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Autor Thema: bittere Gurken im Freiland  (Gelesen 3010 mal)

Orchidee

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bittere Gurken im Freiland
« am: 27. Juli 2017, 12:44:31 »

Sagt mal sind Eure Gurken dieses Jahr auch bitter? Jeder die ich bisher geerntet habe ist bitter.
Ich pflanze sie immer auf den Kompost der ruht. Sie bekamen Gemüsedünger und regelmässig Wasser.
Kann das an der grossen Hitze liegen ?
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Bienchen99

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #1 am: 27. Juli 2017, 12:47:29 »

Nein, Gurken nicht, aber Zucchini  ??? Die war auch bitter hier
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Staudo

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #2 am: 27. Juli 2017, 12:54:18 »

Bitterstoffe bei Gurken und Zucchini sind normal. Allerdings wurde das den Sorten weitestgehend weggezüchtet. Bei Gurken treten Bitterstoffe nahezu ausschließlich noch bei samenfesten Freilandsorten auf und dann besonders bei Wachstumssörungen wie z.B. Trockenheit oder Kälte. Bei bitteren Zucchini solle man vorsichtig sein. Der Bitterstoff ist giftig. Bevorzugt erscheint der Bitterstoff bei selbstvermehrten Pflanzen.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

bristlecone

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #3 am: 27. Juli 2017, 12:56:41 »

Heute stand bei T-Online, daß ein  79 jährirer nach dem Verzehr von Zuchini, selbstgezüchtet , gestorben ist. Glaubt ihr das, ich habe vorher von sowas noch nie gehöhrt.
Das muß aber keinen kausalen Zusammenhang gehabt haben.

Hargrand hat recht.
Wir hatten das gestern schon in "Gift in Lebensmitteln" ausführlich, mit Hintergründen und weiteren Links zum Thema.

Etwa ab hier:
.... Also: Bittere Kürbisse, Zucchini etc. nicht essen!

Die Bitterstoffe in hiesigen Gurken, in Bittergurken und in Zaunrüben sind Cucurbitacine.
...Wer mehr wissen möchte: Cucurbitacins in plant food.
Ab S. 57 des verlinkten Berichts finden sich auch einige Beschreibungen von Vergiftungen beim Menschen.

Gibt es eigentlich Menschen die Bitter nicht schmecken können? Das wäre dann ja unguenstig......

Cucurbitacine (Wiki)

Zitat
Eine besondere Vergiftungsgefahr geht von Zier- und Wildkürbissen aus. Durch Rückmutationen oder unkontrollierte Rückkreuzung kultivierter Kürbisse, vereinzelt auch Garten-Zucchini[1], mit Wildkürbissen können die Cucurbitacine auch schwere, in seltenen Fällen tödlich verlaufende Lebensmittelvergiftungen verursachen.[2][3]

Cucurbitacine in Koloquinte
Zitat
Symptomatik

Die Einnahme kann zu Reizung der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt und blutigen Durchfällen führen. Nierenschäden und eine abortive Wirkung sind möglich. Die Cucurbitacine wirken zytotoxisch und antimitotisch. Die Wirkstoffe gehen in Harn und Muttermilch über und können bei Schwangeren zum Abort führen.[3] Weitere Vergiftungserscheinungen sind Geschwüre, Wanddurchbrüche, Peritonitis, Blutungen der Niere und Harnblasenschleimhaut-Entzündungen. Oft treten Hyperämie im Gehirn, Delirien und Kollaps auf. Der Tod tritt infolge eines Atemstillstandes ein.[3]
In der Homöopathie wird die Pflanze bei Durchfall, Darmkatarrh und chronischem Darmkatarrh angewendet.[4] Verwechselungen der Koloquinte mit Wassermelonen oder Zucchini führten mitunter zu Vergiftungen. Hierbei wurden auch Vergiftungen bei Tieren beobachtet, die die Früchte verzehrten.[3] Die Einnahme von 3 g C. colocynthis ist tödlich.[3] Nach einer Exposition der Haut mit den Wirkstoffen kann es zu einer Blasenbildung kommen.[3]
Pharmakologie

Die Cucurbitacine hemmen die mitotische Zellteilung und wirken daher cytotoxisch.[3]


Zitat
Unter den Gurken existieren zahlreiche Cultivare, die sich im Vorhandensein bzw. Fehlen des Cucurbitacin C unterschieden.
Dies konnte bereits in frühen Untersuchungen auf einen einzelnen diallelischen Genlocus zurückgeführt werden. Dabei führt das Allel Bi (für „bitter“) zu Gurkenpflanzen, die unter Stressbedingungen bitter werden und an die 300 mg/kg Frischgewicht akkumulieren. Dies gilt sowohl für die Frucht, das heißt die Gurke, als auch die gesamte Pflanze. Daher ist die Fähigkeit zur Synthese von Cucurbitacin C bereits im Keimblattstadium ermittelbar. Das Allel bi (für „nicht bitter“) verhindert diese Akkumulation.[8] Seit dieser Entdeckung Ende der 1950er Jahre wird bis zum heutigen Tag der gesamte – zumindest mitteleuropäische – Markt von nicht-bitteren Gurken bestimmt.
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cydorian

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #4 am: 27. Juli 2017, 13:11:12 »

Sagt mal sind Eure Gurken dieses Jahr auch bitter?

Nicht mehr als sonst. Ich habe auch Sorten, die unter Stress bitter werden, manche nur vorne am Steilansatz. Das ist dieses Jahr trotz des extrem wechsehaften Wetters (setzt die Pflanzen und Druck) aber nicht schlimmer als sonst.

Auf bei gekauften Samen tritt es manchmal auf, dass einzelne Pflanzen nur bittere Früchte produzieren. Ausreissen.
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Orchidee

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #5 am: 27. Juli 2017, 13:33:50 »

Oh je da muss ich erst mal schauen und irgendwie markieren von welcher Pflanze jeweils die Gurke ist.  ::)
Aber nützt nichts. Muss halt sein. Danke Euch

Übrigens ist es gekaufter Samen gewesen.
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Bienchen99

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #6 am: 27. Juli 2017, 13:41:17 »

die bittere Zucchini haben wir nicht gegessen
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Nemesia Elfensp.

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #7 am: 27. Juli 2017, 13:42:29 »

Moin Bristlecone,

Danke für die Zusammenfassung!
Zitat
Unter den Gurken existieren zahlreiche Cultivare, die sich im Vorhandensein bzw. Fehlen des Cucurbitacin C unterschieden.
Dies konnte bereits in frühen Untersuchungen auf einen einzelnen diallelischen Genlocus zurückgeführt werden. Dabei führt das Allel Bi (für „bitter“) zu Gurkenpflanzen, die unter Stressbedingungen bitter werden und an die 300 mg/kg Frischgewicht akkumulieren. Dies gilt sowohl für die Frucht, das heißt die Gurke, als auch die gesamte Pflanze. Daher ist die Fähigkeit zur Synthese von Cucurbitacin C bereits im Keimblattstadium ermittelbar. Das Allel bi (für „nicht bitter“) verhindert diese Akkumulation.[8]
es können also an die 300mg Cucurbitacin pro kg Frischgewicht akkumuliert werden - und wieviel "braucht" man/frau damit sich Vergiftungserscheinungen, oder schlimmeres, entwickeln?


Zitat
Seit dieser Entdeckung Ende der 1950er Jahre wird bis zum heutigen Tag der gesamte – zumindest mitteleuropäische – Markt von nicht-bitteren Gurken bestimmt.
Gibt es  eigentlich inzwischen eine Liste der Sorten die das Cucurbitacine nicht akkumulieren?



Und weil es so wichtig ist, wiederhole ich mich noch einmal (auch wenn es vielleicht nervt):
Es gibt Menschen, die "bitter" nicht schmecken können! und nichts davon wissen!

Meine Mutter wäre nie dahinter gekommen, dass dies bei ihr so ist, wäre bei ihr nicht im Rahmen einer OP- Nachuntersuchung ihr Geschmacks- u. Geruchssinn überprüft worden.
Ihr eigener Eindruck war immer nur, sie können "nicht mehr so gut riechen".
Wie weitreichend der Verlust des Geruchs- u. Geschmacksinnes geht, ist ihr erst durch die Nachuntersuchung klar gemacht worden.

Nemi
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bristlecone

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #8 am: 27. Juli 2017, 13:54:46 »

War ja dein eigener früherer Beitrag.

Mal so ganz grob und auf die Schnelle: Die oral aufgenommene akute Dosis Cucurbitacin B, die im Test 10 % aller Mäuse umbringt (LD10), liegt offenbar so in der Größenordnung von 5 mg/kg Körpergewicht. Das ist schon sehr giftig.
Die für Menschen tödliche Dosis wird auf etwa 300 mg geschätzt, ernste Vergiftungserscheinungen können schon durch deutlich weniger ausgelöst werden.

In den Links von dir steht, dass in 1 kg Frischgewicht 300 mg Cucurbitacin C drin sein kann. Wenn das zutrifft bzw. passiert und Cucurbitacin B und C ähnlich giftig sind, reichen einige hundert Gramm Frischgewicht für eine ernste Vergiftung. Das wär nicht viel.
 

Cucurbitacin C scheint aber weniger giftig zu sein (LD50, Maus ca. 100 mg/kg) (Quelle)
« Letzte Änderung: 27. Juli 2017, 14:00:12 von bristlecone »
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Nemesia Elfensp.

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #9 am: 27. Juli 2017, 14:16:23 »

War ja dein eigener früherer Beitrag.
..........alles?? ich wollt mich aber nicht selber loben ::) das scha peinlich - aber ganz unten den Teil den ich zitiert habe, der war doch nicht von mir......


Zitat
Mal so ganz grob und auf die Schnelle: Die oral aufgenommene akute Dosis Cucurbitacin B, die im Test 10 % aller Mäuse umbringt (LD10), liegt offenbar so in der Größenordnung von 5 mg/kg Körpergewicht. Das ist schon sehr giftig.
Die für Menschen tödliche Dosis wird auf etwa 300 mg geschätzt, ernste Vergiftungserscheinungen können schon durch deutlich weniger ausgelöst werden.

In den Links von dir steht, dass in 1 kg Frischgewicht 300 mg Cucurbitacin C drin sein kann. Wenn das zutrifft bzw. passiert und Cucurbitacin B und C ähnlich giftig sind, reichen einige hundert Gramm Frischgewicht für eine ernste Vergiftung. Das wär nicht viel.
in der Tat :o
 
Schon lange wusste ich, dass nicht alle Menschen "bitter" schmecken können, aber das meine eigene Mum betroffen ist, wissen wir erst seit März 2017.
Sie wollte es tatsächlich trotz eindeutigen Testergebnissen anfänglich nicht glauben. Erst beim 2. Test, 3 Wochen später, und das Testergebniss war nicht durchschlagend besser ausgefallen, hat sie die Infomation, die ihr die Ärztin mit auf den Weg gab, angenommen.
"Da merk ich ja nix von, dass kann ja eigentlich nicht sein..................." hat sie zu mir später am Telefon gesagt.
« Letzte Änderung: 27. Juli 2017, 14:37:34 von Nemesia Elfensp. »
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Natternkopf

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #10 am: 28. Juli 2017, 22:31:21 »

Habe zwar keine Gurken, jedoch eine passende Giesskanne dazu.  ;D
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Orchidee

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #11 am: 10. August 2017, 10:50:56 »

 ;D  eine tolle Giesskanne


Hab heute alle Gurken entsorgt. Hatten Schimmel und keine Früche mehr gebildet. 2 versteckte hab ich probiert- saubitter.
Das wars dann für dieses Jahr.
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thuja thujon

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Re: bittere Gurken im Freiland
« Antwort #12 am: 10. August 2017, 12:50:00 »

Hier siehts noch halbwegs gut aus (bisschen echter und falscher Mehltau), sie setzen aber das ganze Jahr schon eher zögerlich an. Das war schon mal besser.
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