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Blütensaum an Natursteinmauer (Gelesen 4273 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Santolin
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Blütensaum an Natursteinmauer

Santolin »

Meine Auffahrt wird auf einer Seite von einer recht groben Natursteinmauer begrenzt. Der Wegbelag ist ein verdichtetes Sand/Schottergemisch. In den letzten beiden Jahren haben sich recht viele Unkräuter angesiedelt (z.B. schwarzer Nachtschatten) die ich ungern behalten möchte. Bei jedem jäten wird der Boden noch mehr aufgelockert und neue Unkräuter wachsen. Jetzt würde ich gerne etwas ansäen, das mir Freude bereitet und sich gegen die Unkräuter behauptet. Es muß aber etwas gesätes sein, denn pflanzen ist schwierig, da der Boden auf keinen Fall noch mehr gelockert werden soll. Da der weg nicht so breit ist, und es auf der anderen Seite "abwärts" geht, soll die Bepflanzung auch nicht so in die Breite gehen. Außerdem müssen die Pflanzen seeeehr trockenverträglich sein.Was würdet ihr mir raten?
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findling
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

findling » Antwort #1 am:

hi santolin!habeni n unserem garten auch eine natursteinmauer und es gibt mannigfaltige möglichkeiten die zu bepflanzen; du schreibst du möchtest gerne etwas blühendes, von der geünschten wuchshöhe, etc. steht leider nichts in deiner anfrage...wunderschöne niedríge blühkissen bilden phlox sublata (gibt`s in diversen farben), auch eher niedrig bleiben lerchensporn, hornkraut, kleinwüchsige malvenarten, sie sind gut trockenheitsverträglich und können auch ausgesäht werden.mir persönlich würde es besser passen, dass du dir eine wildkräutermischung im www bestellst und sie einfach aussähst; es gedeihen dann nur die pflanzen, die auf dem standort auch erhalten bleiben; habe das bei mir gemacht und schon nach drei monaten die ersten blühten erlebt; das gute daran ist, dass es nicht auffällt, wenn dazwischen (anfangs, bis die kräuter etabliert sind) hin und wieder mal "unkraut" wächst... es verschwindet von alleine wieder.wie wunderbar das funktioniert hat, die bezugsadresse usw. kannst du unter dem suchbegriff "unkonventionelle gartenidee" hier im forum finden - ich habe auch diverse fotos gepostet.lgfindling
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Santolin
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

Santolin » Antwort #2 am:

Hallo Findling,ich kenne deine Mauer. Die Bilder und Beiträge habe ich aufmerksam verfolgt.Bei mir sieht die Situation aber ganz anders aus. Ich bin nur ca. alle 2 Monate in meinem Garten(er liegt in Südfrankreich) und ich führe im Gegensatz zu den meisten von euch einen wirklich fast aussichtslosen Kampf gegen das Unkraut. Mein Garten liegt auf einer ehemaligen Weinbergterasse, ringsum einige brachliegende Grundstücke. Ein Paradies für "Naturstandortler". Ich freue mich über fast jeden "Einwanderer" ( Nießwurz, ital. Aronstab, Mäusedorn, Lorbeer, Stechapfel u.a.) aber wenn die meisten von euch das sehen würden, was mich jedesmal erwartet, wenn ich die Auffahrt herauffahre, ihr würdet weinen. Alles sieht struppig und ungepflegt aus. Nach 2 - 3 Wochen harter Arbeit bei der Abfahrt ein letzter wohlgefälliger Blick - und beim nächsten mal geht alles von vorne los. Da ich mein Haus auch vermiete, ist die Auffahrt ja die Visitenkarte und der erste Anblick der die Gäste empfängt. Es ist mir gelungen ( auch mit Garten-pur-tipps), einige Dauererfolge zu landen. Konsequentes Mulchen mit Gehäckseltem und Kies hat auch viel gebracht. Aber die Auffahrt ist immer noch ein Sorgenkind. Sie ist 17 meter lang. Ich stelle mir etwas wuscheliges, kleines vor. Es muß nicht - oder nicht lange- blühen, schöne Blätter machen mir auch Freude. und es sollte in der Ritze/Fuge zwischen dem Ende des letzten Bodensteines und dem Wegbelag, der bis direkt an die Mauer geht, wachsen. An einer Stelle mit mehr Erde habe ich einen Wollziest gepflanzt. Wichtig wäre es, direkt in die Ritze säen zu können, Pflanzen geht fast nirgends. Experten, bitte HILFE!Santolin
macrantha
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

macrantha » Antwort #3 am:

In allen möglichen und unmöglichen Fugenritzen versamt sich bei mir Lychnis coronaria gut. Die Blattrosetten decken den Boden gut, nur die Blüte ist mit ca 50 cm höher als von Dir gewünscht.Trockenheit und Hitze hält diese Pflanze aber gut aus und wenn sie mager steht, verschwindet sich nicht gleich nach der Blüte - eine Pflanze steht bei mir z.B. schon im 4. Jahr an einer trockenen Stelle.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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Santolin
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

Santolin » Antwort #4 am:

Hallo macrantha,habe gerade gegoogelt, ja, die sehen sehr hübsch aus. Wie sieht die Pflanze denn so übers Jahr aus? Wenn sie abgeblüht ist, schneidest du sie zurück? Hast du die Samen gekauft?LG Santolin
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fars
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

fars » Antwort #5 am:

Da ich mein Haus auch vermiete, ist die Auffahrt ja die Visitenkarte und der erste Anblick der die Gäste empfängt. Es ist mir gelungen ( auch mit Garten-pur-tipps), einige Dauererfolge zu landen. Konsequentes Mulchen mit Gehäckseltem und Kies hat auch viel gebracht. Aber die Auffahrt ist immer noch ein Sorgenkind. Sie ist 17 meter lang. Ich stelle mir etwas wuscheliges, kleines vor.
Interessante Aufgabenstellung, die aber vielleicht etwas mehr Infos erfordert.Da es sich um die Auffahrt handelt wäre es sinnvoll, diese ein wenig zu beschreiben. Willst du eine Randbepflanzung oder soll etwas zwischen den Plattenfugen (Fahrweg ?) wachsen. Wie sind die Bodenverhältnisse? Wie steht es mit der Bewässerung? Wie ist die Topografie (abschüssig?)?Aus der Toskana kenne ich eventuell ähnlich gelagerte Probleme.
knorbs
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

knorbs » Antwort #6 am:

Der Wegbelag ist ein verdichtetes Sand/Schottergemisches sollte in der Ritze/Fuge zwischen dem Ende des letzten Bodensteines und dem Wegbelag, der bis direkt an die Mauer geht, wachsen
also eigentlich kann ich kann mir die situation schon vorstellen, so wie santolin das beschreibt...es gibt eine auffahrt, die aber nicht mit steinen/platten gepflastert, sondern nur geschottert ist. direkt neben der auffahrt verläuft eine natursteinmauer.was aber meinst du mit ritze/fuge neben dem letzten bodenstein (=stein der mauer?) + wegbelag. der wegbelag ist doch nur ein verdichtetes sand/schottergemisch, wie soll sich da eine fuge zur mauer ergeben? fugen gibt es doch nur zwischen platten-/steinbelägen.oder meinst du die auflaufenden unkräuter, die sich am fuss der mauer aus dem schottrigen wegbelag entwickeln? also zur ansiedlung von polsterstauden, die diesen übergang mauer/wegbelag besiedeln + so auflaufende einjährige unkräuter verhindern sollen, muss keine "erde" vorhanden sein. ganz im gegenteil...die sonnenverwöhnten polsterstauden wachsen in ärmsten, steinigen böden.spontan fiele mir ein:santolinaanthemis marschallianaachillea (evtl. in sorten)da der garten in südfrankreich liegt, der bereich praktisch nicht gegossen wird, solltest du pflanzen wählen, die hitze + trockenheit gut aushalten...im grunde alle mediterranen polsterstauden mit silbrigen laub. keinesfalls irgendwelche züchterisch stark bearbeiteten stauden, da die i.d.r. zu pflegebedürftig sind.schau doch mal in dem thread "veredelte steine"...da gibt's sicher auch die eine oder andere anregung.
z6b
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fars
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

fars » Antwort #7 am:

In den Fugen ließe sich sehr gut, Rosmarin, Lavendel und Salbei ansiedeln. Die Wurzeln suchen sich ihren Halt bzw. ihre Nahrung im Untergrund. Allerdings würden die Büsche mit der Zeit in die Auffahrt hineinragen, was durch gelegentliche Schnittmaßnahmen jedoch gut beherrschbar ist.Im Schotter hingegen wird sich immer alles ansiedeln, was Samen verstreut. Da die Auffahrt wohl nicht allzu sehr genutzt wird, werden die "eingeflogenen" Wildkräuter in ihrem Wachstum zu wenig gehemmt.Vermutlich wirst du mit diesem Teil des Wildwuchses leben müssen. Es sei denn, du verlegst (Naturstein-)Platten.
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findling
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

findling » Antwort #8 am:

also santolin .... ich muss da schon nochmal einhacken...wahrscheinlich kennst du die EINE mauer von mir mit den vielen bepflanzungen; aber ich habe eine ZWEITE und die besteht eigentlich nur aus schotter; die ausgesähten wildkräuter suchen sich platz in den ritzen und fugen, bilden pfahlwurzeln und beginnen dann zu wachsen;bei der bestellung kannst du zwischen niedrigen, hohen und ganz hohen arten wählen und nach deinen standortangaben wird dir dann ein entsprechender samenmix zusammengestellt...ich finde das ist schon was du wolltest, oder nicht???es blüht immer irgendeine art, so hast du das ganze jahr über was davon und es sieht gepflegt aus, weil es durchgängig bewachsen ist und nicht (wie ich vermute derzeit) ein gefplegte teil langsam wieder von den wilden zurückerobert wird.um das ganze aufzulockern kannst du dazwischen ja akzente setzen; entweder mit findlingen (steine, wurzeln, rostigen skulpturen, etc.) oder mit solitärgewächsen die zb immergrün oder kontrastreich in der wuchs-/blütenform sind.
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Santolin
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

Santolin » Antwort #9 am:

Ich habe gestern über zwei Stunden versucht, ein Bild zu posten, es aber dann entnervt aufgegeben. 2x ist der Computer hängengeblieben, 3x wurde "ein Fehler festgestellt" und die Seite war weg. Als ich dann eine Antwort ohne Bild schreiben wollte, war ich ausgeloggt beim wegschicken und meine Antwort futsch ??? ???Knorbs, du hast meine ungenauen Angaben richtig verstanden. Die "Fuge" entsteht dadurch, dass wir die Mauer erst gebaut haben, als der Weg schon zwei Jahre alt war. Deshalb stehen die Steine z.T. auf dem Wegbelag. Ich habe mir die vorgeschlagenen Pflanzen angeschaut, ja so habe ich es mir vorgestelt. Meine Frage jetzt noch: gibt es Samen von diesen Pflanzen, und wo? Denn Pflänzchen - auch wenn sie klein sind - kann ich eigentlich an dieser Stelle nicht "in die Erde"bringen. Ich würde gerne ein Bild zeigen, kann es aber höchstens an eine private mailanschrift schicken. PM geht auch nicht, habs schon versuchtLG Santolin
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Santolin
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

Santolin » Antwort #10 am:

Hallo Fars, sehe gerade, dass du online bist!zu deinen Fragen: ich möchte eine Randbepflanzung,einseitig, möglichst niedrig und nicht so breit in die Fahrbahn wachsend. Die Auffahrt ist ziemlich steil, bis zum späten nachmittag bruzzelt die Sonne, seeeehr magerer und extrem kalkhaltiger Boden. Im Sommer praktisch kein Regen, wir sind auch selten da, drum wird nur manchmal vom Hausmeister das nötigste gegossen, aber sicher nicht die Auffahrt. Wie in meinem vorigen Post angeboten, könnte ich dir ein Bild privat schicken, willst du vielleicht nicht wg. anonymität 8)Diesen Sommer habe ich schon kalifornischen Mohn angesäät, der kommt schön und versamt sich mittlerweile auch, dazwischen kommt aber immer noch zuviel Unkraut hoch. Wir sind leider immer zur Samenzeit der allergemeinsten Ureinwohner nicht da.LG Santolin
knorbs
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

knorbs » Antwort #11 am:

eine gute adresse für samen ist jelitto ( www.jelitto.com ). ich habe jetzt aber nicht gecheckt, ob die erwähnten momentan angeboten werden. ich meine schon, dass du getopfte pflanzen in den "dreck" setzen kannst. löse dich von der vorstellung, dass diese pflanzen unbedingt gute erde bräuchten. selbst wenn der boden verdichtet ist, funktioniert das meines erachtens. du musst mit meisel oder ähnl. ein loch buddeln, das etwa doppelt so breit und etwas tiefer ist, wie der wurzelballen der getopften pflanze. den wurzelballen mit scharfen messer von jeder seite einschneiden und evtl. verfilzte wurzeln am boden entfernen. rein in das loch und das ausgehobene wegsubstrat locker einfüllen + leicht andrücken. die pflanzarbeit würde ich im herbst machen, falls du zu der zeit in deiner sommerresidenz bist, da die pflanze bis zum anwachsen mehr feuchtigkeit erhalten muss. wenn sie dann im frühjahr austreiben, haben sich neue wurzeln gebildet + die kommen mit dem schotterboden sicher zurecht.
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macrantha
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

macrantha » Antwort #12 am:

Hallo Santolin,zu Deiner Frage nach den Lychnis:am Boden bildet die Staude ein Blattpolster, über dem dann die Blütenstände stehen und an diesen immer mal wieder Blütchen nachschieben, auch wenn die Hauptblüte schon vorbei ist.Wenn die die Stengel abschneidest, dann hast Du silbrige Blattpolster die ganz ganz entfernt an Stachys erinnern.Ich habe sie genannt, weil sie sich (eigentlich überall wo ich sie bisher sah) wie wild versamten - besonders im trockenen Schotter.Außerdem ist sie kompakt und deckt den Boden gut ab (Kalifornischer Mohn ist da doch filigraner).Auch sehr schöne dichte Blattrosetten bildet Phlomis, doch ich denke diese säht sich nicht so gut aus und wird auch höher und "dichter"Gekauft habe ich die Samen nicht - die Pflanzen sind einfach schon ewig im Garten. Die Samen keimen noch im selben Jahr und blühen dann im nächsten oder übernächsten. Ab etwa dem 2. Jahr hat man vernünftige Blattrosetten - bei Dir dauert es vielleicht auch drei Jahre.Gerade an ungünstigen Standorten kommen Sämlinge oft besser zurecht als gepflanzte Stauden, gerade wenn man nicht mit der Gießkanne bei Fuß stehen kann. Deshalb finde ich die Idee mit dem Sähen gar nicht schlecht.An einem sehr trockenen Gehölzsaum stehen bei mir Geranium phaeum-Sämlinge (eigentlich Lebensbereich feuchte Freifläche!) wie eine eins, wärend alles andere gepflanzte auch nach Jahren noch leidet.Am erfolgversprechensden ist aber sicher eine Kombination aus Sähen und Pflanzen mehrer Arten, auf das sich die beste durchsetzt.Vielleicht sind auch Sedumpflanzen eine Möglichkeit für Dich - schließlich müssen diese auf extensiven Dächern ebenfalls mit wenig Bodenraum,oft rein mineralischen Substraten und starker Hitze zurechtkommen. Das A und O ist hierbei auf ausreichende Düngung (mit einem Langzeitdünger) zu achten - mangelndes Wasser ist bei diesen Pflanzen oft gar nicht das Hauptproblem.Sehr hart im Nehmen sind z.B. Sedum sexangulare, Sedum album 'Laconitum' (vorteil dieser S. album- Sorte ist, daß sie grün bleibt auch im Hitzestreß), auf einen Versuch kommt es bei Sedum reflexum und Sedum floriferum 'Weihenstephaner Gold' an.In einer Diplomarbeit über extensive Dächer in Chile (Santiago de Chile) hat sich Carpobrotus chilensis als sehr gut geeignet erwiesen - über dieser Pflanze weiß ich allerdings gar nichts.LGmacrantha
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Urs
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

Urs » Antwort #13 am:

Von Düngung würde ich dringend abraten. Solanum nigrum ist ein typischer Stickstoffzeiger, der Standort ist offenbar nährstoffreich wie ein typischer Ruderalstandort. Sedum und Sempervivum-Arten sind sicherlich gut geeignet, auch wenn sie deutlich weniger Nährstoffe benötigen, als am Standort vorhanden sind. Zahlreihe Artemisia-Arten wären ebenfalls geeignet, z. B. Artemisia abrotanum und absinthium. Wenn es etwas üppiger werden soll, kommen z. B. zahlreiche Königskerzen infrage, die meisten sterben allerdings nach der Blüte ab, d. h. üblicherweise im zweiten Jahr. Die abgeblühten Pflanzen lassen sich vergleichweise leicht entfernen, sie samen sich auch gut wieder aus. Auf einem ehemaligen Ruderalstandort wachsen bei uns auch Asphodeline lutea und Kniphofia-Hybriden. Sie entwickeln sich sehr gut, die von ihnen eingenommene Fläche wird in jedem Jahr Größer. Sie decken den Boden so gut ab, dass keinerlei Unkraut hindurch kommt.Auf einer Trockenmauer, die mit Lehm und Mörtelschutt hinterfüttert ist wachsen bei uns u. a. Scabiosa ochroleuca und S. columbaria, Centaurea scabiosa, C. pratensis, Salvia pratensis, Salvia nemorosa, Linaria vulgaris, Linaria purpurea, verschiedene Stipa- und Festuca-Arten, Caryopteris, Geranium sanguineum, Stachys recta, Nepetha catharia, Silene vulgaris, Silene nutans, Dianthus carthusianorum, Verbascum phoeniceum, Verbascum phlomoides, Verbascum chaixii, Potentilla verna, Potentilla heptaphylla und noch zahlreiche andere. Alle genannten Arten versamen sich gut, schließen die Fläche und behindern die Unkräuter sehr stark am Aufkommen. Da mit gejäteten Unkräutern jedes mal Nährstoffe entfernt werden, reicht die Versorgung für die überaus lästigen hochwachsenden stickstoffliebenden Unkräuter nicht mehr aus. Die genannten Arten sind aufgrund raumgreifender oder tiefgehender Wurzelsysteme und Anspruchslosigkeit in der Stickstoffversorgung trotzdem in der Lage, gut zu gedeihen.Schon im zweiten Jahr der Pflanzung beschränkte sich die Pflege weitgehend auf das Abschneiden zu üppig gewachsener Pflanzen. Die Notwendigkeit Unkraut zu jäten hält sich sehr in Grenzen, eine Ausnahme bildet lediglich ein Abschnitt, der gedüngt wurde, um dort gepflanzten Gehölzen einen guten Start zu geben.
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten.
macrantha
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Re:Blütensaum an Natursteinmauer

macrantha » Antwort #14 am:

Gut - ich kann Urs Einwand gegen unnötige und damit schädliche Düngegaben verstehen.Dann will ich es anders formulieren:Falls Du merkst, daß die Sedumpflanzen (falls Du sie denn verwendest) lückig werden, dann solltest Du düngen.Natürlich lässt sich ein offener Bodenraum nicht mit einem Dach mit geringer Substratdeckung vergleichen. Die Frage ist, ob die Pflanzen sich Nährstoffe aus den tieferen Schichten holen können oder ob diese zu schnell ausgewaschen werden - das aber kann man den Pflanzen ansehen.Bei meiner Empfehlung dachte ich an einige Dächer mit minimalsten mineralischen Substrat (und damit praktisch keine Wasserspeicherfähigkeit), deren extrem spärlicher Bewuchs sich nach Düngegaben wieder zufriedenstellend schloß.Ich möchte und sollte aber nicht die Vorstellung erwecken, man müsse hier mit ordenlichen Portionen arbeiten - es reichen hier ca. 4g Stickstoff pro m² (bei z.B. einem 15-18-22 Dünger braucht man dann gute 30 g auf den m²).Aber natürlich - erst wenn die Pflanzen wirklich Nährstoffmangel zeigen, was an diesem Standort vielleicht sehr lange bis der Fall sein wird.LGmacrantha
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