Viele Rosen sind sehr empfindlich gegen echten Mehltau (Oidium) sowie weitere Pilzkrankheiten, z.B. Sternrußtau. Gegen Oidium hilft ein Spritzen mit 10 %-iger Molke. Empfehlung: ein paar Tropfen Spüli zugeben, sonst verstopft die Düse sehr schnell. Molke hilft jedoch nur vorbeugend, also nicht mehr, wenn der Befall schon eingetreten ist. Ist der Befall schon eingetreten, dann sind die befallenen Blätter verloren, aber man kann den Neuaustrieb schützen. Es gibt kein Mittel für den Fall, wenn der Befall schon da ist. Es gibt einige wenige kurativ wirkende Profimittel, aber die helfen nur noch in den erste Tagen des Befalls.
Molke hilft recht zuverlässig, wenn beide Blattseiten regelrecht eingeschwemmt werden. Allerdings wirkt der Schutz nur max. 1 Woche oder bis zum nächsten Regen.
Netzschwefel ist etwas wirksamer und schützt bis zu 1,5 ... 2 Wochen, aber wird zumindest von stärkeren Regen auch abgewaschen.
Ist der Rosenbusch bzw. die Kletterrose sehr dicht, ist es unmöglich, alle Blätter beidseitig zu spritzen. Dann schützen Kontaktfungizite wie Molke und Netzschwefel nicht mehr richtig. Dann müssen systemisch wirkende Fungizite ran. Nach diesen sollte man im Gartencentern fragen oder man besucht einen Lehrgang von meist 1 Wochenende und erwirbt einen Sachverständigennachweis. Dann kann man auch stärker wirkende Profimittel kaufen.
Bei der ganzen Spritzerei gibt es einen Haken und der betrifft die meisten Laien. Fast alle glauben, ich habe Glück und komme davon und man verzichtet auf aufwändige und teure Spritzerei. Der nächste Denkfehler ist, dass ein Spritzen noch sinnvoll ist, wenn der Befall erst einmal eingetreten ist.
Ich empfehle, sich vor dem Kauf einer Rose über die Anfälligkeit gegenüber verschiedenen Pilzinfektionen zu erkundigen und nicht die Sorten auszuwählen, die am schönsten aussehen, sondern die am pilzfestesten sind. Im Gartencenter erfährt man nichts zur Pilzfestigkeit, eher in Rosen-Spezialversandgärtnereien und in Datenbanken im Internet. Auch pilzfeste Rosensorten muss mann mal spritzen, aber sehr viel weniger als die üblichen Sorten.