Fruchtfolge macht man doch eher wegen der Krankheiten. Die entzogenen Nährstoffe kann man notfalls düngen, gegen Erstinfektionen der Krankheiten helfen nur Wartezeiten. Wie sieht eine typische Kürbisfruchtfolge in der Steiermark aus?
Hier in der Pfalz wird oft nur Hokkaido oder die großen für Haloween angebaut. Meist mit anderem Gemüse und ab und an Weizen.
Hier sind Krankheiten nicht der Grund dafür, sondern der rückläufige Ertrag. Ich kenne niemanden, der hier Kürbisfelder düngt - üblich ist das nicht, aber vielleicht gibt es ja Produzenten, die nicht genug Fläche fürs Brachliegen lassen haben?
Wir beziehen unser Kernöl seit Jahren von einer Arbeitskollegin, die im Nebenerwerb den Kürbisanbau auf dem elterlichen Hof weiterbetreibt. Auch ihr Bruder betreibt am Hof seiner Frau Kürbisanbau - nach dem gleichen Prinzip. Die Felder hier in der Nachbarschaft werden auch immer ein Jahr brach liegen gelassen und mit Gründüngung, manchmal auch Sonnenblumen eingesät (wird alles eingeackert, auch die Sonnenblumen samt Kernen, dafür gibt es hier keinen Markt).
Was in der Steiermark typisch ist, kann ich nicht beurteilen - in vielen Gebieten der Steiermark (alpin) wächst kein Kürbis. Speisekürbisse sind hier im flachen, warmen Süden in der Landwirtschaft kein echtes Thema (ein paar Gemüsegärtner kultivieren inzwischen kleine Mengen für den Direktverkauf) - die Ölproduktion bringt wesentlich mehr Geld ein, in schlechten Jahren kann immer wieder einmal die Nachfrage nach Öl trotz der hohen Preise nicht gedeckt werden. Im ländlichen Bereich werden nach wie vor unreife Ölkürbisse für die regionalen Spezialitäten verwendet, zu Halloween benutzt man große Ölkürbisse zum Schnitzen (die gab es immer, das war schon mindestens seit Beginn des vorigen Jahrhunderts hier Brauch - ganz ohne Halloween-Marketing). Hokkaido und Konsorten findet man eher im Lebensmittelhandel - häufig Importware aus Italien.
PS: Kürbiskernöl ist hier ein Produkt, daß man sich trotz inzwischen exorbitanter Preise (€ 25,-- pro Liter muß man für die besten Qualitäten rechnen) einfach leistet - ein Statussymbol in der Küche sozusagen (ähnlich den hochpreisigen extra vergine Olivenölen), es wird nur in Ausnahmefällen zum Kochen, aber für fast alle Salate und so gut wie täglich verwendet (man sollte es nicht erhitzen).