Dazu hast Du den Satz aus dem Zusammenhang gerissen. Das Fazit der Arbeit ist, daß Mulchen viele Vorteile hat. Der untersuchte Boden war übrigens kein Sand, sondern Löß-Schwarzerde.
Das dürfte auf Sandboden ebenso nachweisbar sein. Aus dem Zusammenhang gerissen sind viele Aussagen zum Thema. Man kann im Frühjahr die Öberfläche flach hacken, dass die Kapillaren gebrochen werden, spart auch Wasser. Da noch Mulch drauf bringt dann etwas mehr Wasser wie ohne hacken vorher bzw ungehackt und Mulch drauf ist auch nicht das gelbe vom Ei.
Ich hab nix gegen Mulch, solange es der richtige ist und nicht überdosiert wird. Wie beim Blaukorn auch, mit jedem Produkt kann man wohl was falsch machen wenn man will.
Ich mag das absolute nicht, dieses aus dem Zusammenhang reissen oder strak vereinfachen und dann in den Himmel loben.
Mit der Grabegabel stell ich mir das lockern zum Unkraut zupfen mühsam vor. Warum kein Sauzahn, der geht ebenso tief.
Wassersparender ist das frühzeitige hacken mit zB einer Pendelhacke und die noch jungen Unkrautreste liegen lassen.
@martina 2: ich wohne hier im Trockengebiet, irgendwann ist jeder Acker mal trocken. Auch Disteln vertrocknen hier das ein oder andere Frühjahr mal. Egal wie man die Winterfeuchtigkeit erhält, durch Anbau von Winterungen die frühzeitig den Boden beschatten, tief wurzeln und damit eher Wasser hochholen oder lockern als Flachwurzlerkartoffeln die niemals gut für die Bodenstruktur sind. Über Sommer in der Hitze brach liegen lassen und mulchen, dann evaporieren wenigstens keine blätter das wertvolle Wasser, aber das führt halt auch oft nicht zum Ziel. Es ist kein Geheimnis, das viele Gemüse ohne Beregnung nicht wirklich gut gehen (Qualitätsanforderungen).
Der einzigste Nutzen von Kartoffeln für den Boden kann sein, dass man 3 mal im Boden rumrührt. Lässt man die Kartoffeln weg und rührt 3 mal ohne was im Boden rum, zB 3 mal Unkrautkur hintereinander oder 2 mal Unkrautkur und einmal Phacelia oder ähnliches, hat man mehr für den Boden getan als mit den Kartoffeln. Nachteil, man erntet noch nix, Vorteil: mehr Humus und weniger Unkraut drin als es nach den Kartoffeln der Fall wäre(Spätverunkrautung, Förderung der Wärmekeimer).
Das lockern liegt jedenfalls nicht an den Kartoffeln selbst und damit ist der zu stark vereinfachte Satz `Kartoffeln lockern den Boden` falsch.
Das trifft eher auf Kulturen zu, die neben Humusproduktion auch die Lebendverbauung fördern, Kleegras zB. Da lockerts ohne rumrühren.
Kartoffeln fressen eher 760kg c pro Hektar, das muss durch irgendwas wieder in den Boden, möchte man ihn nicht langfristig auslaugen/ruinieren.
Die tolerierbare Humusmenge ist wiederum wie fast immer auch wieder eine Dosis-Wirkungs-Kurve. Nutzen lässt sich niemals ins Unermessliche steigern, irgendwann geht auch das tollste wieder runter. Die sehr humosen Gartenböden sind Nitratschleudern und gefangen im N-Teufelskreis mit C/N-Verhältnis...
Bitte auch mal hier die letzte Tabelle anschaun:
http://www.vdlufa.de/joomla/Dokumente/Standpunkte/08-humusbilanzierung.pdf @Flobob: ja, nennt sich Lebendverbauung, geht auch auf Lehmboden wenn man nicht ständig mit dem Gartenschlauch flutet und so die Oberfläche verschlämmt. Das ist dann schon locker und trotzdem wohl noch fester als der gefühlt härteste Sandboden. Deswegen, warum Sandboden lockern, frisst doch nur unnötig Humus.