wie sammelt ihr euer Wasser?
Ich bin so froh, dass wir beim Hausbau vor 7 Jahren eine Zisterne haben einbauen lassen...
Wie entwässert Ihr das Dach des Glashauses?
Gibt es im Boden eine Drainage?
Gibt es einen Bodenabfluss wg. evtl. ungewollter Ueberschwemmungen?
Man könnte meine Fragen einfach mit ja/nein beantworten, allerdings hoffe ich eine Diskussion des Für & Widers verschiedener Alternativen loszutreten.
Z.B. scheint mir kein Gewächshauslieferant eine ingeniöse Durchführung erfunden zu haben, mit der man das Regenwasser vom Dach durch die Glasfassade in eine Tonne im Gewächshaus leiten könnte und kein Fabrikant hat eine vernünftige Lösung für eine Dachrinnenheizung, man muss zuviel improvisieren.*
Kein Fabrikant bietet Halterung an, mit der man das Gewächshaus per durch die Luft gespannte Freileitung mit Strom versorgen könnte.
Niemand bietet Durchführung für evtl. Rauchgasabzug an, geschweige denn Durchführungen, um Bäume aus dem Haus in den Himmel wachsen zu lassen.
Vielfach angebotene Einbauten wie Pflanztische etc. sind allzu häufig wenig stabiler Tinnef.
An die Betonfraktion in diesem Faden:
Nachdem ich mehrere Projektchen durchgeführt oder betreut habe, würde ich, wenn immer die Zuwegung es gestattet, ab etwa einem Kubikmeter oder mehr Transportbeton dem selbstgemixten vorziehen. Gründe: Qualität, Pünktlichkeit, sauber, Muskelschwund, billig etc. Aber Achtung: nie zu viel bestellen. Kosten der "Rücknahme" des im Mischer verbliebenen Rests sind ganz schön happig.
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Hier unsere Konstruktion (von oben nach unten), die seit ca. vier Jahren sich anstandslos bewährt.
Das Treibhaus steht auf einem kniehohen Ziegelsockel auf abschüssigem Gelände.
Mutterboden vor Baubeginn abgetragen und anderswo verwertet.
HimmelViktorianische Firstverzierung (wirkt aufgesetzt und blöd, hält aber Tauben und andere Vögel vom dort sitzen ab)
Dach
Regenrinne
Glaswand
Compriband
Mauerabdeckplatten (antike Fensterbretter aus Abriss, Naturstein)
Ziegelsockel bis Bodenniveau (6 Lagen Reichsformat aus Spanien), im Sockel sind 5 Lüftungslöcher etwas grösser als A4, die im Winter durch Styrodurblöcke verschlossen werden. Ohne diese "bodennahen" Lüftungslöcher wird es im Hochsommer zu heiss, trotz automatischer Dachluken und Seitenfenster. Lüftungslöcher verschliessbar durch Schiebegitter.
Dachpappe (2 Lagen getrennt durch eine Ziegelhöhe) gegen steigende Feuchte
Hohlblocksteine und Zement ab Bodenniveau
Betonstreifen leicht armiert
Plastikfolie auf -80 cm
Schotter
HölleUnter Bodenniveau innen und aussen Noppenfolie und Teer.
Der Fundamentgraben ist zuoberst mit sehr sehr grobem Kies, wie er etwa in Waschbetonplatten benutzt wird, verfüllt. Darunter, nicht sichtbar, Schotter.
Zisterne unmittelbar daneben ist unterirdisch die alte Jauchegrube, die wg. undichter Wände zum Brunnen geworden ist. Wir können horrende Mengen Wasser abpumpen, ohne dass der Wasserspiegel sinkt.
Bewässerung immer noch historische Giesskannen.
Heizung Petroleum, back-up elektrisch (noch nie benutzt).
Das Innere wird frostfrei gehalten. Im letzten Winter 2016/17 brauchten wir nur in zwei Nächten zu heizen. Im Winter davor waren es ca. 40 Nächte.
Ueberwachung vom Schreibtisch mit mini/max Thermometer von LidlAldiNormaPenny für innen und aussen. Der Aussenfühler steht zwischen den Pflanzen im Gewächshaus.
Beleuchtung solar LEDs mit Bewegungsmelder und Akkus.
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*) Bei Projekten dieser Grössenordnung kommt vielfach recht schnell der Moment, und wenn es nur das Wetter ist, wo das minutiös durchgeplante Baugeschehen in zeitgesteuerte Improvisation übergeht. Z.B. hatten unsere Monteure das Kompriband vergessen und das ideal passende Band (Breite, Ausdehnung) war in einem angemessenen Zeitrahmen nicht zu beschaffen. So liegen bei uns jetzt zwei Lagen Kompribänder übereinander und nebeneinander.
Kompribänder waren sowieso eine Sache für sich. Der Lieferant hat erst nach dringender Nachfrage erläutert, dass sein "Fundamentlängsprofil" auf dem Sockel nicht dicht abschliesst und Wasser, das von den Scheiben abperlt, unter dem Profil nach innen durchläuft und hässliche Spuren auf dem Sockel zu erwarten sind.
Anderes Beispiel für "
was passieren kann, passiert": das Fachwerk fürs Haus war bestellt "
weiss beschichtet". Beim Aufbau kommen unter dem weissen Material auch Teile in "
Alu Natur" aus den Packungen. Was tun? Montage unterbrechen bis weisse Teile nachgeliefert oder Falschfarben einbauen? Oder automatische Fensteröffner. Gibt es farbig, auch weiss. Geliefert: schwarz. Wenn ich weiss will, will ich kein Zebra.