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[maho]

Ich hab im Vorjahr meinen Garten vorwiegend fertig geplant (zumindest mal das Grobe  ) und den Rest wollte ich heuer machen.

In der Zwischenzeit war ich bei einem Vortrag in dem erklärt wurde dass man Oregano und Majoran bzw. diverse Minzen nicht nebeneinander setzen sollte weil da die stärkeren Sorten die schwächeren unterdrücken und die schwächeren den Geschmack der stärkeren Pflanzen annehmen und irgendwann alles gleich schmeckt...

Aus dem Grund bin ich jetzt sehr irritiert und weiß nicht was ich machen soll. Ich hatte im Garten eine Fläche von etwa 20m² dafür eingeplant - auf einer Seite wollte ich Oregano und Majoran (zum Trocknen) auf der anderen Seite diverse Minzen (jeweils nur eine Pflanze)....
Ich hatte mir das so toll vorgestellt weil ich dieses Beet gut in die Hanglage integrieren hätte können und die höheren Pflanzen so nicht gestört hätten...

Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll.... soll ich auf einer Seite Oregano auf der anderen Majoran setzen (bunt durcheinander mit den Minzen möchte ich das nicht) - in der Mitte diverse Minzen oder einige Minzen durch Salbei ersetzen (z.B. Ananassalbei) oder Zitronenmelisse um verschiedene Sorten zu haben die sich dann nicht gegenseitig "behindern"... oder soll ich es bei Minzen belassen und die einzelnen Pflanzen in größere Töpfe setzen und diese in den Boden versenken um der Wucherung bzw. des Aromenaustauschs vorzubeugen?

Ich würde mich über jeden Tipp sehr freuen weil ich wirklich extrem verunsichert bin....

[Natternkopf]

Herzlich Willkommen maho, hier im Forum garten pur. 

Nun ich habe bei mir noch nichts solches festgestellt.
Warten wir mal ab, bis sich die Erfahrenen Kräuterspezis dazu äussern.


Grüsse Natternkopf

[Typhoon 2]

würde Dir raten die Minzen in mind. 7 Liter Töpfe zu setzen und so einzugraben. Vorteil: je nach Art bilden sich mehr oder weniger kräftige Stolonen die Du so "halbwegs" im Griff hast.
Nachteil: die Töpfe müssen jedes Jahr raus, frische Erde bzw. Kompost rein, einige Stolonen in der selben Höhe wie vorgefunden rein und wieder einsetzen.
Ideal wäre größere Töpfe (18, 30 Liter).

"weil da die stärkeren Sorten die schwächeren unterdrücken und die schwächeren den Geschmack der stärkeren Pflanzen annehmen"  dies ist absoluter Nonsens. Jede Minze hat ihre eigene Ölzusammensetzung.
Es ist nur so wenn Du verschiedene "Gärtnersorten" der Mentha x piperita (Pfefferminze) zusammensetzt kommt im Endeffekt nur eine Minze raus.

[Gänselieschen]

Hallo Maho, willkommen hier im Forum.

Dass sich Pflanzen im Wuchs beeinflussen können und dass Starkwüchsige die Schwachen schnell verdrängen bzw. einfach überwuchern ist schon so.

Geschmackliche Beeinträchtigungen kann ich mir wirklich nur ansatzweise vorstellen, wenn die Pflanzen sich berühren und ineinander wachsen. Bei einer Fläche von 20 m² für Kräuter hast du reichlich Platz denke ich, für einen schönen Kräutergarten.

Minzen benehmen sich recht verschieden - auch hier gibt es ständige Mickerlinge, die auch brav am Platz bleiben und keine Ausläufer bilden und andere, die in einem Jahr 2m machen und alle zarten Minzen überwuchern würden. Wenn du verschiedene Sorten planst, dann frage mal hier und schau mal selbst in den Themen nach - es wurde zu Minzen und Sorten schon soooooo viel geschrieben.

Das vielleicht als Einstieg: hier

Minzen kommen auch recht gut im Halbschatten klar, Oregano und Thymian und auch Majoran sind Sonnenkinder des Südens...

Aber ich denke mal, das musst du alles nicht übergenau nehmen.

L.G.
Gänselieschen

Nachtrag: ich habe grad erst im Herbst alle Minzensorten (ca. aus meinem Garten zusammengesucht und in ein neues Beet gesetzt, schön benamst und mit einem Trennstein dazwischen, ca. alle 65 cm eine Sorte. Noch ist bei einigen nix zu sehen und andere treiben schon munter.... mal sehen, ob ich das so gehalten bekomme.....

[maho]

Danke für eure Antworten - ich werde mich bezüglich Minzen mal "durchlesen"... DANKE für den Direktlink, der hilft mir weiter weil ich mich als Neuling erst mal zurecht finden muss

Im Vortrag wurde schon erklärt, das der Austausch (oder wie man es nennen soll) über die Wurzeln passiert und der Majoran z.B. irgendwann nach Oregano schmeckt....

Ebenso sollen Erdbeerminze und Ananasminze irgendwann zu Zitronenminzen werden weil sie von der "überwuchert" werden....

Ich denke ich werde einzelne Pflanzen am "Wurzelwuchern" hindern und sie in größere Töpfe verfrachten....

[Typhoon 2]

"Ebenso sollen Erdbeerminze und Ananasminze irgendwann zu Zitronenminzen werden weil sie von der "überwuchert" werden"

Ich weiß zwar nicht was der oder die Vortragende unter Erdbeerminze versteht aber Ananasminze und Zitronenminze sind mir geläufige Begriffe.
Wenn unter überwuchert das Ausbleiben bzw. Verschwinden der Minze und die Inbesitznahme des freiwerdenden Platzes durch eine andere Minze gemeint ist stimme ich zu.
Alle anderen gedanklichen Variationen sind Nonsens, es handelt sich um 2 unterschiedliche sterile Arten.

Schau mal auf Bestimmungshilfe der Gattung Mentha vorbei.

[Gänselieschen]

So sehe ich das auch Thyphoon - eine Sorte ist eine Sorte, da passiert nichts mehr, außer dass sie verschwindet, wenn die Konkurrenz sie überwuchert.

[Walt]

Willkommen maho,

Mit der Pfefferminze wäre ich vorsichtig. Je nach Sorte holst Du Dir ein stark wucherndes Kraut in den Garten. Ich habe 2013 den "Wildtyp" in den Kies-Kräutergarten gepflanzt (unten, rechts neben der Mitte) 2014 hatte er schon fast den ganzen links davon liegenden Thymian durchwuchert. Im letzten Frühjahr wollte ich die Minze dann raus holen. Der ganze Thymian ging als Kollateralschaden den Weg in den Kompost. Aber am beeindruckensten waren die Ausläufer in den davor liegenden Rasen.
Da der Rasen dreimal die Woche mit dem Elektroschaf gemäht wird, waren die Blätter der Ausläufer nicht zu sehen. Der längste Ausläufer war knapp 5 Meter lang.
Alles zusammen genommen haben die Ausläufer einen kompletten Schubkarren gefüllt.
Und das ganze restliche Jahr über war ich mit der Beseitigung der wieder auftauchenden Reste beschäftigt. Wenn nochmal, dann nur im Frühjahr im Topf eingraben und im Herbst Richtung Kompost entsorgen.

Gruß
Walt

[Wiesenknopf]

Hallo maho,

die Warnung vor dem Wucherdrang der Minzen ist sicher berechtigt, die vor geschmacklichen Überlagerungen kann ich nicht nachvollziehen.

Ich hatte jahrelang das Problem, dass in meinem kleinen Kräuterbeet die Marokkanische Minze und die Zitronenmelisse alle anderen Kräuter zurückdrängten. Ich habe das letztlich so gelöst, dass ich das Beet mit einer Rhizomsperre geteilt habe (die gleiche Wirkung erzielt natürlich ein großer bodenloser Topf, wie hier schon gesagt) und die Minze von allen anderen getrennt habe. Ich hatte noch ein paar alte Gehwegplatten übrig, die habe ich senkrecht eingegraben, die Tiefe reichte für die flachen Wurzeln, oben gucken sie ein bisschen raus. Jetzt steht die Minze auf der einen Seite, alles andere auf der anderen.  Ab und  zu kommt die Minze noch mal durch die kleinen Spalten zwischen den Platten, aber das lässt sich in den Griff kriegen. Zitronenmelisse wächst bei mir nur noch im Topf.

Noch ein Hinweis: Egal wie, ob im Topf oder im Beet, die Minzen brauchen viel Futter. Kompost, Kräuterdünger etc. Angeblich sollen sie auch nicht so sehr auf Wanderschaft gehen, wenn sie genug Nahrung am Standort haben.

Viele Grüße
Wiesenknopf

[Gänselieschen]

Hm - ich dachte bisher, dass Minzen sehr genügsam sind... meine habe ich s.o. nur durch Platten getrennt, die auf dem Boden liegen, aber die zwei Wucherer von den 8 werde ich gut beobachten....

Zitronenmelisse versamt sich hier sehr stark. Dort, wo ich die Pflanzen nicht brauche, reiße ich sie raus. Aber wuchern in dem Sinne tun die Pflanzen ja nicht. Auch Herzgespann versamt sich wie blöd - aber wuchert nicht.

[July]

Bei mir vermehrt sich seit vielen Jahren die Apfelminze und die Algerische Fruchtminze. Alle anderen Sorten haben mit der Zeit ihr Wachstum eingestellt. Im Topf wachsen die Minzen sich auch irgendwann tot und quälen sich da herum.
Trotzdem habe ich noch einige Sorten in Kübeln hier stehen.
Von wuchern kann ich auch nicht reden.....wuchern tun bei mit die Brennessel, der Giersch, die Quecke und das Hornkraut
Selbst über von allein gekommene Zitronenmelisse freue ich mich. Und Herzgespann ist eine wirklich tolle Hummelpflanze, die lasse ich auch alle stehen.
Sonnige Grüsse von July

[Gänselieschen]

Würde ich die alle stehen lassen, wächst mein Garten damit zu  Ich habe nur immer Angst, dass ich irgendeine Pflanze mal ausrotte, wenn ich zu wenige davon stehen lasse - Nachtkerzen, Königskerzen, Herzgespann, Gartenmelde, Blutampfer u.a.m.

So richtig wuchern tat bei mir die ganz schnöde Minze, dann Spearmint-Minze und Apfelminze. Mal sehen, was mit den anderen ist. Im letzten Jahr hatte sich sogar die Erdbeerminze brav über Ableger vermehrt - die ist auch bissel zögerlich...

Aber wenn man 20 m² für Kräuter nutzen will - da lässt sich schon was mit anfangen....

[Typhoon 2]

Minzen in Topfkultur müssen jedes Jahr raus, frische Erde bzw. Kompost rein, Einige, wenige, der vorhandenen Stolonen (Ausläufer) rein angießen, fertig und Du hast wieder schöne kräftige Minzen.

Wenn sie sich wie Du schreibst zu Tode quälen fehlen entweder die Nährstoffe oder der Platz im Topf.

[Quendula]

Setze Oregano (Origanum vulgare) und Majoran (Origanum majorana) mit reichlichem Abstand. Damit Du weißt, wovon Du erntest. Sie sind sich sehr ähnlich und je nach Aromaausprägung und - intensität schnell verwechselt.
 Vor allem der Gemeine Dost (O. vulgare) samt sich gerne an alle möglichen und unmöglichen Stellen aus  .

[maho]

Ich hab mir heute eine kleine Zitronenverbene gekauft - die ist erst 10 cm hoch...  soll ich die gleich in einen großen Topf pflanzen? Winterhart sind die ja nicht - meine vom letzten Jahr  hab ich ins Gewächshaus gestellt und die habens offensichtlich nicht überlebt, dabei wars dort sicher nicht so kalt... müss der Topf dann nächsten Winter ins Haus?