Hier bei mir war die Unwetterwarnung definitiv gerechtfertigt - 34 mm in zwei Schüben innerhalb von ca. 30 Minuten sind kein Pappenstil. Dass das Regenradar nur bedingt brauchbar ist, liegt natürlich an der "Unschärfe", weil man die nötigen Daten - zumindest im kommerziellen Bereich, der letztendlich ja ganz Deutschland abdecken muss - einfach nicht kleinräumig genug erfassen kann.
Hier ging quasi die Welt unter, 5 Kilometer weiter ist kein Tropfen Regen gefallen. Außerdem verändern sich solche Gewitterzellen viel zu schnell, so ein Starkregenereignis dauert nur selten mehr als 10, 15 Minuten. Der kleine Bach hinter meinem Garten - normalerweise keine 50 cm breit - schwoll innerhalb von Minuten zu einem 5 m breiten Strom an, nach 10 Minuten war das Wasser wieder weg. Hätte mein Haus dort gestanden, wäre der Keller aber abgesoffen.
Oft genug habe ich die Zelle im Regenradar herannahen gesehen, und dann war hier doch nichts. Ein anderes Mal sollte sie laut Vorhersage und aktuellem Kurs hier vorbeiziehen, schlug aber voll zu. Dummerweise kann man es den Leuten nie recht machen; ist man zu vorsichtig mit den Warnungen, jammern hinterher alle, dass das Unwetter sie völlig unvorbereitet getroffen hat.
Warnt man eindringlich und es passiert nichts, beschweren sich alle über die falsche Vorhersage. Wetter - speziell "Unwetter" - ist leider immer noch eine ziemlich schwer vorhersagbare Sache, und letztendlich ist der Blick aus dem Fenster manchmal hilfreicher als alles andere.