Hallo Antonia,
die Etiketten helfen in diesem Fall nur bedingt weiter, da es wohl Standardfarbetiketten für Tellerhortensien sind, denen man keine Sorte direkt zuordnen kann (ebenso wie Buntbildetiketten auf denen "Rittersporn blau") steht.
Der Begriff "Teller" wird einerseits als allgemeine Bezeichnung für die Blütenform gebraucht (in englisch "lacecap")
Anderseits gibt es jedoch auch eine Züchterserie aus der Schweiz mit etlichen Sorten, die alle diese schirmförmigen Blütenstände haben. Alle diese Sorten haben Vogel bzw. Insektennamen. Sie sind alle schon so
alt, dass sie keiner Lizenz mehr unterliegen. Sie werden jedoch meist nicht unter ihrem Sortennamen sondern allgemein als "Teller blau", "... rot", "...rosa" oder "Teller weiß" verkauft.
Als "Teller weiß" ist in der Regel 'Libelle' im Handel. Die ist es bei dir jedoch definitiv nicht, da sie sofort durch ihre schalenförmigen Randblüten auffällt. Ich tippe hier immer noch auf 'Benxi'. Fast alle weiß blühenden Hydrangea können je nach Witterung und Alter des Blütenstands übrigens eine leichte rosa bzw. bläuliche Tönung bekommen.
Wenn deine bläuliche Hortensie eine aus dieser Schweizer Züchterserie sein sollte, würde am ehesten 'Zaunkönig' passen, weil sie als einzige dieser Serie diese ausgeprägen Einbuchtungen der Blütenblätter an den Randblüten zeigt. Da sie von Natur aus eher hellrosa ist kann man sie auch mit Aluminium blau färben.
Bei deiner zweiten Hortensie würde ich dann auf 'Kardinal' tippen, für die typisch ist, dass sie eine recht variable Anzahl an Blütenblättern bei den Randblüten zeigt. Außerdem passt die Farbe. Von Natur aus dunkle bzw. rote Blüten lassen sich oft nur unzureichend bzw. unvollständig blau färben. Daher dieser etwas "scheckige" Eindruck.
Und zu deiner Eingangsfrage nach dem künstlichen Stutzen. Wenn meine Sortenvermutungen zutreffen sollten, dürften die beiden farbigen Hortensie gegenüber der weißen mehr als deutlich an Wachstum zulegen.
Alle Ausführungen "ohne Gewehr".
Und zeig die Blütenstände noch einmal im Herbst und die ganzen Pflanzen im nächsten Jahr noch einmal. Die prägnanten Sortenunterschiede zeigen sich bei diesen überversorgten und verhätschelten Topfhortensien erst, wenn sie sich im Garten etabliert haben.