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Autor Thema: Chemie  (Gelesen 2483 mal)

pearl

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Chemie
« am: 05. Januar 2016, 01:01:26 »

gerade vergnüge ich mich mit einem interaktiven Periodensystem. Ganz großartiges Spielzeug! Da fühle ich mich doch zurückversetzt und um Jahre jünger!

Hier stimmt die Chemie

A lesson about every single element on the periodic table

Beim Stickstoff gibt es sogar deutsche Untertitel. Kohlenstoff ist ultraspannend. Bor und Persil werden in Zusammenhang gebracht. Zinn wird nicht ganz erschöpfend besprochen, die Zinnpest fehlt. ...
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

pearl

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Re: Chemie
« Antwort #1 am: 05. Januar 2016, 01:32:56 »

der aktuelle Anlass: vier neue Elemente sind dazugekommen. Uut, Uup, Uus, Uuo – was? Dahinter verbirgt sich ein seriöser Artikel auf ZEIT ONLINE.
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Bienchen99

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Re: Chemie
« Antwort #2 am: 05. Januar 2016, 08:57:35 »

Chemie war nie mein Lieblingsfach  :-\
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pearl

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Re: Chemie
« Antwort #3 am: 17. Januar 2016, 14:45:53 »

da ist ja was zusammengekommen.  :D Die Stickstoffchemie ist nicht mein Lieblingsthema gewesen. In meiner Vordiplomprüfung wollte der Professor auf Azofarbstoffe hinaus. Ich meide die, sehe aber jetzt, dass das wirklich interessant ist, weil zwei hochwirksame Stoffe darin vorkommen. Die aromatischen Ringe, die an doppelt gebundenem Stickstoff hängen. Damit ist ein Elektronenfluss zwischen allen Bindungspartnern möglich, der zu den schönsten Effekten führt. Weil ungewisse Elektronenzustände Licht absorbieren können und die Substanz je nach Ausdehnung der Bindungsverhältnisse die schönsten Farben haben.

Es gibt Leute, die können sich keine chemischen Formeln merken. Die müssen verstehen, was genau wie funktioniert und warum. Zu denen gehöre ich.

Die Grundvorlesung in allgemeiner und anorganischer Chemie an der Uni Oldenburg befriedigte in der Hinsicht. Wichtig war die Grundeigenschaften von Elementen über ihre Stellung im Periodensystem zu begreifen. Genauer ihre Ordnungszahl, die der Elektronenzahl entspricht. Dabei ist die Zahl der Elektronen in der 2. Atomhülle für Stickstoff - 2. Hauptgruppe - also die Zahl für N ist 5. Das Edelgas in der 2. Hauptgruppe hat die Ordnungszahl 10. Sticktoff ist mit 5 Elektronen, also einer unruhigen Rasselbande, zu theoretisch 5 Bindungen fähig. Praktisch kommen 3 und 4 Bindungen vor. Das liegt am doppelt besetzten Orbital, wobei dieses freie Elektronenpaar nur eine Bindung eingeht, eine koordinative Bindung. Um Ruhe in den Haufen zu bekommen, tut sich Stickstoff zu zweit zusammen. N2 ist ein Gas und bei Temperaturen unter -75° C eine sehr lebhafte Flüssigkeit. Drei Elektronen sind an der Bindung beteiligt. Stickstoff wiki.

Hier ein link zum interaktiven Periodensystem.


A lesson about every single element on the periodic table


Ganz wichtig ist der Hinweis, dass Stickstoff in Sprengstoffen so eine dynamische Wirkung hat, weil die Bindung zwischen zwei Stickstoffatomen die stärkste Bindung zwischen zwei Atomen überhaupt ist.

Eine Parallele gibt es bei der Oxidation. Sauerstoff ist allerdings ein sehr reaktives Gas, kommt in doppelt gebundenen Molekülen vor. Die beiden ungepaarten Elektronen, Valenzelektronen machen es so empfänglich für Bindungen. Verbrennung ist uns allen geläufig, ebenso wie die Explosion von Stickstoffverbindungen.

Worauf ich hinauswill: eine Denitrifikation ist ein ebenso energiespendender Prozess wie die Atmung. Warum diese beiden Prozesse lebensspendend sind liegt an der Eigenart der beiden Elemente so explosive, also energiereiche Bindungen einzugehen und von Lebewesen Zellwände zu haben und Organelle mit Membranen ausbilden zu können. Eine Trennung von innen und außen separiert Ausgangsprodukte und Endprodukte chemischer Reaktionen. Das ist die 1. Voraussetzung für einen geordneten und stufenweisen Ablauf der biochemischen Reaktionen. Die 2. Voraussetzung ist ein System von Trägermolekülen, die Elektronen transportieren können, sie also genauso freiwillig aufnehmen wie abgeben. Diese Trägermoleküle sind bei der Atmung Cythochrome mit komplex gebundenem Metallion. Eine fabelhafte Sache!

Die Elektronen fließen also vom Ausgangsstoff, Zucker und hier Nitration, über die Membran und den Metallkomplex, auf die Außenseite der Mitochondrien und werden dann an die Luft befördert um CO2 oder N2 abzulassen. Innen wird aus ADP ATP, das energiegeladene Molekül, das in Muskeln, zum Wachstum und zur Fortpflanzung gebraucht wird.

Die Elektronen fließen nicht und nie entlang einer chemischen Formel.
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pearl

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Re: Chemie
« Antwort #4 am: 17. Januar 2016, 14:52:55 »

obwohl im Netz ja immer alles und sofort steht, habe ich meine alten Sckell Repetitorien für Mediziner und Biologen rausgekramt. Ich habe nur noch den III. Teil über Organische Chemie. Der I. Teil allgemeine Chemie und den II. Teil anorganische Chemie ist im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen. Das Physik Repetitorium ist mir erhalten geblieben.  ;D

Da schaute ich nach, ob die noch am Markt sind und war nicht schlecht erstaunt, dass die Dinger enorme Preise erzielen! Verständlich! Repetitorium der Chemie, Tl.2, Anorganische Chemie für Mediziner und Biologen.

Dieses Format haben die Originale, hier das Physik Repetitorium.

Offenbar hilft es weiteren Generationen von Medizinern und Biologen immer noch über die ersten Untiefen der Naturwissenschaften.
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Starking007

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Re: Chemie
« Antwort #5 am: 17. Januar 2016, 15:09:35 »

".....Ganz wichtig ist der Hinweis, dass Stickstoff in Sprengstoffen so eine dynamische Wirkung hat. ..."

Das fortzuführen wäre das Einzige, was mich an dem Thema interessieren würde.

Hier geht`s handwerklich weiter:
http://survival-mediawiki.de/dewiki/index.php/Initialsprengstoffe
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Gruß Arthur

pearl

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Re: Chemie
« Antwort #6 am: 17. Januar 2016, 17:40:43 »

egal, ich habe nach weiteren Büchern gefahndet. Römpp, Raaf, Chemie des Alltags, Praktische Chemie für Jedermann, Von Alkohol bis Zündholz. Im Kapitel über Dünger gefunden, dass die BASF in Ludwigshafen Stickstoff tonnenweise aus der Luft chemisch im Haber-Bosch-Verfahren bindet. Der entstandene Amoniak wird mit Säuren und Salzen in Ammoniumverbindungen überführt oder zu Salpetersäure oder Nitraten oxidiert.

Kalksalpeter, Natronsalpeter, Ammonsulfatsalpeter ... Harnstoff - das kenne ich! Brauchten wir um irgendwelche Makromoleküle über Gele größenzutrennen - ... Kalkstickstoff ...

hört sich ziemlich gefährlich an, ist aber gut für den Humus. Außerdem gleichzeitig ein Unkrautvernichtungsmittel. Wir praktisch!
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Re: Chemie
« Antwort #7 am: 17. Januar 2016, 17:48:26 »

offenbar hat mich in den 70er und 80er Jahren Chemie mal interessiert. Es gibt noch ein Buch von Vollmer, Franz, Chemische Produkte im Alltag mit einem sehr umfangreichen Kapitel über Dünger. Außerdem eine Tabelle mit Jahreskalender der Bodenbearbeitungs- und Düngemaßnahmen. Nicht schlecht.

In dem Buch hat mich dann aber wohl die Genealogie der Extrait-Parfums am meisten interessiert. Von 1830 bis 1985. In der dtv Ausgabe hier.

Sehr empfehlenswert!
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Re: Chemie
« Antwort #8 am: 17. Januar 2016, 17:50:48 »

Parfum, Portwein, PVC... Chemie im Alltag, John Emsley aus den 90er Jahren habe ich mir bestellt. Es ist das erste Buch einer Reihe und ich bin gespannt.
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Herr Dingens

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Re: Chemie
« Antwort #9 am: 17. Januar 2016, 17:55:00 »

OMG! Und ich habe Euch alle bislang für ganz normale Menschen gehalten.  ;D
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Viele Grüße aus Nan, Thailand

pearl

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Re: Chemie
« Antwort #10 am: 17. Januar 2016, 17:59:00 »

das Buch war offenbar erfolgreich und 1999 folgte dann: Sonne, Sex und Schokolade: Chemie im Alltag II.

2004 dann: Fritten, Fett und Faltencreme: Noch mehr Chemie im Alltag

Dem Autor scheint es um einen angstfreien Umgang mit Stoffen aller Art zu gehen und um wirkliche Aufklärung.
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