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|14|4|Für Kellerkinder wäre eine wurzelblühende Rose praktisch.  (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate  (Gelesen 6836 mal)

pearl

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #30 am: 01. Mai 2016, 23:55:47 »

du sagst nichts anderes als dass eine Bodenprobe notwendig ist und eine pH Messung überhaupt nicht ausreicht, um den Kalkbedarf eines Bodens zu ermitteln. Wenn im Boden ausreichend Kationenaustauscher drin sind, dann muss nicht zwingend mit Kalk gedüngt werden. Kationenaustauscher sind alle Salze schwacher Säuren, die in Tonen vorhanden sind und im Verwitterungsprodukt Lehm vor allem die Feldspate, die Silikate.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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maculatum

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #31 am: 02. Mai 2016, 17:56:48 »

So, jetzt reicht's!!!!!!!!!!  >:(

Neue Frage: Wer kann mir ein gutes (Lehr-) Buch zum Thema "Boden" empfehlen?  ;)

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Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.

pearl

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #32 am: 02. Mai 2016, 23:29:28 »

du meinst was mit Geobotanik?
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thuja thujon

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #33 am: 02. Mai 2016, 23:42:07 »

Lehrbücher zum Boden: ich bin der unpopulären Meinung, völlig antiquierte Bücher wie `Ernährung der gärtnerischen Kulturpflanzen´ sollte man sich erstmal verinnerlichen, bevor man dazu übergeht, diese Basis der Bodenpflege und Humuswirtschaft vor Kunstdünger- und Blumenerdezeiten durch aktuelle und aktuellere Versuchsberichte zu ergänzen. Für weitere, tiefergehende theoretische Fragen über die Kolloidbildungsfähigkeit von Natriumionen im Vergleich zu Claciumionen mit Aluminiumoxid bzw anderen Bodenbestandteilen und ähnlicher Ferz gibt es einige Websites, die das ganz gut erklären. Was man dabei nie vergessen sollte, ist wie die Bearbeitung aussieht, also wendend oder nicht. Umgraben fördert den Humusaufbau, grubbern (Sauzahn) die tiefgrabenden Regenwürmer, damit auch die Lebendverbauung (Ton-Humus-Komplexe, Krümelstruktur statt zur Verschlämmung neigende Bröckelstruktur), reichert den Humus aber nur an der Oberfläche an, verarmt also unten und versalzt oben und zudem machen dann auch manche Unkräuter Probleme. Also auch hier muss man nach jeder Kultur die Augen offen halten, was sinnvoll ist und was nicht. Und weils so vielseitig ist, bin ich der Meinung, es gibt kein das eine Lehrbuch, sondern man sollte sich ständig informieren, Anregungen suchen und viel bis sehr viel ausprobieren. Gerade wenn es darum geht, für Kübelkultur und Anstaubewässerung oder sonstiges optimierte Substrate noch mehr augenscheinlich zu optimieren, indem man Lehm zugibt und damit wieder etwas zurück hin zu einer echten Erde geht, also weg vom Substrat, hin zu biologisch lebensfähigen und strukturstabilen Topfmischungen, dann bin ich wirklich der Meinung, pro Jahr sollte man da ruhig mal 20 verschiedene Mischungen in kleinen Töpfen und beliebigen Testpflanzen ausprobieren, damit man ein Gefühl fürs Wesentliche bekommt. 


Zitat von: b-hoernchen
Es ist nicht nur Kohlensäure, deren Salze basisch reagieren. Die wässerigen Lösungen aller Salze von schwachen Säuren, also auch der Huminsäuren reagieren basisch. Deshalb kann eine Kalkung - besonders wenn sie mit feinem Kalkstaub ausgeführt wird, erst einmal die im Substrat vorhandenen Säuren quasi quantitativ in ihre Calciumsalze umwandeln und zu einer basischen Reaktion im Substrat führen.
So einfach ists auch nicht. Lässt man Huminsäuren mit Calcium reagieren, bilden die gerne mal Calciumbrücken zu Tonteilchen aus. Lässt man Ca mit Fulvosäuren reagieren, flocken die gerne mal aus und haben deswegen keinerlei Verschiebung zum basischeren pH-Wert der Bodenlösung. Es wird höchstens weniger sauer. Fangfrage: welchern PH-Wert hat eine Bariumsulfatlösung? Und eine Calciumoxalatlösung?

Die Frage für den Praktiker ist also vielmehr, welches Aufschlussvermögen haben die Pflanzen, die ich anbauen möchte? Inwieweit bekommen die es hin, mit H+-Ionen-Absonderung durch die Wurzeln aktiv Nährstoffe zu erschliessen?
Inwieweit hätte eine Kalkung mit löslichem und verfügbarem Calcium eine Bodenverbessernde Wirkung im Vergleich zu inaktiven Depotcalciumquellen?

 
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« Letzte Änderung: 02. Mai 2016, 23:43:45 von thuja thujon »
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b-hoernchen

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #34 am: 03. Mai 2016, 10:35:35 »

... Es wird höchstens weniger sauer. Fangfrage: welchern PH-Wert hat eine Bariumsulfatlösung? Und eine Calciumoxalatlösung?
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht

Der Punkt geht an dich - es kommt halt darauf an, in welcher Form die Sulfat- oder Oxalationen vor der Fällung vorlagen und ob mit einem Neutralsalz (BaCl2 z. B.) oder einem basischen Salz gefällt wurde... .
du sagst nichts anderes als dass eine Bodenprobe notwendig ist
... mit der Einschränkung, dass die weder die pH-Messung noch die Bodenprobe eines frisch gekalkten Substrates unbedingt ein aussagekräftiges Ergebnis bringen muss.

Ich sage - zuerst mal ablagern und den pH-Wert sich stabilisieren lassen. Was bringt denn die Bodenprobe? DIe Momentaufnahme des pH-Wertes frisch nach dem Kalken - völlig wertlos! Den Gesamtcalciumgehalt oder Gesamtcarbonatgehalt des Bodens  -durch Auflösen aller Kalkpartikel klein und groß? Wie gesagt, die Korngröße hat einen wesentlichen Einfluss (u. a.), wie stark der Einfluss in Zukunft auf das pH sein wird - deshalb halte ich Kalken mit Kalkstaub für am gefährlichsten. Oder eine nach Korngröße und Verfügbarkeit aufgeschlüsselte Beurteilung des Kalkgehaltes - die Analyse wird aber teuer!

Kationenaustauscher sind alle Salze schwacher Säuren, die in Tonen vorhanden sind und im Verwitterungsprodukt Lehm vor allem die Feldspate, die Silikate.
... nicht alle Salze schwacher Säuren sind Kationenaustauscher, (nicht alle Kationenaustauscher sind Salze schwacher Säuren), die Feldspate sollen erst mal verwittern, aber ich glaub, dem Fragesteller hilft das jetzt nur mehr sehr eingeschränkt weiter....

Lieber ein Bild aus der Praxis:

b-hoernchens Murks mit frisch gekalktem Substrat: Ein sehr humoses  Substrat aus Laub/Holzk/Rinden-Kompostierung wurde mit ein paar Handvoll (höchstens wenige hundert Gramm) Kalkstaub auf den 90 Liter -Kübel gekalkt. Ergebnis: 1A-Chlorose an Monatserdbeeren. Das kommt davon, wenn man erst kalkt und dann fragt, welchen pH-Wert Erdbeeren mögen - hier nochmals Dank an hargrand, für deine Antwort!



Und wenn man nach Gutdünken kalkt nach dem Motto "kann ja nicht schaden" und das Substrat nicht ablagern lässt.
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Cum tacent, consentiunt.

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b-hoernchen

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #35 am: 03. Mai 2016, 10:46:10 »

Umgraben fördert den Humusaufbau, ...

Wenn das die Befürworter der Glyphosat-Brandrodungs-Bodenbearbeitung lesen .... .
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Bumblebee

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #36 am: 03. Mai 2016, 10:49:56 »

Solln ditte heissen??!! ;D ;D ;)
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^^

pearl

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #37 am: 03. Mai 2016, 10:52:58 »

"völlig antiquierte Bücher" habe ich auch. Über Boden steht viel in dem Buch, was meine Eltern immer zu Rate zogen für ihren Gemüsegarten. Dr. Fritz Caspari. Fruchtbarer Garten, Naturgemäße Gartenpraxis. Ich habe das Buch heute wieder aufgestöbert. Ausgabe von 1964. Also etwas jünger als 'Ernährung der gärtnerischen Kulturpflanzen' von 1933.

Den Teil mit dem Licht muss man einfach weglassen, den über Brennnesseljauche kann man sich auch sparen, aber im Grunde sind die Ausführungen über Boden nützlich. Der Autor dankt Prof. Dr. A. Seybold in Heidelberg und Prof. Alwin Seifert in Dießen. Letzterer war Landschaftsgestalter bei den Nazis in der Funktion des Reichslandschaftsanwalts. August Seybold ist ein seriöser Botaniker. Fritz Caspari ist Chemiker und Metallurg.

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pearl

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #38 am: 03. Mai 2016, 11:06:46 »

im Caspari sind die Ansprüche einiger Nutzpflanzen an den pH-Wert des Bodens erfasst.

Im mäßig sauren Boden mit dem pH von 4 bis 6 haben Weizen, Gerste, Futtergräser, Kartoffeln, Hafer, Himbeere, Erbse, Roggen und Lupine ihr Optimum.

Bei pH 7 am Neutralpunkt gedeihen Bohnen, Stein- und Kernobst, Beerensträucher, Zucker- und Futterrüben, Hanf, Wein, Kohlrüben, Gartenkresse.

pH 7 bis 8 Wicke, Rotklee, Rettich, Radeschen Salat.

Schwach alkalischer pH 8 bis 9 Gelbklee, Luzerne, Kohlgemüse, Tomaten, Gurken, Spinat, Tabak.

Welches pH Optimum jetzt jede einzelne Staude oder jedes einzelne Gehölz hat? Es gibt nur allgemeine Angaben in Katalogen. Ausprobieren und im eigenen Garten beobachten. Erfahrungen mit Komposten machen.

Gerade wurde in einem anderen thread erwähnt, dass Kompost eher einen pH von 6 bis 7 hat. Laubkompost wird wegen der Huminsäuren saurer sein als gewöhnlicher Kompost.

« Letzte Änderung: 03. Mai 2016, 11:19:21 von pearl »
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Dietmar

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #39 am: 03. Mai 2016, 11:09:24 »

Die Chlorose liegt bestimmt nicht am Kalk, zumindest hatte ich bei Erdbeeren nie Probleme. Ich sehe eher folgende mögliche Ursachen:
- Mangel an Fe, mit Eisensulfat (stark verdünnt) düngen oder Blattdüngen, noch besser: Eisenchelat, aber teuer
- Zu wenig Magnesium, nur möglich, wenn in Vergangenheit nicht mit Dolomitkalk gedüngt, besser erst Wirkung der anderen Vorschläge abwarten.
- zu viel Magnesium (in Vergangenheit zu viel mit Dolomitkalk gedüngt), sonst eher selten
- zu viel P und K: passiert häufig bei Düngung mit Blaukorn in vergangenen Jahren, behindern Aufnahme von Fe, sehr häufig in D
- zu wenig Stickstoff (im normalen Gartenboden selten, bei künstlichen Substraten möglich)

Was ist zu empfehlen?
Blattdüngung mit stark verdünntem Eisensulfat mit wenig Magnesiumsulfat (Bittersalz) und einem löslichen Stickstoffdünger.
Auf keinen Fall zu hohe Konzentration! Lieber mehrmals. Nicht in praller Sonne Blattdüngung! - am Besten Abends.

Löslicher Stickstoffdünger kann ein Problem sein, denn so etwas gibt es kaum in normalen Gartenmärkten, nur Kalkstickstoff.

Auf keinen Fall mit Blaukorn oder anderen Kombidünger düngen, kann Problem verschärfen.

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pearl

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #40 am: 03. Mai 2016, 11:14:39 »

So, jetzt reicht's!!!!!!!!!!  >:(

Neue Frage: Wer kann mir ein gutes (Lehr-) Buch zum Thema "Boden" empfehlen?  ;)

ganz aktuell ist Bodenatlas Deutschland: Böden in thematischen Karten, am 4. Januar 2016 erschienen.
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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #41 am: 03. Mai 2016, 11:18:02 »

zum Stickstoffdünger:

- kalkfreier Stickstoffdünger: https://de.wikipedia.org/wiki/Ammonsulfatsalpeter, Bezugsquellen: wenn man danach guggelt
- Harnstoffdünger: nicht zum Streuen, nur zum Untermischen, langsamer wirkend, da kann man auch Hornspäne nehmen (noch etwas langsamer wirkend, aber überall verfügbar, Harnstoffdünger nur im Spezialhandel bzw. im großen Fluss

Warum nicht zum Streuen? Harnstoff zersetzt sich und wenn an Bodenoberfläche geht viel N an Luft.

Wenn man ein Substrat neu ansetzt wie im Beitrag 1 des TO, dann ist besser, eine viertel Handvoll pro Eimer Hornspäne untermischen. Die Gefahr der Überdüngung ist gering, da die Hornspäne nur langsam zersetzt werden.
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Dietmar

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #42 am: 03. Mai 2016, 11:36:59 »

@pearl

Da in den wenigsten Gärten Getreide angebaut wird, ist ein pH-Wert um den Neutralpunkt meist optimal, von einigen Sorten, die ich mal aufgezählt hatte, abgesehen.

Die beetweise Einstellung des pH-Wertes wäre im Kleingarten Unsinn, noch dazu, wenn Fruchtwechsel betrieben wird. Wer Rodos, Azaleen, Heidel-, Preisel- und Moosbeeren anbauen will, sollte einen Gartenbereich nie Kalken.

Diese Zweiteilung des Gartens bezüglich Verhältnis zum Kalk ist sinnvoll, mehr aber nicht.

Bezüglich der anderen Nährstoffe sollte man vorzugsweise organische Dünger verwenden, z.B. Kompost, Hornspäne, da hier kaum eine Überdüngung möglich ist (außer bei frischer Saat und Jungpflanzen).

Ich bin kein Gegner des Mineraldüngers, aber dieser sollte sparsam eingesetzt werden, da man schnell das Gegenteil des Beabsichtigten erreichen kann. Das Düngen nach Gefühl ist zumeist kontraproduktiv. Kombidünger sind im Garten meist Unsinn, z.B. Blaukorn, Grünkorn, weil viele Gärten auch ohne Mineraldünger mit K und P überversorgt sind und diese Überversorgung führt dazu, dass bestimmte Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden können, es also zu Mangelerkrankungen oder Wachstumsbeschränkungen kommen kann.
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obst

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #43 am: 03. Mai 2016, 11:42:17 »

Zitat
Da in den wenigsten Gärten Getreide angebaut wird, ist ein pH-Wert um den Neutralpunkt meist optimal,

Wenn man einen leichten Sandboden auf pH 7 aufkalkt, dann werden sehr viele Spurenelemente festgelegt. pH 7 eignet sich nur für tonige, schwere Böden.
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Dietmar

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Re: pH-Bestimmung frisch gekalkter Substrate
« Antwort #44 am: 03. Mai 2016, 12:03:11 »

Zitat
Wenn man einen leichten Sandboden auf pH 7 aufkalkt, dann werden sehr viele Spurenelemente festgelegt. pH 7 eignet sich nur für tonige, schwere Böden.

Leichte Sandböden haben nur wenig Nährstoffe, da diese meist ins Grundwasser versickern. Wenn man hier erfolgreich gärtnern will, sollte man etwas zur Bodenaufwertung tun.

Was empfehle ich bei leichten Sandböden?

- Untermischen von Lehm bzw. Betonit (teurer, aber viel besser mit trockenen Sand mischbar) - wichtigste Maßnahme, da Bindung von Wasser und Nährstoffen, im Lehm bzw. Betonit (ist auch nur granulierter Lehm) sind viele Spurenelemente enthalten
- Untermischen von Lavastreu 0-4 mm (oder Bims), nicht grober, muss braun und porös sein (langfristige Abgabe vieler Spurenelemente)
- Untermischen von Perlit (bei Windstille) zum Speichern von Wasser und Nährstoffen, noch besser: Vermiculit, da mit vielen Nährstoffen
- Untermischen von Kompost (ohne Maßnahme 1 oft nur sehr kurzfristig wirksam)
- etwas granulierter Kalk, kein Kalkmehl (außer bei Moorbeetpflanzen), nicht nur zur Kalziumversorgung, sondern auch als Puffermaterial
- Düngen nur mit Langzeitdüngern, z.B. Hornspäne, Mist, granulierter Langzeitdünger ... ), da wasserlösliche Dünger ungenutzt ins Grundwasser versickern
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