Die organischen Haushaltabfälle (braune Tonne) und der biologische Abfall aus dem Handel, soweit nicht für die Tafel gespendet, kommen bei uns in Dresden alle in den städtischen Kompost. In Zukunft soll ein Biomasse-Kraftwerk gebaut werden, aber mir ist nicht bekannt, auf welcher technologischen Basis. Falls es eine Biogasanlage ist, könnte es sein, dass dann auch die Sammelprodukte aus der braunen Tonne dort verwertet werden.
Haushaltübliche Mengen von gekochten Lebensmittelresten auf den Kompost sind auf keinen Fall schädlich. Ich stelle allerdings die Komposter auf eine Unterlage, die verhindert, dass ungebetene Gäste von unten hinein gelagen und Komposter mit gegarten Küchenabfällen sind immer mit einem Deckel verschlossen. Ich habe den Eindruck, dass Küchenabfälle die Verrottung des Kompostes beschleunigen. Knochen kommen bei mir nicht auf den Kompost, da diese schlecht verrotten. Noch heute findet man Dinoknochen und die Dinos sind schon seit mindestens 60 Mio Jahre tot.
Früher hatte ich zumindest Geflügelknochen mit kompostiert, aber die schleppe ich nun schon seit mindestens 10 Jahren in meinen Kompostern mit und beim Sieben des Kompostes finden sich diese immer wieder fast unversehrt wieder.
Gut kompostierbar sind auch bestimmte Pappen, z.B. Eierverpackungen (ohne Etiketten), die Papprolle von Toilettenpapier, die Pappe von Schreibblöcken u.ä., bei denen schon der Gesetzgeber kompostierbarkeit vorgeschrieben hat. Theoretisch könnte man auch dt. Wellpappe kompostieren, denn diese ist per Gesetz schadstofffrei und kompostierbar, aber wer macht sich schon die Mühe, diese in kleine Stücke zu zerreißen. Sehr gut kompostierbar sind auch Küchentücher, die bei uns insbesondere zum Auswischen von fettigen Pfannen benutzt werden. Warum wische ich fettige Pfannen mit Küchentüchern aus? Das durch Abwasch und Geschirrspüler ins Abwasser gelangte Fett hat innerhalb von 8 Jahren unsere Abwasserleitungen bis zur Grundstücksgrenze zugesetzt, so dass diese aufgefräst werden mussten.
Kompost aus pflanzlichen Rohstoffen hat aber auch einige Fehler, nämlich den Mangel an Kalium und insbesondere Phosphor. Zudem werden die geringen Mengen in Form von löslichen Salzen ins Grundwasser ausgespült. Es ist für den Kompost deshalb sehr förderlich, wenn tierische Abfälle in Maßen mit kompostiert werden, um diesen Mangel abzuschwächen.
Der Kompost "lebt" von der Vielfalt der "Rohstoffe". Ein Glaubenskampf ist deshalb sinnlos, z.B. in Form eines vegetarischen oder veganen Kompostes. Die Natur schert sich nicht um solche Ideologien.
Zum Trester: Ich habe ca. 30 Rebstöcke und kann gar nicht alle Trauben essen. Also wird ein Teil entsaftet. Der Trester ist hervorragend als Dünger geeignet, da er genau das enthält, was die Reben brauchen. Die Winzer schütten deshalb den Trester wieder unter die Reben. Ich schütte ihn auf den Kompost.
Was ich nicht auf den Kompost schütte, ist Kalk oder Gesteinsmehl, weil ich einen Teil des Kompostes unter Moorbeetpflanzen schütte (Rodos, Heidelbeeren ...) und da würde sich der Kalk schlecht auswirken.