Hallo Elli (schöner Name
,
das ist toll, dass dir Clematisse jetzt auch so gut gefallen! Das Wichtigste hat Silvia schon gesagt. Allerdings ist die Gattung Clematis riesig groß.
Nicht alle Clematisse sind z.B. gleichermaßen sonnenempfindlich oder schattenverträglich und nicht alle Clematisse reagieren gleichermaßen empfindlich auf Wurzeldruck. Z.B. C. vitalba wächst in Wäldern direkt an den Wurzeln der Bäume und scheint ausser dieses Klettergerüst nichts zu brauchen.
Ausserdem bekommen nicht alle Clematisse gleichermaßen die sog. "Welke"; gerade Viticella-Sorten und die Art Clematis viticella sind relativ robust und für Anfänger gut geeignet.
Sonnenverträglicher bzw. sogar sonnenanbetend sind die meisten gelbblühenden Clematisse; die haben in der Regel auch nicht so ein großes Problem, wenn der Fuss nicht schattig ist...
In der Regel vertragen Clematisse auch
eher Trockenheit als Staunässe.
Sicher können wir hier alle verschiedenen Ansprüche im Laufe von einigen Jahren zusammentragen
, einfacher aber ist es, du schreibst noch etwas mehr zu deinen Pflanzplätzen, Boden und deinem persönlichen Geschmack: welche Clematisse haben dir denn jetzt besonders gefallen und was für Standorte kannst du ihnen anbieten? Dann können wir überlegen, ob das passt oder ob es ähnliche Alternativen gibt.
Grob unterscheidet man Clematisse auch nach Blütezeitpunkt und legt Schnittverträglichkeit bzw. Schnittzeitpunkte fest. Diese sog. "Schnittgruppen" wirst du auf den meisten Clematisseiten wiederfinden. Prinzipiell gilt: blüht eine Clematis im Frühjahr (z.B. C. montana, C. alpina, C. macropetala...), so braucht sie nicht geschnitten zu werden. Beim Schnitt ist also nur der Aufbau der Pflanze an sich zu berücksichtigen: man schneidet, wenn man die Clematis buschig und tief verzweigt haben möchte oder wenn sie einem zu frech wird. Ansonsten läßt man sie wachsen, denn sie blüht in der Regel am Holz des Vorjahres (das heißt, durch Schnitt minimiert man sich sonst die Anzahl der Blüten). Wenn man diese frühblühenden Clematisse schneidet, so tut man das direkt nach der Blüte.
Die Hybride blühen meistens über einen langen Zeitraum. Man kann sie schneiden (auch nach der Blüte), muss aber nicht. Ich habe festgestellt, dass sie später anfangen zu blühen, wenn man sie geschnitten hat.
Die spätblühenden Clematisse blühen in der Regel an den frischen Trieben und vertragen einen kräftigen Rückschnitt, der ihrem Blütenreichtum eher zuträglich ist. Meiner Meinung nach sind sie besonders geeignet in schöne Gehölze zu wachsen, die im Spätsommer nicht so viel hermachen, aber im Winter - z.B. durch ihre hübsche Rinde und Wuchsform - sehr wirkungsvoll und strukturgebend sind. Die Clematis blüht während das Gehölz eher unauffällig ist und kann nach der Blüte recht tief über dem Boden abgeschnitten werden, um nicht von der Winterzierde des Gehölzes abzulenken.
Aber das alles sind Geschmacksachen und keine pauschalen Regeln. Es gibt ja sogar Staudenclematisse, Kreuzungen zwischen Stauden- und kletternden Clematissen (die sich dann in der Regel nicht so gut festhalten können) und zurückfrierende kletternde Clematisse, bei denen man in kälteren Klimaten das Gefühl haben könnte, es handle sich um kletternde Stauden.
Ich bin gespannt, was für Plätze du für deine Wunsch-Clematis(se) hast und welche dir besonders gefallen!
Hmm. Und wie das bei Adam und Eva war... ging es da nicht um Äpfel
?
Grüße
Iris