Das ist dieses Jahr stark, leider auch bei mir. Am stärksten auch bei Williams, aber auch andere Birnensorten sind betroffen. Das Schadbild ist wie du es beschreibst. Blätter bzw. Balttbüschel an diversen Ästen färben vom Rand her schwarz ein, Triebe verdorren bis zu einer Verzweigung. Anbei ein Bild meiner Williams (auf Quitte A).
Das sind aber weder Bakterien noch Marssonnia. Es ist die verfluchte Zweigmonilia, die es leider auch an Kernobst gibt, nur eben seltener wie an Steinobst. Hätte man dagegen behandelt (was man nicht tut, weils eben seltener ist), hätte das schon sehr früh passieren müssen, viel früher wie Behandlungen gegen Schorf und Rost.
Was Wetter war die Ursache, zumindest hier war das einfach nur hammerhart. Ich hatte an mehrjährigen Kirschen Komplettausfälle, abgestorbene Bäumen wegen Monilia. Laubkrankheiten an sehr robusten Sorten. Brutaler Frost über mehrere Nächte hinweg, Feuchtigkeit zur absoluten Unzeit, es war ein Jammer. An den Birnen kommen die Symptome später wie am Steinobst. Aber man hat von Anfang an gesehen, wie die Bäume stark unter Stress stehen. An Williams habe ich immer noch Nachblüten, andere Blattkrankheiten, Gitterrost sowieso weil die Feuchtigkeit mit ausgesprochenen Windlagen mir alles mit Sporen der lieben Stinkwacholder-Nachbarn zugekeistert hat. Auch das Triebwachstum ist lächerlich schwach, obwohl keine einzige Birne dranhängt, war ja alles weggefrostet.
Ich würde das also so behandeln wie an Steinobst, Triebe abschneiden, abwarten. Viel mehr zu machen ist jetzt nicht mehr. Aber keine Panik und keine vorschnellen Fällungen.