@b-hoernchen: Hat Deine Heidelbeere die Kaffeesatz-Radikalkur überlebt?
Die Heidelbeeren im "Moor-", d. h. Kaffeesatzbeet gedeihen ganz unterschiedlich, das mag zum Teil an der unterschiedlich starken Vorschädigung durch Engerlinge liegen, als ich die Dinger noch in Maurerkübeln auf dem Balkon gehalten habe. Zwei Pflanzen sind, da müsste ich nachschauen - eingegangen, eine frettet so vor sich hin, drei gedeihen passabel bis gut.
Nicht verschweigen will ich, dass ich im Kaffeesatzbeet auch schon junge Engerlinge gefunden habe. Ich sehe das Problem mit den Engerlingen aber mittlerweile mehr mit der Konstruktion des Pflanzgefäßes verknüft: Können die Engerlinge durch großzügen Kontakt mit/Durchlass zum umgebenden Erdboden auswandern, entwickeln sie sich wahrscheinlich nicht zum Problem. Insofern habe ich mein "Moorbeet" falsch konstruiert. Das ist ein altes, eingebuddeltes Planschbecken, in das ich zwar Abzugslöcher geschlagen habe, dann Schotter darüber geschichtet habe und zu dummerletzt dann ein wieder eine Kunststoffgewebeschicht als Boden gelegt habe. Der Kaffeesatz liegt auf dem Gewebe - wahrscheinlich kein ausreichender Durchlass für die Engerlinge. Typisch - so lange getüftelt und verschlimmbessert, bis es nichts mehr taugt. Einfach ein großes Loch gebuddelt, maximal eine Fassung mit ein paar losen Brettern und dann mit Kaffeesatz aufgefüllt, das schwebt mir jetzt vor.
Die große Kaffeesatzmenge (> 1 m³) entwickelte auch noch bis ins späte Frühjahr eine ziemliche Hitze! Eventuell mehr Hitze, als den Wurzeln gut getan hat. Ich habe mehrfach gedüngt, Volldünger und immer wieder Ammoniumsulfat - der Verbrauch an Stickstoff scheint noch enorm zu sein und ist etwas schwer abzuschätzen.
Recht gut gedeihen die Pflanzen in den großen Plastiktöpfen (meist so umra 40 Liter), welche ich mit den Abzugslöchern direkt auf den Gartenboden gestellt habe (oder ein bisschen eingeraben). Das Material verbraucht anscheindend noch große Mengen Stickstoff, aber im Topf sind die Kompostierungsvorgnage nicht so stürmisch (hitzig) und der Stickstoffverbrauch lässt sich leichter kompensieren. Ammoniumsulfatdüngung (immer wieder ca. 10 g pro Topf) tut sichtlich gut. Ohne N-Düngung gibt's Chlorose und kein Wachstum.
Gut zurecht kommen in dem Substrat aus reinem Kaffeesatz Aurora, Berkely, Goldtraube, Denise Blue (sehr, sehr lecker!), Nelson, Patriot - alle im Topf. Goldtraube und Berkeley sehen auch im "Moorbeet" passabel aus.