An welche "heimischen" Pflanzen denkst du denn?
Oft ist es gerade die Vielfalt, die einen Garten für die Fauna wertvoll macht.
Genau da fängt mein Problem an. Neue, heimische Gehölze haben es sehr schwer. Ich pflanze schon im Herbst und gucke auch auf den Standort, trotzdem sind mir ca. die Hälfte eingegangen. Die Bedingungen in einem Garten mit altem Baumbestand, dazu noch Trockenheit, Rehverbiss, Mäuse sind halt suboptimal.
Was aber ganz toll funktioniert hat, ist meine (heimische) Wildblumenwiese. Die zieht schon im zweiten Standjahr Massen an Insekten an und in der Folge auch deutlich mehr Vögel, meine Nistkästen sind überbelegt. Meinen alten Hecken, Weißdorn und Feldahorn, hat die Verjüngung gut getan. Die neuen Weißdornsetzlinge tun sich schwer, da hab ich auch einiges verloren.
Vorne habe ich eine Fläche, die ich gerade für eine neue Staudenfläche vorbereite, sehr sonnig und trocken. Das wird mein nächstes Experiment ...
Was mir allerdings wirklich zu schaffen macht, sind die Stürme. Auf den umgebenden Grundstücken sind viele Bäume entnommen, im Wurzelraum wurde gebaggert, Gehölze massiv gerodet. Es sind richtige Windschneisen entstanden, die dem verbliebenen Baumbestand arg zusetzen. Durch die extremen Niederschläge und die vorher nicht gekannten Windgeschwindigkeiten, sind die Schäden dann umso größer.
Und ja, wir spüren den Klimawandel auch durch die höheren Temperaturen im Sommer. Die Stadt heizt sich insgesamt auf, die Feinstaub- und Ozonbelastung steigt, man merkt es sehr deutlich. GsD spenden unsere alten Bäume Schatten, im Haus ist es auch im Sommer angenehm kühl, auf Verschattungsmaßnahmen können wir noch verzichten. Aber auch das wird kommen, fürchte ich.
Ein weiterer Punkt ist der Versiegelungsgrad der Grundstücke. Da wird auf Teufel komm raus gepflastert, eine breite Zufahrt, Gehwege, Beeteinfassungen ... die Niederschlagsmengen können nicht versickern. Am deutlichsten sieht man es an dem kleinen Fluß hinter unseren Grundstücken, dort fließen bei Starkregen Massen von Wasser ab, so schnell wie der Wasserstand steigt, kann man gar nicht gucken. Da auch kleinere Fließgewässer begradigt wurden und es kaum Retentionsflächen gibt, sind die Grundstücke der direkten Anlieger gefährdet. Viele sehen das aber leider nicht.
Ich glaube, dass jeder Einzelne sich überlegen muss, welchen - auch noch so kleinen - Beitrag er leisten kann. Und das fängt bei der Erkenntnis an, dass unser Verhalten Teil der Ursachen ist.