Mal ganz pragmatisch betr. klare Kante oder Ähnlichem: Wer soll das machen? Wer soll immer alles nachlesen und entscheiden, wo die Grenze ist? Wer übernimmt die Verantwortung?
Wenn wir es nicht als Gemeinschaft schaffen, dann ist das wie im realen, politischen Leben: Dann wird es Gräben geben, Eskalationen, Streit.
Ich sehe uns, die Betreiber und Moratoren, vor einer schwierigen Wahl. Entweder wir greifen öfter ein, auch wenn oft die Zeit nicht reichen wird, alles nachzuvollziehen, und dann werden wir angreifbare Entscheidungen treffen. Oder wir bleiben zurückhaltend und nehmen in Kauf, dass auch mal - wie ich meine, doch recht selten - über die Grenzen gegangen wird. Und greifen nur dann ein, wenn es offensichtlich ist.
Mir ist es, seit dem es dieses Forum gibt, wichtig, dass wir eben nicht so reagieren wie dort, wo die herkamen, die das hier gegründet haben - und auch nicht so, wie in dem nationalistischen Forum unseres speziellen Freundes. Oder sonst wo, wo Zucht und Ordnung herrschen.
Ich hoffe, ja glaube fest, dass die Werte der Freiheit und Toleranz, die für mich so etwas wie den Kern unserer abendländischen demokratischen Kultur ausmachen, sich dadurch behaupten, dass wir, die Träger dieser Kultur, einfach den längeren Atem haben. Und dass wir auch mal öfter lächeln können über miese Anwürfe und Stänkereien.
Ist vielleicht pathetisch, vielleicht sogar zu pathetisch. Aber wie soll ich es denn sonst sagen?
Auch ich, gerade ich, habe oft große Probleme, nicht über jedes Stöckchen zu springen, das man mir hinhält.
Zum Schluss wieder konkret: Wir können niemanden umerziehen. Wir haben die Wahl zwischen schlüsselreizorienterter Ausgrenzung inclusive damit verbundener Kämpfe, und einer weitherzigen, selbstbewussten Toleranz, die aber nicht grenzenlos sein muss.
Noch ein Gedanke zum Schluss: Nichts ist perfekt. Schon gar nicht dieses Forum, das Nina und ich mit der Unterstützung unserer Moderatoren so quasi nebenbei betreiben. Und in das wir und die Moderatoren auch nicht viel mehr Energie stecken können. Und das Nina und ich im Grunde auch nicht viel anders haben möchten. - Wir freuen uns darüber, dass es ist, wie es ist, sind dankbar für euer aller Engagement, sind manchmal genervt und ermüdet, und sind eigentlich auch froh darüber und auch ein wenig stolz.
Was meint ihr?
Liebe späte Grüße
Thomas