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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: süße Kirsche am 29. Mai 2015, 12:25:30

Titel: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: süße Kirsche am 29. Mai 2015, 12:25:30
Ich habe viele Threads durchgeackert und viel gelernt, aber Kübelhaltung taucht nur sporadisch auf.

Wir haben hier 6 Töpfe mit herrlichen blühenden Kulturheidelbeeren, junge Pflanzen. Sie sollen für ca, 2 Jahre je 3 in 90 l Kübel gepflanzt werden.
 
Ich habe runde und rechteckige Mörtelwannen im Angebot gefunden.
1. Mörtelkübel 90 l - rund - Durchmesser ca. 60-65, Höhe ca. 38-40 cm
3. Mörtelkasten 90 l - rechteckig - 83 x 50 - Höhe 30-31 cm

Alle haben 90 l Inhalt, der für mich entscheidende Unterschied liegt in der Höhe. Die runden Kübel sind 40 cm hoch, die Kästen 31 cm.
Ist das für Kulturheidelbeeren, die Flachwurzler sind entscheidend?
Wie hoch darf bei 31 cm die Drainage sein?
Muss ich bei Kästen öfter gießen?

Ich tendiere zu den rechteckigen Mörtelkästen, sie lassen sich raumsparend nebeneinanderstellen, auch hintereinander. Runde Formen beanspruchen immer viel mehr Platz und wollen solitär stehen. Die Heidelbeeren sollen in einigen Jahren mit Kübeln in den Gartenboden versenkt werden. Da gefällt mir die rechteckige Form auch besser, lässt sich besser gestalten. Verlängerung geht gut, bei der runden Form etwas schwieriger. Die wäre was für einen Kreisverkehr drumherum, auch interessant und gut zum Ernten.

Welche Form der Pflanzkübel ist für Kulturheidelbeeren günstiger?
Ist die Ernte bei rechteckigen Kästen nicht bequemer?

Ich habe noch keine Erfahrung mit Heidelbeeren und keine Ahnung wie groß sie werden.
Ich bitte um eure Tipps.
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 29. Mai 2015, 13:15:30
Ich habe zwar auch noch relativ wenig eigene Erfahrungen mit Kulturheidelbeeren gemacht, habe aber auch sehr viel darüber gelesen.

Ob nun runder oder eckiger Kübel ist nicht so wichtig bzw. muss man selbst überlegen wie das dann im eigene Garten gestaltet werden soll. In Reihe gesetzt sollte das Ernten von zwei Seiten aus eigentlich reichen, außer es werden rießiege Büsche, dann bekomme ich in meinem Garten auch Probleme aufgrund von Platzmangel ;)
Setzt du die Heidelbeeren in 2 Jahren wieder rum, sprich einzeln in entsprechend große Kübel? Weil auf Dauer sind beide von dir genannten Kübel sicherlich zu klein für 3 ausgewachsene Büsche.
Ausnahme es handelt sich um sehr kompakte Sorten, weißt du welche Sorten du hast?

Da bei frei stehenden Kübeln Wind und Sonne mehr "Angriffsfläche" haben, muss man da tendenziell sicherlich auch mehr gießen. Wichtig ist, dass die saure Erde immer feucht (nicht nass) ist. Heißt im Sommer fast täglich gießen. Derzeit gieße ich meist jeden zweiten Tag, immer mit Regenwasser.

Ich habe eine Kulturheidelbeere in einem ca. 50l Weinfass stehen, durchmesser ca. 40 cm. Drainageschicht um die 5-10 cm bei einer Fasshöhe von ca. 45 cm. Die genauen Maße weiß ich jetzt leider nicht genau. Falls das ein großer Strauch werden sollte, muss ich die sicherlich auch nochmal umsetzten.

Meine bisherige Beobachtung ist, dass die Kulturheidelbeeren im Moorbeet (mit Teichfolie verkleidet) bisher besser wachsen. Allerdings kann das auch daran liegen, dass die Heidelbeere im Weinfass erst im März gepflanzt wurde, während die anderen schon seit letztem Spätsommer im Moorbeet sind. Außerdem hab ich leicht unterschiedliche Substratmischungen verwendet.

Ich hoffe, ich konnte dir zumindest ein bisschen helfen :)
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: süße Kirsche am 30. Mai 2015, 13:18:53
Hallo floXIII, danke für dein Mitdenken.
Teichfolie stand auch zur Diskussion, ebenso in einen Sack Torf pflanzen.
Aber ich wollte die rechteckigen Mörtelkästen zur Terrassierung des Hanges nutzen. Ich denke, die Kästen sind schwer genug, dass sie den Erddruck aushalten. Das bedeutet, dass sie dann im Winter auf der einen Seite ca. 10-20 cm frei stehen und dem Frost mehr ausgesetzt sind. Ich werde Mörtelkästen besorgen und sehen wie es sich optisch einfügt. Auf das Endgewicht bin ich gespannt. Sind 90l-Mörtelkästen noch transportabel?

Ich habe mal zur Kübelhaltung recherchiert. Lubera beantwortet viele Fragen, und es kam dort der interessante Hinweis, dass im Erwerbsbau in 15 bis 20l -Kübel gepflanzt wird, natürlich mit automatischem Dünger- und Bewässerungssystem.
Ansonsten immer wieder der Internethinweis auf 90l-Kübel je Heidelbeerpflanze. Ich werde einen Mittelweg suchen und experimentieren.
Um Torf komme ich nicht herum, aber ich werde mir Sägemehl aus dem Sägewerk holen und mischen. Die PH-Werte meiner verfügbaren Erden liegen bei 5,5 - 6, kann ich nicht nehmen.

Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 30. Mai 2015, 13:59:54
Also 90l Kübel mit häuptsächlich Torf dürften noch transportabel sein, sofern nicht komplett mit Wasser vollgesogen. Zu zweit sicherlich kein Problem, alleine wohl aufgrund der Größe etwas unhandlich ;)

Mein kleines Moorbeet steht im Winter fast komplett im Vollschatten (aufgrund der Hecke), da war der Boden den Winter über sicherlich meherere cm tief durchgefroren. Die Heidelbeeren haben das gut überstanden, auch wenn ein paar Triebspitzen zurückgefroren sind. Falls bei dir der Hang zur Sonne hin geneigt sein sollte, dann sollte das auch kein so großes Problem sein.
Wichtig ist, dass vor allem die Heidelbeeren welche nicht das ganze Laub abwerfen immer feuchten Boden haben, also auch im Winter nicht austrocknen. Ist natürlich nicht einfach wenn der Torf steinhart durchgefroren ist ;)

15-20l sind schon aber extrem knapp, hab ich so aber auch nachgelesen. Da muss man dann aber sicherlich ständig düngen usw. Denke ein bisschen mehr Platz kann man den Heidelbeeren schon gönnen :)

Ich habe auch (leider) auf Torf zurückgegriffen, gemischt mit etwas Erde (oberste Sicht) aus einem Nadelwald. Bei der Kulturheidelbeere im Weinfass habe ich Torf bzw. Rhododendronerde mit Fichtensägespänen vermischt. Glaub das Sägemehl sollte möglichst auch aus Nadelholz sein, beim Sägewerken wird es vermutlich aber eh hauptsächlich Fichtenholz sein.
Ich hab einfach einen Holzbrikett (zu 100% Fichtenholz) in Wasser aufgelöst. Der zerfällt dann in kleine Holzspäne. Aus einen 2 kg Brikett werden so ca. 15-20l lose Holzspäne. Die quellen richtig auf ;)
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: zdenekcernoch am 30. Mai 2015, 22:15:30
here is good informacion for growing Vaccinium corymbosum mit photo ( must translate google CZ /SK) : http://www.kiwiforum.cz/forum/viewtopic.php?f=21&t=269
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: moreno am 30. Mai 2015, 22:34:40
Ich habe eine 'Goltraube' vier Jahre in einem Plastikeimer rund 18 Liter
in diesem Jahr auch mit einer Pflanze von dicentra
kein Problem
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Roberta1 am 30. Mai 2015, 23:14:04
here is good informacion for growing Vaccinium corymbosum mit photo ( must translate google CZ /SK) : http://www.kiwiforum.cz/forum/viewtopic.php?f=21&t=269

das ist auch ohne Sprachkenntnisse sehr gut verständlich.
HG Roberta
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Roberta1 am 30. Mai 2015, 23:16:52
Übrigens es gibt Mittel um das pH in der Erde in den sauren Bereich zu bewegen.
Da ich mich im Ausland damit versorge kenne ich keine Mittel die ich in Deutschland empfehlen kann, aber es muß was geben.
Hg
Roberta
Titel: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: magnificco am 30. Mai 2015, 23:17:25
Ja, nun mal Antwort vom Fach, denn...

ich habe seit 4 Jahren Heidelbeeren im 90 Liter Kübel.

Und ich kenn nichts was bei Kübelhaltung so abgeht wie diese Pflanzenart.
Die wachsen so irre, dass jede Pflanze aberhunderte Früchte ansetzt. Ich denke ich hab zu lange mit dem Schnitt gewartet.

Bei den Selbstpflückeplantagen stehn die Äonen in einem 65 Liter Kübel, kriegen Frühjahrs Blaudünger und wahrscheinlich fortlaufend Dünger per automatischer Bewässerung.

Drainageschicht: gibt es bei mir nicht. Es gab noch keine Beschwerden seitens der Pflanze.

Die EINMALIGE Torfsünde wird euch beim letzten Gericht nicht zum Verhängnis werden.
1 Teil Rhododendrenerde, 1 Teil Torf, darüber eine mindestens 10 cm dicke Mulchschicht z.B. Holzhäcksel, Sägemehl,Rindenmulch, Rasenschnitt oder am besten alles zusammen.
Wegen der Umsetzung des Mulches die ganze Saison immer etwas mehr N düngen als üblich.
Den Mangel zeigen die Pflanzen ganz artig an der Farbe der Blätter an. Mit einer Ganzkörperdusche Vinasse gießen und innerhalb von wenigen Tagen ist die Heidelbeere wieder zufrieden grün.

Wenn sie erst mal ausgewachsen sind, regelmäßig gießen in Trockenperioden.
Denn dann sind selbst 90 Liter Erde manchmal nicht mehr in der Lage, die gehörogen Mengen Wasser über Wochen bereitzustellen.

Ach ja, fast vergessen. FROST: vollkommen egal. Stehen ganzjährig draußen, in absolut ungebremsten Wind auf freiem Feld bei -15 bis -20°C.

Der obere Topfwulst wird vier mal in allen Ecken (falls vorhanden) gelöchert. Hierdurch Schnürchen ziehen und mit diesen zu je einem Loch hin einen der Gerüsttriebe ziehen, 1-3 dürfen in der Mitte bleiben.
Wenn dann die Verteilung im Raum optimal ist, sollten alle etwa gleich viel Sonne bekommen.

Und sie da: dir wird bewusst werden, wieso die Heidelbeere von all den vielen heimischen und exotischen Obstarten die ich kultiviere, mein allerliebstes problem- und zickenfreies Schatziputzi ist ;-)

Sortenempfehlung:
früh Reka
spät Elisabeth
mittel viele möglich Jersey, Bluecrop, Goldtraube, Darrow, Spartan....

aber nicht Duke, langweiligstes Aroma. da kanst gleich im Supermarkt kaufen.
Ich verkaufe meine Duke!! Wer will?!?
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 31. Mai 2015, 09:02:54
@magnificco: Danke für deine ausführlichen Erfahrungswerte :)

Verstehe ich das richtig, dass du in einen 90l Kübel nur jeweils 1 Kulturheidelbeere stehen hast?

20l wird vielleicht mit entsprechender Düngung auch möglich sein, finds aber doch etwas eng. Außerdem macht es doch ein Unterschied ob ich 4 Heidelbeeren in 4 20l Kübeln halte oder 4 Heidelbeeren in einem 80l großen Kübel, da würden die Sträucher wohl ineinander verwachsen. Zum Ernten dann vermutlich nicht so geeignet oder wie seht ihr das?
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: DerTigga am 31. Mai 2015, 11:36:39
Für wen wird so ein Dickicht schwerer aberntbar ? Für dich oder für die Vögel ? ;-)
Davon ab kenne ich keine Pflanze, die schneller wachsen kann, als eine scharfe Gartenschere schneiden kann.
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: cydorian am 31. Mai 2015, 12:34:20
Ein grosses Pflanzgefäss hat auch mehr Wasserkapazität. Vielleicht bist du mal eine Sommerwoche weg und kannst nicht giessen. Wenn die Profis 65 Liter pro Pflanze haben, würde ich da nicht druntergehen.
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 31. Mai 2015, 14:02:26
Also das man alles mit der Gartenschere kleinhalten kann, stimmt natürlich ;D

Aber ich glaube bei der Frage nach einer geeigneten Kübelgröße, ist dass ein nicht sehr hilfreiche Antwort ;)
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: potz am 31. Mai 2015, 17:08:18
magnifico hat Recht!
Ich machs seit Jahren genau so und habe die gleichen Erfahrungen gemacht
.... und futter' vieleviele Heidelbeeren.
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: süße Kirsche am 31. Mai 2015, 20:20:14
Der Erfahrungsaustausch läuft, wunderbar.
Danke, dass ihr euch so viel Zeit genommen habt.

@zdenekcernoch - das ist ja ein informativer Versuch Kulturheidelbeeren zu pflanzen. Hätte ich nicht einen Hang, würde ich auch so arbeiten.

Meine Kulturheidelbeere in Kübelpflanzung

Substrat: Ich habe mich durchgeackert und entschieden das Substrat aus etwa 2/3 Sägespäne und dem Rest aus Sand und Rhododendronerde/Torf zu mischen. Gestern konnte ich keinen Torf auftreiben, weder bei Obi noch Hagebaumarkt, etc.. Wink des Schicksals? Da Torf eh mehr Probleme mit der Feuchtigkeitsspeicherung/-aufnahme macht, überlege ich, ob ich ihn ganz weglasse, ist eh nur saures Füllmaterial und nur Rhodoerde kaufe, die hat wenigstens Nährstoffe und kann Feuchtigkeit besser speichern.
Unbedingt dick mulchen.

Frage: Was kann ich noch zur Feuchtigkeitsspeicherung untermischen? Liapor, hier steht noch ein voller großer Sack.

Sägemehl braucht in der Zersetzung zusätzlichen Stickstoff, das muss ich berücksichtigen.
Frage: Welchen zusätzlichen Stickstoff sollte ich geben?


Kübelgröße: Erfolgreich sind 15-20l-Kübel in der Erwerbszucht scheinbar ebenso wie 90l-Kübel für eine einzelne Pflanze. Für die Größen dazwischen liegen auch Erfolgsmeldungen vor. Super, es kann bei der Wahl der Kübelgröße nichts schiefgehen. Allen gibt der Erfolg Recht. :D

Es bleibt die Regel, je kleiner der Topf umso mehr muss gegossen werden. Heidelbeeren brauchen viel Wasser.

Gestern brachte ich mir einen 65l-Mörtelkasten mit, um die gestaltende Wirkung zu erproben. 90l gab es nur in rund. Der 65l-Kasten sieht sehr klein aus, hat nur eine Innenhöhe von 29 cm. Den werde ich für Preiselbeeren nehmen.
Meine im Internet gesichteten 90l-Kästen: 77,5 x 55 x 32 cm

@floXIII - deinen Einwand zur Ernte bei einem 90l-Kübel finde ich berechtigt. Der Durchmesser des Kübels ist ca. 65 cm, das ist keine Freude für meinen Rücken, mehr eine Überhängepartie. ;)


Pflanzabstand: Beispiel aus dem slowakischen Forum: Breite des Beetes 60-80 = 2 Heidelbeerpflanzen. Also je Pflanze 30-40 cm.
In meinen ausgewählten Kasten 77,5 x 55 cm werde ich 3 oder mehr Pflanzen setzen.


Wurzel: Der größte Teil des Wurzelsystems liegt in 20 cm Tiefe.


Dünger: Dünger, die für Heidelbeeren, Azaleen, Rhododendren bestimmt sind.


Schnitt: Bei Kübelhaltung besonders wichtig. Kahles Holz wird entfernt, um das Wachstum von ertragreichen Neutrieben anzuregen.
Beim Entfernen von zu vielen oberirdischen Pflanzenteilen können ungenutzte Teile des Wurzelsystems absterben. (interessanter Hinweis aus dem slowakischen Forum, unbedingt lesenswert)

Habe ich noch etwas vergessen?
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: goex am 31. Mai 2015, 23:38:44
hey süsse kirsche

Danke für Deine gute Übersicht.

Kannst Du mir sagen was es für Probleme gibt mit dem Torf? Ich habe in meinem grossen Topf 100% Weisstorf (sonst keinen Torf im ganzen Garten im Einsatz).

Mein Topf ist also alles andere als ideal? Dieser ist tiefer als breit. Wie tief gehen denn die Wurzeln der Heidelbeere?
In einem Gartenvideo.com video habe ich gesehen wie eine schöne grosse Pflanze in einem solch grossen Topf gepflanzt wurde. Da war es auch ein "normaler" grosser Topf.
Ob ich nun Umpflanzen muss? Topf und Erde nach Deiner Aufstellung sind nicht optimal.
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: süße Kirsche am 01. Juni 2015, 00:02:05
Danke, ich schrieb nur meine Planung, die aus den Recherchen und meinen Gartenbegebenheiten entstand. Ich bin Anfänger.
Du hast mich auf den Punkt Feuchtigkeit gebracht, habe ergänzt.

Also lass den großen Topf, der speichert Feuchtigkeit. Ich habe den Eindruck, Heidelbeeren mögen alle Topfgrößen. Aber wenn Torf mal trocken ist, ist es schwer ihn feucht zu kriegen. Er hat keine Nährstoffe, Dünger fließt einfach ab.

Antwort #4 hat den Link zum slowakischen Forum, sehr gute Info.
Titel: Re:Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 01. Juni 2015, 08:02:55
@süße Kirsche: Danke für die umfangreiche Auflistung.

Allerdings hab ich immer noch Bedenken ob das mit den 3 oder mehr Kulturheidelbeeren in einen größeren Kübel auch gut gehen wird.

Unten mal ein Foto meiner Kulturheidelbeere im Weinfass: Das Weinfass hat oben einen Durchmesser von 45 cm. Die Heidelbeere wurde erst diesem Februar/März eingepflanzt, kam frisch von der Baumschule. Wie man sehen kann, hat diese Heidelbeere schon einen Durchmesser von ca. 50 cm. Das Foto ist auch schon einen Monat alt, seitdem ist sie natürlich auch noch weiter gewachsen. Wenn man nun bedenkt, dass der Strauch noch lange nicht "ausgewachsen" ist, kann ich mir einfach nicht vorstellen wie du 3 oder mehr Pflanzen in einen 77,5 x 55cm Kübel Platz haben willst. Vom Wurzelsystem wirds vermutlich schon klappen, aber oberirdisch wird das dann ja das reinste Dickicht.
Da würde dann wohl wirklich nur ein massives zurückschneiden auf Dauer funktionieren ;)

Aber wie ich schon erwähnte, ich habe keine eigenen Erfahrungen mit dem Pflanzen auf so engen Raum gemacht. Ist halt wirklich nur meine eigene Meinung.
Falls es doch klappen sollte bei dir, unbedingt ein paar Fotos machen :)

Zum Thema mulchen, welches ich auch noch sehr interessant finde: Hab mal gelesen, man soll im Pflanzjahr und möglichst auch noch das Jahr danach nicht mulchen, weil es dem Boden eben sehr viel Stickstoff entzieht und so die noch jungen Pflanzen zu schlecht wachsen. Mit entsprechender Düngung mit Stickstoff kann man dem wohl entgegenwirken.
Wer aber wenig düngen will, sollte wohl zu Beginn auf zu viel Mulchen verzichten oder was meint ihr?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 05. Juni 2015, 12:21:46
Da ich dieses Thema sehr interessant finde, hab ich mal in weiser Voraussicht die Beiträge, welche nach den Beginn des Datentransfers auf den neuen Server erstellt wurden, zwischengespeichert. Ich hoffe die Beitragsschreiber haben nichts dagegen, wenn ich sie hier zitiere ;)

Zitat von Süße Kirsche vom 01.06.2015 15:54:18 Uhr:

@floXIII - alles Ideen aus gelesenen Infos. Meine Pflanzen sind meist kleiner als deine schöne Heidelbeere.

Stickstoffdünger:
1. Brennnesseljauche ist sehr stickstoffhaltig. Vielleicht reicht ein wöchentliches Gießen für die Verrottung von Sägespänen aus?

2. Ammoniumsulfat als Stickstoffdünger, siehe unter dem Thread: Gartenheidelbeeren-Erde sauer halten
http://forum.garten-pur.de/index.php?board=25;action=display;threadid=34334;start=msg2288015#msg2288015

Ich habe weiter recherchiert, kam auf wunderbare Foren und wichtige Infos z.B. über den pH-Wert von Zuschlagstoffen für mein Substrat.

Ungeeignete Substratbeimischungen für Kulturheidelbeeren

1. Sand: Sand erhöht nicht die gewünschte Wasserspeicherfähigkeit. Die meisten Sande liegen bei etwa 7 pH, Quarzsand/Aquariumsand etwas drunter. Bausand enthält oft den für die Pflanzen schädlichen Kalk.

2. Blähton-Granulate: Liapor, Liadrain, Aldi Winterstreumittel, Blähtonbruch, Ziegelbruch etc. haben einen pH-Wert um 9

Mit Liapor und dem Winterstreumittel von Aldi habe ich einen Wasserspeichertest gemacht. In 4 Stunden hat sich die ursprüngliche Markierung des Wasserstandes vielleicht um 1/2 mm gesenkt. Das wäre eine viel zu geringe Wasserspeicherung.
Liadrain ist für andere Pflanzen interessant, kann 80% des Trockengewichts speichern, ist aber auch wegen hohen pH-Wertes nicht für Heidelbeeren geeignet. Außerdem finde ich keine Bezugsstelle.

Schwierige Substratbeimischungen für Kulturheidelbeeren


Torf: Weißtorf ist sauer und extrem mineralienarm. Als alleiniges Aussaatsubstrat unbrauchbar, aber geeignet als Beimischung zu alkalischen Materialien. Wenn Torf trocken ist, nimmt er nur sehr langsam wieder Feuchtigkeit auf. Torf zieht Trauermücken an.
Alternative wäre ein Bodensatz aus Torf.
Weißtorf, H3-H5
Schwarztorf, H7-H9

Pinienrinde kann zugefügt werden:  Pinienrinde hat einen pH-Wert von 4,5, verrottet nur sehr langsam.
Sägemehl ist besser

Meine geplante Mischung für die Heidelbeeren in Topfkultur
Substrat: Sägemehl - Rhododendronerde - am Topfboden etwas Torf(?)
Hohe Mulchschicht: Sägespäne und drüber Kaffeefiltertüten fest verpackt, evtl. Folie drüber, sonst reißen die Spatzen allen Mulch runter

Wunderbar informative Texte las ich hier in dem Forum. Ich sage danke, denn jetzt habe ich begriffen wie wichtig die Substratauswahl für den Feuchtigkeitsgehalt ist. Ich hoffe, ich kann mein Gießen reduzieren. Ich gieße auch nur in umgedrehte PET-Flaschen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 05. Juni 2015, 12:23:14
Zitat von Magnificco vom 01.06.2015 17:35:17 Uhr:

Wegen der Frage:

wer seine Heidelbeeren immer am gleichen Platz hat oder eine Sackkarre besitzt, ist mit 90 Liter Kübel nicht schlecht beraten.

Hier lässen sich die "Gerüsttriebe" gleichmäßig verteilt über einer adäquaten Fläche über der Topfgrundfläche verteilen.
Schon bei 65 Litern werden die Triebe weit überstehen müssen.

Und ja Torf:
hat hier einen sonderbar schlechten Ruf. Seit Jahren wird geforscht, um einen Ersatz für dieses quasi perfekte Pfanzsubstrat zu finden. Aber alle tun sich echt schwer damit. Weil es so ein super Verhältnis von Wasserspeicherkapazität und Luftporenvolumen hat.
Quasi jede hochwertige Blumenerde im Handel besteht ja zu 90 aus Torf. Auch und gerade die Rhododendrenerde.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 05. Juni 2015, 19:26:24
Hab noch zwei Fragen zu den Kulturheidelbeeren:

1) Wenn man für die Brennesseljauche (oder ne andere Jauch) Regenwasser verwendet, bleibt dann der PH-Wert der Jauche gleich dem Regenwasser? Oder steigt der PH-Wert ins alkalische? Für Heidelbeeren wäre das dann ja nicht so ideal.

2) Können Heidelbeeren im Topf zu warm bekommen? Hier hats derzeit jeden Tag über 30°C. Heute hab ich mal die Temperatur (in ca. 10 cm Tiefe) gemessen. Im Topf war dabei die Temperatur am Abend bei 28°C und damit rund 3°C wärmer als im Moorbeet mit den anderen Heidelbeeren. Am Rand des Topfes bzw. Fasses lag die Temperatur sogar bei knapp 31°C. Ist das schon zu warm für Heidelbeeren?

Schonmal im voraus Danke :)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Isatis blau am 05. Juni 2015, 21:08:02
Brennnesseljauche dürfte kaum alkalisch werden, eher sauer. Wenn Du sicher gehen willst, kannst Du den pH-Wert messen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: süße Kirsche am 05. Juni 2015, 21:24:44
@floXIII danke fürs Einstellen der Texte.
Interessante Fragen, beschäftigen mich auch.

Zu 1. Ich habe heute pH-Wertmessungen gemacht:
- Regenwasser in einer alten Kunststofftonne: 5,5 pH
- Leitungswasser: ca. 6,5 pH
- Brennnesseljauche, gut 3 Wochen alt: 6-6,5 pH

Infos gibt es auch auf dem Thread vom Forum.planten.de:  Brennesseljauche - Verwendung
http://forum.planten.de/index.php?action=printpage;topic=17170.0


Zu 2. Bei 10l-Töpfen fand ich die Erhitzung auch immer stark. Ich musste immer viel gießen, aber die Wurzeln wurden nie geschädigt.
Für die freistehenden Heidelbeerkübel plane ich weiße Gewebeplanen drumzuwickeln.
---

Für die Heidelbeeren machte ich einen Test mit Sägespänen frisch aus dem Sägewerk und staunte, wieviel Feuchtigkeit aufgenommen wird. Ich habe jetzt 2 Säcke mit Fichtensägemehl für die Heidelbeerkulturen.
Als Stickstofflieferant für die Sägespäne habe ich Ammoniumsulfat besorgt. Danach fiel mir ein, Hornspäne hätten reichen müssen, die haben auch einen niedrigen pH-Wert.

Ich hatte immer noch nach Drainage gesucht und bekam von der Gartenfachfrau Lavasplit angedreht. Geht wieder zurück, denn Lava hat einen pH-Wert von 7.

Jetzt überlege ich, wie viele Löcher ich in den 90l-Kübel bohre und wo? Boden oder Seitenwand? Ich will die Seitenlöcher verschließen können, Holzdübel etc., damit in Trockenzeiten nichts beim Gießen rausfließt. Aus seitlichen Löchern fließt das Wasser bei Substrattrockenheit sehr schnell raus. Aber vielleicht ist mein Substrat diesmal so gut, dass die Erde ihr Volumen behält.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 06. Juni 2015, 08:54:11
Danke für den Link, sehr interessant :)

Du hast einen ph-Wert von 6-6,4 gemessen, verwendest du die Jauche noch für die Heidelbeeren oder ist dir der ph-Wert schon zu hoch? Im Link stieg der ph-Wert der Jauche sogar auf um die 8 an, was deutlich zu hoch wäre.

Für die Düngung werde ich wohl einen Rhododendron-Dünger oder vermutlich noch besser einen entsprechenden Langzeitdünger (Osmocote) verwenden.

Daneben habe ich auch noch einen kleinen sauren Kompost angelegt, mit Fichtensägespänen, Fichtennadeln und Walnuß-Laub. Hab den Kompost letzten Herbst angelegt und werde ihn vermutlich diesen Herbst bzw. nächstes Frühjahr das erste mal einsetzen. Bis jetzt hat es nämlich nur das Walnuß-Laub zersetzt  :-\

Die Löcher im Weinfass habe ich am Rand gemacht. Denke aber das ist nicht so entscheidend, hauptsache es sind ein paar Abzugslöcher vorhanden. Man kann ja am Rand und in der Mitte Löcher machen ;)
Als Drainage hab ich Blähton verwendet. Hab mir da keine gedanken um den ph-Wert des Blähton gemacht. Denke bzw. hoffe mal, dass das nicht sonderlich viel Auswirkung auf die saure Erde darüber haben wird.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: süße Kirsche am 07. Juni 2015, 21:31:13
@floXIII - die restliche Brennnesseljauche ist für die Tomaten.

Ja, Rhododünger nehme ich auch. Irgendwo las ich, dass der pH-Wert schneller übers Gießwasser oder den Dünger von oben beeinflusst wird, weniger über die Drainage. Aber, was habe ich die letzte Zeit alles über Heidelbeeren im Internet gelesen. Mich schaudert es, so unterschiedliche Aussagen. Die amerikanischen Kulturheidelbeeren scheinen auch Substrate zu mögen, die nicht so sauer sind, scheinen...
Toll, deine Komposte. Solche Bäume habe ich nicht, werde also bei Sägemehl bleiben.

Wir haben den Standort für die Heidelbeerkübel überdacht. Die Pflanzen sind so schön anzuschauen, dass sie für mich zu den Zierpflanzen zählen. Leider weiß ich nicht die Namen aller Sorten, recherchiere noch, aber alle sind wunderschön, die Blüten sind bezaubernd, die Früchte auch, außerdem lecker und im Herbst die wunderbare Laubfärbung. Jetzt kommt noch Pink Lemon hinzu, eine Augenweide.
Sie bleiben alle auf der großen sonnigen Terrasse, weil sie so jederzeit erreichbar sind. Sie reifen ja jeden Tag neu, und bei so vielen verschiedenen Sorten können wir über viele Monate ernten. Auf der Terrasse ist es einfacher als in den Garten laufen zu müssen, besonders bei nassem Wetter, das wird bei den kleinen täglichen Erntemengen sicher schnell vergessen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 08. Juni 2015, 08:53:02
Ja, absolut. Nur das Laub ob grün oder später dann leuchtend rot, sind schon die Anschaffung wert :)

Pink Lemonade hab ich auch. Laut Lubera (hab sie dort bestellt) braucht Pink Lemonade für eine gute Befruchtung eine "Rabbit-Eye"-Heidelbeere. Hab mir deshalb Buddy Blue nachgekauft (die Heidelbeere im Weinfass). Was vermutlich auch stimmt, da es in Internet einiges über schlechten Fruchtansatz zu lesen gibt.
Leider hat meine Pinkbeere dieses Jahr nur sehr wenige Blüten gehabt, werde deshalb nur ca. 15-20 Beeren ernten können.
Das Blattwerk und der Strauch an sich sind aber mit Abstand die schönsten meiner Heidelbeeren. Zierwert finde ich also sehr sehr hoch. Wobei sich das Laub letzten Herbst nicht wirklich rot gefärbt hat. Liegt wohl daran, dass es eine halbimmergrüne Heidelbeere ist. Oder es war dem Pflanzstress im Spätsommer geschuldet ;)

Hab mal ein Foto der Pink Lemonade angefügt, ist allerdings schon ein paar Wochen alt und man erkennt nicht so perfekt den Strauch. Müsste mal ein Foto mehr aus der Vogelperspektive machen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: greenboy am 12. Juni 2015, 14:03:24
Heho,
ich hab insgesamt sieben Heidelbeeren jeweils in einer eigenen eigebuddelten 90l Maurerbütt, die wachsen und tragen wirklich wie verrückt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die in 20l oder zu viert in einem 90l Eimer glücklich werden, ich häng mal ein Bild an...ich habe sie diesen Winter ordentlich ausgelichtet, da sie zu dicht wurden und die Fruchtgröße langsam darunter zu leiden anfing, die waren letztes Jahr noch deutlich dichter. Höhe ist ca 1,80 m. Meinst Du wirklich, davon passen mehrere in einen Kübel?
LG und viel Erfolg!
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 20. Juli 2015, 15:08:28
Meine Kulturheidelbeere ("Buddy Blue") im Weinfass macht sich bisher echt prächtig. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde es ihr nicht gut gehen, kein Wachstum war mehr zu erkennen.
Doch jetzt legt sich wieder ordentlich zu. Mittlerweile sind schon mehrere Bodentriebe dazugekommen, teilweise schon an die 35-40 cm hoch. Und auch die restlichen Triebe wachsen wieder. Was daran besonders ist? Vermutlich nicht viel, allerdings habe ich hier mal die Frage aufgeworfen ob zu hohe Temperaturen der Kulturheidelbeere im Kübel/Weinfass schaden könnten ;)
Die Antwort dazu lautet derzeit wohl definitiv nein. In den letzten 3 Wochen hatte es hier stets über 30 °C, meist sogar um die 35°C. Und da das oben erwähnte Wachstum in diese 3 Wochen fällt, scheint ihr die Hitze wohl nicht sonderlich viel auszumachen. Ich gieße derzeit jeden Tag einmal, allerdings meist nur so 1-2 Liter. Das Substrat hält die Feutigkeit sehr gut. Zu erwähnen ist noch, dass das Weinfass nicht vollsonnig steht. Bäume und Sträucher daneben bieten Tagsüber immer wieder Schatten.

Unten noch ein Foto mit den nun reifenden Früchten. Der Geschmack ist wirklich sehr gut und das typische Kulturheidelbeeraroma ist sehr deutlich rauszuschmecken. Das Beste ist aber die Größe der Früchte, die bisher abgepflückten Beeren waren alle ca. 1,5cm groß. Auch wie sich die Beeren verfärben find ich schön anzusehen: Von grün ins leicht gelbe, um dann ins rötliche zu wechseln, um sich abschließend blau umzufärben :)

@süße Kirsche: Wie geht es mittlerweise deinen Heidelbeeren?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: magnificco am 21. Juli 2015, 19:41:11
Meine im nichtverbuddelten Töpfen sind auch wieder der Wahnsinn.

Und schreibt dem Faktor Beerengröße sind so viel Belang zu. Diese hängt bei dieser Kultur ganz extrem vom Schnitt ab.
Eine meiner 4-jährigen macht dieses Jahr aberhunderte kleine, unsaftige, unarmomatische Beeren. Ihre gleichaltrige Nachbarin daneben, bei der letztes jahr ein großer vielfach verzweigter Ast im Gewitter abgerissen ist, macht eine normale Anzahl Beeren und damit auch normal groß, etwa 1-1,5 cm.

Meine Einschätzung: wenn eure Früchte allzu vielfach hängen, allerspätestens Ende Juni beherzt wegschneiden. Tut weh, aber da muss der Obstbauer einfach lernen die emotionalen Augen zuzumachen und sehenden rationalen Auges zuzuschneiden....wie so oft bei Obst, gell!?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 22. Juli 2015, 12:58:36
@magnificco: Mit der Fruchtgröße hast du wohl recht. Bin halt besonders froh, da wir noch nie so große Kulturheidelbeeren hatten und die die wir auf Feldern kaufen/plücken waren bisher auch meist kleiner.

Das mit dem Ausdünnen ist aber echt immer so schwer. Haben wir heuer bei unserem Nektarinen-Baum wieder sehen müssen. Obwohl wir viele Früchte frühzeitig entfernt hatten, waren doch noch zu viele drauf. Das Ergebnis waren etwas zu kleine Früchte. Wobei das auch nicht wirklich schlimm war, ob nun 2 große oder 3 kleine Früchte ist dann auch egal. Geschmacklich waren sie jedenfalls super lecker und kein Vergleich zu den Supermarkt-Früchten :D
Ausdünnen bei Kulturheidelbeeren war bisher noch nicht nötig. Die meisten Heidelbeeren hab ich erst sein letztem Jahr bzw. diesem Frühjahr. Und die, die wir schon 4-5 Jahre haben, stand bis letztem Herbst in falscher Erde, die muss sich jetzt im neuem Moorbeet erst wieder erholen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Staudo am 22. Juli 2015, 13:50:56
Üppige Wassergaben können von Vorteil sein. Wer auf billiges Wasser zurückgreifen kann, kann den Schlauch einfach mal zwei Stunden unter den Sträuchern plätschern lassen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Fragaria am 03. August 2015, 18:26:38
Ich habe viele Threads durchgeackert und viel gelernt, aber Kübelhaltung taucht nur sporadisch auf.
Wir haben hier 6 Töpfe mit herrlichen blühenden Kulturheidelbeeren, junge Pflanzen. Sie sollen für ca, 2 Jahre je 3 in 90 l Kübel gepflanzt werden. 
Ich habe noch keine Erfahrung mit Heidelbeeren und keine Ahnung wie groß sie werden.
Ich bitte um eure Tipps.
Meine Heidelbeeren sind seit etwa 12 Jahren in den rechteckigen Gefäßen, die Du beschreibst. In deren Ecken hatte ich etwa 4 cm Löcher gebohrt, die mit je einem passenden Stein abgedeckt sind. Wir haben einen tiefen Graben ausgehoben, die Gefäße auf Poroton-Steine gesetzt (das reicht als Drainage) und nachfolgend mit etwa 5 cm Grobkies gefüllt, danach mit handelsüblicher Rhododendron-Erde. Das waren wir den Pflanzen schuldig, weil wir in einer kalkreichen Gegend leben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man gefüllte Pflanzgefäße dieser Größenordnung in die Erde versenkt.  Dann wurde je eine Pflanze in die Kübel gesetzt. Die wachsen ziemlich rasch. Von einer Frühsorte hätten wir 2 Pflanzen pro Kübel nehmen sollen, diese Sorte ist schwachwüchsig. Im zeitigen Frühjahr wird mit flüssigem Rhododendron-Dünger (nicht zu stark!) gedüngt. Der Regenwasserbedarf der Kübel ist sehr hoch, weil kein Kontakt zum Grundwasser besteht. Nach 12 Jahren werden wir die Sträucher aus den Kübeln nehmen, zurechtschneiden und die Kübel wieder neu (wie oben beschrieben) füllen, danach die vorhandenen Pflanzen in die frische Erde setzen. Der Aufwand klingt gewaltig, lohnt aber, wenn man die Preise für Mini-Abpackungen der Beeren im Handel bedenkt. Ein Netz ist gut gegen die Amseln. Wenn man Sandboden oder andere saure Erde hat, kann man sich den Aufwand sparen (Aber eine Netzabdeckung lohnt sich auch da).
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 08. August 2015, 22:04:41
Wie macht ihr das bitte mit dem "Ausstinken" der Mörtelkübel/-kästen? Ich hab einen gebrauchten, mindestens 2 Jahre alt, der stinkt immer noch. Kann man das irgendwie beschleunigen?

Dann wurde je eine Pflanze in die Kübel gesetzt. Die wachsen ziemlich rasch. Von einer Frühsorte hätten wir 2 Pflanzen pro Kübel nehmen sollen, diese Sorte ist schwachwüchsig.

Welche Frühsorte meinst du bitte? Kannst du eine empfehlen oder von einer abraten? Was hältst du von Duke?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: KaVa am 08. August 2015, 22:23:19
Ich habe Duke und Bluecrop. Die Bluecrop schmeckt viel aromatischer.  Und soviel früher in der Reife ist Duke auch nicht.
Titel: Mörtelkübel 90l anbohren
Beitrag von: Deviant Green am 18. August 2015, 20:20:41
Wie werden die Mörtelkübel (90l) am besten angebohrt? An welcher Stelle sollen die Löcher gebohrt werden und wie groß sollen sie sein? Was soll man keinesfalls machen?

Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Staudo am 18. August 2015, 20:24:19
Nimm den größten Bohrer, den Du hast, das wird in aller Regel ein Dreizehner oder Vierzehner sein und bohre ruhig 15 oder 20 Löcher in den Boden des Kübels. Viel falsch machen kannst Du nicht.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 18. August 2015, 20:39:58
Ich nehm für Löcher im Plastik einen Nagel, den ich einer Flamme (Spiritus- oder Gasbrenner) heiß mache und damit steche ich in alle 4 Ecken am Boden. 'Ne Zange brauche ich natürlich auch, damit ich mir die Finger nicht verbrenne. Gibt schöne runde Löcher ohne Fransen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wühlmaus am 18. August 2015, 20:45:30
Darf ich etwas zur Diskussion stellen:
Ich würde die Löcher nicht unbedingt in den Boden bohren, sondern seitlich dicht (ca.3-4cm) über dem Boden. So läuft das Wasser beim Gießen nicht gleich nach unten ab und Staunässe kann auch nicht entstehen. Man könnte auch auf den Grund des Kübels eine Schicht Blähton geben und diesen mit Vlies oder einem Stück alter Gardine abdecken. So hat man eine Drainage und eine Art keines Reservoir.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 18. August 2015, 21:20:09
Gegen Blähton wurden glaube ich schon Einwände erhoben, weil der das pH erhöht -?
Quarzkiesel, Granitschotter wären wohl besser geeignet. Allerdings habe ich bei einer Citruspflanze mal nicht so gute Erfahrungen gemacht, als ich das rein torfig-humose Substrat gegen eine Mischung mit Steinen (also kalkfreie Steine) ausgetauscht habe. Keine Ahnung, warum.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Deviant Green am 18. August 2015, 21:26:18
Darf ich etwas zur Diskussion stellen:
Ich würde die Löcher nicht unbedingt in den Boden bohren, sondern seitlich dicht (ca.3-4cm) über dem Boden. So läuft das Wasser beim Gießen nicht gleich nach unten ab und Staunässe kann auch nicht entstehen. Man könnte auch auf den Grund des Kübels eine Schicht Blähton geben und diesen mit Vlies oder einem Stück alter Gardine abdecken. So hat man eine Drainage und eine Art keines Reservoir.

Seitlich mit einem Lochsägeaufsatz habe ich Kübel für Engelstrompeten angebohrt. Das hat gut funktioniert. Allerdings habe ich Bedenken, dass die Pflanzen (geplant hab ich Heidelbeere und Hortensie) seitlich auswurzeln und Mangelerscheinungen zeigen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wühlmaus am 18. August 2015, 21:27:02
Eigentlich gehe ich davon aus, dass sich Blähton neutral verhält. Und als Drainmaterial fällt das noch weniger ins Gewicht. Beim Bewegen der Kübel wird man sein niedriges Gewicht schätzen  ;)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wühlmaus am 18. August 2015, 21:32:32
Zitat
Seitlich mit einem Lochsägeaufsatz habe ich Kübel für Engelstrompeten angebohrt. Das hat gut funktioniert. Allerdings habe ich Bedenken, dass die Pflanzen (geplant hab ich Heidelbeere und Hortensie) seitlich auswurzeln und Mangelerscheinungen zeigen.

Es geht nicht um Löcher mit LochTopfSäge sondern um Löcher mit einem starken Bohrer 8)

Das mit den Engelstrompeten hatte ich auch schon um sie im Sommer in einem großen Kübel zu halten. Im Herbst wurden die Wurzeln entlang des Innentopfes abgesäbelt und die Pflanze so überwintert...
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 18. August 2015, 21:43:50
Ich würde die Löcher nicht unbedingt in den Boden bohren, sondern seitlich dicht (ca.3-4cm) über dem Boden. So läuft das Wasser beim Gießen nicht gleich nach unten ab und Staunässe kann auch nicht entstehen. ... So hat man eine Drainage und eine Art keines Reservoir.

Ich wollte auch schon mal auf ähnliche Weise ein Reservoir in Blumenkästen schaffen. Ergebnis war bei mir Staunässe. Vielleicht war auch die Drainageschicht nicht hoch genug. Man verliert auf alle Fälle deutlich an Substrathöhe.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wühlmaus am 18. August 2015, 21:50:31
Ein 90LiterKübel ist kein Blumenkasten und außerdem läuft überschüssiges Wasser in Höhe der Drainage ja seitlich ab :)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 19. August 2015, 11:28:41
Das Problem ist, hat das Substrat gute Anbindung an das stehende Wasser im Reservoir, vernässt es. Ist die Drainageschicht höher als die Löcher seitlich, kann die Erde doch leicht austrocknen, besonders so Nadelmulch-Torf-Substrate sind da heikel mit der Annahme und dem Weiterleiten von Wasser.

In der Theorie ist das alles immer so einfach.
Mir wäre gerade Heidelbeere "Darrow" vertrocknet, obwohl der umgebende Mulch noch feucht war und sogar Wasser im Untersetzer stand, einfach durch zu schlechte Anbindung des Wurzelballens ans Substrat.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 19. August 2015, 11:42:24
Eigentlich gehe ich davon aus, dass sich Blähton neutral verhält.

Siehe Antwort #18 von floXIII - ich hab's nicht nachgemessen, halte es aber für durchaus denkbar, dass Blähton in einer Art Ionenaustauscherfunktion saure Hydroniumionen aus dem Wasser aufnimmt und dafür Metallionen abgibt. Das Ionenaustauschvermögen von Tonmineralien ist bekannt.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Günther am 19. August 2015, 11:52:42
Bei Keramik ist das Wasser weitgehend aus den Mineralien ausgetrieben, Ionentauscherfunktion kaum mehr gegeben.
Allerdings heißt es, daß Blähton bisweilen recht salzhaltig sein kann...
Zerbröseln, in Wasser aufschlämmen, und pH-Wert messen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 19. August 2015, 12:03:41
Zerbröseln, in Wasser aufschlämmen, und pH-Wert messen.

Eben nicht in Wasser aufschlämmen - so misst du nicht die durch Ionenaustausch bedingte Kapazität, Säure zu neutralisieren, sondern nur die Abgabe freier Hydoxylionen aus löslichen Verbindungen.
Am besten unter Praxisbedingungen eine schwache Säure (Torfwasser, Kompostsickerwasser) mit dem Blähtongranulat aufschlämmen und nach einigen Tagen, Wochen, Monaten immer wieder nachmessen; eigentlich gehört nicht nur das pH, sondern die Säuremenge durch Titration bestimmt und über einen längeren Zeitraum mit dem Anfangswert verglichen.
Oder man lässt es gleich mit dem Blähton bleiben.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wühlmaus am 19. August 2015, 13:35:31
Eigentlich war ich von intaktem Blähton - nicht Bruch - für Hydrokulturen ausgegangen.
Er wird als chemisch neutral verkauft. Wenn der Salzgehalt so hoch wäre, würde das doch in der Hydrokultur ziemlich Probleme bereiten. Dass dieses Material als Drainage verwendet sich so negativ auswirken soll, kann ich mir kaum vorstellen. Blaubeeren sind zwar speziell, aber doch keine Orchideen ;)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 19. August 2015, 19:01:01
Kennt jemand die Sorten "Earlyblue" und "Hardyblue" und kann etwas dazu sagen?
Gesucht werden süße, saftig-knackige Früchte für den Frischverzehr.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 19. Dezember 2015, 08:25:12
Der Winter ist da und ich hätte ein paar Fragen an die Heidelbeer-Experten :)

Die Temperaturen fallen bei mir Nachts schon seit 3-4 Wochen immer unter die Null-Grad-Grenze (meist so minus 4-6 °C), da meine Kulturheidelbeeren (in kleinen Moorbeet bzw. Weinfass) teilweise im Schatten einer Hecke (nur im Winter aufgrund der tiefstehenden Sonne) stehen, ist der Boden dauergefroren. Im Grunde ja kein so großes Problem, die Kälte sollten sie locker aushalten. Mein Problem ist vielmehr, dass es nun schon seit Ende Oktober nicht mehr geregnet hat und ich meine Heidelbeeren gerne gießen würde (zwei von ihnen sind nämlich immergrün). Auf gefrorenen Boden sollte man aber nicht gießen oder? Muss ich deshalb wohl oder übel darauf hoffen, dass endlich wieder Niederschlag einsetzt, der laut Prognosen leider weiterhin nicht in Aussicht ist  :-\
Zur Ergänzung: Im November, als der Boden noch nicht gefroren war, hab ich natürlich gegossen, allerdings nicht übermäßig viel, da ich nicht von einer solch langen Trockenperiode ausging. Diese ist nämlich sehr sehr ungewöhnlich, kann mich nicht daran erinnern, dass es eine solche zu dieser Jahreszeit schon mal gegeben hat. Normal war der November, zumindest die letzten Jahre, immer der niederschlagsreichste Monat.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Monti am 19. Dezember 2015, 17:37:00
Kennt jemand die Sorten "Earlyblue" und "Hardyblue" und kann etwas dazu sagen?
Gesucht werden süße, saftig-knackige Früchte für den Frischverzehr.

Hardyblue hab ich die Woche gekauft. Dauert noch etwas mit Erfahrungen. Der Baumschuler sagte mir, dass sie vorraussichtlich nur noch Hardyblue anbieten werden, da sie damit die besten Erfahrungen gemacht haben. Wachsen scheinbar am besten und kommen teilweise auch mit normalem Gartenboden klar, wenn man mit Torf aufbessert. Auf letzteres geb ich allerdings nicht viel.

Die stinkenden Beton-Kübel hab ich übrigens mit Zitronensäure, Essigessenz und Spülmittel mit einer Bürste ausgewaschen. Danach haben sie schon etwas weniger gestunken.

Der Winter ist da und ich hätte ein paar Fragen an die Heidelbeer-Experten :)
[...] Auf gefrorenen Boden sollte man aber nicht gießen oder? [...]
Bin zwar kein Experte aber warum sollte man auf gefrorenen Boden nicht giesen sollen? Warmes Wasser würde ich auch nicht nehmen, nur kaltes aber sonst seh ich da keine Probleme. Wenn es noch gefroren ist und Regnet, hast du ja das selbe...
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Monti am 09. August 2016, 18:37:32
Rückmeldung zu Hardyblue:
Schmeckt mir sehr gut. Im Aroma hebt sie sich von Bluecrop merkbar ab. Beschreiben kann ich es nicht, schmeckt mir aber besser.
Beeren sind im Vergleich zu Bluecrop deutlich größer. Ertrag war weniger als Bluecrop, allerdings ist das im ersten Jahr wenig aussagekräftig. Voll ausgereift auch schön Süß. Stehen beide in Torf/Rodoerde/Rindenhumus/Fichtenhäcksel-Gemisch. Düngung Rodo.- Volldünger.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 09. August 2016, 20:48:52
Die Earlyblue hab' ich mir im Frühjahr zugelegt, hat ein paar Beeren getragen, schmeckt mir besser als Reka. Letztere schmeckt etwas trocken, harzig, wenig süß.
Die Earlyblue soll allerdings etwas ertragsschwach sein -  bei den kleinen Pflanzen im ersten Standjahrnicht kann ich dazu nichts sagen, zumal sie in mehr oder weniger experimentellen Substraten stehen.
Sehr gut schmeckt mir Heerma und vor allem Berkeley. DIe Berkeley hat die süßesten und saftigsten Riesenbeeren, die ich bisher von meinen Pflanzen ernten konnte. Sie steht übrigens experimentierendweise in reinem, konditioniertem Buchenholzmulch aus Holzbriketts, wie ich ihn vorher beschrieben habe. Wächst auch... .

Sortenangaben wie immer unter Vorbehalt... .
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Waldgärtner am 21. Januar 2017, 13:50:07
Ich hab meine 6 Pflanzen in Kübeln mit je 25-30 Litern in Rhododendron-Erde (hatte mir der Verkäufer damals so empfohlen).

Jetzt habe ich ein paar Fragen zur richtigen Düngung:
Wann anfangen (Knospen sind schon angeschwollen, ich vermute dass die loslegen, sobald es etwas wärmer wird)?
Wie häufig und in welcher Dosierung?

Verwenden wollte ich herkömmlichen Rhododendron-Dünger.

Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 21. Januar 2017, 15:10:51
Geht das bei dir schon das Wachstum los? Wo gärtnerst denn du? Hier schläft alles in tiefem Frost... .
Ich werde erst so gegen Ende Februar/Anfang März düngen, denke ich. Bei der Menge kommt's halt darauf an, ob die Erde noch relativ frisch ist, wie du gießt, d. h. ob durch das Gießen/evtl durch den Regen die Nähstoffe ausgeschwemmt werden, oder, ob du so gießt, dass kaum Wasser (und gelöste Nähstoffe) austreten.

Daniel reloaded gab mir mal die Empfehlung so umra 100 Gramm Osmocote Langzeitdünger pro 90 Liter Kübel fürs Jahr zu düngen. Das wären ca. 1g/Liter Substrat und die kannst du, wenn du keinen Depotdünger verwendest, in mehrere Einzelgaben aufteilen. Aber hängt halt stark vom Gießverhalten ab. Wenn du so gießt, dass kein (kaum) Wasser unten austritt, wirst du Stickstoffverluste durch Denitrifikation haben, aber kaum sonstige Verluste (es sei denn, du hättest kiloweise geerntet...). Dann summieren sich die neuen Düngesalzgaben zum letzten Jahr gegebenen Dünger hinzu... .
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 21. Januar 2017, 15:12:00
Rhodo-Dünger sollte problemlos gehen. Ich hab einen Moorbeetlangzeitdünger gekauft, war recht günstig und reicht bei meinen wenigen Heidelbeeren locker 10 Jahre und länger  ;)

Die Topfgröße finde ich auf lange Sicht aber vielleicht doch etwas zu klein. Hängt aber sicher davon ab, wie groß die werden sollen bzw. welche Sorten (stark- oder schwachwüchsig) du hast.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Waldgärtner am 21. Januar 2017, 15:33:43
Zitat von: b-hoernchen
Geht das bei dir schon das Wachstum los?

Bin mir nicht ganz sicher, aber das sieht schon so aus, als ob die in den Startlöchern stehen würden.
Momentan ist hier auch Frost, aber Ende Jan. soll es schon wieder wärmer werden.

Zum Gießen: ich hab die vorletztes bzw. letztes Jahr gepflanzt und kaum gegossen.
Außer während dieser heißen Trockenphase letztes Jahr, da haben die sichtlich gelitten.
Aber dann auch nicht so viel.
Dafür habe ich die Töpfe im Rasen "versenkt", also eingegraben.
Es regnet also permanent rein. Könnte es sein, dass dadurch Nährstoffe ausgewaschen werden?
Kann das schlecht beurteilen.

Wegen der Kübelgröße: Der Verkäufer meinte damals, das würde reichen.
Zu seiner Kompetenz kann ich natürlich wenig sagen.
Aber da ich aus dem Erwerbsanbau auch kleinere Größen kenne, habe ich das einfach mal geglaubt.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: floXIII am 21. Januar 2017, 15:43:27
Hängt wie gesagt auch von den Sorten ab. Im Erwerbsanbau wird aber auch professionell gedüngt und bewässert, da reichen dann auch kleinere Töpfe.
Regnet es bei dir beständig? Ansonsten würde ich sagen die brauchen mehr Wasser. Ich gieße meine regelmäßig im Sommer, je nach Hitze alle 1-4 Tage (außer es regnet natürlich). Gedüngt habe ich bislang nicht übermäßig, trotzdem wachsen sie wie verrückt (bis auf die eine im Holzfass, die ist im Herbst aber auch in die Erde versenkt worden  ;D)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 18. März 2017, 12:58:11
Nochmal bitte zur Kübelgröße:

Habe beim Austopfen meiner bisher in Kübeln gehaltenen Kulturheidelbeeren folgende Beobachtung gemacht:

Die in den größten Kübeln (90 l) gehaltenen Pflanzen hatten durchwegs das von mir angebotenen Substrat kaum angenommen und seit dem Erwerb kaum neue Wurzeln gebildet, teils (Blueroma) war der Wurzelballen sogar eher geschrunpft (Befall mit Rosenkäferlarven).

Gute feste Wurzelballen hatten dagegen die Pflanzen gebildet, welche (im gleichen Substrat!) in kleinere Kübel von ca. 20 Litern Inhalt gesetzt worden waren. Die Heerma hatte die ganzen 20 Liter so durchwurzelt, dass sich ein fester Ballen gebildet hatte.

Es war eindeutiger Zusammenhang zwischen Entwicklung des Wurzelballens und der Vitalität der Pflanzen festzustellen.

Frage: Hat jemand anderes auch schon festgestellt, dass zu große Kübel eher kontraproduktiv sind oder ist die Eignung zur Kübelhaltung sortentypisch?

Jedenfalls sehe ich das Auspflanzen ins Gartenbeet (2m²) mittlerweile mit Stirnrunzeln, da ich aufgrund der größeren Fläche und des Volumens mit einem noch stärkeren Befall durch Wurzelschädlinge rechne. Dabei wollte ich mir die Gefahr des Vertrocknens ersparen, wenn ich nicht zum Gießen komme.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hml am 18. März 2017, 13:24:06
Hallo,
je größer der Kübel je mehr Probleme mit Staunässe, da der Weg zum Rand für das Wasser weiter ist und große Kübel oft zu wenig Löcher im Verhältnis zur Substratmenge haben.
Gruß
hml
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 18. März 2017, 13:41:30
Ob's Staunässe ist? Bei meinem Nadelstreu-Moos-Gemisch sah ich eher das Problem die Feuchtigkeit ausreichend zu halten.
Und das Wasser lief immer ab, das konnte ich sehen.

Andererseits hast du recht, beim Austopfen war der tiefe Teil des Substrats durchaus sehr feucht bis nass - wenn auch nie Wasser "stand". Ich kapier's noch nicht so richtig - die 20 Liter Kübel sind vielleicht 5cm weniger hoch als die großen 90 Liter Kübel (30 cm hoch). Macht das so einen Unterschied?

Und wie wird das im Beet - das ja auch eine große, im Garten versenkte Wanne (mit mehreren Abläufen) ist? Ich werde immer skeptischer, dass das so eine gute Idee ist.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Senftube am 18. März 2017, 13:43:12
je größer der Kübel je mehr Probleme mit Staunässe, da der Weg zum Rand für das Wasser weiter ist und große Kübel oft zu wenig Löcher im Verhältnis zur Substratmenge haben.
Gruß
hml

Ich selbst kultiviere auch Heidelbeeren in Kübeln. Maximal nehme ich die mit 50l Volumen und bohre ~ 10 Löcher mit einem Durchmesser von 3cm in den Kübel. Als Drainage verwende ich 5mm Kieselsteine bei einer Füllhöhe von 3cm. Substrat ist Teichpflanzen Erde (PH 5,5).

Da Heidelbeeren schwachzerer sind und somit auch wenig Wasser aufnehmen, hat hml schon Recht. Hat es ein paar Tage geregnet, ist die Erde klitschnass und die Wurzeln können nicht mehr atmen.

Sagt der Wetterbericht dauerregen an, decke ich speziell die Erde der Heidelbeeren mit einer Folie ab, um eine Überwässerung der Erde zu vermeiden.

Gerade größere Behälter mit Ü50l Inhalt, benötigen gerade im Frühjahr extrem lange, um wieder halbwegs auszutrocknen.

Gruß Tube (bei dem die Blätter schon zu sehen sind)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hml am 18. März 2017, 15:54:47
Eine Schicht Kieselsteine wird von allen Experten als Vorteil angesehen, dagegen warnen alle davor die Behälter irgendwie einzugraben, wegen der Staunässe. Ich bevorzuge 90l Kübel, da die im Verhältnis günstig sind und leicht erhältlich. Vorallem mache ich die Löcher an der Seite, weil die am Boden sehr leicht verstopfen. Ich war vor 2 Wochen auf einem Betrieb der hat 8000 Heidelbeeren in 90L Kübel stehen, sieht super aus.
Gruß
hml
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 20. März 2017, 20:46:32
Hallo hml,

hats du die mal gefragt, ob die auch Probleme mit Rosenkäferlarven haben? Ich vermute, dass die für einen Großteil der Wuchsprobleme bei mir verantwortlich sind. Jedenfalls ist mein Substrat nicht so nass, dass die ersäuft worden wären... .
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: YElektra am 20. März 2017, 21:16:25
Ich habe gestern diesen Kupferkessel bepflanzt:






In den Boden habe ich 13 Löcher mit dem 8mm-Bohrer gebohrt. Darauf dann eine Schicht grobe Tonscherben, dann 3cm Blähton im Durchmesser von ca. 8mm. Um die Heidelbeere vor dem Kupfer zu schützen habe ich einen alten Plastiksack mit ca. 15 mittleren bis grossen Löchern versehen, und dann die Heidelbeere dort rein gepflanzt.

Reicht das als Drainage oder muss ich es nochmals auseinander nehmen?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Balder am 21. März 2017, 04:19:45
Ich habe meine Heidelbeeren auch in 90-Liter-Wannen. Sogar immer 2 Stück pro Gefäß. Die Löcher sind an der Seite. Als Drainage-Schichte habe ich bis zur Höhe der Löcher Winterstreu (Blähton-Granulat) verwendet. Darauf dann ein dickeres Gartenflies, damit die Wurzeln nicht durchkommen.
Scheint ganz gut zu funktionieren...
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 21. März 2017, 08:00:08
Je größer der Kübel desto weniger schnell trocknet er aus. Hat mit Drainage oder Staunässe nichts zu tun.

Auch Kieselsteine unten oder Blähton helfen nicht, wenn das Susbtrat obendrüber vernässt ist. Das ist vernässt, weil nix rausläuft, und wo nix rausläuft, kann auch nix besser abfliessen durch Kiesel untendrunter.
Nehmt mal 2 Babywindeln, macht sie beide nass, haltet eine in der Hand und legt die andere in ein Nudelsieb. Unterschied?


Ich habe meine Heidelbeeren gerade umgetopft bzw Susbtrat aufgefüllt.
Aus 3 Töpfen jeweils 2 handvoll gebrauchte raus und mit Sägemehl(Kleintierstreu)-Torf vermischt, zum animpfen. Damit auch Pilze aus Töpfen dorthin kommen, wo sie vorher nicht waren. Anschließend restlichen Torf dazu und ca. 2/3 von den in SSA-Lösung gequollenen Sägespänen und alles vermischt.
Der Torf und das Sägemehl ernähren die Pilze, die Pilze die Heidelbeeren. Düngen allein bringt bei Heidelbeeren nicht viel.
Angedüngt hatte ich die Kübel bereits mit SSA vor 3 Wochen. Zur Blüte gibts einen Volldünger (Hakaphos grün oder Plus) und nach der Blüte nochmal SSA.

Die 3 neu gekauften Heidelbeeren topfe ich demnächst in das vorbereitete Substrat und schneide sie anschließend um gut die Hälfte zurück, dass sie dieses Jahr nicht blühen müssen, sondern wachsen können.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hml am 21. März 2017, 08:32:41
In  Babywindeln ist Superaddsorber der sehr viel Wasser aufnehmen kann und fest hält. Kann man mit Torf nicht vergleichen.
Gruß
hml
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Natternkopf am 21. März 2017, 13:30:47
Hallo

Ich finde den Vergleich super.
Bildliche Sprache  :D

Je größer der Kübel desto weniger schnell trocknet er aus. Hat mit Drainage oder Staunässe nichts zu tun.

Auch Kieselsteine unten oder Blähton helfen nicht, wenn das Susbtrat obendrüber vernässt ist.
Das ist vernässt, weil nix rausläuft, und wo nix rausläuft, kann auch nix besser abfliessen durch Kiesel untendrunter.
Nehmt mal 2 Babywindeln, macht sie beide nass, haltet eine in der Hand und legt die andere in ein Nudelsieb. Unterschied?



In Babywindeln ist Superaddsorber der sehr viel Wasser aufnehmen kann und fest hält. Kann man mit Torf nicht vergleichen. Es steht auch nicht von Torf sondern Substrat.
Ich kann nachvollziehen was du meinst.

Bleibe dabei: Schön Bildlich formuliert.  8)

Ich gehe davon aus dass, rund 92% der Userinnen und User kennen den realen Unterschied zwischen Superaddsorber und Substart (ob mit oder ohne Torf) dazu verstehen sie was gemein ist.  :)

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hml am 21. März 2017, 15:39:13
Nicht ich, sondern Thuja Thujon hat vernässtes Substrat mit Babywindeln verglichen. Ich habe nur erklären wollen warum nasse Babywindeln nicht tropfen (wg. Superaddsorber der das Wasser bindet) und das Wasser nicht wieder abgeben, Substrat oder Torf tun das nämlich. Torf ist auch nichts anderes als ein Substrat mit hoher Wasserhaltekraft. Und bei entsprechender Drainage stellt das für Heidelbeeren nie ein Problem dar.  Spreche aus eigener Erfahrung.
Gruß
hml
Ich weiß auch was -gemein- ist.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Senftube am 21. März 2017, 22:05:12
Ich habe gestern diesen Kupferkessel bepflanzt:

Reicht das als Drainage oder muss ich es nochmals auseinander nehmen?

JA, einen anderen Kübel. Oder willst Du die Pflanze killen?

Wenn Du Metall haben willst und zu viel Kohle hast, kauf Behälter aus V2A Stahl. Die sind Lebensmittelecht.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Senftube am 21. März 2017, 22:11:48


Auch Kieselsteine unten oder Blähton helfen nicht, wenn das Susbtrat obendrüber vernässt ist. Das ist vernässt, weil nix rausläuft, und wo nix rausläuft, kann auch nix besser abfliessen durch Kiesel untendrunter.


Komisch,

durch die Drainageschicht kommt viel schneller Luft von unten an die Wurzeln als ohne. Dadurch trocknet das Substrat schneller aus. Und erzähl mit nix vom Gegenteil, ich Kultiviere alle möglichen Pflanzen seit ü 30 Jahren in Kübeln.

Du hast wohl Lehm im Topf. Bis der austrocknet, dauert es Wochen, auch mit Drain. Da gebe ich dir Recht ;-)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Senftube am 21. März 2017, 22:17:26


Auch Kieselsteine unten oder Blähton helfen nicht, wenn das Susbtrat obendrüber vernässt ist. Das ist vernässt, weil nix rausläuft, und wo nix rausläuft, kann auch nix besser abfliessen durch Kiesel untendrunter.


Komisch,

durch die Drainageschicht kommt viel schneller Luft von unten an die Wurzeln als ohne. Dadurch trocknet das Substrat schneller aus. Und erzähl mit nix vom Gegenteil, ich Kultiviere alle möglichen Pflanzen seit ü 30 Jahren in Kübeln.

Du hast wohl Lehm im Topf. Bis der austrocknet, dauert es Wochen, auch mit Drain. Da gebe ich dir Recht ;-)

*Tante Edit meint*. lies Dir mal im Netz die Wirkung der Kapillarität durch. Dann vergisst Du auch den überflüssigen Vergleich mit Zellstoff.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 21. März 2017, 22:20:56
Auch wenn der Vergleich eher bildlich ist, soo weit weg sind Superabsorber von Torf garnicht.

Was beide vereint sind die quellfähigen Huminstoffe und die Superabsorber, beide haben saure Gruppen (Huydroxy, Hydroxyl) an der Oberfläche die das Wasser binden und zwischendrin befinden sich bei deiden Fasern (Torffaser versus Watte) welche die Querverteilung und damit Drainage des Wassers zwischen den quellfähigen Kolloiden bewerkstelligen.
Nun kann man über langfaserigen Torf und kurzfaserigen Torf reden, und damit über die Qualität von torfbasierten Blumenerden usw. Kurzfaserige Torfe leiten überschüssiges Wasser schlechter ab als langfaserige. Mit zunhemenden Verrottungsgrad werden Torfe immer Staunässeanfälliger, deswegen sind die balkonblumenerde nach der 2ten saison auch nur noch Mist, wenn sie es schon nicht in der ersten Saison sind.
Zum,ischung von perlite, das bringt dann erst was ab einem gewissen prozentsatz des Mischungsanteils, 3 Krümel Perlite zwischen eienr Babaywindel bringt genausowenig drainage wie 3 Krümel in einem kurzfaserigem Torf.
Das Thema ist komplex, viel Kolloidchemie, unterm Strich bleibt aber die Erfahrung. Und die sagt: ein Staunässesubstrat ist mit Drainage untendrunter immernoch staunässeanfällig. Der fetteste Ton übernässt auf Kieselsteinen gebettet ist immer nass, wenn man den trockener haben will, muss man weniger giessen oder den Topf so klein wählen, das er durch die Verdunstug der Pflanzen schneller abtrocknet als man nachgiessen tut oder es in größeren Töpfen der Fall wäre.

Anders ausgedrückt, die schlechtesten, staunässegefährdeten Substrate funktioneren in im Verhältnis zu kleinen Töpfen ganz gut, während man bei mittelmäßigen Substraten in viel zu großen Töpfen schon unmissverständlich die Schäden von zuviel giessen vor Augen geführt bekommt.
Weil es im Laden mehr schlechte als gute Substrate zu kaufen gibt, scheuen sich viele Leute vor zu größen Töpfen. Der Fehler ist aber nicht die Topfgrösse, sondern das zuviel giessen für das jeweilige Substrat.
Das zu erkennen, macht den grünen Daumen vom Gärtner aus.

Wer sich für das Thema interessiert und sich schon immer gefragt hat, warum Torferden nach dem austrocknen durch lange Gießpausen immer schlechter werden und weniger Wasser aufnehmen, schaut mal rein:
Neuere Torfchemie

@hml: wenn man nassen Torf giest, gibt der Wasserr ab, wenn man nasse Windeln noch mehr nass macht, tropfen die auch. Das sieht man an den Kindern dann an dunkleren Hosen im betreffenden Bereich.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 21. März 2017, 22:29:24
Komisch,

durch die Drainageschicht kommt viel schneller Luft von unten an die Wurzeln als ohne. Dadurch trocknet das Substrat schneller aus. Und erzähl mit nix vom Gegenteil, ich Kultiviere alle möglichen Pflanzen seit ü 30 Jahren in Kübeln.
Bei mir sieht das dann so aus, dass unter einer feuchten Substratschicht eine fast wasserdampfgesättigte Atmosphäre herrscht, da durch den eingeschränkten Luftaustausch durch die Plastikwände des Kübels der Wind nicht richtig angreifen kann und so auch nur wenig erhöhte Luftfeuchtigkeit abtransportieren kann. Wenn da nur 3 kleine Krümel Dreck liegen, die etas Wasser zurückhalten können und es etwas regnerisches Wetter ist, keimen dort auch die Unkrautsamen und wachsen aus den seitlichen Drainageschlitzen der Kübel raus.
Das passiert auf einem Betonweg oder Splitt pur nicht, der trocknet deutlich schneller ab, so das der Samen auf nacktem Beton bei Regenwetter vertrocknet, bevor er mit der Wurzel Fuß in etwas feuchtem fassen kann.

Lehm ist auch nicht feuchter als Torf, je nach Krümelung bzw Struktur ist er mal drainierter oder das Gegenteil wie Torf. Ton hält nicht unbedingt länger die Feuchtigkeit als Torf. Das hat was mit den Kapillaren zu tun, Porengrößenverteilung und nutzbare Feldkapazität usw. Sand ist schneller trocken als Lehm und Ton ähnlich schnell trocken wie Sand, weil er zwar gut festhalten kann, aber nicht viel Wasser reingeht, da die Poren zu klein sind.
Der Witz an den Substraten ist, das jeweils richtige Maß zu finden.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: YElektra am 22. März 2017, 10:20:37
Zitat
JA, einen anderen Kübel. Oder willst Du die Pflanze killen?

Die Pflanze will ich natürlich nicht killen, deshalb steht die Heidelbeere auch nicht direkt im Kupferkessel. Ich habe ihn mit einem Plastik ausgekleidet, der unten Löcher hat. Das sollte doch gehen?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Paradeiserin am 27. März 2017, 14:34:44
Hallo,
ich plane auch, erstmals Kulturheidelbeeren im Garten zu pflanzen und hab mich hier schon brav durch-gelesen. im Halbschatten, in Torf bzw Rhododendrenerde, vermischt mit Sägespänen pflanzen, das habe ich schon gelernt. aber 2 Fragen hätte ich noch:
1.) Wie hoch werden eure Heidelbeeren? An einer Stelle hab ich was von 1,8m gelesen, in einer Baumschul-Sortenbeschreibung was von bis zu 2 m?!  :o Ich nehme an, das ist die Ausnahme?! für so ausladende Sträucher hab ich nur schwer Platz, ich wollte sie nämlich an den Rand einer Hecke pflanzen...  ???
2.) Sind Kulturheidelbeeren mehltaugefährdet?

achja, als Sorten habe ich derzeit "Patriot", und als zweite evtl. "Duke" oder "Spartan" im Sinn.

Was meint ihr?

Dankeschön!
Julia
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Paradeiserin am 27. März 2017, 19:07:48
Oh, was ich im internet nirgends wirklich finden konnte wusste dann das gute alte Gartenbuch! 😝
"Patriot" gilt als sehr kräftig im Wuchs, ebenso "Duke".
Ich habe mich für "Bluecrop" (angeblich mittelstarker Wuchs) und "Bluetta" (nur halbhoch, gut für Kübelkultur geeignet) entschieden.
Angeblich sollen diese Beiden auch eine rote Herbstfärbung besitzen, was bei mir ja immer sehr punktet!  :-*

Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2017, 21:08:37
Die klasse gelbrot/rot Färbung haben alle Heidelbeeren, zumindest wenn sie nicht mit Stickstoff überdüngt werden.
Das allein könnte den Anbau rechtfertigen.

Gängig bei Bluecrop, Reka, Duke, Goldtraube usw sollten schon mindestens 1,5m sein, sonst stimmt was nicht. Ein Strauch muss groß genug sein, um 3-4 Kilo im jahr abzuwerfen. Das sind die Werte, an denen solte man sich orientieren.
Bluecrop ist soweit ich weiss eine der wüchsigeren Sorten, meine geht mir im Kübel erst bis zum Kinn, nach etwa 4-5 Jahren. Da ist vieles schief gelaufen, war praktisch die Pflanze, mit der ich gelernt habe.

Mehltau hat bei mir noch keine gehabt (Mehltauextremlage), was regelmäßig vorkommt, sind eintrocknende Triebspitzen. Der Pilz ist aber recht spezifisch, neben diesem kommen noch 3-4 andere vor. Alles in allem sind sie eine recht problemlose Kultur, die bei entsprechender Pflege praktisch ohne Pflanzenschutz auskommt. Die Schere korrigiert viel, zum Problem wird vorher nichts großartig.
Substrat muss passen, dann regelmäßig wenig giessen und regelmäßig durchpflücken. Wenn komplett blau, noch 2-3 Tage warten, fürs Aroma, reife Heidelbeeren sind nicht Sonnenbrandempfindlich wie Äpfel, Standort volle Sonne, soviel Licht wie geht.
Halbschattiger Standort deutet auf Wurzelprobleme hin, sprich falsches Substrat oder andere Kulturfehler.

Genug Zeit mitbringen natürlich.
Im ersten Jahr mindestens Blüten entfernen, eher Pflanzschnitt machen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Paradeiserin am 28. März 2017, 19:44:39
Vielen Dank für diese Infos!
Ich dacht, volle Sonne ist denen zu viel... Dann werde sie erst mal in breite Gefäße pflanzen und auf unserer südseitigen Terrasse platzieren. Bei den nächsten Waldarbeiten werde ich ein wenig gute Erde mitnehmen, damit ich nicht reine Torferde verwenden muss...
Und wenn ich die Guten näher kennen gelernt habe suche ich vielleicht einen passenden Platz zum Auspflanzen.

Bei dem was ich hier so lese kriege ich schon richtig Vorfreude! 😊


Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Balder am 28. März 2017, 21:06:51
Die Duke soll geschmacklich nicht so dolle sein.
ABER: Sie ist die früheste und ziemlich ertragreich.

Interessanter Heidelbeer-Geschmackstest bei Youtube: Teil1 Teil2 (Hinweis: Ist mit kommerziellen Touch, da es nur Sorten sind, die der Händler/Züchter Lubera auch verkauft).
Ich selbst finde die Sorte Puru ja recht gut.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 28. März 2017, 21:57:43
Die Blueroma hat so ein für mich etwas muffiges Waldbodenaroma (ich hab dann so einen Duft in der Nase, als hätte ich Moos und Kiefernnadeln gegessen) - also nur ein bisschen, sie schmeckt schon nach Heidelbeeren.

Darrow fand ich auch irgendwie komisch im Geschmack und war extrem spät reifend... .

Am besten fand ich die saftigen Riesenbeeren von Berkeley, auch Heerma (schreibt man die wirklich so komisch - und wie spricht man die aus?) hat mir gut geschmeckt - unter dem Vorbehalt, dass mir die Sorten verkauft wurden, welche auch auf den Etiketten standen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wurmkönig am 29. März 2017, 09:37:50
Meine beste Sorte ist Toro - von der Größe, Aroma und Süße unvergleichbar. Eher eine Frühsorte und muss mehrfach durchgepflückt werden. Der Strauch ist aber bei weitem nicht so stark und so dicht besetzt wie bei den anderen Sorten.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Ha-Jo am 30. März 2017, 13:11:30
Hallo,
ich habe im Frühjahr 2015 drei Pflanzen erworben. Und zwar Bluegold, Reka Blue und Goldtraube.
Ich habe die Pflanzen erst einmal in ca. 10 Liter Töpfe in Rhododendronerde gepflanzt. Haben so ungeschützt draußen schon zweimal gut überwintert und auch gut ausgetrieben. Aber der Ertrag und der Wuchs gefallen mir nicht so wirklich. Aber dazu möchte ich später noch einmal schreiben und fragen.
Jetzt bitte erst einmal eine andere Frage.
Ich habe gerade von einem Gartencenter in der Nähe folgende Werbemail bekommen:
Neu im Sortiment "BrazelBerries". Und zwar Pink Breeze, Jelly Bean und Peach Sorbet.
Kann denn Jemand etwas zu den Sorten sagen. Eine schnelle Antwort wäre super da für Freitag und Samstag 20% Rabatt angeboten werden.
Dank im Voraus
Jochen
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 06. April 2017, 18:01:54
Vier meiner letztes Jahr gekauften und im Kübel gezogenen Heidelbeersträucher scheinen verendet zu sein: 2 mal Darrow (eine kleine und eine größere Pflanze), Elizabeth, Spartan: Eine (kleine) Bluecrop kämpft noch, wird aber wahrscheinlich auch sterben - vertrocknende Triebe, kein Neuaustrieb.

Damit ist der Traum, günstige Pflanzen durch Päppeln billiger Jungpflanzen zu erhalten, erstmal geplatzt.

Die kleine Darrow, die kleine Bluecrop, die Elizabeth und die Spartan standen zusammen in einem Kübel, der obenauf eine Mulchschicht aus zerfallenen Buchenholzbriketts erhalten hatte (darunter war das gleiche Moos-Nadelerde-Substrat, das ich auch in den anderen Kübeln verwendet hatte). Könnte also an dem Buchenholzsägemehl liegen, zumal eine andere Bluecrop ohne diese Schicht bis jetzt überlebt hat, wenn auch mit einigen erfrorenen Triebspitzen.

Andererseits ist auch eine weitere (größere) Darrowpflanze in einem separaten Kübel ohne Buchenholzmehl ebenfalls klinisch tot. Witzig - in deren Kübel treibt eine kleine europäische Waldheidelbeere gerade Blüten - die hat die Überwinterung auf der Terrasse gut überlebt.

Liegt's an der Sorte? Wie sind eure Erfahrungen mit Verlusten beim Überwintern?

Ach ja -  "Blautropf" von Lubera ist jetzt endgültig tot,"good riddance!" sag ich da nur.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 06. April 2017, 23:46:30
Ich habe noch keine verloren. Angefangen etwa vor 10-11 Jahren. Überwinterung auf den Gemüsebeeten ohne Schutz, hier gibts meist Kahlfröste weil nur selten Schnee liegenbleibt.
Ich lese immer wieder, dass Winterverluste mit unpassender Düngung zu tun haben soll. Ansonsten sollen -20°C kein Problem sein.

Hier gabs vor Jahren mal 2 Wochen -15°C, ich glaube 2007, da hatte ich gerade welche für 3 Euro aus dem Blumenladen rumstehen.
Die haben die ersten 2 Jahre gebraucht um zu wachsen, danach hats 3 Jahre bis zur ertsen Blüte gebraucht und jetzt ernte ich regelmäßig davon Heidelbeeren in Waldheidelbeerengröße. Nur das sie innen nicht gefärbt sind, also auch Amis.
Nach dem Dauerkahlfrostwinter gabs eine Bluecrop, die macht seit dem ersten Jahr Früchte.

Bluecrop wächst hier wie blöd, auch beim Nachbarn. Leider ist B. etwas faul was das schieben von neuen Bodentrieben angeht.
Deine anderen Sorten kenne ich nicht.

Ich habe noch eine Goldtraube, die ist ok. Verlängert eben das Erntefenster.

Neugekauft habe ich noch die zweite Bluecrop und je eine Reka und Duke. Stehen jetzt im 12Liter-Topf.
Von den neuen habe ich gestern alle Blüten abgeschnitten und die Triebe etwas auf günstige Austriebe eingekürzt.
Beim nächsten giessen bekommen sie das 2te mal Dünger für dieses Jahr, nach der Blüte noch einmal und dann wird nur noch gegossen.

Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 10. April 2017, 21:51:11
Heute den Kübel der "großen" (na ja, vielleicht 40cm hohen) Darrowpflanze geleert und dabei den Grund für deren Ableben gefunden: Dutzende von großen, fetten, weißen Rosenkäferlarven. Dieses Nadelmulchsubstrat hatte besonders viele Reste der Saft und Marmeladenherstellung bekommen (Trester und Kerne) - und war anscheinend dadurch besonders attraktiv für trächtige Weibchen... .

Überhaupt hab' ich kein Glück mit den Heidelbeeren... . Unter der im Garten versenkten Wanne verläuft die Trinkwasserleitung zum Nachbarn. Am Wochenende Rohrbruch direkt daneben, Beete überschwemmt, Moorbeet von unten durch den Ablauf geflutet, natürlich mit reichlich Sand, den ich zum Einlassen der Wanne im Untergrund verbaut hatte. Und wieder einmal rumpelte ein Bagger durch den Garten, damit der Wasserwerker das Malheur flicken konnte... .
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 11. April 2017, 08:55:52
Hört sich nicht gut an bei dir.

Ich habe gestern das 2te mal gedüngt für dieses Jahr. Vollblüte. 15g SSA und 5g Hakaphos plus auf 10 Liter.
die alten
(http://up.picr.de/28865576tu.jpg)

die neuen
(http://up.picr.de/28865577cn.jpg)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Heidelbeeren am 27. April 2019, 16:00:23
Hallo, ich bin begeistert von euren Beiträgen, habe viel über Heidelbeeren gelesen.
Gestern kaufte ich spontan ziemlich große, wunderbar gesunde Heidelbeerpflanzen, die im Gartencenter schon viele Früchte angesetzt haben. Es sind die Sorten Elizabeth und Goldtraube. Sie sollen in gelöcherte Kübel gepflanzt werden, 60 l oder 90 l.

In eurem Kübel-Thread las ich viel. Ist es wirklich ein Problem die Feuchtigkeit im großen Kübel zu erkennen? Ich kam auf die Idee, ich könnte einen 2 cm breiten Längsschlitz von 10-20 cm in einen Kübel sägen. Das Teil sollte oben nicht abgesägt werden, also nur an den Längsseiten und unten. Dann kann man das Teil anheben und die Feuchte der Erde mit dem Finger fühlen. Anschließend mit breitem Klebeband zukleben.

Mir fehlt Kübelerfahrung mit so großen Kübeln.
Wäre meine Idee eine sinnvolle Hilfe?
Bin auf eure Einschätzung gespannt.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wühlmaus am 27. April 2019, 16:13:23
Um die Feuchtigkeit in großen Kübeln zu kontrollieren bewähren dich Holzstäbe, die man dauerhaft in fer Erde lässt. Zur Kontrolle zieht man sie heraus. Sind sie Feucht, ist es die Erde auch!
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: minthe am 27. April 2019, 16:14:39
Mir fehlt dazu leider Erfahrung - mein Bauchgefuehl wuerde auch sagen, dass die Umsetzung Deiner Laengsschlitz-Idee nicht noetig ist. Ein Klebeband, das unter Witterungsbedingungen stets zuverlaessig klebt, ist nicht so einfach .. und schon ist Deine 'Testzone" nicht mehr ganz dicht und nicht mehr repraesentativ (oder willst Du die Schlitze weniger zum Testen als zur Belueftung?). Holzstab und ausreichend grosse Loecher und Drainage im Kuebel ist da einfacher.
Ich selbst habe jetzt einfach mal mit ca. 50cm hohen und breiten Heidelbeeren in 60L Kuebeln angefangen ... mit dem Plan in einigen Jahren beim Erdeersetzen auf 90L umzusteigen. Ich habe Yelloberry Blue, Blue Dessert, Blueroma, Bluesbrothers, Patriot und Bluecrop, dabei sind erst manche voll in Bluete.
Ich freue mich auf den Austausch zu unseren Erfahrungen!
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Heidelbeeren am 27. April 2019, 16:54:20
Danke für die schnelle Hilfe.

@Wühlmaus - tolle Idee, das habe ich noch nie gelesen. Also nur kleine Löcher in verschiedenen Höhen bohren, Holzstab rein und damit die Erdfeuchte kontrollieren. Einfach und praktisch. Das mache ich sofort. Habe vielen Dank.

@minthe - Billige 5 cm breite Discounterware als Klebebänder halten sogar meine gefüllten Regentonnen mit Längs- und Bodenriss seit Jahren zusammen. Klebebänder sind kein Problem.


Aber ehrlich, die großen grauen Mörtelwannen sind potthässlich. Wie kaschiert man die? Ich stelle die erstmal auf die Drainage. Also voll einsichtbar, aber ich will trockenen Fußes immer ernten können. Gibt es eine Pflanze, die ich mitpflanzen kann, die dann über dem Rand hängt? Also die moorbeetlasig ist?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: pidiwidi am 27. April 2019, 17:01:16


Aber ehrlich, die großen grauen Mörtelwannen sind potthässlich. Wie kaschiert man die? Ich stelle die erstmal auf die Drainage. Also voll einsichtbar, aber ich will trockenen Fußes immer ernten können. Gibt es eine Pflanze, die ich mitpflanzen kann, die dann über dem Rand hängt? Also die moorbeetlasig ist?

Kastanienstaketenzaun gibt es in verschiedenen Höhen. Den drumrumstellen. Dann kannste immer noch Holzstäbe durchstecken. Am Zaun was rankendes - Kapuzienerkresse, Wicken oder so
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Heidelbeeren am 27. April 2019, 17:21:26
Kastanienstaketenzaun ist mir zu teuer. Vielleicht kommen noch mehr Kübel hinzu.

Heizt die dunkle Farbe der großen Kübel bei Sonne die Erde nicht zu sehr auf? Kann ich die Kübel weiß streichen? Ich dachte an Wandfarbe.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: minthe am 27. April 2019, 17:27:56
Wuerden die Klebebaender denn noch so gut halten, wenn man sie alle paar Tage abreissen und neu kleben wuerde? Ich denke da sofort an Dreck und Naesse auf der Klebezone.... aber bei mir ist Gartenarbeit auch immer besonders schmutzig  ;D

Ich habe jetzt testweise in 2 Kuebeln Cranberries. Wenn die sich gut entwickeln koennten sie schon nett runterhaengen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Heidelbeeren am 27. April 2019, 17:32:54
Ja, die Lösung mit den Holzstäben ist eleganter.

Cranberries, interessant, kommt es zur nennenswerten Ernte? Saure Beeren? Bin mehr für süß.

Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 27. April 2019, 18:16:17
Für die Holzsstäbchen würde ich keine Löcher bohren. Von oben in die Erde bis runter auf den Boden stecken. Man sieht auch hinterher wo es feuchte oder trockene Zonen gibt.
Unterpflanzen von Heidelbeeren passiert oft genug von alleine wenn man kein Unkraut jätet.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 27. April 2019, 18:36:19
Und ich stecke einfach den Finger in den Kaffeesatz meiner Heidelbeeren, wobei die obere Schicht schon richtig trocken sein kann, während es 10cm tiefer noch sehr feucht hergeht... .

Aber das mit dem Stäbchen von oben finde ich auch eine prima Idee.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Waldgärtner am 10. Mai 2019, 11:45:41
2 meiner Pflanzen zeigen bislang keinen Neuaustrieb, blühen nicht und sehen generell nicht fit aus.
Deutet das auf das angesprochene langsame Sterben hin?
Kann ich noch was tun (stark zurückschneiden z.B.)?
Eine steht in Rhodo-Erde (wie meine anderen auch, denen es gut geht), die andere habe ich im Frühjahr in einen größeren Topf umgetopft (Mix aus Rhodo-Erde und Walderde aus einem Fichtenhain).
Letzteres hat eine andere Pflanze auch erhalten, der geht es ebenfalls gut (Fruchtansatz + Neuaustrieb).
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wühlmaus am 10. Mai 2019, 15:24:27
@Wühlmaus - tolle Idee, das habe ich noch nie gelesen. Also nur kleine Löcher in verschiedenen Höhen bohren, Holzstab rein und damit die Erdfeuchte kontrollieren. Einfach und praktisch. Das mache ich sofort. Habe vielen Dank.
...
Ich seh´s erst jetzt. Gerne1
Die Stäbe einfach so in die Erde stecken und zur Kontrolle kurz raus ziehen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: b-hoernchen am 11. Mai 2019, 15:30:12
2 meiner Pflanzen zeigen bislang keinen Neuaustrieb, blühen nicht und sehen generell nicht fit aus.
Stehen die auf Pflastersteinen oder auf Gartenboden?
Eventuell sind es Bodenschädlinge (Engerlinge z. B. von Rosenkäfern), welche die Wurzeln auffressen.
Am besten möglichst bald mal den Kübel waagrecht stellen und vorsichtig die Pflanze aus dem Gefäß klopfen. Die Schädlinge halten sich meist in den tieferen Regionen des Pflanzgefäßes auf oder haben sich in den Wurzelballen gegraben - schau lieber noch mal nach.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 22. Juni 2019, 14:14:16
Hier gehts gerade los mit umfärben. So richtig wachsen wollen sie dieses Jahr aber nicht.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Vogelsberg am 22. Juni 2019, 14:22:33
Meine im Frühjahr online mitgekaufte Heidelbeere - meine Erste - trägt schon ein paar reife Früchte und treibt auch willig neue Triebe. Sie hat die erste Zeit im GH verbracht und steht seit etwa 3 Wochen draußen in voller Sonne.

Ich habe sie in einer Mischung aus halbverrotteten Tannennadeln aus dem Wald und gekaufter Billigblumenerde und füge nach und nach Kaffeesatz dazu... mal schauen...

Vorbildliche Aufstellung der Gießkannen  ;D
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 22. Juni 2019, 14:26:02
 ;D So schicke Dinger muss man ja präsentieren.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Vogelsberg am 22. Juni 2019, 14:28:13
;D So schicke Dinger muss man ja präsentieren.


 ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Roeschen1 am 22. Juni 2019, 20:43:22
;D So schicke Dinger muss man ja präsentieren.
Die Gießkannenparade ist vorbildlich... ;D
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Kübelgnom am 22. September 2021, 23:59:19
Hallo,
auch wir haben seit diesem Jahr Heidelbeeren im Kübel auf dem Balkon.
Leider hatten wir auffallend wenig Insektenbesuch (Großstadt) und daher wahrscheinlich keine gute Befruchtungsrate. Nur ab und zu kam mal eine Hummel vorbei. Letztes Jahr hatten wir viele Bienen beobachtet, die von unserer irischen Glockenheide sehr angetan waren. Aber die blüht ja später. Auch ein Insektenhotel hat bisher leider keine Mieter angelockt, evtl. auch etwas spät aufgestellt.
Daher die Frage: habt ihr einen Tipp, welche Beipflanzen - die nicht zuviel Platz brauchen - locken die kleinen Helfer an, zur passenden Zeit der Heidelbeerblüte? Wir haben die Sorte Blueroma, die blühte im Mai (Foto ist aus zweiter Maihälfte). 
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: 555Nase am 23. September 2021, 02:56:43
Hier ist bestimmt was passendes dabei. >>> https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=bienenweide
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Kübelgnom am 23. September 2021, 21:05:02
Danke, den Begriff kannte ich noch gar nicht.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Wicke78 am 06. Oktober 2021, 12:30:44
thuja thujon du hattest irgendwo geschrieben, dass du bei deinen Mörtelwannen seitlich Löcher machst statt unten.
In welcher Höhe vom Boden machst du die?
Hat sonst wer Erfahrung damit oder es schon ausprobiert mit den seitlichen Drainagelöchern?
Ich möchte meine Pflanzen jetzt auch in so große Kübel setzten und ihnen optimale Startbedingungen geben.  ;)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 06. Oktober 2021, 13:52:25
Direkt überm Boden, also evtl 1-2mm, das die kleine Wulst noch Stabilität gibt.

Anbei im Foto Handelsübliche Container, da kann man das Prinzip des seitlichen Ablaufschlitzes erkennen und unterscheidet sich bei den gekauften Kübeln nicht von den Mörtelwannen.
Hauptsache ist sie setzen sich nicht zu und es wurzelt nichts vom Topf nach außen durchs Abzugsloch in den Boden.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 06. Oktober 2021, 13:55:36
Aktuelle Herbstfärbung
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Kübelgarten am 06. Oktober 2021, 14:03:08
so eine schöne Färbung haben meine Büsche noch nicht
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 06. Oktober 2021, 14:06:50
Hier auch noch nicht alle. Ich bin relativ sparsam mit der Stickstoffdüngung wegen der Holzreife und Winterhärte. Für den Wuchs ist eh entscheident, wieviel sie im Frühjahr zur Hauptwachstumsphase verfügbar haben. Ich dünge dann eben so, das der N-Gehalt gegen Herbst zu fast nichts tendiert. Das hat eine frühere Herbstfärbung zur Folge.

Dort wo im Juli-August nachgedüngt wurde sind sie hier auch noch quietschgrün.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Roeschen1 am 06. Oktober 2021, 19:37:47
Aktuelle Herbstfärbung
Wie war deine Ernte?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 07. Oktober 2021, 11:38:33
War schon mal besser. Die gleichmäßige Bewässerung habe ich letztes Jahr nicht immer hinbekommen, das merke ich dann schon ein Jahr später.

Habs nicht gewogen, geschätzt nur etwa ein 5 Liter Eimer dieses Jahr.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Weidenkatz am 21. März 2024, 11:49:32
Ich versenke inzwischen meine Heidelbeerkübel in der Erde. In den Kübeln oder auch zwischen ihnen wollte ich gern Cranberries setzen. Ob für die in den Zwischenräumen ein Mix aus Rhodoerde, getrocknetem Eichenlaub mit Sand tauglich ist? ??? Sehr humose Erde bzw.Waldboden hsbe ich hier nicht zu bieten :-\.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 21. März 2024, 12:18:32
Für was soll das Eichenlaub gut sein? Gerbstoffe machen keinen Boden sauer. Laubkompost ist basisch.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Weidenkatz am 21. März 2024, 13:55:22
Schiet,das hatte ich gehofft ;) , dass Laub hilft und Eiche hätte ich zur Verfügung.
Also dann einfach schlicht Moorbeeterde? Oder was könnte sinnvoll sein?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: cat1 am 21. März 2024, 17:11:44
Ich versuche auch immer die Erde sauer zu machen, gelingt mir nicht, oder nur bedingt. Diese Pflanze habe ich heute geliefert bekommen und gleich umgepflanzt, in Rhodoerde. Reicht dieser 10Lt Kübel vorerst? Sie ist in einem 13cm Töpfchen geliefert worden, total verfilzt durchwurzelt.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: 555Nase am 21. März 2024, 23:55:05
Dann weißt du ja, wie die Wurzeln nächstes Jahr in dem kleinen Topf aussehen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Starking007 am 22. März 2024, 04:32:13
Kulturheidelbeeren sind eine Kunst.
Zu 95% geht es schief.

80ltr. Kübel, der sich nicht in der Sonne aufheizen darf. Pflanze aber sonnig.
Unbedingt saures Substrat mit seehr viel Luft, immer genügend Dünger, sauer, mit Eisen und Magnesium.
Absolut keine Staunässe und nie trocken. Keine Kaltluftsenke und keine zugige Ecke, nicht zu heiß.
Mit Schnitt jung halten, bei Reife vor Vögeln schützen.
Dann klappt es prima.

Mir ist das zu schwierig.

"... 13cm Töpfchen geliefert worden..."
Aldi, 99ct.?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: cat1 am 22. März 2024, 08:09:41
Nicht Aldi  ;), kam gestern aus England geliefert. Es ist eine Bluecrop, soll 1,2m groß werden. Meine Cousine hat sie von Ashridge Nurseries, eigentlich eine Baumschule. 2Lt Topf, £ 10.99. Danach zu mir geschickt, nach Ö. Das arme Ding war mehr als eine Woche unterwegs. Die Pflanze an sich sieht nicht schlecht gewachsen aus, aber der Topf war tatsächlich eine Katastrophe.

80Lt Kübel habe ich auf die Schnelle nicht, aber 40Lt aus Ton, sicher besser als Plastik? Soll ich sie gleich dort pflanzen, oder warten bis dieser durchwurzelt ist? Eisenchelat und Magnesium habe ich, wie sieht es mit Stickstoff aus? Welcher Dünger, geht Hortensiendünger? Vorerst besser flüssig, oder?
 
@Starking007, mir ist das auch zu schwierig, ich probiere jedoch zum letzten Mal. Ein Versuch mit Reka, die angeblich mit jedem Boden zurecht kommt (wer es glaubt), ist kläglich gescheitert, trotz mühsam angelegtes Moorbeet. Wenig Beeren, ewig chlorotisch, zum Schluss keine Bodentriebe mehr...Irgendwann habe ich sie und mich erlöst. Die Erde hier ist alkalisch, das Grundwasser – sehr hart, daher ein letzter Versuch im Kübel. Oder soll ich gleich aufgeben? Aber danke für deine Tipps, vielleicht klappt es doch diesmal  :-\
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 22. März 2024, 08:44:10
Ich habe meine erstmal 2 Jahre im kleineren Kübel gehabt, wie auf dem Bild, dann in Mörtelwannen umgesetzt und die stehen in der Sonne.
Bluecrop bekommt man doch auch im 5er oder 10er Bündel aus Holland. Gute Sorte, ja.

Ich habe sie in Torf, Sägespäne, Sand, Perlite. Düngen nur sehr wenig, sie nehmen normale Düngerdosierungen lange krumm. Kein brimborium machen, mit normalem Flüssigdünger oder Blaukorn oder Schwefelsaurem Ammoniak düngen. Eisen Chelat usw bekommen meine eher nicht, sie sind grün, tragen halbwegs gut. Bluecrop hat etwa 1,5m. Eigentlich sind sie alle gleichauf, Reka, Goldtraube, Duke.

Die rückwärtswachsende Reka könnte auch ein normaler Pflanzenausfall gewesen sein, da ist nicht immer die Sorte dran schuld. Eine Pflanze von mir mag auch nicht recht, ist zwar normal hoch, aber hat nur wenig Feuer. Die gleiche Sorte daneben ist ok.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: ringelnatz am 22. März 2024, 10:59:49
Hatte mir vor 2 Jahren im Sonderangebot Kulturheidelbeeren gekauft.

Im Keramiktopf mit 2/3 Torf (roher Torf, ungekalkt!), 1/3 sandiger Kompost. Jedes Frühjahr mulche ich den Schwund mit gehäckseltem Weihnachtsbaum großzügig auf. Nach Austrieb einmal kurz mit schwefelsaurem Ammoniak andüngen, übers Jahr nur mit Regenwasser gießen.

Wachsen hervorragend, tragen gut. Schneide einen Teil der älteren Triebe raus, es kommen gute Langtriebe aus der Basis nach.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 22. März 2024, 11:10:36
Ja, sie wachsen in dem ungedüngten Torf mit wenig Düngung besser als in der voll aufgedüngten Rhodoerde. Heidelbeeren sind Salzempfindlich, das macht sich hier bemerkbar.

Foto von gestern. Vorne rechts ist der Mickerling, die niedrige hinten, die gerade anfängt zu blühen, ist eine halbwilde. Vor gut 10 Jahren mal für 3€ im Blumenladen mitgenommen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 22. März 2024, 11:18:33
Rechts hinten ist meine älteste. Da ist die Basis mittlerweile knapp Kindskopfgroß.
3 kräftige Neutriebe im Jahr zusätzlich zum Ertrag ist ok. Das Substrat scheint noch ausreichend locker zu sein. Keine Ahnung, ob der Unkrautlöwenzahn im Topf da mithilft, aber der muss jetzt raus.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: cat1 am 22. März 2024, 18:03:06
Sie sehen prima aus! Dann werde ich eure Ratschläge befolgen und hoffen, dass ich dieses Mal mehr Erfolg habe. Danke nochmals für die Tipps!
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Granate am 22. März 2024, 19:29:49
Hallo,

meine Heidelbeeren wurden letztes Jahr alle gepflanzt und haben zu meiner Freude den Winter gut überstanden. Sie treiben alle aus  :D

Ich wollte sie nun gerne mit Kaffeesatz düngen, den ich fleißig über den Winter gesammelt habe.
Reicht es einfach den trockenen Kaffeesatz auf die Erde zu geben, oder sollte ich ihn noch einarbeiten?
Wie viel Kaffeesatz dann pro Pflanze?
Was passiert, wenn der Kaffeesatz dann schimmelt? Ist das bedenklich für die Pflanze und die späteren Früchte?

Lg,
Granate
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: dmks am 22. März 2024, 19:32:39
Ich empfehle Rhododendron-Dünger.
Kaffeesatz ist für Heidelbeeren vom pH-Wert eigentlich zu hoch. Der macht sich besser im Kompost oder Gemüsegarten!
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hobab am 22. März 2024, 19:46:44
Kaffeesatz ist praktisch neutral, aber ich machs wie thuja - fast gar nicht düngen und wenn mit wenig schwefelsaurem Ammoniak- und fahre gut damit.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: dmks am 22. März 2024, 20:03:48
Kaffeesatz ist praktisch neutral

Ja, eben ;) so bei 6,5.
Heidelbeeren brauchen aber sauer  4,5 bis 5,5. 8)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hobab am 22. März 2024, 20:05:16
Hier im Sand ist 5,5 neutral…
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: dmks am 22. März 2024, 20:10:52
Es gibt in der Bodenkunde eine klare Definition dafür ;)

pH Wert:
4 bis 6 = sauer
6,5 bis 7,5 = neutral
8 bis 10 = basisch.

Interpretationen helfen einer unwissenden Blaubeere nicht weiter. ;D
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: markoxyz am 22. März 2024, 20:19:57
Früher habe ich immer den einfachen Rhododendron Dünger vom Discounter genommen. Probleme hatte ich damit eigentlich keine. Seit zwei Jahren nehme ich nun den COMPO BIO Rhododendron- und Hortensiendünger mit 5 Monaten Langzeitwirkung. Alle Pflanzen gedeihen prächtig und gesund. Ich habe ihn ein kleinen wenig höher dosiert und zusätzlich noch Hornspäne gestreut. Den Dünger gibt es gerade bei Amazon in den Osterangeboten wieder mit 40% Rabatt, da kostet dann die 2 Kg Packung die gleichen 7,49€ wie die 750 g Packung  ::)
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: kolumbus am 22. März 2024, 20:26:13
In der Querbeet Sendung 21.07.2021 (Video Suche Google) über Kulturheidelbeeren zeigt der Biobeerenhof Eitzinger, wie er das Substrat selbst herstellt und die Kübel mit Pflanzen in beachtlicher Höhe sind auch zu sehen.

Grüße
Kolumbus
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: markoxyz am 22. März 2024, 20:42:16
bei Reife vor Vögeln schützen.

Das ist eigentlich mein einziges Problem. Mit dem Wissen von heute würde ich meine Heidelbeeren in einem ganz anderen Format anpflanzen als das wie sie jetzt stehen. Ich habe fünf Pflanzen in einem rechteckigen Beet und eine im 50 Liter Kübel daneben. Heute würde ich sie in ein schmales längliches Beet oder in 90 l rechteckige Maurerkübel Pflanzen und eine schöne schmale Reihe damit ziehen. An beiden Seiten der Reihe könnte man schön jeweils eine Reihe Pfosten setzen und sauber der Länge nach ein Netz darüber ziehen welches zu beiden Seiten auf den Boden geht. So käme man sehr gut an die Beeren dran, die Vögel nicht, und der Aufbau vom Netz wäre schnell und einfach gemacht. So wie ich es jetzt habe ist es ein riesen Akt das Netz komplett und lückenlos über das Beet zu bekommen, mit genug abstellen damit die Vögel nicht dadurch angeln können, und am Ende komme ich selber kaum noch an die Bären dran  :-\
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Mathilda1 am 22. März 2024, 20:54:05
kommt mir bekannt vor, das mit dem netz ist wirklich die pest
aber ohne geht einfach nicht
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 22. März 2024, 23:37:17
Ich habe noch nie ein Netz drüber gemacht und könnte behaupten ich wäre zufrieden oder die TK ist noch mit diversen Eimern Erntegut gefüllt. Das wäre für andere aber der Ruin oder der Grund zu roden.

Schwarzamselvorkommen und damit die Schäden variieren jedenfalls, Usutuvirus ist hier ein guter Erntehelfer.  Und manchmal ist auch die Jahreswitterung günstig, das Amseln eben auch in andere Bereiche abwandern, wo sie Feuchtigkeit und Nahrung finden, so dass sich die Schäden in Grenzen halten.
Ich muss ehrlich sagen, für Äpfel betreibe ich mehr Aufwand zur Erntesicherung, als für Heidelbeeren. Wir haben hier aber auch ein vielfältiges und reichhaltiges Umland. Kein ausgehungertes Wohngebiet mit Artensterben.

Rhododendron-Dünger lebt vom schwefelsauren Ammoniak der die restlichen Bestandteile mit versauert. SSA für 50 Cent das Kilo ist teuer. Wenn man 100g, also 5 Cent mit einer Schaufel Straßendreck mischt und einen bunten Karton drumrumbastelt, verstehe ich nicht, was daran 7,49€ wert sein soll. Die Düngewirkung ist nicht mal die Hälfte vom SSA, also für sowas würde ich persönlich keine 25Cent das Kilo ausgeben, ich würde es geschenkt nicht nehmen, wenn ich nicht irgendwo im Umfeld eine Rasenfläche zum entsorgen hätte, irgendwo in der Gartenanlage, Spielplatz oder so. Ist aber meine persönliche Meinung. Kann ja jeder machen wie er möchte.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: 555Nase am 23. März 2024, 01:19:40
Hallo,

meine Heidelbeeren wurden letztes Jahr alle gepflanzt und haben zu meiner Freude den Winter gut überstanden. Sie treiben alle aus  :D

Ich wollte sie nun gerne mit Kaffeesatz düngen, den ich fleißig über den Winter gesammelt habe.
Reicht es einfach den trockenen Kaffeesatz auf die Erde zu geben, oder sollte ich ihn noch einarbeiten?
Wie viel Kaffeesatz dann pro Pflanze?
Was passiert, wenn der Kaffeesatz dann schimmelt? Ist das bedenklich für die Pflanze und die späteren Früchte?
(https://up.picr.de/47294399hf.jpeg)

Lg,
Granate

Warum ist der Kübel nur halbvoll mit Erde ? Wie sollen in so wenig Substrat Wasser und Nährstoffe gespeichert werden und wo sollen da die Wurzeln hinwachsen ?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Granate am 23. März 2024, 11:56:33
Hallo,

meine Heidelbeeren wurden letztes Jahr alle gepflanzt und haben zu meiner Freude den Winter gut überstanden. Sie treiben alle aus  :D

Ich wollte sie nun gerne mit Kaffeesatz düngen, den ich fleißig über den Winter gesammelt habe.
Reicht es einfach den trockenen Kaffeesatz auf die Erde zu geben, oder sollte ich ihn noch einarbeiten?
Wie viel Kaffeesatz dann pro Pflanze?
Was passiert, wenn der Kaffeesatz dann schimmelt? Ist das bedenklich für die Pflanze und die späteren Früchte?
(https://up.picr.de/47294399hf.jpeg)

Lg,
Granate

Warum ist der Kübel nur halbvoll mit Erde ? Wie sollen in so wenig Substrat Wasser und Nährstoffe gespeichert werden und wo sollen da die Wurzeln hinwachsen ?


Ich bin noch ziemlich unwissend und ich dachte, dass man oben noch mit Rindenmulch aufstocken kann. Kann auch sein, dass die Erde (gekaufte saure Erde) zusammengesackt ist?

Soll ich einfach mit Erde auffüllen? Stört es der Pflanze nicht, wenn die „Basis“ dann eingebuddelt wird?


Von SSA habe ich noch nie was gehört.
Ist das dann nur für Heidelbeeren gut oder auch für anderes Gemüse?
SSA soll ja die Erde ansäuern, wie ich gelesen habe, ist dann auch in Ordnung für andere Kulturen? 

Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hobab am 23. März 2024, 12:26:14
Eher rausheben und unten Erde auffüllen. Schwefelsaurer Ammoniak ist für mich vor allem ein Frühjahrsdünger, wenn viel Stickstoff gebraucht wird - in erster Linie für Rhododendron und Hortensien. Kann man sicher auch für Gemüse nehmen, wenn der Boden nicht ohnehin schon sauer ist, aber da würde ich normalerweise - wenn ich nicht grade pleite bin - einen organischen Volldünger nehmen und halt entsprechend früher düngen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Granate am 23. März 2024, 13:49:03
Ich habe nun bei Amazon geschaut und weder diesen Compo 2kg Dünger für 7,50 Euro gefunden (ist das nur für Prime-Mitglieder?), noch habe ich SSA für 50 Cent das Kilo gefunden. Eher 2 Euro oder aufwärts.


Wieso nimmt man nicht einfach Hornspäne als Stickstofflieferant?
Und sollte man doch SSA verwenden, wie schaut es dann aus mit Kalium und Phosphor? Ich dachte die beiden werden vor allem benötigt, wenn die Blüte beginnt und die Früchte gebildet werden?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hobab am 23. März 2024, 14:10:06
Hornspäne ist jetzt viel zu spät, Stickstoff wird jetzt gebraucht. Und relativ viel, Phosphor und Kalium sind in den meisten Böden erst mal ausreichend vorhanden (nicht immer allerdings) und sauer wirkend sind die meisten Volldünger nicht besonders.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: markoxyz am 23. März 2024, 22:56:17
Ich habe nun bei Amazon geschaut und weder diesen Compo 2kg Dünger für 7,50 Euro gefunden
Das Angebot ist gerade vorbei, galt für 5 Tage. Vor Weihnachten war er auch zwei Mal zu den Preis im Angebot, kommt bestimmt irgend wann wieder.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 23. März 2024, 23:13:56
Ich habe nun bei Amazon geschaut und weder diesen Compo 2kg Dünger für 7,50 Euro gefunden

Hier gibt es noch genügend Dünger für das Anwendungsgebiet https://www.amazon.de/s?k=d%C3%BCnger+f%C3%BCr+moorbeetpflanzen&i=outdoor&crid=ZQDIB24TGTPI&sprefix=d%C3%BCnger+f%C3%BCr+moorbe%2Coutdoor%2C89&ref=nb_sb_ss_fb_1_17
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: 555Nase am 24. März 2024, 00:22:18
Wenn man schon bunte Tüten möchte, warum dann nicht gleich Heidelbeerdünger ?
Zum vor- und nachsäuern ist elementarer Schwefel gut geeignet. >>> https://www.duengerexperte.de/de/elementar-Schwefelduenger-bio-agros.html
Meine Heidelbeeren stehen im Freiland damit prächtig.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Granate am 24. März 2024, 09:51:37
 Vielen Dank für eure Antworten!

Das mit dem Stickstoff wusste ich nicht, dass es jetzt schon sofort verfügbar sein muss. Dachte, dass Hornspäne vollkommen ausreichend sind. Wieder was gelernt!

Dann besorge ich mir mal was passendes :D
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 24. März 2024, 11:10:19
Was die Erde betrifft, würde ich keine Experimente mit Chemikalien machen, um sie anzupassen - da würde ich dann direkt zu Spezialerde (z.B. Moorbeeterde) greifen (und diese dann aller paar Jahre hinzufügen bzw. teilweise auswechseln).
Und beim Dünger würde ich dann z.B. zu Hakaphos (Blau oder Amarillo) greifen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hobab am 24. März 2024, 11:20:02
Das Düngen würde ich sowieso möglichst gering halten, mehr als ein bisschen Schwefelsauren Ammoniak im Frühjahr kriegen die bei mir nicht. Kultur Heidelbeeren sind  voller Überraschungen, im Waldboden kümmern die bei mir regelmäßig, Eine besonders gut wachsende stand bei mir in voller Sonne im fetten Lehm. Manche leiden jahrelang vor sich hin, um dann auf einmal loszulegen…
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 24. März 2024, 11:45:50
Oder dann düngen mit Aminofert Vinasse (Zuckermelasse) - kann man das ganze Jahr über dem Gießwasser zufügen.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Mathilda1 am 24. März 2024, 12:07:31
mit voller Sonne haben die auch kein problem, nur wenn eine nachhaltige Hitzewelle kommt, wirds eng.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 24. März 2024, 12:24:46
Oder dann düngen mit Aminofert Vinasse (Zuckermelasse) - kann man das ganze Jahr über dem Gießwasser zufügen.
Würde ich nicht machen, eben wegen der Salzempfindlichkeit. Steht auch in keinem Preis/Leistungs-Verhältnis.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: hobab am 24. März 2024, 12:42:05
So ganz versteh ich diese Düngebesessenheit nicht: die wachsen auch ohne…
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 24. März 2024, 12:46:01
Naja, 5kg Beeren pro Topf zehren schon das Substrat mit der Zeit leer. Da muss man was nachfüllen, wenn es gut bleiben soll, nicht viel, aber ein bisschen.

Das hier ist eine kleinfrüchtige. Kommt aus einer Zeit, als Bluecrop und Co hier noch sehr selten war. Hat sich etwas kühles und windiges Wetter zum blühen ausgesucht.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 24. März 2024, 13:04:20
Oder dann düngen mit Aminofert Vinasse (Zuckermelasse) - kann man das ganze Jahr über dem Gießwasser zufügen.
Würde ich nicht machen, eben wegen der Salzempfindlichkeit. Steht auch in keinem Preis/Leistungs-Verhältnis.

Welcher Dünger (außer das Hornzeug) beinhaltet denn kein Nitrat (Preis-Leistungs-Verhältnis jetzt mal außen vor gelassen)?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 24. März 2024, 13:07:39
Schwefelsaurer Ammoniak, Harnstoff, Ammonphosphat usw.

Welchen Vorteil soll Nitratfreiheit bringen? Sollen die Pflanzen Langzeitammonium ernährt werden?
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 24. März 2024, 13:36:27
Es geht um das Düngen von Erdbeeren - bei selbigen sollen die Wurzeln ja sehr anfällig/empfindlich sein, was den Salzgehalt im Boden betrifft.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: 555Nase am 27. März 2024, 04:24:49
https://www.msn.com/de-de/kochen-und-genuss/essen-news/5-gr%C3%BCnde-warum-kaffeesatz-im-garten-nichts-bringt/ar-BB1kxS3v?ocid=mailsignout&pc=U591&cvid=0538ee5934b8407b81cf31c32ababef7&ei=18

Zitat:
5 Gründe, warum Kaffeesatz im Garten nichts bringt:

Wer bei Google „Kaffeesatz im Garten“ eingibt, wird mit unzähligen Einträgen überschüttet, die einen davon überzeugen wollen, Kaffeesatz auf keinen Fall einfach wegzuwerfen. Stattdessen wird man angewiesen, ihn für unterschiedliche Aufgaben im Garten zu verwenden, denn er soll Schnecken abwehren, im Kompost für Regenwürmer und, auf dem Boden verteilt, für riesige Pflanzen sorgen. Man kann alten Kaffeesatz einfach überall verwenden – er wird quasi als das Allheilmittel des Gartens angepriesen. Welches Problem es im Garten auch gibt, es scheint, dass Kaffeesatz es beheben könne. Aber ist Kaffeesatz wirklich so gut für den Garten?
Kaffeesatz im Garten: Warum das nicht immer eine gute Idee ist.
Sobald man sich in die umfangreiche Artikelliste von Google vertieft, tauchen nämlich widersprüchliche Informationen auf. Einerseits sei Kaffeesatz zu sauer, andererseits sei er überhaupt nicht sauer. Weitere Quellen behaupten, Kaffee sei schrecklich für den Kompost, andere meinen, Kaffee mache ausgezeichneten Kompost. Doch welche Thesen stimmen nun?
In der Theorie ergibt das durchaus Sinn, denn jeder weiß, dass Kaffee mit einem pH-Wert von 4,5 bis 5,0 sauer ist. Die Frage ist allerdings, wie sauer der Kaffeesatz ist, wenn du deinen Kaffee gemacht hast, und ob sein Säuregehalt ausreicht. Eine Untersuchung der Oregon State University fand heraus, dass die Säure in Kaffeebohnen wasserlöslich ist. Das bedeutet, dass zwar der Kaffee in deiner Tasse sauer ist, aber nicht der Kaffeesatz. Gebrauchter Kaffeesatz hat einen pH-Wert von nur 6,5 bis 6,8; was praktisch pH-neutral und nur leicht sauer ist.
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass der Kaffeesatz bei direkter Verwendung auf dem Boden ohne vorherige Kompostierung negative Auswirkungen haben kann. Einige Pflanzenarten wachsen weniger kräftig und auch bei Sämlingen sollte man vorsichtig sein.
Versuche es doch lieber mal damit, in deinen Garten zu pinkeln. Einen effektiveren Dünger als Urin wirst du kaum finden.
2. Kaffeesatz ist gut für den Kompost?
Fast so beliebt wie die Verwendung von Kaffee als Dünger für Böden ist die Verwendung von Kaffeesatz zur Kompostierung. In einer Studie wurden drei verschiedene Kompostierungsmethoden verglichen, um die Wirkung der Zugabe von Kaffeesatz bei den unterschiedlichen Methoden zu messen. Bei allen drei stellten die Forscher einen Anstieg der Todesrate von Regenwürmern fest. Beim Abbau von Kaffeesatz werden organische Verbindungen und Chemikalien freigesetzt, die die Würmer töten. Zudem weist Kaffee antibakterielle Eigenschaften auf und tötet so hilfreiche Mikroben ab. Wenn du Kaffeesatz dennoch für deinen Kompost verwenden willst, tu es sparsam und mische ihn mit viel „braunem“ Zusatz wie Blättern.
Um deinen Kompost mit allerlei Mineralien anzureichern, greife lieber auf Eierschalen zurück. Sie sind absolute Kalziumbomben und versorgen deine Pflanzen optimal.
3. Kaffeesatz eignet sich als Mulch?
Kaffeesatz ist biologisch und zersetzt sich im Garten langsam und soll sich deshalb gut als Mulch eignen. Eine Reihe von Studien gibt allerdings Hinweise darauf, dass nichtkompostierter Kaffeesatz das Wachstum einiger Pflanzen, wie z.B. Tomaten, hemmt und die Keimung von Samen beeinflusst, indem er den Stickstoff im Boden bindet. Zudem verdichtet Kaffeesatz sich zu schnell, was ihn nicht zu einem idealen Medium für Mulch macht. Er reduziert die Menge an Wasser und Luft, die den Boden erreicht, was den Pflanzen oder anderen Kleinstlebewesen im Boden nicht guttut. Wenn du Kaffeesatz dennoch im Garten verwenden willst, kompostiere ihn vorher oder füge ihn nur sehr sparsam zu anderem Mulch hinzu.
Außerdem hört man immer wieder, dass Kaffeesatz ein effektives Hausmittel gegen Ameisen und Schnecken sei. Was an diesem Mythos dran ist, liest du auf der nächsten Seite.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Starking007 am 27. März 2024, 06:14:11
Ich seh das anders, Kaffeesatz ist grundsätzlich gut,

fällt sowieso an,
sieht schön aus,
die Mengen sind gut händelbar,
die Mühe ist nicht zu groß
das Gewissen ist beruhigt, die Pflanzen halten`s aus................

Aber es sollte schon Bio-Kaffee sein, zertifiziert, schonend von Hand geröstet und in der Steinmühle gemahlen....
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 27. März 2024, 06:26:00
Ich weiß schon, warum ich keinen Kaffee trinke - brauche ich mich hier jetzt nicht mit rumzustreiten... ;D

Nachtrag:
Meine Mutter war seinerzeit immer begeistert, seit sie ihre Rosen mit Kaffeesatz gedüngt hat.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2024, 08:11:17
Placeboeffekt?

Zum Nitrat und Erdbeeren: passt wunderbar. Salzempfindlich heißt man teilt größere Gaben auf, auch im Kübel, nicht alle 2 Wochen düngen, sondern bei fast jedem gießen mit niedrigerer Konzentration. Und Erdbeeren brauchen nicht viel Stickstoff.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 27. März 2024, 08:49:15
Placeboeffekt?

Oder weils Kaffeesatz von Mocca Fix (DDR) war?

Zitat
Zum Nitrat und Erdbeeren: passt wunderbar. Salzempfindlich heißt man teilt größere Gaben auf, auch im Kübel, nicht alle 2 Wochen düngen, sondern bei fast jedem gießen mit niedrigerer Konzentration. Und Erdbeeren brauchen nicht viel Stickstoff.

Ich werde diese Saison die Erdbeeren mit Kristalon rot Calcium düngen.

KRISTALON ROT CALCIUM 11-11-24 (+1)
11,5 % Gesamtstickstoff
11,4 % Nitratstickstoff
0,1 % Ammoniumstickstoff
+ Spurennährstoffe
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2024, 08:59:32
Im Kübel mag das für eine Saison Sinn machen. Fürs Beet hat der Dünger viel zu viel Phosphor. Da ist auf normalen Gartenböden 2 mal ein bisschen Kalkammonsalpeter (KAS) die bessere Wahl.

Zu den Nährsalzen: ich mische oft den grün 20-5-10 mit rot 8-12-24. Je nach Wachstumsphase usw.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: adiclair am 27. März 2024, 12:46:03
Fürs Beet hat der Dünger viel zu viel Phosphor.

Wenn du damit den Kristalon rot meinst, da hat der Hakaphos rot aber bisschen mehr Phosphor intus...

Zitat
ich mische oft den grün 20-5-10 mit rot 8-12-24. Je nach Wachstumsphase usw.

Da kann man auch den Kristalon rot mit YaraTera CALCINIT mischen (Wird so auch von Yara - speziell jetzt für Erdbeeren - empfohlen).
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2024, 13:00:12
Phosphorversorgung der Beete passiert über Kompost. Oder auch mal 20 Jahre keinen, dann wäre der Phosphorgehalt in den meisten Gärten immer noch zu hoch.

Nährsalze aufs Beet geben ist wie Perlen für die Säue. Das ist was für Kübelkulturen, wenn da billige Dünger nicht gehen. Fürs Beet braucht es oft nur Stickstoff und im Frühjahr auch Schwefel. Ich habe dafür KAS, SSA, Harnstoff. Andere nehmen Hornspäne usw. Patentkali kommt auch ab und mal dazu, je nach Bedürftigkeit der Gemüse. Letzterer ist teuer geworden, 25Kilo für 28€, hält aber wieder für über 10 Jahre.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Starking007 am 27. März 2024, 20:13:27
Wir hatten Jahrhunderte Eisengewinnung, da reicht Phosphor in 50km Umkreis für hunderte von Jahren.
Aber Schaden durch zuviel sehe ich nicht.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2024, 20:33:16
Das sieht man eher weniger durch Schaden oder festgelegte Nährstoffe, sondern meist sind es schlicht Umweltschutzgründe. Der Schaden ist eher Erosion und damit Eutrophierung der Gewässer, das ist der Grund für die zahlreichen Verbote, wenn man Pflanzenbau beruflich macht. Die Auflagen führen jedes Jahr wieder zur Aufgabe von Flächen und mittlerweile sieht man vielen Äckern schon an, das sie `leer´ sind. Gerade in kalten Frühjahren, wenn das Bodenleben das organisch gebundene Phosphat noch nicht aufgeschlossen hat.
Die meisten glauben, dass die Äcker überdüngt sind, Gülle usw. Trifft in der Regel aber nicht zu.

Über natürliche Gegebenheiten und deshalb lokal überhöhte Werte für Phosphat oder Nitrat ganz ohne menschlichen Einfluss denkt kaum einer nach.

Hat mit Heidelbeeren in Kübelhaltung aber wirklich nichts mehr zu tun. Wie gesagt, ich habe Holzspäne mit im Substrat, der darin enthaltene Phosphor reicht für viele Jahre und wird langsam über die Pilze usw mobilisiert. Auch deshalb ist Stickstoff und Schwefel zum Frühjahr eigentlich ausreichend. Und ab Juli ist Dünger sowieso tabu und unwirksam.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Starking007 am 27. März 2024, 21:49:58
"...Über natürliche Gegebenheiten..."

Hier mußte Felsaushub eines Baugebietes auf die Depponie (!), zuviel Magnesium im Dolomit....
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: thuja thujon am 27. März 2024, 21:57:34
Sicher, das es Magnesium war?
Im Garten streuen wir fleißig Urgesteinsmehl, wegen der `wertvollen´ Spurenelemente.
Hier in der Gegend wurde damals Arsen entdeckt, also das es dieses Element gibt. War damals tatsächlich wichtig, das verseuchte Wasser wurde benutzt, um Hautkrankheiten zu behandeln. Zur inneren Anwendung wurde es schon recht früh verboten.
Titel: Re: Kulturheidelbeeren in Kübelhaltung
Beitrag von: Starking007 am 27. März 2024, 22:00:47
Unweit hier gibt es ruhende Bleibergwerke (Freihung).
Ich würde nicht aus dem Bach trinken wollen.....