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[meyramo]

Hallo,
nachdem ich im letzten Jahr vermutlich an den falschen Mehltau sämtliche Gurken und Melonen verloren habe, möchte ich gerne vorbeugen. Ich habe schon versucht, mich zu informieren, die Informationen waren aber leider oft widersprüchlich. Daher wollte ich gerne Erfahrungswissen von anderen Gärtnern haben.

Die wichtigste Frage: Ich hatte den falschen Mehltau anscheinend auch im Gewächshaus. Überwintert der f. Mehltau im Boden und es wäre sinnlos, dort wieder Melonen anzubauen?

Hilft es wirklich, die Pflanzen trockener zu halten?

Wie hilfreich ist es, Gurken und Melonen auf Kürbissen zu veredeln? Meine Kürbisse hatten "nur" den echten Mehltau.

Was bringen Kräuterbrühen (z.B. Schachtelhalm)?

Verzeiht mir bitte, falls es schon mal einen Thread dazu gab, ich hab nichts konkretes zu meinen Fragen finden können. Mit Phosponsäuren oder anderen Spritzmitteln möchte ich ungern hantieren.
Gibt es noch irgendetwas anderes, was hilft, den Mehltau fernzuhalten?

[KaVa]

Hallo

Bei Gurken hilft es nach resistenten Sorten zu suchen.
Wenn es möglich ist, die Pflanzen selbst beim Giessen nicht zu benetzen, aber für ausreichend Wasser sorgen.
Wirklich Erfahrungen habe ich nicht, es tritt immer mal wieder mal falscher oder echter Mehltau im Wechsel auf.

LG

[cydorian]

Sieh mal ein paar der vielen Threads dazu durch:

http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,59194.0.html
http://forum.garten-pur.de/index.php?topic=46264.0
http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,42166.0.html (erst mittendrin)

Die Suchfunktion findest du in der Zeile weit oben.

[thuja thujon]

Was speziell das Gewächshaus angeht, dort sollte man keine Monokulturen machen, sondern Fruchtwechsel betreiben. Wenn letztes Jahr Kürbisgewächse wie Melone drin waren, sollte dieses Jahr was anderes rein bzw Gewächshaus gründlichst reinigen und Erde dämpfen usw.

Mit Schachtelhalm und Co aufpassen, wenn man den spritzt kann durch die Feuchtigkeit auf den Blättern wenns dumm läuft der Pilz überhaupt erst ins Blatt eindringen. Also für zügiges abtrocknen sorgen.
Bei den schnellwachsenden Gurken usw muss der Neuzuwachs laufend geschützt werden, das heisst für die Praxis alle 2 Tage Schachtelhalm spritzen. Sonst sind schon wieder 3 neue Blätter gewachsen bevor man das nächste mal überhaupt erst wieder nach oben guckt. Wer das dauernde spritzen bewerkstelligen kann, sollte es probieren.

Ansonsten beugts dem falschen Mehltau vor, wenn du die Gurken eintriebig erziehst. Ich habe sie dieses Jahr auch wieder am Gerüst, 3,33m hoch, Freiland.

Fürs Gewächshaus google mal `Gurken hoher Draht´.

[cydorian]

Die wichtigste Frage: Ich hatte den falschen Mehltau anscheinend auch im Gewächshaus. Überwintert der f. Mehltau im Boden und es wäre sinnlos, dort wieder Melonen anzubauen?

Die Oosporen überwintern im Boden, sind aber überall. Ab Frühjahr fliegen die Sporen auch durch die Luft, deshalb bringt es nichts eine bestimmte Bodenfläche sporenfrei zu halten. Wie fast immer bei sporenübertragenenen Krankheiten.

Selbst in abgeschlossenen Gewächshäusern, wo die Pflanzen in künstlichem Substrat wachsen und über Filter belüftet wird taucht die Krankheit auf, wenn die Temperaturführung nicht peinlich genau eingehalten wird und jegliches Kondensat vermieden.

Hilft es wirklich, die Pflanzen trockener zu halten?

Ja, denn Blattfeuchte löst die Sporenkeimung aus. Blöderweise liebt dann wieder echter Mehltau trockenwarm. Spinnmilben auch. Irgendwas kriegt man immer....

Wie hilfreich ist es, Gurken und Melonen auf Kürbissen zu veredeln? Meine Kürbisse hatten "nur" den echten Mehltau.

Was bringen Kräuterbrühen (z.B. Schachtelhalm)?

Da gehen die Ansichten sehr auseinander. Auch von Milch wird gesprochen. Ein sicher wirksames Mittel auf Kräuterbasis gibts nicht.

Gibt es noch irgendetwas anderes, was hilft, den Mehltau fernzuhalten?

Nur bei Einlegegurken gibt es resistente Züchtungen, bei Salatgurken nur "robuste" (die mir aber auch schon relativ früh daran draufgegangen sind) und Melonen sind allesamt hochanfällig, auch gegen echten Mehltau. Am wichtigsten im Gewächshaus ist meiner Ansicht nach Verhinderung von Kondensationswasser auf den Blättern. Lüftung, Ventilator, luftige Kulturführung - die Luftfeuchtigkeit muss raus. Allerdings muss man dann in der Regel gegen Spinnmilben ankämpfen. Dafür gibts käufliche Nützlinge und anderen Methoden. Leicht ist das auch nicht.

[meyramo]

Vielen Dank, ich denke, das hilft mir schon mal weiter. Dann werde ich dieses Jahr versuchen, die Gurken trockener zu halten und schnell hochzuziehen, damit die Blätter dann gut trocknen. Meinen Traum von Melonen werde ich dann wohl zumindest in solchen Jahren aufgeben müssen. Die Erde im Gewächshaus kann ich nicht dämpfen, dazu fehlt mir die Gerätschaft. Ich könnte höchstens kochendes Wasser drüber schütten, aber das dürfte wohl eher wenig effektiv sein.

Dass die Sporen sowieso überall hingelangen ist ärgerlich, aber es bestätigt meine Erfahrung aus dem letzten Jahr, der Mehltau ist plötzlich überall aufgetaucht, obwohl die Pflanzen an ganz unterschiedlichen Ecken standen.

Vielleicht wird dieses Jahr einfach ein besseres

[Dietmar]

Milch hilft nur gegen echten Mehltau (Oidium), nicht gegen falschen Mehltau.

Was hilft gegen falschen Mehltau (Pero)?

1. Pflanzen trocken halten, z.B. Überdachung, im Gewächshaus lüften, um feuchte Luft zu vermeiden.

2. Vorbeugend Spritzen mit geeigneten Spritzmitteln, z.B. Kupfermittel. Dabei unbedingt Wartezeiten, präzise Dosierungen und Arbeitsschutz beachten. Im erntenahen Zeitraum mit Phosfik spritzen. Das gilt als Blattdünger, hilft aber sehr gut gegen Pero und hat keine Wartezeiten. Ich kenne aber eine Anmeldung dieser Chemikalie als Pflanzenschutzmittel mit der Angabe von einer Wartezeit von 2 Wochen, aber Phosfik wird nach wie vor als Blattdünger ohne Wartezeit verkauft.

Was hilft gegen echten Mehltau (Oidium)?

Trocken halten hilft nur indirekt, da Oidium ein Trockenpilz ist. Also hilft nur Spritzen mit geeignetem Spritzmittel, z.B. Netzschwefel. Wenn Trockenhalten möglich, z.B. mit Überdachung, dann hilft ein wöchentliches Spritzen mit 10 % Molke oder Magermilch (richtig Einnässen), aber keine, die H-Milch ist. Es kommt auf die Milchsäurebakterien an, aber in der H-Milch sind diese abgetötet. Ein Tropfen Spülmittel hilft gegen Verstopfung der Spritzdüse. Billigspritzen eignen sich nicht für Molke. Milch/Molke hat keine Wartezeiten. Der erste Regen wäscht aber diesen Schutz wieder ab, deshalb ist eine Überdachung oder ein Gewächshaus sinnvoll. In einem Gewächshaus kann man auch einen Schwefelverdampfer einsetzen. Da braucht man nicht zu spritzen.

[cydorian]

Meinen Traum von Melonen werde ich dann wohl zumindest in solchen Jahren aufgeben müssen.

In einem nassen Frühsommer kannst du sie eigentlich gleich ausreissen. Letztes Jahr war das extrem. Ab Ende Juli war finito mit der gesamten Melonenernte, mit allen Freilandgurken. Kurz vor der Reife der ersten Füchte und kurz vor einer zweimonatigen Trockenperiode. Es gibt aber auch Jahre, da geht es bis Ende September gut.

Ich habe auch die ganzen anderen üblichen Sachen veranstaltet. Hügelbeet, auf schwarzem Vlies, auf morgendliche Sonne fürs schnelle Abtrocknen geachtet. In manchen Jahren ist das alles für die Katz.