Wenn man die kastrierten und die wenigen Steuerzahler nicht irgendwie markieren will, ist das schwierig und das soll es wohl auch sein. Wäre ja schrecklich wenn das einfach funktioniert?
Weiß nicht, was da kompliziert sein soll.
Der Tierschützer vor Ort hat ein Chiplesegerät, das eine Codierung sogar in 2 - 3 Meter Entfernung erkennt (wenn die Batterien voll sind - das hat mir mein Tierarzt eindrucksvoll demonstriert, er war selbst überrascht).
Wenn die Regelung schon gilt, dann hat der chippende Tierarzt wohl schon die Halterdaten ans Amt übermittelt. Grundsätzlich ist jede Katze erstmal als steuerpflichtig anzusehen, bis der Halter den Kastrationsnachweis des Tierarztes auf dem Amt vorlegt. Ob kastriert oder nicht, ist also eine Sache, die zwischen Amt und Halter geklärt wird.
Den Tierschützer vor Ort interessiert also nur, ob das Tier, das er vor sich hat, einen Chip trägt oder nicht.
Wenn nicht, wird er es einfangen und einem Tierarzt präsentieren. Der entscheidet nach dem Wohl des Tieres.
Die übliche Prozedur, die Tiere in einem solchen Fall durchlaufen, ist also: Untersuchung, ggf. Therapie, Kastration, Chip, Impfung, Wurmkur, Vermittlung übers Tierheim (möglicherweise stimmt die Reihenfolge nicht ganz - so genau weiß ich das jetzt auch nicht).
Die grundlegende Änderung zu früher scheint mir nur der Chip zu sein. Früher hat man eben tätowiert (meine Erfahrungen stammen aus dem Kreis Böblingen - von gezackten oder durchlöcherten Ohren habe ich erst hier gelesen).
Bis Chip- oder Steuerpflicht tatsächlich gelten, muss es eine genügend lange Aufklärungszeit geben. Damit sich diejenigen beim Tierschutz oder auf dem Amt melden, die Hilfe brauchen - sei es rein finanziell, oder weil sie aus bestimmten Gründen gar nicht in der Lage sind, bestimmte Tiere überhaupt zum Tierarzt zu bringen. Auch darum muss sich der Tierschützer vor Ort kümmern.
Und wenn der sich unter den Leuten umhört, erfährt er bestimmt recht schnell, wo in seinem Bezirk die Brennpunkte sind, an denen immer wieder streunende Jungtiere auftauchen.
Leute, die unkastrierte Katzen halb oder ganz in der Wohnung halten und den Verkauf von Jungtieren als Geldquelle betreiben, gibt es leider überall. Wobei man die seriösen Züchter, die sich an Verbandsrichtlinien halten und die Jungtiere nur in reine Wohnungshaltung abgeben, eigentlich auch von der Steuerpflicht befreien könnte....