Lieber Thuja T. ,
alle meine Ausführungen sind bitte auf gar keinen Fall als Kritik zu verstehen. Ich bin nur bemüht, Dir meine Gedankengänge zu Deinem Thema zur Verfügung zu stellen.
In diesem Sinne
LG
von
Nemi
Jetzt habe ich mir den kompletten Faden durchgelesen und auch viele der verlinkten Seiten angesehen.
Diese Textstelle hat mich sehr nachdenklich gemacht:
Was mir einfach durch viele Vergleiche und spartanische Versuche bewusst geworden ist, dass Kompost, mulchen und häufiges hacken einfach nicht zusammenpasst und der Boden so an Fruchtbarkeit verliert.
Ich bin wirklich für jeden Hinweis dankbar, auch was die Theorie der Böden angeht.
..........dabei ist mir so nach und nach der Gedanke gekommen, daß es möglich sein könnte, daß die bisherige Überschrift evtl. nicht umfassend genug ist..................
Ich dachte mir:
Eigentlich sind die im Eröffnungsbeitrag beschriebnen Symptome (und auch in den weiteren beschreibenden Teilen des Fadens) die Symptome einer mangelhaften Bodengare - jedenfalls nach dieser Beschreibung:
Als Bodengare wird in der Landwirtschaft der Idealzustand eines fruchtbaren Bodens bezeichnet. Ein garer Boden ist krümelig, humos, gut durchlüftet, ausreichend feucht und leicht durchwurzelbar. Er zeichnet sich durch ein stabiles, belastbares Gefüge aus und kann mit der Spatendiagnose erkannt werden.Wie bei einem "gärenden" Brotteig besteht er aus vielen kleinen und mittleren Hohlräumen, wodurch der Wasser- und Lufthaushalt bestimmt wird. Wie ein Schwamm kann gesunder Boden z.B. Niederschläge aufsaugen und Überschüsse ins Grundwasser ableiten. Dieses Krümelgefüge entsteht in erster Linie durch die Arbeit der Bodenlebewesen.
aus diesem linkDanach zeichnet sich eine gute Bodengare durch "durch ein stabiles, belastbares Gefüge aus" und das ist (so habe ich es jedenfalls verstanden) genau das war Dir thuja t. an Deinem Gartenboden fehlt. (ich bitte um Korrektur, falls ich es fehlinterpretiert habe sollte)
Vielleicht geht es aber ja nicht nur um
1. um die physikalische Bodenbearbeitung a la "Bodenlockerung und rückverdichten",
sondern auch um die
2. chemische Versorgung: Nährsalze, Mineralstoffe und Spurenelemente, pH-Wert
und
3. um die biologisch Versorgung des Bodens: nämlich die im Boden lebenden Organismen
Erst diese 3 Faktoren in ihrer Gemeinschaft führen zu der gewünschten Bodengare.
Was ich versuche zu sagen ist:
Keine Bodenlockerung und auch keine vorbildliche Rückverdichtung würde zu der gewünschten Bodengare führen, wenn..............z.b. die dafür notwendigen Microorganismen im Boden nicht in der richtigen Zusammensetzung vorhanden sind. siehe oben:
Dieses Krümelgefüge entsteht in erster Linie durch die Arbeit der Bodenlebewesen.
oder
Keine Bodenlockerung und auch keine vorbildliche Rückverdichtung würde zu der gewünschten Bodengare führen, wenn...................z.b. der ph-Wert nicht richtig ist.
oder
Keine Bodenlockerung und auch keine vorbildliche Rückverdichtung würde zu der gewünschten Bodengare führen, wenn...................z.b. ein Mangel eines bestimmten Nährstoffes vorliegt - Stichwort:
Minimumgesetz (ich beziehe diese Gesetzmäßigkeit auch auf den Boden und seine Lebenwesen;)
hier eine Darstellung dazuWenn ich mit meinen Gedankengängen irgendwo richtig liege, dann könnte es hilfreich sein, daß Thema und die dazugehörigen Gedanken zu erweitern.
Ich glaube, daß es um mehr geht, als nur die Bodenlockerung und die notwendige Rückverdichtung.
Meine Fragen wären z.b.:
Welche Microorganismen könnten fehlen und warum?
Ist der ph-Wert ok?
Habe ich genügend Regenwürmer?
Wann habe ich das letzte Mal Bodenproben analysieren lassen?
Wann durfte sich der Boden das letzte mal "ausruhen"? (Stichwort: 4 Felderwirtschaft)
Könnte eine einseitige Nährstoffversorgung ursächlich sein?
z.b. nur (oder reichlich) Geflügeldung seid X Jahren?
Denn dann könnte ein
Calciummangel für den Boden vorliegen:
Kalzium im Boden:
Im Boden trägt Kalzium in erster Linie zur Stabilisierung der Bodenstruktur bei. Die optimale Versorgung des Bodens bewirkt daher eine Verbesserung der Bodenstruktur. Somit wird die Neigung zur Erosion und zur Verschlämmung vermindert. Außerdem wird die biologische Aktivität und somit die Umsetzung organischer Substanz im Boden gefördert. Der für die Bodenart optimale pH-Wert verbessert die Ausnutzung der einzelnen Nährstoffe. (siehe: Angewandte Düngung > Kalk)
Die Bodengare ist kein mechanisches Problem, kann nicht auf den rein mechanischen Anteil der Bodenpflege reduziert und betrachtet werden.
also ist meine Frage:
Welche anderen Ursachen für eine mangelnde Bodengare könnten in Frage kommen?