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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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|10|5|Erfahrungen - das sind die vernarbten Wunden unserer Dummheit. (John Osborne)

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Autor Thema: Päoniensamen  (Gelesen 22922 mal)

Pimpinella

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Re:Päoniensamen
« Antwort #15 am: 16. August 2005, 11:15:01 »

Danke, Knorbs. Und den Topf stelle ich dann einfach in ein Garteneck und lass ihn da ein, zwei Jahre stehen?
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knorbs

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Re:Päoniensamen
« Antwort #16 am: 16. August 2005, 11:20:18 »

ja oder auch den topf in den boden einsenken, aber dir die stelle merken ;D . seit ich mein gewächshaus habe, stelle ich alle aussaaten dort rein zum überwintern. dort bleibt es frostfrei aber trotzdem sehr kalt.
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z6b
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Pimpinella

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Re:Päoniensamen
« Antwort #17 am: 16. August 2005, 11:24:32 »

Ist frostfrei wichtig?
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knorbs

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Re:Päoniensamen
« Antwort #18 am: 16. August 2005, 11:32:39 »

man sagt zwar immer "frostkeimer" aber das ist so eigentlich nicht richtig..."kaltkeimer" wäre wohl angebrachter. zur aufhebung der keimruhe brauchts bei den kaltkeimern eine mehr oder weniger lange periode mit niedrigen temperaturen (<5°C) und gleichzeitig feuchtigkeit, nicht unbedingt frost. das heisst aber nicht, dass sie keinen frost aushalten könnten...nur der wechsel zwischen frost und tauwetter kann dem keimling zusetzen. daher denke ich, dass eine relativ gleichbleibende kühle periode die keimergebnisse verbessert. unter diesen bedingungen werden die keimungshemmenden stoffe im samen abgebaut. sobald es dann wärmer wird, keimen sie.
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Irm

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Re:Päoniensamen
« Antwort #19 am: 16. August 2005, 11:37:06 »


Ich habe mal reichlich Päonien ausgesät, nix tat sich, nach zwei Jahren habe ich nachgegraben und bei einigen Samen Wurzeln entdeckt, einige waren kaputt. Bei denen mit Wurzeln kam aber nie was grünes zum Vorschein. Hab irgendwann alle Töpfe in den Garten gekippt - - nun entdecke ich kürzlich an dieser Stelle einen einzigen schönen großen Päoniensämling ::) natürlich weiß ich nicht mehr, was es nun ist .. gesammelt hatte ich im Bot. Garten, P.rockii und P.delavayi, wird ja dann nicht so verkehrt sein, was da wächst. Gesät habe ich übrigens so ca. 60 Samen ....
Meine veichii haben übrigens viele Samen gemacht dieses Jahr, waren gestern aber schon ausgefallen als ich ernten wollte. Emodi hat nur tauben Samen produziert, ebenso wie alle meine Strauchpäonien.
« Letzte Änderung: 16. August 2005, 11:37:42 von Irm »
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Hortulanus

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Re:Päoniensamen
« Antwort #20 am: 16. August 2005, 12:21:49 »

zur aufhebung der keimruhe brauchts bei den kaltkeimern eine mehr oder weniger lange periode mit niedrigen temperaturen (<5°C) und gleichzeitig feuchtigkeit, nicht unbedingt frost.

Müsste dann doch hervorragend im Kühlschrank klappen, oder?
Plastikdose mit Deckel, Samen in Substrat versenken und einige Wochen (wie lange?) in den Kühlschrank.
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Phalaina

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Re:Päoniensamen
« Antwort #21 am: 16. August 2005, 12:55:03 »

Bei P.mlokosewitschii, P.tenuifolia, P.anomala usw. entnehme ich den Samen vor der Reife. Also wenn er noch weich ist. Die Schote läßt sich da aber schon leicht öffnen.
Samen sofort in die Erde, 90% keimen.

Das scheint mir bei vielen Pflanzen, bei denen sich die keimhemmenden Stoffe mit der Samenreife ausbilden, die eher selten angewendete Methode der Wahl zu sein. Das funktioniert nicht nur mit den relativ großen Päoniensamen, sondern auch mit den allerfeinsten: einige Orchideen scheinen auch nur unreif ausgesät ordentlich in-vitro zu keimen.

Der Grund, warum die Keimungsrate so viel höher ist bei Aussaat unreifer Samen: bei der Entwicklung des Samens entsteht ja ein Embryo, dessen Wachstum aber mit der Samenreife abschließt und der dann in eine Ruhephase überführt wird (mit Aufbau keimhemmender Stoffe). Entnimmt man den Samen unreif, so gibt es keine Ruhephase, und in geeigneter Umgebung wächst der Embryo einfach weiter und keimt! Die Wahl des richtigen Entnahmezeitpunkts ist leider nicht trivial, der Embryo muß einerseits reif genug sein, aber andererseits der Aufbau von Keimhemmern noch nicht begonnen haben. Man geht in etwa davon aus, dass dies zu dem Zeitpunkt der Fall ist, an dem die Frucht nahezu ihre Maximalgröße erreicht hat.

Bei Balgfrüchten oder Schoten mit großen Samen würde ich diese testweise vorsichtig öffnen und im Abstand einiger Tage jeweils einige Samen entnehmen, um's mal zu checken. Pauschale Werte wie "x Tage nach der Bestäubung" halte ich nicht für angemessen, weil Pflanzen temperaturabhängig wachsen.

;)Ph.
« Letzte Änderung: 16. August 2005, 12:56:07 von Phalaina »
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Phalaina

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Re:Päoniensamen
« Antwort #22 am: 16. August 2005, 12:58:38 »

Müsste dann doch hervorragend im Kühlschrank klappen, oder?
Plastikdose mit Deckel, Samen in Substrat versenken und einige Wochen (wie lange?) in den Kühlschrank.

Im allgemeinen mindestens 6 Wochen, besser 12!
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Irm

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Re:Päoniensamen
« Antwort #23 am: 16. August 2005, 13:05:35 »

Phalaina, wenn man den schönsten Samen nur im Botanischen Garten mopsen kann - dann ist das schwieriglich mit dem "grade mal nicht mehr unreif" ::) Ich wollte hier noch nachtragen, dass ich letztes Jahr auch wieder Päonien-Samen (rockii) gesammelt und 2 Tage in Gibberellinsäure gelegt habe, davon hat nichts gekeimt, alle Samen waren Wochen später weich und hinüber.
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marcir

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Re:Päoniensamen
« Antwort #24 am: 16. August 2005, 13:10:38 »

Das Thema beschäftigt mich im Moment auch. Hierzu habe ich im Buch "Peonies" von Allan Rogers einen ausführlichen Text gefunden, den ich unautorisiert für Selbstgebrauch übersetzt habe. Ich poste diesen im folgenden und hoffe, dass das keine Probleme macht:

"Kommerzielle Produktion von Spezies-Päonien mittels Vermehrung durch Samen ist sehr erfolgreich. Vermehrung von Kultivare durch Samen ist jedoch eine andere Geschichte. Züchter, die in der Hoffnung auf verbesserte Kultivare die Samen von absichtlichen Kreuzungen säen, sind in einer noch schwierigeren Lage. Zunächst, weil es Kultivare sind und meistens eine komplexe Mischung von sehr unterschiedlichem genetischem Material in sich tragen, werden die Abkömmlinge fast nie den Eltern gleichen. Im Weiteren sind nicht alle Kultivare fähig Samen zu produzieren, im Unterschied zu Spezies. Zum Beispiel Pflanzen mit voll gefüllten Blumen haben entweder keine Staubfäden oder keine Stempel oder beides nicht; in solchen Formen haben den Fortpflanzungs-Teil der Pflanzen sich zu Kronenblätter oder petaloids (Kronenblatt-ähnliche Blätter?) verwandelt. Die Japanischen Formen entwickeln oft Fruchtblätter, aber die Staubfäden haben sich zu nicht-Pollen-haltigen staminoids (Staubfaden-ahnliche Teile?) verwandelt. Es gibt einige Ausnahmen zu dieser Regel und eine normalerweise sterile Pflanze könnte lebensfähige Pollen oder ein Stempel entwickeln. Kultivare, die einfach oder halbgefüllt sind, haben meistens sowohl Staubblätter wie Stempel und können so Samen entwickeln. Demgemäss müssen Züchter zum Zweck der Züchtung sich zu solchen Sorten hinwenden.

Das Sammeln und Säen von Samen von Stauden-Päonien ausser Spezies-Sorten kann nicht empfohlen werden, ausser für sehr engagierte Kreuzer. Von der Samenernte bis zur reifen Blüte dauert es fünf oder sechs Jahre und auch nach dem Einsatz dieser zeit, entsteht nur in einem von Tausend Fällen eine neue und aufregende Pflanze….


…Suffruticosa Strauch-Päonien produzieren oft sehr viele Samen, die einige schöne Pflanzen die es wert sind auszupflanzen, ergeben können. Trotzdem muss erheblicher Platz und Zeit für dieses Projekt vorgesehen werden. Die seltenen Samen von hybriden Strauchpäonien sollten immer gesammelt werden, da die Chancen, dass sich etwas Besonderes entwickelt, tatsächlich sehr gut ist.

Reife Samen von Strauch-Päonien sind purpurrot; diejenigen von Stauden-Päonien braun. Der optimale Zeitpunkt um die Samen zu sammeln ist, wenn die Schoten aufbrechen und die Samen klebrig sind. Tauchen sie die geernteten Samen in eine 10%-ige Bleiche-Lösung und Spülen sie mit sauberem Wasser um Pilze und Bakterien zu eliminieren. Werfen sie Samen, die verkümmert und weich sind, weg. Mit den restlichen gesunden kann auf zwei Arten vorgegangen werden:

Die erste Möglichkeit ist die Samen sofort im Freien in ein vorbereitetes Beet einzupflanzen. Der Gärtner, der diese Methode wählt, kann einen gewissen Prozentsatz von Keimung im nächsten Frühling erwarten. Falls das Pflanzen später erfolgt, kann es sein, dass auch die Keimung sich zwei Jahre verspätet. Die Sämlinge benötigen mindestens einen warm-kalt-warm Zyklus bevor sie ihre ersten Blätter hervorbringen.

Die zweite Option ist, die Samen über Winter in Kunststoff-Beutel zu halten, zusammen mit einer Mischung aus feuchtem Perlit, Sand oder Torfmull. Versiegeln sie die Beutel um die Feuchtigkeit zu behalten und lagern sie diese in einem warmen, schattigen Ort um den Temperatur-Zyklus zu starten. Prüfen sie die Beutel öfters für Anzeichen von weissen Wurzelfasern, die ersten Anzeichen von Keimung. Wenn diese Wurzelfasern 5-10cm lang sind, platzieren sie die Beutel in einem Kühlschrank bei 7-9 Grad für drei bis vier Monate. Wenn der Boden sich im Frühjahr erwärmt, pflanzen sie die Sämlinge mit Wurzeln in feinkörnig bestellte Erde, reich an organischem Material. Wählen sie einen Platz, der wenn nötig bewässert werden kann. Gute Entwässerung ist wesentlich.

In beiden Fällen bedecken sie das Beet mit einer losen Mulch von Immergrünen Zweigen, Stroh oder Maisstengel nachdem die Erde friert, um Erdverwerfungen (? soil-heave) zu verhindern. Nehmen sie diesen Mulch im Frühling weg wenn es wieder wärmer wird. Im folgenden Herbst – nach zwei Jahren Wachstum – können die Pflanzen ausgegraben und in Reihen eingepflanzt werden, mit einem Abstand von 30-40 cm zwischen den Pflanzen."


Uebersetzung aus: Allan Rogers, Peonies, Timber Press, 1995
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Phalaina

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Re:Päoniensamen
« Antwort #25 am: 16. August 2005, 13:14:47 »

Phalaina, wenn man den schönsten Samen nur im Botanischen Garten mopsen kann - dann ist das schwieriglich mit dem "grade mal nicht mehr unreif" ::)

C'est vrai ;) Aber in einem BoGa stehen meistens fette Pflanzen, da geht mal halt öfter vorbei und ... 8)
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Phalaina

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Re:Päoniensamen
« Antwort #26 am: 16. August 2005, 13:19:23 »

Die Sämlinge benötigen mindestens einen warm-kalt-warm Zyklus bevor sie ihre ersten Blätter hervorbringen.

Das erscheint mir besonders wichtig: der Wechsel zwischen mehreren Phasen. Bei einigen Pflanzenarten kann man so künstlich die Zeit bis zur Keimung verkürzen - aber dabei gehen immer noch Monate ins Land.
 
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Irm

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Re:Päoniensamen
« Antwort #27 am: 16. August 2005, 13:35:31 »

Aber in einem BoGa stehen meistens fette Pflanzen, da geht mal halt öfter vorbei und ... 8)
nun ja, Berlin ist groß und der Bot Garten 20 km weg von mir.

macir, der Text ist interessant ! Ich stolpere lediglich über die Tatsache, dass der Samen von Strauchpäonien dunkelrot sein soll ?? Die Samen, die ich hatte, waren allesamt fast schwarz.
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Pimpinella

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Re:Päoniensamen
« Antwort #28 am: 16. August 2005, 17:39:56 »

Diese Plastiktütenmethode werde ich mal ausprobieren. Bei einer Spezies-Päonie sollte ich ja vielleicht doch Glück haben, oder nicht?
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marcir

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Re:Päoniensamen
« Antwort #29 am: 18. August 2005, 09:51:12 »

Ich stolpere lediglich über die Tatsache, dass der Samen von Strauchpäonien dunkelrot sein soll ?? Die Samen, die ich hatte, waren allesamt fast schwarz.

Ich habe den Originaltext nochmals angeschaut: es steht "seeds". Aber ich gebe Dir recht, ich habe auf dem Internet auch Bilder von Samen gesehen, die braun oder schwarz waren. Vielleicht kann jemand mit Päonien-Erfahrung dazu Stellung nehmen.

marcir
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