Seit Ende Mai steht ein Apfel Bionda Marilyn und seit vorletzter Juliwoche ein Paradis Katka bei mir im Garten. Beides Niederstämme (Buschbäume) auf M9, die Marilyn laut Rechnung als 1-jährige Veredelung im 5 L Topf, der Katka als 2 jährige Veredelung im 10 L Topf.
Hier ein erster Eindruck, der natürlich im Pflanzjahr noch nicht repräsentativ sein kann:
Beide Pflanzen kamen kräftig, gesund und bereits mit ein paar Fruchtansätzen zu mir, wurzelten ohne Probleme ein und wuchsen zügig weiter.
Der Paradis Katka wäre theoretisch zwar bereits Ende Juli reif, die Pflanze kam aber mit einer deutlichen Vegetationsverzögerung aus Bad Zwischenahn zu mir, worüber ich gar nicht unglücklich bin. Da der Baum noch voll im Treiben war, wuchs er um so problemloser an. Drei von den Früchten habe ich dran gelassen. Eine, die letzten Freitag (04. 09) abfiel, habe ich heute gekostet:
Tatsächlich für einen Frühapfel ein sehr rundes Aroma, eher süß als sauer, saftig und vergleichbar mit einem Elstar oder ähnlichem aus dem Laden. Hier verspricht der Katalog nicht zuviel.
Ebenfalls heute verkostet: Bionda Marilyn, ein Apfel war wurmstichig geworden und ist heute heruntergefallen. Mein Eindruck - ein süßer, aber gar nicht langweilig süßer Apfel, sondern mit angenehmer Säure hinterlegt, schön saftig, aber Gott sei Dank!- nicht so extrem fest, wie die Lubera Werbung glauben machen will. Dass die Leute nicht nur harte Kanonenkugeln wollen, muss sich anscheinend noch herumsprechen.
Das Aroma ist einem guten, reifen Pinova sehr ähnlich, dazu tatsächlich im Hintergrund ein deutliches Birnenaroma, wie ich es von einem Apfel bisher noch nicht gekannt habe. Ich hatte das mit dem Birnenaroma bisher nicht glauben können, bis ich es tatsächlich gekostet habe. Kann mit jedem Pinova mithalten und deutlich besser als die meisten mir bekannten Sorten, die mit "Re-" beginnen.
Baumgesundheit bei beiden Bäumen bisher unauffällig, weder Schorf noch Mehltau, aber im Pflanzjahr sicher noch keine endgültige Aussage zu treffen; lediglich Wicklerbefall an der Marilyn.
Problemlos am Jungbaum fruchtend und vom Geschmack her eindeutig ein Gewinn für meinen Garten. Glauben Sie nicht alles, was die Kunden Ihnen erzählen und züchten Sie weiter, Herr Kobelt!