nicht zum Wirkungsmechanismus und nicht dazu, wie viele Menschen denn mit dem krebserzeugenden Stoff in Berührung kommen und in welcher Menge.

So ist Plutonium zwar ebenso eindeutig krebserzeugend für den Menschen wie alkoholische Getränke, aber bezogen auf die Menge reicht extrem wenig Plutonium, um Krebs zu bekommen, während man beim Alkohol schon um viele viele Größenordnungen mehr in sich hineinschütten kann, bis sich ebenfalls das Risiko, Krebs zu bekommen, merklich erhöht.

Allerdings konsumieren viel mehr Menschen Alkohol als Plutonium, sodass insgesamt gesehen sehr viele Menschen an alkoholbedingten Krebserkrankungen sterben und nur sehr wenige an Krebs durch Plutonium.
Ebenso atmen sehr viele Menschen gezwungenermaßen Dieselabgase ein und bekommen davon Lungenkrebs.


Letzter Punkt: der Wirkungsmechanismus von krebserzeugenden Stoffen.

Grob gesagt, kann man hier zwei Gruppen unterscheiden:
Stoffe der einen Gruppe schädigen direkt das Erbgut (die DNA), indem sie dort Mutationen hervorrufen, die letztendlich dazu führen, dass die betreffende Zelle entartet und zur Krebszelle wird. Für solche Stoffe, z.B. Plutonium oder auch Aflatoxin (ein Schimmelpilzgift), gibt es nach gegenwärtigem Stand des Wissens keine Wirkungsschwelle. Auch eine noch so kleine Menge kann, wenn auch mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit, Krebs erzeugen. Je mehr man davon aufnimmt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dadurch Krebs zu bekommen.

Stoffe der zweiten Gruppe schädigen nicht das Erbgut, sondern beeinträchtigen den Stoffwechsel der Zellen. Dadurch können z.B. die Zellteilung angeregt werden oder die Fähigkeit der Zelle beeinträchtigt werden, Reparaturvorgänge auszuführen und so Schäden zu beheben, die durch andere Stoffe verursacht wurden.
Für Stoffe dieser Gruppe gibt es eine - von Stoff zu Stoff verschiedene - Wirkungsschwelle, also eine Stoffmenge, die dauerhaft überschritten werden muss, damit eine Wirkung zustande kommt. Unterhalb der Wirkungsschwelle bleibt eine Wirkung aus.

Nach allem, was man weiß, gehört Glyphosat in diese zweite Gruppe von Stoffen. Glyphosat erzeugt keine Mutationen an der DNA. Wenn es überhaupt Krebs erzeugt - und mit dieser Einschätzung steht die IARC allein -, dann wäre das eine Wirkung, die erst bei dauerhaft verabreichten hohen Dosen zustandekäme, die einen Schwellenwert überschreiten.


So, das war jetzt lang und kompliziert, aber hoffentlich einigermaßen verständlich.
Es wird niemanden überzeugen, der ohnehin schon immer alles besser wusste, aber ich gebe die stille Hoffnung nicht auf, dass der der eine oder die andere doch mitnimmt, dass die Welt etwas komplizierter ist als eine Sendung auf Arte oder im Bayerischen Rundfunk.


 
« Letzte Änderung: 17. April 2015, 09:38:59 von Bristlecone »
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Chica

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #10 am: 17. April 2015, 14:58:08 »

Ich will immer noch nicht, dass meine Katzen 5, 6 mal im Jahr auf einem frisch mit geruch- und farblosen Chemikalien behandelten Acker herumlaufen, so lange nicht, bis die Ungefährlichkeit dieser Chemikalien für alle Beteiligten erwiesen ist. Dies ist natürlich im System Marktwirtschaft illusorisch, was mich aber nicht davon abhält umso nachdrücklicher auf dieser Forderung zu bestehen. Eine dieser Chemikalien hat den Namen Glyphosat und bezüglich Glyphosat sind inzwischen noch andere meiner Meinung: Umweltinstitut München e. V., BUND, Oya. Und dabei geht es ganz sicher nicht nur um die Kanzerogenität von Glyphosat.

Wenn ich darüber nachdenke, was wir unseren Kindern mit Biphenol A, Kükenmuser, Schweinezucht im Hochhaus und Neonicotinoiden hinterlassen ist Beschönigung für mich der falsche Weg.
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enigma

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #11 am: 17. April 2015, 15:01:38 »

Was meinst du mit Beschönigung?
Die Bewertung von Daten mit einem Ergebnis, dass nicht in dein Weltbild passt?


Was deine Katzen angeht: Halt sie auf deinem eigenen Grundstück.
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Dietmar

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #12 am: 17. April 2015, 15:31:35 »

Herbizite sind unabdingbar, falls wir alle satt werden wollen. Punkt! Das ist so, auch wenn irgendein grüner Fundi irgend etwas zusammen spinnt. Ein "hartes" Bio für alle bedeutet zwangsläufig auch Hunger für alle, denn mit Bio kann nicht die gesamte Bevölkerung ernährt werden.

Oder man muss es so wie in der DDR machen. Da war fast alles Bio, denn es wurden kaum Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Warum ging das? Die LPG waren einige Tausend Ha groß, so dass Vierfelderwirtschaft gemacht werden konnte. Das geht heute in der dt. Landwirtschaft kaum, da die Betriebe zu klein sind und sich nicht Maschinen und Fachkräfte für verschiedene Feldfrüchte halten können und weil der Vertrieb heute stabile Lieferbeziehungen erfordert, d.h. ein Bauer muss immer dasselbe produzieren. Die DDR-Verhältnisse will keiner mehr haben, also kommen wir um Pflanzenschutzmittel nicht herum. Die Vierfelderwirtschaft ist keine DDR-Erfindung, sondern schon sehr alt, passt aber nicht mehr in unser Wirtschaftssystem.

Etwas ganz anderes ist der fachgerechte und sparsame Umgang mit den Pflanzenschutzmitteln und die Vermeidung von Missbrauch. Nur das allernötigste sollte zum Einsatz kommen.

Insbesondere in Entwicklungsländern und Südeuropa liegt da vieles im Argen, werden also oft Grenzwerte deutlich überschritten. Und wer Bio isst, bekommt u.U. EHEC - ist also auch nicht gefahrlos. In D sind schon mehr Menschen durch Bio-Produkte zu Schaden gekommen als durch Pflanzenschutzmittel - ist paradox, aber Realität seit EHEC in Bioprodukten (nicht nur in Mungo- oder Sojakeimen).

Unter Missbrauch von Pflanzenschutzmitteln verstehe ich z.B., wenn Kultursorten gezüchtet werden, die resistent gegen die Pflanzenschutzmitteln sind und dann kann man in riesigen Mengen und Konzentrationen spritzen bzw. sprühen und der Kulterpflanze macht das nichts aus. Aber es leidet die Umwelt (auch die Bienen) und die Rückstände kommen auch in unsere Nahrungskette.

Missbrauch ist auch ein sorgloser Umgang von nicht Dachkundigen.
« Letzte Änderung: 17. April 2015, 15:39:01 von Dietmar »
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enigma

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #13 am: 17. April 2015, 15:34:51 »

Es ist ganz interessant, sich mal die parlamentarische Fragestunde im Bundestag vom 25. März 2015 zu dem Thema zu Gemüte zu führen. Hier nachzulesen.

Zitat daraus:
"(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN]: Das habe ich nicht gefragt! Und was ist
jetzt mit der Zulassung? Sie wollen uns verklä-
ren! Sie können es doch nicht EU-weit zulas-
sen und ganz Europa mit einem karzinogenen
Stoff vergiften! Geben Sie doch mal eine Ant-
wort! Oder haben Sie nur einen Zettel mit drei
Sätzen?)"

Hilfe! Oder eher: Gute Besserung!
« Letzte Änderung: 17. April 2015, 15:37:10 von Bristlecone »
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Dietmar

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Re:"Harmlose" Herbizide?
« Antwort #14 am: 17. April 2015, 16:02:18 »

Zitat
Hilfe! Oder eher: Gute Besserung!

Jede Ideologie ist Ausdruck eines Tunnelblickes, d.h. alle nicht passenden Tatsachen werden ausgeblendet. Das gilt für jede Ideologie, nicht nur für die grüne. Ideologien verblöden deshalb die Menschen.

An sich ist die grüne Grundidee von der Erhaltung der Umwelt etwas Positives, aber als fundamentalistische Ideologie bringt sie der Umwelt eher Schaden.

Sehr viele Forderungen der Grünen sind umweltschädlicher als der Ist-Zustand. Die Grünen haben zwar eine gute Absicht, aber zumindest die grünen Politiker sind naturwissenschaftlich total ungebildet. Auch und gerade bei den Grünen ist "gut gemeint" immer noch das Gegenteil von "gut gemacht".

Wer nachdenkt, findet dafür viele Beispiele, z.B.:
- Versenkung der Öl-Plattform von Shell - großer Umwelt-Hype von Greenpeace und hinterher stellte es sich heraus, dass die Versenkung der Umwelt genutzt hat.

- Elbschlösschenbrücke in Dresden: Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km wegen Fledermäusen. Es ist aber noch nie jemals eine Fledermaus dort gesehen worden, aber die Grünen haben sich durchgesetzt. Durch die Geschwindigkeitsbeschränkung werden aber Tausende Tonnen mehr Schadstoffe abgegeben als bei z.B. 50 km/h. So fordern Grüne bei uns auch auf Hauptstraßen eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h, weil angeblich weniger Abgase entstehen, aber das blanke Gegenteil ist der Fall. Der geringste Spritverbrauch und damit Abgasausstoß ist zumeist bei 70 km/h im höchsten Gang. Bei 30 km/h ist der Spritverbrauch 30 bis 50 % höher.

- Grünbrücke im Norden von Dresden, aber noch in der Stadt. Wegen den Grünen musste eine viele Millionen Euro teure Grünbrücke am Stadtrand gebaut werden, damit die Grünen nicht die Ansiedelung von AMD - jetzt Global Foundries - blockieren. Dort ist noch nie ein Wildtier gesehen worden, denn welches Wildtier möchte direkt in ein Wohngebiet gelangen und die kommen, z.B. Waschbären und Wildschweine, sind sehr unerwünscht. Die Grünbrücke war nicht nur sinnlose Geldverschwendung, sondern hat der Umwelt noch geschadet.

Ergo: Einer von irgendeiner Ideologie verblendeter hat kaum Aussicht auf Besserung, denn da müsste man mal über den Tellerrand schauen.
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