Ein ähnliches Problem gibt es, wenn man verdünnte Milch bzw. Molke gegen echten Mehltau spritzen will. Die Spritzdüsen werden durch die Fetttröpfchen verstopft. Was hilft hier?
- ein paar Tropfen Spülmittel zugeben. Das Spülmittel löst die Fetttröpfchen in der Milch auf. Außerdem wird die Viskosität des Spritzmittels herab gesetzt, d.h. das Spritzmittel wird dünnflüssiger. Das hilft auch bei Netzschwefel, der die Spritzflüssigkeit auch etwas dückflüssiger macht. Die Spritzflüssigkeit mit Netzschwefel ist ja auch keine Lösung, sondern eine Aufschlämmung, besteht also auch aus Schwebstoffen. Vor und während des Spritzens die Gartenspritze etwas schütteln, damit sich die Schwebstoffe nicht absetzen.
- wenn das aufgrund der Partikelgröße der Schwebstoffe nicht ausreicht, dann kann man die Bohrung der Spritzdüse vorsichtig aufbohren, d.h. nicht gleich zu viel vergrößern. Dann ist die Spritzdüse aber u.U. zu groß für dünnflüssige wässrige Spritzmittel.
- ich habe die Erfahrung gemacht, dass die billigen Gartenspritzen für ca. 5 ... 10 Euro konstruktiv absolut nichts taugen. Solche 5 l-Gartenspritzen gibt es ab und an bei Lidl oder Aldi zu kaufen. Diese Gartenspritzen sind Schrott und taugen für keines meiner Spritzmittel und als Hobbywinzer verspritze ich verschiedene Spritzmittel und die meisten sind keine Lösungen sondern Aufschlämmungen wie Deine Jauche. Ab etwa einem Preis von 30 Euro bekommt man solidere Technik.
Ergänzung: Gartenspritzen nicht unter Druck abstellen! Sie vertragen den Dauerdruck nicht, da diese aus Thermokunststoffen bestehen und solche Kunststoffe vertragen keine Dauerbelastung. Wenn die Düse anfangs verstopft ist, dann hilft meistens, die Überwurfmutter abzuschrauben (hat seitliche Bohrungen, die aber zu groß sind, um zu verstopfen). Dann liegt die Spritzdüse frei und man kann mit einem Zahnstocher aus Holz oder einer Sicherheitsnadel die zentrische Bohrung der Spritzdüse durchstoßen. Das ist bei mir fast jedes Mal erforderlich, da sich diese Bohrung schnell mal zusetzt. Diese Bohrung ist bei besseren Gartenspritzen etwas größer, so dass diese Düsen nicht so schnell zusetzen. Das ist auch die Bohrung, die erforderlichenfalls geringfügig aufgebohrt werden sollte. Das geht aber nicht mit einer Handbohrmaschine. Besser ist eine Ständerbohrmaschine und einen Maschinenschraubstock zum Fixieren der Düse beim Bohren. Ich vermute mal, das es im Baumarkt nicht die richtigen Bohrerdurchmesser gibt, da diese nur grob gestuft sind. Hier geht es um Zehntel Millimeter. Besser ist es, die Düse mit zu einen Werkzeughandel mitzunehmen und zu testen, welcher Bohrer gerade so noch rein geht und dann einen Bohrer, der wenige Zehntel mm größer ist, zum Aufbohren zu verwenden. Ein richtiger Werkzeughandel müsste Bohrer mit einer Durchmesserabstufung von Zehntel-mm haben. Danach die Überwurfmutter mit den seitlichen Bohrungen wieder aufschrauben und die richtige Stellung der Überwurfmutter praktisch ausprobieren. Je nach Viskosität ist die richtige Stellung bei jedem Spritzmittel etwas anders.
Wenn man diese Ratschläge berücksichtigt, gibt es keine Probleme mit feinen Schwebeteilchen, d.h. diese müssen nicht entfernt werden. Ordentliche Gartenspritzen ab ca. 30 Euro braucht man zumeist nicht aufbohren, nur den Billigschrott.
Beim Kauf der Gartenspritze kann man ja sagen, dass man z.B. Netzschwefel und Kupferkalk verspritzen will, so dass es auf die Größe der Düsenbohrung ankommt. Das sind richtig verdünnt schon fast feinschlammartige Spitzmittel. Notfalls kann man mehrere verschiedene Typen vergleichen, indem man die Überwurfmuttern abschraubt und die Düsen nebeneinander hält. Mit einem guten Auge sieht man Unterschiede von wenigen Zehntel mm.