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|3|4|Je länger der Stiel ist desto weiter ist man von der Arbeit entfernt. Das ist manchmal auch kein Fehler ;D (Amur)

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Autor Thema: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???  (Gelesen 9702 mal)

AndreasR

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #30 am: 22. April 2017, 01:26:36 »

Es wäre schön, wenn's so einfach wäre mit dem Ziehen, aber das ist hier völlig unmöglich. Wenn der Boden nass ist, dann ist er eine klebrige Pampe, ist er trocken, dann ist er hart wie Beton. Dazwischen gibt es eine wunderbar krümelige Phase, allerdings funktioniert das nur, wenn es schon bearbeiteter Boden ist. Wenn er allerdings wie bei meiner aktuellen "Baustelle" schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurde, dann muss ich ihn erst einmal komplett aufbrechen, lockern und die Wurzelstücke gründlich "aussieben", denn mit "herausziehen" ist es nicht getan, wenn quasi in jedem Kubikzentimeter Boden irgendeine Wurzel steckt, von denen jeder Fitzel wieder austreibt....
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erhama

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #31 am: 22. April 2017, 12:17:49 »

1.  Unkraut entfernen hat meiner Meinung nach nichts mit Boden lockern zu tun. Urbar machen kann man auf viele Wege. Geht auch ohne Bodenbewegung. Auch chemiefrei, Brandrodung zB. Wurde ich demletzt erst gefragt, warum wir im verlodderten Imkergarten Schere und Säge nehmen, abbrennen wäre deutlich weniger anstrengend. Hat wohl alles Vor- und Nachteile, die man wohl nach persönlichen Vorlieben oder geltendem Recht abwägen sollte.

2.
ich gärtnere im Garten lieber als Stickstoffgehalte des Bodens zu messen. Es ist einfach eine Erfahrung und Tatsache, dass sich auf diese Weise und unter unseren Bedingungen Beete entwickeln können.
...
Ich betrachte den Mulch nicht als Dünger, sondern als Verdunstungsschutz und Futter für das Bodenleben.
Wenn jemand zu dir käme und sagen würde, er betrachtet Blaukorn nicht als Dünger, sondern als Erfahrung, um Luftfeuchtigkeit aufzufangen und für die Pflanzenwurzeln im Boden verfügbar zu machen, meinst du nicht, dem könnte eine Portion Wissenschaft nicht gerade ungelegen kommen?


Aufzählung von mir hinzu gefügt

1. Unkraut entfernen und Boden lockern ist bei mir ein Arbeitsgang. Theoretisch könnte ich das Unkraut auch ohne Lockern mit der Grabegabel ziehen oder mit der Hacke arbeiten, das wäre aber zusätzlicher Aufwand, den ich mir spare.

2. Wenn mir jemand erzählt, dass er im Garten Blaukorn streut - warum auch immer -, zucke ich mit den Schultern, denke mir im stillen, dass derjenige selbst dran schuld ist, oder antworte, dass unsere Böden oft überdüngt sind, grade mit Phosphor. Mehr könnte ich dazu nicht sagen, da ich keine Ahnung habe, was in Blaukorn denn nun genau drin ist, ich selbst es noch nie angewendet habe und auch nicht vorhabe, mein Geld in blaue Körnchen zu investieren. Mulch und Blaukorn sind zudem zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Es sollte Dir bekannt sein, dass es unterschiedliche Mulchziele gibt. Mit Mulch kann man düngen, das Bodenleben aktivieren, vor Verdunstung schützen, Unkrautaufwuchs hemmen, das Mikroklima beeinflussen. was meine Mulchziele sind, habe ich oben beschrieben.

Thuja, übrigens warte ich immer noch auf eine Erklärung, was Du denn nun mit Dissidenten im Garten meinst.
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leonora

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #32 am: 22. April 2017, 13:14:10 »

  ;D Sandbodengärtner nutzen Trockenphasen um Wurzelunkräuter zu ziehen.

So ist es auch in meinem jetzigen Sandgarten. :)

Es wäre schön, wenn's so einfach wäre mit dem Ziehen, aber das ist hier völlig unmöglich. Wenn der Boden nass ist, dann ist er eine klebrige Pampe, ist er trocken, dann ist er hart wie Beton. Dazwischen gibt es eine wunderbar krümelige Phase, allerdings funktioniert das nur, wenn es schon bearbeiteter Boden ist.

Und so war es in meinen schweren Lehmgärten. :)

Unterschiedliche Böden brauchen sinnvollerweise auch unterschiedliche Bearbeitungsmethoden. (Unterschiedliche Gartengrößen und -lagen übrigens auch, nicht zu reden von gesetzlichen Rahmenbedingungen etc., nicht überall ist z.B. Abbrennen erlaubt) 

@thuja thujon
Es ist doch interessant zu erfahren, wie andere Gärtner ihre speziellen lokalen Herausforderungen meistern. Mir geht das wenigstens so. Wer weiß, wie mein nächster Garten aussieht, womöglich kann ich dann auf eure Erfahrungen zurückgreifen. Sich aber hier auf nur eine Methode als das Non plus ultra festzulegen und diese mit Zähnen und Klauen gegen alle andere Meinungen durchsetzen zu wollen, wozu? Niemand ist perfekt.

LG
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Schantalle

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #33 am: 22. April 2017, 13:32:36 »

Es ist doch interessant zu erfahren, wie andere Gärtner ihre speziellen lokalen Herausforderungen meistern. Mir geht das wenigstens so.
Mir auch! Definitiv. Auch - oder vor allem – weil es so unterschiedliche Herausforderungen sind ... und so viel anders als die meinen hier  :)

Zitat
Wer weiß, wie mein nächster Garten aussieht, womöglich kann ich dann auf eure Erfahrungen zurückgreifen. Sich aber hier auf nur eine Methode als das Non plus ultra festzulegen und diese mit Zähnen und Klauen gegen alle andere Meinungen durchsetzen zu wollen, wozu?
Nun, sollte ich mal wider Erwarten einen neuen und damit ganz anderen Garten haben, werde ich dorthin mit meiner Grabengabel (und der Gartenkralle!) umziehen. Völlig unabhängig davon, wer hier verbal die Anderen an die Wand argumentiert. Kontrollieren kann es eh keiner  :P :P :P
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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #34 am: 22. April 2017, 18:45:17 »

Ach Schantalle 🍷


Nun, sollte ich mal wider Erwarten einen neuen und damit ganz anderen Garten haben, werde ich dorthin mit meiner Grabengabel (und der Gartenkralle!) umziehen. Völlig unabhängig davon, wer hier verbal die Anderen an die Wand argumentiert. Kontrollieren kann es eh keiner  :P :P :P

So treffend und schön formuliert. 🌷 🐛
You made my weekend. 🚀

Grüsse Natternkopf 🌹 🌷 🌹
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oile

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #35 am: 22. April 2017, 18:58:23 »

Ich stoße mit Euch an. :)
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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #36 am: 22. April 2017, 19:07:32 »

Darf ich auch?  :D
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Schöne Grüße aus Wien!

Natternkopf

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #37 am: 22. April 2017, 23:29:18 »

Ja


Darf ich auch?  :D

@martina
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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #38 am: 22. April 2017, 23:32:31 »

Uih, Mitternachsimbiss!  8)
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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #39 am: 23. April 2017, 07:30:58 »

Guten Morgen
Ich habe mir in den letzten Tagen einige Filmchen von No Dig Gardening angesehen.
Das erklärt eine Sache die ich vor 7 Jahren oder so hier mal gepostet habe. Ich habe genau das gemacht auf einem fetten tonigen Lehmboden. War allerdings ein relativ feuchtes Eck. Die betonartige Konsistenz die der sehr ähnliche Boden meines alten Garten im Sommer haben konnte habe ich da nicht erleben können. Ich war ja neu dort. Wieder etwas legales Land nach meiner Partisanengärtnerphase.

Alter Rasenboden mäßig verunkrautet mit Löwenzahn und was man sonst so an Beikräutern hat. Wurzeln einer großen Buche vom Nachbarn waren auch mit drin. Nachmittag ein wenig Schatten vom hohen Buchenstamm. Mittag von der Krone.

Da habe ich nur den Boden mit einer Grabgabel (!) gelockert (reingestochen eine wenig bewegt und fertig)und mit einer Menge Rasenschnitt von den umliegenden Gärten gemulcht.  War beim ersten Mal sicher eine Handbreit mit entsprechender Wärmeentwicklung. Solche Mengen bekam ich nicht mehr danach. Sodaß ich dann auch viel mit den Beikräutern die dort wuchsen mulchte.

Ich war über das erstaunliche gesunde Wachstum von allem was ich da pflanzte und sähte sehr überrascht. Selbst Sonnenblumen wuchsen da bis auf drei Meter ohne das die zahlreichen Nacktschnecken dort mehr als mal en kleines Löchlein hineinfraßen. Die schönste Hokaidokürbispflanze meiner Laufbahn hatte ich dort auch. Nur die Blütenblätter haben sie mir nach dem Abblühen manchmal entsorgt..

Kartoffeln waren da auch in verschiedenen exotischen Sorten und Erdbeeren und... Es war nur ein kleines Stück und diese Grünexplosion sah aus wie die Fläche in Südengland nur nicht so ordentlich, aber so üppig.

Auf dem gleichen Boden wenige Meter weiter schon lange gehackt gefräst viel gegossen gedüngt und  auch gepritzt mit viel nacktem Boden waren die Schnecken ein Problem. Auch sonst gab es dauernd Probleme und teils akzeptable Ernten teils mickrig. Im Sommer musste man wirklich gießen was ich nie gemacht habe. Allerdings haben die auch gegossen wenn es nicht nötig war. Waren sehr fleissig aber eben keine Gärtner. Viel Arbeit und viel Gejammer.

Einmal haben sie mir ihren Kompost gezeigt ob sie den entsorgen müssten weil er so mit Drahtwürmern verseucht sei.
Es waren Kompostwürmer. Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt hat aber einige Wochen gedauert bis sie mir glaubten. Vermutlich haben sie noch andere Meinungen eingeholt,

Das ich meine Beete nie betreten habe nur mit der Hand bei guter Bodenfeuchte Unkraut rupfte und eben nie goß haben sie nie verstanden. Das meine Winzanlage so üppig war bei so wenig Arbeit auch nicht.

Ich habe den ausgeruhten Boden als Ursache vermutet. Das die Schnecken bei mir keinen Schaden machten obwohl ich sie nicht mal absammelte kann ich mir nicht erklären. Ich habe ihnen zwar angeboten sie nicht zu bekämpfen, wenn sie meine Kulturen in Ruhe ließen, aber das die sich dran halten hat mich schon sehr verblüfft.
Hat auch seitdem nie wieder irgendwo anders funktioniert.

Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht das Schnecken vor allem krankes und gestörtes "entsorgen" Das waren die Pflanzen dort nicht. Das Mulchmaterial aus welkenden Beikräutern haben sie allerdings zum Teil in Schneckenkot umgewandelt.

In den Boden konnte man nach einem Jahr handtief reingreifen. War natürlich kein Sandboden eher wie aufgegangener Teig. Halt ein sehr toniger Lehm. Obwohl ich mit der Grabgabel einige Löcher reingestochen hatte und dabei wohl auch die Zinkenränder verdichtet waren.

Allerdings waren  die Flächen nach dem Gabelbearbeiten mehrere Zentimeter höher. Nur auf den Wegen dazwischen habe ich das nicht gemacht und die Fläche ringsum war ja immmer noch Wiese. Da sind meine flachen Hügelchen schon ein wenig aufgefallen.

Vermutlich kann man da auch was falsch machen. Ich hatte keine Ahnung und mir darum auch keine Gedanken darüber gemacht.
Jetzt weiss ich ja das man damit den Boden verdichtet. ;)
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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #40 am: 23. April 2017, 08:03:52 »

Ach ja sehr alten " Kompost" hatte ich auch. Waren die Reste vom Unkraut und Holzabfall das die Besitzer am Hang entsorgt hatten, Das kam auch auf die "gelockerte" Fläche. Immer wenn ich wieder mal einen halben Eimer voll hatte. In den Resten von Baumstümpfen fand man mal die eine oder andere Hand voll.
« Letzte Änderung: 23. April 2017, 10:01:24 von partisanengärtner »
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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #41 am: 23. April 2017, 10:35:56 »

Toller Erfahrungsbericht, Axel, Danke! :D :D

So stelle ich mir das idealerweise auch vor. Die Besonderheiten eines Areals erkennen und dann mit möglichst schonenden aber wirkungsvollen Eingriffen kultivieren und in eine harmonische Ordnung bringen. Anstatt ein Gelände schlimmstenfalls zu vergewaltigen, bevor man es überhaupt verstanden hat. Liebe zum Garten ist aber m.E. immer eine gute Voraussetzung, egal in welche Richtung man kultiviert. :)

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #42 am: 23. April 2017, 11:13:22 »

Seitdem mulche ich heftig an den Rändern meiner Staudenflächen mit Grasschnitt auf das dort noch wachsende Gras. Das hindert das Gras reinzuwachsen. Leider kann ich mich nicht beherrschen und pflanze dann doch irgendwann in den garen Streifen.

Ich muss das nächste mal wenigstens ab und an einen flachen Stein zum Mulchen nehmen. Das mit den unerwünschten  Beikräutern ist schon länger mehr ein Zusehen, weil meine Arme nicht lang genug sind.

Nur das Aussamen könnte ich verhindern. Leider habe ich Mitleid mit den vielen Wildbienen und Schmetterlingen die sich daran laben, so sterben Kugelkarde und andere netten Beikräuter nicht aus.

Vor dem Haus habe ich mehr schluffigen armen Boden mit mäßigem Lehmanteil. Wird auch Betonhart, aber die Würste sind eher bröckelig wenn ich teste. Im Schrebergarten habe ich als Grundlage wo noch niemand Beete hatte. Ton unter wenigen Zentimetern humushaltiger Oberschicht. Wo Beete waren ist der Boden sehr verdichtet gewesen. Der Vorgänger war wohl nicht so gärtnerisch begabt. Hat auch sehr viel umgegraben jedes Jahr.
Davor war das eher ein Gehölzgarten, der aber von meinem Vorgänger schon sehr ausgelichtet worden war. Die großen Rasenflächen waren in den meisten Fällen nicht beeinträchtigt, wie ich an dem schieren Ton darunter gut sehen konnte wenn ich da was pflanzen wollte.
Die Qualität des Tons ist hervorragend, nahezu kein Kalk, keine organischen Verunreinigungen abgesehen von wenigen Baumwurzeln, nahezu kein Schluff Sand oder andere Verunreinigungen.

Dort habe ich die Stauden in eine organische Schicht gepflanzt die ich wie Knorbs aus altem Holzhäcksel gebaut habe. Da hier vulkanisches schlecht zu bekommen ist und ich an Ziegelbruch nicht rankomme, war noch Sand und feiner kalkfreier Kies den ich gegen Kunst getauscht habe der langfristige Strukturgeber. Langsam muß ich wieder etwas alten Holzhäcksel besorgen.

Man hat nie genug Material. Aber die lebendige Schicht wandert immer tiefer dort. Merke ich wenn ich mal wieder was ausgraben muß.
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AndreasR

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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #43 am: 23. April 2017, 12:37:01 »

Vielen Dank für den schönen Erfahrungsbericht. :) Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen, in meinem "Wuchergarten" wächst alles von selbst, Schnecken sind in feuchten Jahren zwar zahlreich, werden aber nie zum Problem. Ich habe im zeitigen Frühjahr hier und da ein wenig Schneckenkorn gestreut, damit die Austriebe der ersten zarten Frühjahrsblüher nicht niedergemetzelt werden, aber ansonsten brauche ich hier weder Dünger noch Pestizide.

Eine einmalige, intensive Bodenbearbeitung auf völlig von Wurzelunkräutern überwucherten Flächen muss sein, danach reicht es, hier und da mal ein bisschen zu jäten. Jegliche Buddeleien und Umgraben danach fällt ohnehin flach, weil ich damit garantiert irgendwelche Blumenzwiebeln an die Obefläche befördern würde, und im Sommerhalbjahr ist alles so dicht bewachsen, dass man sich ohnehin kaum bewegen kann.

Aber wehe, man war anfangs nachlässig, mein hier schon oft zitierter Goldfelberich treibt aus den kleinsten Wurzelstückchen wieder aus, was das Jäten im nun so langsam eingewachsenen Beet erheblich erschwert. Eigentlich müsste man den auch zu den Wurzelunkräutern zählen, und nicht zu den Stauden, auch wenn der zur Blütezeit wirklich prächtig ist. :P

Das Mulchen im Herbst übernimmt die Natur von selbst, sofern man genügend Bäume und Sträucher in der Nähe hat, und die Regenwürmer ziehen nach und nach alle Blätter ins Erdreich und verbessern so den Boden ganz automatisch ohne Zutun. Das mit dem Grasschnitt werde ich dieses Jahr auch mal probieren, bisher hatte ich um den Rasen herum noch keine neuen Beete, wo der anfangs kahle Boden einer Abdeckung bedurfte.
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Re: Kartoffeln machen den Boden locker - und andere Gartenweisheiten???
« Antwort #44 am: 23. April 2017, 14:49:36 »

Der Boden war nicht kahl, da wuchs Gras, Klee, Braunelle etc.. Da lege ich den Rasenschnitt drauf. Darunter stirbt alles bis auf Klee und Löwnzahn etc. ab. schöne Bodengare da kann man auch den Rest locker rausziehen. Habe ich heute gemacht. kaum zu glauben wie leicht es aus dem ehemals schlecht geeigneten Boden rausgeht.

Bodenbearbeitung keine sonstige von Anfang an. War ja eigentlich nicht beabsichtigt zu erweitern. Aber in die Fläche kann ich nichts neues pflanzen da wächst schon zu viel zwiebeliges wie bei Dir. Also wird diese organische Begrenzung halt abgenommen eine Handbreit weiter auf den "Rasen" gelegt und da gepflanzt.

Jetzt weiß ich auch warum meine Amseln immer Löcher in den Gehölzhäckselmulch  unter der Hecke wühlen. Da wimmelt es jetzt von Würmern. Ich habe heute da meine Martagonzwiebelchen aus Schuppenvermehrung gesetzt. Die lagen noch im Kühlschrank.

Da muß mir noch was einfallen. Da wird ja auch gepflanzt von mir weil da noch nichts war ausser die Wurzeln von der verwilderten Hecke.
Ich erkenne meinen Boden dieses Jahr nicht wieder. Der geht tatsächlich richtig auf.
« Letzte Änderung: 23. April 2017, 14:52:38 von partisanengärtner »
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Axel
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