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Autor Thema: Kalken des Kompostes im Schnellkomposter  (Gelesen 2234 mal)

Dietmar

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Kalken des Kompostes im Schnellkomposter
« am: 25. Oktober 2016, 14:15:43 »

Ich habe irgendwo gelesen, dass man nach jeder Schicht mal eine Handvoll Kalk in den Komposter streuen sollte. Das soll den Rotteprozess beschleunigen.

Andererseits will ich den Kompost auch für die Gartenbereiche nutzen, wo Pflanzen stehen, die keinen Kalk vertragen, z.B. Rododendren. Anfangs hätte man ja eine Überblick, in welchen meiner 5 Komposter ich Kalk gestreut habe, aber durch das Umsetzen des Kompostes und weil ich unreifen Kompost zwischen Gras- und Laubschichten plaziere, damit es nicht fault und es schneller verrottet, verliert man schnell den Überblick.

Wir macht Ihr das? Gebt Ihr Kalk in den Komposter?

Düngt Ihr auch Moorbeetpflanzen mit Kompost? Wenn nicht, wäre etwas Kalk in den Kompost ja kein Problem.
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Natternkopf

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Re: Kalken des Kompostes im Schnellkomposter
« Antwort #1 am: 25. Oktober 2016, 22:54:58 »

Salü Dietmar

Kurz ohne Ausführungen, allgemein gesagt:
Bei Kalk im Kompost wird stärker veratmet, Stickstoff geht oder kann "verloren" gehen.

Habe im Moment nur gerade die drei Links zur Hand.

Die Zugabe von Kalk ist Erfahrungssache.

Kompostinfo

Bei pur Kompost mit Kalk bestreuen

Irgendwo gelesen und im Netz nicht gesucht, kostet eine Bier oder eine Rote Brause.

Gartenerde beimischen, Gesteinsmehl beigeben, Kaffeesatz ist auf alle Fälle sehr nützlich.
Erhöht die Kompostwurm Populationen.
Gesteinsmehl ist nicht = Kalkbeigabe. Siehe hier

Wenn du Kalk hast teste es aus. Extra kaufen würde ich nicht und ich kompostiere nicht wenig.  ;)

Grüsse Natternkopf

Nachtrag:
Kompostinfo Link wieder funktionstüchtig eingepflegt.

« Letzte Änderung: 27. September 2020, 16:06:04 von Natternkopf »
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Dietmar

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Re: Kalken des Kompostes im Schnellkomposter
« Antwort #2 am: 28. Oktober 2016, 21:26:19 »

Ich habe im Hornbach vor Jahren mal eine Zusammensetzung des Urgesteinsmehls gelesen und da war über 50 % Kalk drin. Da wurde also heftig gestreckt. Ich weiß nicht mehr, wer der Hersteller bzw. Anbieter war, aber es könnte eventl. Neudorff gewesen sein.

Urgesteinsmehl scheint keine geschützte Bezeichnung zu sein. Im Internet findet man Anbieter mit Gesteinsmehl aus Basalt und aus Diabas. Dort ist etwa 40 ... 50 % Siliziumdioxid, 10 bis 25 % Aluminiumoxid, 3 bis 10 % Eisenoxid und ca. 5 % Kalziumoxid sowie Spurenelemente drin. Diese Angaben darf man nicht so wörtlich nehmen, denn alle Metallverbindungen wurden auf das Metalloxid heruntergerechnet. Diese Zusammensetzungen und die damalige aus dem Bau- und Gartenmarkt unterscheiden sich gravierend.

Wenn man sich das "echte" Urgesteinsmehl ansieht, dann sind Siliziumdioxid und Alumiumoxid für uns verzichtbar. Wichtig für uns sind m.E. nach vor allen die 1 bis 2 % Phosphoroxid, die Kalziumverbindungen, für eisenarme Böden die Eisenverbindungen und in erster Linie die Spurenelemente, welche aus älteren Böden quasi ausgewaschen sind.
Die Kalziumverbindunghen bzw. der Gartenkalk sollen Huminsäuren abbinden, welche bei Kompostieren im Übermaß entstehen können und dadurch das Verrotten beschleunigen. Ich muss aber dazu sagen, dass es für mich mehr Theorie ist, denn bevor ich es umsetze, wollte ich nach Euren Erfahrungen fragen.
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thuja thujon

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Re: Kalken des Kompostes im Schnellkomposter
« Antwort #3 am: 28. Oktober 2016, 22:04:14 »

Wenn man sich das "echte" Urgesteinsmehl ansieht, dann sind Siliziumdioxid und Alumiumoxid für uns verzichtbar. Wichtig für uns sind m.E. nach vor allen die 1 bis 2 % Phosphoroxid, die Kalziumverbindungen, für eisenarme Böden die Eisenverbindungen und in erster Linie die Spurenelemente, welche aus älteren Böden quasi ausgewaschen sind.
Davon interessiert mich praktisch garnichts. Phosphor ist zuviel drin, Alu, Silizium und Eisen sind die Grundsubstanz von meinem Boden. Kalziumverbindungen interessieren mich nicht, mir wäre schnell verfügbares Calcium lieber als gespeicherte Claciumformen. Ich baue mehr Gemüse an, das schnell wächst und in kurzer Zeit viele Nährstoffe aufnehmen muss, als Kulturen, die gemächlich vor sich hinwachsen. Auch Trauben wachsen hier in vielen Jahren so schnell, dass die Nährstoffe aus dem Boden so schnell nicht nachgeholt werden können und deswegen Mangel ensteht. Deswegen dünge ich aber nicht noch mehr über den Boden. Auch Spurenelemente, ich betreibe Kompost und Pseudokreislaufwirtschaft, da ist mehr als genug drin.

Huminsäuren werden durch Calcium abgebunden, ja. Das was die Rotte allerdings beschleunigt, ist das abbinden von niedermolekularen Säuren. Calcium stabilisiert so den pH-Wert auf ein für Bakterien erträgliches Niveau. Die wollen es eher basisch, Pilze eher sauer. Calcium hat hier die Eigenschaft zu puffern. Je besser gepuffert ein Lebensraum ist, desto ergiebiger, produktiver kann er sein.
Deswegen fördert Calcium die Umsetzung organischer Substanz zu Fulvosäuren und/oder Huminsäuren.

Jetzt muss der Gärtner entscheiden:
Stickstoff und Calcium fördern die Umsetzung. Damit erreicht man schnell Humus. Der ist aber leider oft nicht sonderlich langlebig. Fulvosäuren werden ausgewaschen und stickstoffreiche Huminsäuren oder Humate zersetzen sich wieder eher recht schnell.

Will man langlebigere Huminsäuren, sollte man auf Kalk und übermäßigen Stickstoff im Kompost verzichten. Auch wenn dann die Rotte nicht klappt und sehr viel Mulm dabei rauskommt, die Huminsäuren die dabei entsehen, die sind deutlich langlebiger.

Im Prinzip ist das der Unterschied zwischen Dauerhumus und Nährhumus.
Mit dem einen düngt man, mit dem anderen verbessert man den Boden.
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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