Hallo Gillenia
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nein, da macht niemand weiter. Ich habe auch schon angefangen alles abzubauen. Bewässerungsanlagen, die ganzen Verteilungen, usw. ...
Ich bin immer noch am rätseln: brauche ich einen 6-m-Container oder einen 12-m-Container? Beladen kann ich beide jeweils mit rund 26 Tonnen, also das Gewicht ist kein Problem, nur das Volumen.
Ist alles okay, das einzige, das mich wirklich ärgert, ist die Rosenpflanzerei von vor genau einem Jahr. Das war eine wahnsinnige Plackerei, und beim nächsten Mal hätte ich mir eine Maschine gemietet. Die Löcher, so ca. 30x30 bis 40x40, damit man überhaupt in die notwendige Tiefe runter kommt, bei diesem Boden hier, das war der Hammer. Dann der erste Flor, eigentlich gar nix, ein zweiter Flor, schon ganz ansehnlich (die Blüte) aber die Stiele noch viel zu kurz, dann ein beginnender dritter Flor, der immer noch blüht, lassen mich schon ahnen, wie das im nächsten oder übernächsten Jahr laufen würde. Wirklich schade, die Arbeit hätte ich mir gerne erspart oder aber ich sollte es noch ein paar Jahre machen, Freilandrosen haben Zukunft, zumindest hier. Die Kunden haben mich schon vor drei Jahren nach Rosen gefragt, eigentlich wollte ich ja gar nicht, dann habe ich es im Nov. letztes Jahr gemacht, und als die Kunden die ersten Rosen im Juni im Verkauf gesehen haben, haben sie angefangen welche vorzubestellen. Wenn ich dann nicht wunschgemäß liefern konnte, waren sie echt geschockt: "wie, Sie haben doch immer alles liefern können?"
Jo, das Frühjahr war aber nachts sehr lange sehr kühl, tagsüber hats schon mal 15, 20 Grad gehabt, nachts ist die Temperatur immer wieder auf drei oder zwei Grad runter gegangen. Wie soll da was anständig treiben, zumal die Wurzelbildung ja erst ganz am Anfang war?
Na ja, auch das ist rum, alles hat einmal ein Ende
. Wir haben jetzt noch am Friedhofsmarkt mehrere hundert Grabgestecke verkauft, zum Teil bis über 75 Euro, die Leute, wenn sie einmal Vertrauen gefasst haben, kaufen wie verrückt. "Wie, kommt nicht aus Afrika? Alles selbst gesteckt, nicht aus Tschechien? Die ganzen Koniferen haben sie alle in der Gärtnerei? ..."
Vielen Kunden haben wir gesagt, dass der Allerheiligenmarkt unsere letzte Aktion war, einigen stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. "Kaum hat man sich an jemanden gewöhnt, hört er wieder auf!"
Du bist noch jung, also wenn Du irgendwie kannst, mach weiter! Mach Freiland, kann ich aus meiner Erfahrung heraus sehr empfehlen. Geringer Kapitaleinsatz, sehr hohe Akzeptanz. Bio ist nicht wichtig, ich weiß, dass Du Bio machst, ist aber für die allermeisten Kunden nur ein Bonbon, nicht essentiell. Regional allerdings ist sehr wohl essentiell. Schaffe, schafft einen Markt, zu dem nur Produzenten Zugang haben, keine Händler (gilt natürlich für alles, Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Milchprodukte, ...) und schafft verbindliche Regelungen, dass NUR eigene Produkte verkauft werden dürfen. Wenn nicht eigene, dann nur solche, die aus Deinem Bundesland kommen. Und wenn solche, die aus Deinem Bundesland kommen, dann nur in einem gewissen Rahmen zusätzlich zu Deinen Produkten. Zum Beispiel, dass ein Zukauf von 20% erlaubt ist. Oder so ähnlich halt.
Dann achtet drauf, dass die Richtlinien eingehalten werden, wer dagegen verstößt, raus schmeißen. Ihr müßt Euch Glaubwürdigkeit, Vertrauen bei den Kunden aufbauen. Das dauert. Aber es kommt, und wenn es da ist, garantiere ich Dir, hast Du immer nur ein Problem: dass Du nicht genug produzieren kannst
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So war es hier.
Also ich verkaufe hier komplett, das ist für eine Gärtnerei nicht stemmbar. Aus den Flächen muss was anderes werden, damit sich der Kaufpreis irgendwann mal amortisiert.