Guten Morgen
Ich habe mir in den letzten Tagen einige Filmchen von No Dig Gardening angesehen.
Das erklärt eine Sache die ich vor 7 Jahren oder so hier mal gepostet habe. Ich habe genau das gemacht auf einem fetten tonigen Lehmboden. War allerdings ein relativ feuchtes Eck. Die betonartige Konsistenz die der sehr ähnliche Boden meines alten Garten im Sommer haben konnte habe ich da nicht erleben können. Ich war ja neu dort. Wieder etwas legales Land nach meiner Partisanengärtnerphase.
Alter Rasenboden mäßig verunkrautet mit Löwenzahn und was man sonst so an Beikräutern hat. Wurzeln einer großen Buche vom Nachbarn waren auch mit drin. Nachmittag ein wenig Schatten vom hohen Buchenstamm. Mittag von der Krone.
Da habe ich nur den Boden mit einer Grabgabel (!) gelockert (reingestochen eine wenig bewegt und fertig)und mit einer Menge Rasenschnitt von den umliegenden Gärten gemulcht. War beim ersten Mal sicher eine Handbreit mit entsprechender Wärmeentwicklung. Solche Mengen bekam ich nicht mehr danach. Sodaß ich dann auch viel mit den Beikräutern die dort wuchsen mulchte.
Ich war über das erstaunliche gesunde Wachstum von allem was ich da pflanzte und sähte sehr überrascht. Selbst Sonnenblumen wuchsen da bis auf drei Meter ohne das die zahlreichen Nacktschnecken dort mehr als mal en kleines Löchlein hineinfraßen. Die schönste Hokaidokürbispflanze meiner Laufbahn hatte ich dort auch. Nur die Blütenblätter haben sie mir nach dem Abblühen manchmal entsorgt..
Kartoffeln waren da auch in verschiedenen exotischen Sorten und Erdbeeren und... Es war nur ein kleines Stück und diese Grünexplosion sah aus wie die Fläche in Südengland nur nicht so ordentlich, aber so üppig.
Auf dem gleichen Boden wenige Meter weiter schon lange gehackt gefräst viel gegossen gedüngt und auch gepritzt mit viel nacktem Boden waren die Schnecken ein Problem. Auch sonst gab es dauernd Probleme und teils akzeptable Ernten teils mickrig. Im Sommer musste man wirklich gießen was ich nie gemacht habe. Allerdings haben die auch gegossen wenn es nicht nötig war. Waren sehr fleissig aber eben keine Gärtner. Viel Arbeit und viel Gejammer.
Einmal haben sie mir ihren Kompost gezeigt ob sie den entsorgen müssten weil er so mit Drahtwürmern verseucht sei.
Es waren Kompostwürmer. Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt hat aber einige Wochen gedauert bis sie mir glaubten. Vermutlich haben sie noch andere Meinungen eingeholt,
Das ich meine Beete nie betreten habe nur mit der Hand bei guter Bodenfeuchte Unkraut rupfte und eben nie goß haben sie nie verstanden. Das meine Winzanlage so üppig war bei so wenig Arbeit auch nicht.
Ich habe den ausgeruhten Boden als Ursache vermutet. Das die Schnecken bei mir keinen Schaden machten obwohl ich sie nicht mal absammelte kann ich mir nicht erklären. Ich habe ihnen zwar angeboten sie nicht zu bekämpfen, wenn sie meine Kulturen in Ruhe ließen, aber das die sich dran halten hat mich schon sehr verblüfft.
Hat auch seitdem nie wieder irgendwo anders funktioniert.
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht das Schnecken vor allem krankes und gestörtes "entsorgen" Das waren die Pflanzen dort nicht. Das Mulchmaterial aus welkenden Beikräutern haben sie allerdings zum Teil in Schneckenkot umgewandelt.
In den Boden konnte man nach einem Jahr handtief reingreifen. War natürlich kein Sandboden eher wie aufgegangener Teig. Halt ein sehr toniger Lehm. Obwohl ich mit der Grabgabel einige Löcher reingestochen hatte und dabei wohl auch die Zinkenränder verdichtet waren.
Allerdings waren die Flächen nach dem Gabelbearbeiten mehrere Zentimeter höher. Nur auf den Wegen dazwischen habe ich das nicht gemacht und die Fläche ringsum war ja immmer noch Wiese. Da sind meine flachen Hügelchen schon ein wenig aufgefallen.
Vermutlich kann man da auch was falsch machen. Ich hatte keine Ahnung und mir darum auch keine Gedanken darüber gemacht.
Jetzt weiss ich ja das man damit den Boden verdichtet.