Hallo zusammen,
ich spiele mit Gedanken, mir einen Komposter anzulegen. Wer nicht viel lesen möchte, kann gleich zum letzten Abschnitt mit Fragen gehen. :-)
BedarfsermittlungMeine Frau hat dieses Jahr eine Rosenhecke angelegt und ich habe 9 Beerenstreucher eingepflanzt (Mai-, Johannis-, Stachel- und sogar eine Goji-Beere), eine Himbeerenhecke (8 Pflanzen) und ein Erdbeerenbeet (20 Pflanzen), dazu könnten später weitere 3-5 Beerenstreucher kommen, hoffe noch ein paar leckere Johannis- und Stachelbeer-Sorten zu finden. Das Ganze wird in 1-2 Jahren regelmäßig Kompost brauchen. Wenn man mit 1-2 Eimern, also 20-40 Liter pro erwachsene Pflanze im Jahr rechnet, dann werden allein meine Beerensträucher bis 500 Liter "vertilgen". Mit allem drum und dran wird der Garten ca. 1000-1500 liter Kompost brauchen. So der Bedarf. Bei den aktuellen Preisen von 0,15 Ct/Liter wären das jährlich 150-225 Euro.
Vorhandene RessourcenWir haben eine wunderbare Ecke im Garten, die Platz für einen Komposter bis 1,0x2,30m bieten würde. Halbschatten, abgelegen.
Ich muss ca. alle 2 Wochen den Garten (ca. 800m) mähen => Rasenschnitt. Diesen an den Wertstoffhoff wegzuschaffen ist für mich übrigens eine Belastung, da ich blöderweise mit Vorliebe zu den Zeiten mähe, wenn der Wertstoffhof zu hat. :-)
Ein mittelgroßer Apfelbaum (ca. 3m hoch und 4m breit) verliert im Herbst Laub, später werden eine Kirsche und eine Süßkirsche dazu kommen (bereits eingepflanzt, aber noch klein). Ich werde eine Menge Büsche und die Bäume schneiden => Äste. Einen Häcksler habe ich zwar noch nicht, werde aber evtl. kaufen.
Also Stoff dürfte auch ohne Küchenabfälle genug entstehen. Wobei auch die Küchenabfälle erwähnenswert sind, wir kochen nämlich selbst und gemüsereich, da entstehen auch viele kompostfähige Schalen.
Sollte der eigene Rasenschnitt nicht reichen, werde ich mit den Nachbarn reden. Ich bin mir sicher, dass einige ihren Rasenschnitt auch lieber bei mir abladen würden statt zum Wertstoffhof zu pendeln.
Komposter-Modelle und FragenNach dem Studium entsprechender Foren-Themen und der Schnellkomposter im Baumarkt habe ich folgende Eindrücke bekommen:
1. Ein ungeordneter Komposthaufen sieht nicht schön aus. Es muss ein Komposter her, evtl. wird er später durch Pflanzen oder einen abnehmbaren Zaun versteckt.
2. Schnellkomposter aus Plastik sind nicht sehr stabil und häufiger austauschen ist mehr Arbeit und kostet mehr Geld. Selbst das berühmte Neudorff-Modell ist eigentlich wackelig, das doppelwändige Plastik scheint innen hochl zu sein und gibt leicht nach. Die Verbindungen sehen verdächtig nach Kaputtgehen aus. Dazu ist das Ding mit 99 Euro völlig überteuert, klein und es scheint noch seltsamerweise keine Lüftungsschlitze zu haben. Auch aus Umwelt-Aspekten sind Schnellkomposter bedenklich, weil viel Plastik, welches nicht lange hält. Die Entnahme ist oft unbequem. Sie können relativ gut aussehen und machen im kleinen Garten Sinn, aber in meinem Fall ist es wohl nichts.
3. Die drehbaren Zylinder- oder Trommelkomposter ... danke, ich habe auch gelacht in diesem Forum-Thema. :-) Ja, für meine Bedürfnisse auch zu klein.
4. Die Holzkomposter evtl. ja. Sie sehen aber schnell nach verwittertem altem Holz aus oder müssen gestrichen oder versteckt werden. Dazu weiß ich nicht, wie lange das Holz hält, habe keine Info gefunden. Wie sind Eure Erfahrungen? Mir gefällt das Konzept, dass sie von oben offen sind und ich so korrigierend eingreifen kann. Auch die Entnahme ist gut, speziell bei Modellen mit vorne rausnehmbaren Brettern.
5. Metallkomposter finde ich für meine Situation am attraktivsten, aber sie haben wohl auch ihre Tücken. Wände mit kleiner Maschenweite sind scheinbar aus dünnerem Draht und geben wohl schneller nach. Bei großmaschigen Wänden besteht evtl. die Gefahr, dass der Rasenschnitt durch die Schlitze rausfällt? Es gibt z.B. Maschneweiten von 3x6 oder 7,5x7,5cm. Drahtstärke ist unterschiedlich. Wie sich die Verarbeitung (feuerverzinkt, pulverbeschichtet, mit PVC überzogen) auf die Haltedauer auswirkt, weiß ich nicht, aber manche Hersteller geben 5 oder 10 Jahre Garantie gegen Durchrostung und mit Rostspuren sind sie danach ja immer noch nutzbar.
Wie sind da Aure Erfahrungen?
Vermutlich sind die Metallkomposter verrotungsfester (neues Wort gelernt! ) :-) als die Holzkomposter?
Für Eure Antworten, Anregungen und Kritik bin ich dankbar. Ich hoffe, dass sich eine Diskussion entwickelt, bei dem auch ein Vergleich zwischen Holz- und Metallkompostern nicht zu kurz kommt.
Übrigens, zur Bedarfsberechnung, wie sieht es zeitlich aus? Beim jährlichen Kompostbedarf von 1000-1500 liter, müsste ich dann wahrscheinlich zwei Sektionen a 1500 liter anlegen? In einem Frühling den Inhalt aus einem nehmen und im nächsten Frühling aus dem anderen? Sonst kann ja das Laub vom Herbst unmöglich im Frühjahr bereits fertig kompostiert sein.