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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: manhartsberg am 28. September 2016, 21:08:09

Titel: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: manhartsberg am 28. September 2016, 21:08:09
kann man zuviel kaffeesud zum kompost geben oder ist es je mehr desto besser?
wie wirkt sich das auf den ph-wert aus?
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: bristlecone am 28. September 2016, 21:16:59
wie wirkt sich das auf den ph-wert aus?

Gar nicht - solange dein Kompost nicht hauptsächlich aus Kaffeesatz besteht. Und falls das der Fall sein sollte, spielt der pH-Wert eh keine Rolle mehr, da die Komposteigenschaften dann von denen des Kaffeesatzes bestimmt werden.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 28. September 2016, 22:01:08
wie wirkt sich das auf den ph-wert aus?

Gar nicht - solange dein Kompost nicht hauptsächlich aus Kaffeesatz besteht. Und falls das der Fall sein sollte, spielt der pH-Wert eh keine Rolle mehr, da die Komposteigenschaften dann von denen des Kaffeesatzes bestimmt werden.
na dann wird es eh`kein problem :)
ich werde ab jetzt von einem restaurant mit kaffeesud beliefert und in nächster zeit fällt sehr viel kompostmaterial an...
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 28. September 2016, 22:18:49
Da ich wöchentlich ca. 30 Literkaffestz erhalte, sind mir die Verhältnisse vertraut.

Bristelcone bringt es etwas Sec auf den Punkt.
Aber so ist es.

Kaffesatz verarbeite bzw bringe ich ein in den Kompost, in gewisse Erdmischungen, Beilage in Pflanzlöchern, verteile ihn 2-3x im Jahr auf dem Rasen etc.
Nur nicht in Blumetöpfe auf dem Gestell beim Sitzplatz oder beispielsweise Hängekistchen am Balkom oder auf dem Fensterbrett. Denn das auslaufende Wasser färbt ca. 4-6 Wochen lang.
Verteile es im Frühling oder Herbst mal auf die Stauden und Gemüsebeete.












Du kannst das gut selber beobachten im Kompost was es verträgt.
Einfach 20-30 Liter in den Schnellkomposter kippen bringt Schimmel und interessante Farben.
Kippen und mischen, Feucht halten.
Wenn es passt sind bald einmal viele Kompostwürmer darin.
Ist Zuviel bleibt er wie gekippt.

Im Winter habe ich die Situation, dass viel zu wenig Kompostfähiges Material anfällt.
Das kippe ich den Kaffesatz in eine Box.
In eine Solche




Da ist im Frühling so in etwa 350-400 Liter.
Da passiert gar nix, ausser das es Warm ist und in den untersten 10cm von ca. 50/60 Gesamthöhe Kompostwürmer drin sind.

In der Zwischenzeit habe ich gesehen, dass du auch Kaffesatz aus einem Restaurant erhältst.
Bei mir ist es ein Tageskaffe.

Bringe ich eine grössere Menge Kaffesatz im Frühling auf den Rasen aus, mische ich noch etwas Algenkalk hinzu.

Fürs Handling mit den Kaffesatz ist ein Sieb von ca. 8-10mm Maschenweite von Vorteil wenn nich sogar ein Muss.
Das Ganze kommt gepresst aus der Maschine und die Brocken die bleiben verfallen kaum.
Ist doof im Kompost, auf dem Boden etc. Die beginnen oft zu schimmeln.
Beim mir kommt inzwischen nur gesiebter, bzw zerbröckelter Kaffesatz zur Anwendung
Musste ich auch zuerst lernen und akzeptieren.
Ist jedoch ein Olfatrorisches Erlebniss und geht Rucki Zucki.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 29. September 2016, 21:15:10
danke für die info. dann werde ich mal so mit einem restaurant starten  ;D
sind die boxen am boden zementiert? und wenn ja wie kommen die würmer rein? ???
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 29. September 2016, 21:27:45
Die Boxen sind unten offen.
Die Zwischenwände ca. 40mm mit Folie, haben ca. 2cm Abstand vom Boden.
Dieser kleine Raum ist meist voll mit den beiden Kompostwürmern foetida und andrei.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 08. Oktober 2016, 21:33:23
Salü mannhartsberg

Du bist in Bester Gesellschaft mit sammeln. :)

Eine Film Sequenz zu Kaffeesud bzw. Kaffeesatz

Für Austern Pilze und in Kleidern als Duftmolekülfänger gegen schlechte Gerüche
Nichts Neues an und für sich, nur in der Menge und in der Verarbeitungsart.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 11. Oktober 2016, 16:14:25
servus natternkopf  :)

jetzt hast mich neugierig gemacht mit den pilzen, wäre für mich ein angenehmer zeitvertrieb.
kaffeesud könnte ich ausreichend auftreiben, schließlich hat mein wiener wohnbezirk die größte lokaldichte in österreich...  ;D
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Gänselieschen am 12. Oktober 2016, 16:55:24
Mich wundert das o.g. ein wenig. Irgendwann habe ich mir mal angelesen, dass die Düngewirkung von Kaffeegrund zu vernachlässigen sei, lediglich sein etwas saurer PH-Wert könne dazu führen, dass manche Stauden oder Zimmerpflanzen positiv auf ihn reagieren.

Warum dann also Kaffeegrund auf den Rasen ausbringen - sauer für Rasen fördert Moosbildung.

Im Kompost als "wertloses" organisches Material leuchtet mir zumindest ein, wenn er so von den Kompostwürmern geliebt wird.

Welche Inhaltsstoffe sind es also im Kaffeegrund, an die ihr heranwollt??
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 14. Oktober 2016, 20:15:26
wie du richtig sagst ist der kaffeesud irgendwie ein lockmittel und futter für die würmer, da s ist mehr als genug.
mit der schwammerlzucht werde ich es nächsten sommer probieren....
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Tester32 am 14. Oktober 2016, 22:33:38
Welche Inhaltsstoffe sind es also im Kaffeegrund, an die ihr heranwollt??

Kaffeegrund soll reich an Kalium, Stickstoff, Phosphor sein.


Irgendwann habe ich mir mal angelesen, dass die Düngewirkung von Kaffeegrund zu vernachlässigen sei, lediglich sein etwas saurer PH-Wert könne dazu führen, dass manche Stauden oder Zimmerpflanzen positiv auf ihn reagieren.

Es wäre in der Tat interesant, den Gehalt an diesen Mineralien im Kaffeegrund, im Kompost und in Düngemitteln zu vergleichen. Leider finde ich grad keine Daten dazu.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Tester32 am 14. Oktober 2016, 22:40:15
Habs!
Zitat
Dabei sind unter anderem im Kaffeesatz 2 % Stickstoff, 0,8 % Kalium und knapp 0,4 % Phosphor enthalten;

Quelle: hier
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Angelika_48 am 29. Oktober 2016, 10:37:51
Kaffee für die Blumen? Damit sie nicht mehr einschlafen können oder was  ;D  ;D
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 02. November 2016, 12:38:09
Angeregt durch diesen Thread habe ich mal in einer unserer Cafeteria gefragt. Bei denen fällt täglich ca. 20 l Kaffeesatz an. Ich habe erst einmal einen Deal für bis nächste Woche gemacht. Hier treffen sich Angebot und Nachfrage. Die Cafeteria spart Entsorgungskosten und meine Regenwürmer kreischen vor Freude wie Teenies auf einem Rockkonzert.

Der Kaffeesatz wirkt sich auf verschiedene Weise als "Dünger" aus:

1. die organische Substanz - ist aber relativ gering an Nährstoffen
2. Regenwürmer sind Kaffee-Junkies. Kaffee regt wahrscheinlich deren Vermehrungstrieb an.
3. für mich am interessantesten: Kaffeesäure ermöglicht es den Pflanzen, das unlösliche Eisen im Boden verfügbar zu machen, so dass Chlorosen vermieden werden können. Kaffeesatz ist außer für den Kompost deshalb gut als Dünger für chloroseempfindliche Pflanzen, also z.B. Reben, Rosen und Rododendren. Anmerkung: Es gibt weitere Mechanismen zum Verfügbarmachen von Fe2O3, aber die versagen oft bei Staunässe, Trockenheit und verdichtetem Boden.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Thüringer am 02. November 2016, 17:36:11
Auf unseren Kompost kommt alles, was verrotten kann, also auch massig Filterkaffee-Satz samt täglicher Tüten. Ich mache keinerlei Kontrollen irgendwelcher Werte, aber die Rabatten, Beete und Jungbäume haben sich noch nie beschwert.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 02. November 2016, 21:06:02
Auch ich habe Kaffeesatz und Filtertüten bisher kompostiert, aber bisher nicht in diesen Mengen wie von einer Cafeteria.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 07. November 2016, 10:15:08
Ich habe gerade 70 l Kaffeesatz in 10 l-Eimern aus der Cafeteria geholt - die Ausbeute von 4 Tagen. Meine Regenwürmer werden in Extase verfallen.
Titel: Re: Kaffeesatz im Beet
Beitrag von: Dunkleborus am 07. November 2016, 10:44:19
Da sich der Thread auch um freies Kaffeestreuen dreht:
Seit Jahren verteile ich am Arbeitsplatz Kaffeesatz. In Staudenflächen, wo es humos sein sollte -also Asternbeet, Halbschattenflächen und normale Stauden und Gehölze, natürlich nicht in Lavendelflächen.
Anfangs behauptete ein Kollege, das Zeug sei super gegen Schnecken. Das hat sich nicht bestätigt: An grösseren Flächen der gleichen Hostasorte habe ich einen Sommer lang jeweils eine Hälfte regelmässig dünn bestreut. Der Effekt war nicht wahrnehmbar.
Aber: An den bekaffeeten Flächen war später alles voll von Regenwurmgaggeln, wirklich auffällig. Da in unserem schweren Lehm eher zuwenig Humus ist, streue ich das Zeug seit etwa sieben oder acht Jahren. Dort ist der Boden inzwischen deutlich besser geworden, die Humusschicht viel dicker.
Während des Sommers tut sich kaum was, aber im Winterhalbjahr sieht man den Effekt: Alles vollgegaggelt.  :D

Den Besuchern erkläre ich gern, dass die Pflanzen seitdem viel wacher sind.
Titel: Re: kaffeesatz auf dem Beet
Beitrag von: partisanengärtner am 07. November 2016, 11:05:26
Ich habe keine  so lange Erfahrung wie Dunkelborus bezüglich Kaffee, aber die bessere Durchlüftung des Bodens durch mehr Regenwurmaktivitäten verspreche ich mir auch davon.

Gerade im schweren Lehm werden die zahlreicheren Gänge sehr wirksam sein. Auf den Kompost kommen bei mir seit einiger Zeit nur noch die leeren Filter, die kommen optisch nicht so gut in den Pflanzungen.

Der Kaffeesatz  kommt direkt auf den Boden, möglichst fein verteilt.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dunkleborus am 07. November 2016, 11:19:27
Genau, nur eine ganz dünne Schicht.

Wenn man das Zeug zu lange im Behälter stehen lässt, entwickeln sich interessante Lebensformen. Bei einer Quelle entsteht vom Topfboden her grauer Schimmel, der entsprechend riecht.
In meinem Espressosammelschälchen und auch im Sammelbehälter im Betrieb ist es hingegen ein wunderschöner Organismus, der zuerst weissen Samt und kurz darauf lachsoranges Zeug bildet, der stinkt nicht so. Wahrscheinlich auch ein Schimmelpilz, aber ein hübscher.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Lavendler am 07. November 2016, 11:40:51
Ich werfe alles was verrotten kann auf den Kompost. Auch mein täglicher Kaffeesatz kommt mit in den Komposteimer in der Küche und dann in den Garten. Bisher noch nie was negatives entdeckt.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 07. November 2016, 13:30:52
Eure Erfahrungen mit dem Verstreuen sind interessant für mich, da ich so große Mengen, wie in der von mir "betreuten" Cafeteria anfallen, nicht allein kompostieren kann.

Da Kaffeesatz den Boden leicht sauer macht, kommen zunächst die Rododendren, die Azalee, die Erika, die Heidelbeeren und die Preiselbeeren dran. Später kommen die Rosen und die Freilandbanane in den Genuss. Letztere wird wohl Morgen oder Übermorgen oberirdisch (Blätter) erfrieren, aber die Banane mag auch eher sauren Boden.

Macht eine größere Gabe für Thuja und Raketenwacholder Sinn?

Erst hatte ich viel zu wenig Kaffeesatz (nur Eigenproduktion), aber jetzt fallen pro Werktag 15 bis 20 l an und die müssen sinnvoll vertan werden.

Ich habe gelesen, dass im Kaffeesatz noch ein Anteil Restkoffein ist. Bei zuviel Kaffeesatzgabe auf einmal sollen u.U. die Bodenbakterien daran sterben.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 07. November 2016, 13:42:33
Meine Regenwürmer werden in Extase verfallen.

meine würmer haben schon länger nix bekommen und sind inzwischen sicher "stoned"  ;D
aber morgen ist es soweit  :)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dunkleborus am 07. November 2016, 13:43:55
Das ist unseren egal. Dicke Schichten werden aber schimmlig.
Vor Jahren habe ich mal ein vergammeltes Baumstrunkloch im Boden mit ein paar Kübeln verpilztes Kaffeezeug aufgefüllt und vergessen. Ist jetzt prima Pflanzerde geworden.
Titel: Re: gebrauchtes kaffeepulver im kompost
Beitrag von: zwerggarten am 07. November 2016, 22:16:04
@ manhartsberg: leicht ot, meine frage, aber heißt das ausgelaugte gebrauchte (filter)kaffeepulver bei euch wirklich "kaffeesud"?! für mich ist ein sud immer die (heiße) flüssigkeit, das andere kaffeesatz, oder kaffeetrester beim espresso...

edit: habe gerade gegugelt, wikipedia bestätigt "kaffeesud" für den österreichischen sprachraum... "prütt" ist aber auch nicht schlecht! ;D
Titel: Re: gebrauchtes kaffeepulver im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 08. November 2016, 07:49:03
@ manhartsberg: leicht ot, meine frage, aber heißt das ausgelaugte gebrauchte (filter)kaffeepulver bei euch wirklich "kaffeesud"?! für mich ist ein sud immer die (heiße) flüssigkeit, das andere kaffeesatz, oder kaffeetrester beim espresso...

edit: habe gerade gegugelt, wikipedia bestätigt "kaffeesud" für den österreichischen sprachraum... "prütt" ist aber auch nicht schlecht! ;D

generell in in österreich da korrekte deutsch gesprochen, die deutschen weichen etwas ab und die schweizer sowieso...  ;D
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: lord waldemoor am 08. November 2016, 11:57:40
genau endlich sagt das wer ;) ;D
aber trester finde ich  schon ungewöhnlich
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Wühlmaus am 08. November 2016, 12:19:27
Unsere (Schweizer) Kaffeemaschine bittet bei Bedarf "Trester leeren".
Ich vestehe sie recht gut 8)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Crambe am 08. November 2016, 12:21:10
Man könnte da gehofft haben, dass sie Grappa macht und nun den Trester loshaben will  ;D
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Wühlmaus am 08. November 2016, 12:23:26
 ;D

Mir liegt Kaffee deutlich näher als Grappa :P
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 08. November 2016, 12:24:44
https://de.wikipedia.org/wiki/Trester_(Pressr%C3%BCckst%C3%A4nde)

Trester hat nicht nur bei Wein Bedeutung, sondern ausdrücklich auch die Rückstände bei der Kaffeezubereitung. Nur im allgemeinen Sprachgebrauch ist in unserer Gegend von Kaffeesatz die Rede. Streng genommen ist nur der Kaffeesatz ein Trester, wenn das heiße Wasser mit Druck durchgepresst wurde, nicht aber wenn der Kaffee aufgebrüht wurde. Mir ist aber weitgehend egal, wie der Kaffeesatz entstand. Die Espressomaschine bzw. der Kaffeeautomat mit Mahlwerk sind mir aber etwas lieber, da deren Kaffeesatz wenige Koffein enthält als bei aufgebrühten Kaffee. Dieses Koffein ist ab einer bestimmten Menge giftig für Bodenbakterien.

Titel: Re: gebrauchtes kaffeepulver im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 08. November 2016, 18:16:53
@ manhartsberg: leicht ot, meine frage, aber heißt das ausgelaugte gebrauchte (filter)kaffeepulver bei euch wirklich "kaffeesud"?! für mich ist ein sud immer die (heiße) flüssigkeit, das andere kaffeesatz, oder kaffeetrester beim espresso...

edit: habe gerade gegugelt, wikipedia bestätigt "kaffeesud" für den österreichischen sprachraum... "prütt" ist aber auch nicht schlecht! ;D

generell in in österreich da korrekte deutsch gesprochen, die deutschen weichen etwas ab und die schweizer sowieso...  ;D

oje  ::) vom hudln in der früh kommen nicht nur schiarche kinder sondern auch tippfe ler  :P
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 12. November 2016, 12:50:05
Guten Tag

Bin am vorbereiten für den Schnellkomposterumzug.
Zwischendurch mache ich Fotos.


Im Kompost als "wertloses" organisches Material leuchtet mir zumindest ein, wenn er so von den Kompostwürmern geliebt wird.

Welche Inhaltsstoffe sind es also im Kaffeegrund, an die ihr heranwollt??  Der Stoff an sich, an den wollen wir heran. :-)



wie du richtig sagst ist der kaffeesud irgendwie ein lockmittel und futter für die würmer, das ist mehr als genug.

Ja die Würmer lieben das Zeug.  :D

Ein Bild davon in der Schicht mit viel Kaffesatz Anteil.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 12. November 2016, 13:53:48
Nicht nur Frauen sind süchtig nach Kaffee.  ;)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 12. November 2016, 14:00:24
@Natternkopf

Dein Bild mit den Kompostwürmern ist beeindruckend. Bei mir sind das sehr viel weniger (als ich gestern meinen 900 l-Komposter umgesetzt habe). Allerdings kam in der Vergangenheit nur der Kaffeesatz aus dem privaten Konsum darauf und bei uns trinkt nur meine Frau Kaffee, ich nur zwangsweise bei Besuch. Ich hatte ja berichtet, dass ich einen Deal mit einer Cafeteria geschlossen habe. Es werden nicht ganz 20 l pro Werktag, sondern nur etwas über 10 l, aber ich hoffe, dass dieser Kaffeesatz auch meine Regenwürmer zu mehr "Sex" anregt. Da Regenwürmer keine Familienplanung betreiben, hoffe ich, dass es künftig in meinem Komposter ähnlich vor Kompostwürmern wimmelt wie auf Deinem Foto.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 28. November 2016, 09:47:58
Ich hatte ja schon berichtet, dass ich Kaffeesatz von einer Cafeteria bekomme. Bei schönen Wetter kommen mehr Gäste und da werden es ca. 1,5  10l-Eimer pro Tag. Bei schlechten Wetter werden es nur ca. 0,75  10-l-Eimer pro Tag. Inzwischen habe ich bestimmt schon 20 Eimer bekommen und den Kaffeesatz großzügig zwischen den Schichten in meinen Kompostern verteilt. Oben aufschütten ist nicht so gut, da der Kaffeesatz dann schnell schimmelt.

Ich habe auch schon eine Menge Kaffeesatz im Garten verteilt, insbesondere unter Rododendren, Azaleen und Heidelbeeren, da der Kaffeesatz etwas sauer wirkt. Auch meine Reben haben etwas abbekommen. Der Garten riecht deshalb etwas nach Kaffee. Aber auch im Garten fängt der Kaffeesatz an zu schimmeln, wenn zuviel an einer Stelle liegt.

Langsam habe ich Probleme, so viel Kaffeesatz in Zukunft sinnvoll zu verwerten. Habt Ihr noch Ideen?

Ein Untergraben ist derzeit nicht möglich, da zur Zeit keine freien Flächen dafür.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 28. November 2016, 10:01:43
Das verwundert mich nicht bei diesen Mengen.


Langsam habe ich Probleme, so viel Kaffeesatz in Zukunft sinnvoll zu verwerten. Habt Ihr noch Ideen?

Salü Dietmar

A) Viel mehr Grundstücksfläche
B) Quartierkompostanlage aufziehen
C) Kaffessud Bezug auf ca. 30 Liter pro Woche einstellen.
D) Kleinere Cafeteria wählen
E) Ein grosses Depot machen von ca. 1 Kubikmeter. Bezug einstellen, danach im Frühling beginnen den Kaffeesatz im Kompost unter zu mischen und 1-2x im Garten verteilen.
Ist alles aufgebracht wieder ein Depot an legen.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 28. November 2016, 10:08:51
Hallo,

was meinst Du mit "großes Depot" machen? --> z.B. ein großes Lager mit Kaffeesatz, z.B. einen neuen Komposter aufbauen?

Ich vermute mal, dass der Kaffeesatz da schimmelt. So große Mengen kann ich auch nicht trocknen, da dann das ganze Haus nach angesengten Kaffeesatz riecht.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: partisanengärtner am 28. November 2016, 11:31:52
Hat schon jemand schlechte Erfahrungen gemacht mit dem Schimmel der sich auf Kaffeesud ansiedelt. Ich seh nur das der draußen sehr schnell wieder verschwindet. Allerdings verteile ich das eher weiträumig. Es bleiben noch genügend Flächen wo sich anfällige Bodenbakterien halten können.
Einatmen wollte ich die Schimmelsporenwolken aber wohl nicht. Also Mundschutz bevor Du das unzeitig umsetzt.

Auch Schimmel ist ja ein ganz normaler Abbauer im Boden. Nur durch den homogenen Aufbau und die besonderen Bedingungen im reinen Kaffeetrester macht in zum auffälligen "Befall"

Vielleicht kannst Du das schneller durch eine Mischung von Holzhäcksel, ein wenig Urgesteinsmehl und Mist in eine weniger auffällige Richtung schieben.

Oder einfach abwarten bis diese Phase im Kaffeesudhaufen vorbei ist und Du wieder ohne auffällige Färbung damit umgehen kannst. Dazu reicht ja mal eine Schaufel reinstechen.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 28. November 2016, 11:37:31
Salü Dietmar

Ja genau so ist das gemeint.
Hallo,

was meinst Du mit "großes Depot" machen? --> z.B. ein großes Lager mit Kaffeesatz, z.B. einen neuen Komposter aufbauen?

Ich vermute mal, dass der Kaffeesatz da schimmelt. So große Mengen kann ich auch nicht trocknen, da dann das ganze Haus nach angesengten Kaffeesatz riecht.

Ob das nun Komposter aufbauen oder einen Haufen/Miete anlegen ist spielt keine wesentliche Rolle.
Natürlich, (in doppeltem Wortsinne) wird das die Eine und Andere Schimmelkultur ergeben.
Weisslich, bräunlich, Orange, was auch immer. Hatte deswegen noch nie in der Regenwurmaktivität was einschränkentes bemerkt.
Wenn dich der farbliche und schimmlige Anblick stört schmeisst du was darüber. Sand, Jutesäcke, Häcksel, Laub, Gartenerde, Äste etc.
Übel gerochen hat das noch nie, bei dem Farbenspektrum das ich bisher sah.

Erfahrungsgemäss ist bei den Cafeterias einer regelmässig Rhytmus am besten zu Handhaben.
Enweder immer oder gar nicht.
Irgendwie nur 1x in der Woche und die übrigen Tage nicht, ist verwirrend bei den verschiedenen Angestellten die das händeln müssen.

Bei deinem Bezugort gibt es mehrmals pro Tag, deshalb der Hinweis.
Depot machen -->  Bezug einstellen --> in Frühjahr dies im Garten verarbeiten --> Bezug wieder aufnehmen.

Bei mir ist das eine kleine Cafeteria, Abends geschlossen.
Somit kann ich 1x pro Woche abholen so 25-35 Liter.
Das ergibt immerhin etwa 1,5m3 im Jahr.

Rechne ich das über den Daumen, bei dir mal hoch ergibt das einen Riesenhaufen.  :-X
Bezugs-Annahme
Durchnittlich 12 Liter pro Tag /5 Tage in der Woche
Somit holst du ich pro Woche rund 60 Liter.
dies in 49 Wochen pro Jahr.
Das ergibt immerhin etwa 3m3 im Jahr.

Über alles gesehen, mische ich geschätzt ca. 10% darunter.
Je nach Ort mal mehr oder weniger.
Das bedeutet bei dir ca. 25-35m3 Komposttiermaterial.

Grüsse Natternkopf

Nachtrag:
Inzwischen hat partisanengärtner noch was dazu geschrieben, was hilfreich ist.

Edith hat gesagt:
Kubik noch richtig geschreiben. ::)
Nicht so m3, sondern so m3  :)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: partisanengärtner am 28. November 2016, 11:40:49
Du kannst Dir aber auch Pilzbrut besorgen und den noch frischen Trester damit impfen. Gut wachsen wird auf jeden Fall Austernpilz  und Kräuterseitling geht auf jeden Fall. Sicher auch noch andere Arten.

Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: partisanengärtner am 28. November 2016, 11:44:54
Wenn Du keinen Wert auf viele Pilze hast kannst Du ach ganz frische Exemplare in dünne Scheiben schneiden und mit frischen Trester vermischen. Ich kenne Leute die haben in kleinen Tupperdosen damit Pilze geerntet.

Das dann öfter mal eine Kultur einem Schimmelbefall zum Opfer fällt ist ja nicht so tragisch. Die kommt dann auf den Kompost ;)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 28. November 2016, 12:29:40
Zitat
Erfahrungsgemäss ist bei den Cafeterias einer regelmässig Rhytmus am besten zu Handhaben.
Enweder immer oder gar nicht.
Irgendwie nur 1x in der Woche und die übrigen Tage nicht, ist verwirrend bei den verschiednen Angestellten die das händeln müssen.

So ist es. Es gab einen Aushang in der Cafeteria zum Interesse am Kaffeesatz, aber ich war der Einzigste, der sich gemeldet hat, vielleicht auch, weil es Winter wird. Die Angestellten wollen Verlässlichkeit und das bedeutet, dass ich alles abnehmen muss, was anfällt. Schließlich sammeln sie den Kaffeesatz extra für mich. Allerdings ist auch deren Entsorgungsaufwand geringer, nicht nur durch den Kaffeesatz, sondern auch, weil ich auch einige Eimer abnehme, z.B. um Dünger, den ich als Sackware gekauft habe, feuchtigkeitsgeschützt zu lagern. In den Eimern wurden für die Cafeteria, die auch eine Imbissversorgung darstellt (also nicht nur Kuchen), diverse Lebensmittel angeliefert, z.B. Salate, Heringsfilets usw. und auch diese Eimer müssten sonst entsorgt werden. Die meisten Eimer für den Kaffeesatz kehre ich aber aus und verwende diese Eimer für spätere Kaffeesatztransporte erneut.
Im Winter und bei schlechten Wetter gehen wahrscheinlich weniger Leute in die Cafeteria, also wird auch der Anfall von Kaffeesatz geringer.
Es gibt im Umkreis noch 3 weitere kleine Cafeterias bzw. Cafes, aber dort fällt wesentlich weniger Kaffeesatz an und der Sammelaufwand wäre für mich größer. Im Moment brauche ich den Kaffeesatz nur selten mit dem Auto abholen, da ich pro Tag zwei Eimer mit der Straßenbahn auf dem Nachhauseweg mitnehmen kann. Da diese Eimer sehr sauber und mit Deckel sind, geht das. Es sieht zwar etwas blöd aus, wenn ich jeden Tag einen oder zwei Kunststoffeimer mit Deckel in der Straßenbahn spazieren fahre, aber so kostet mich der Transport nichts, da ich ohnehin mit der Straßenbahn fahre und die Cafeteria nur ca. 250 m von der Arbeitsstelle und der Straßenbahn entfernt ist und ich zu Hause auch nur ca. 30 m von der Haltestelle zu meinem Haus habe.

Vielen Dank für Eure Tipps!
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Wurmkönig am 28. November 2016, 21:15:04
Hallo Dietmar, nun, mit der Zucht von Kompostwürmern machst du erstmal nichts falsch - aber ob es für die von dir geschilderten Probleme die richtige Wurmsorte ist? Du bräuchtest eher tiefgrabende Arten (Lumbricus terrestris) die den Boden durchmischen, ich bin gespannt ob sich dies bei dir auch auf die Vermehrung dieser Arten auswirkt.

Generell ist die Natur ja keine Einbahnstrasse, d.h. die Vermehrung bzw. Stärkung einer Art verursacht eine Verdrängung bzw. Schwächung einer anderen. Soviel ich weiß entziehen sich die "normalen" Würmer weitgehend einer profesionellen Zucht, jedenfalls ist die Literatur voll von Fehlschlägen.

Meine Nachbarin, die sich leider umgebracht hat, hatte eine Fruchtbarkeit in dem Garten wie ich sie noch nie wo anders beobachten konnte. Da sie mir ihre Bäumchen vermacht hat habe ich beim Ausgraben eine mögliche Ursache dafür entdeckt. In den Wurzelballen steckten so richtig fette, eher weißliche, stumpfe Würmer - Lumbricus terrestris war das definitiv keiner, aber die genaue Art kann ich nicht bestimmen. Wie sieht es denn bei dir mit der vorhandenen Wurmpopulation aus? Wie viele findest du, wenn du eine deiner Reben setzt?
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: martina 2 am 28. November 2016, 22:13:09
Ihr bringt mich auf eine Idee - auch in meinem unmittelbaren Umfeld ist die Lokaldichte beträchtlich, es dürfte also nicht schwer sein, da größere Mengen aufzutreiben und meinem urbanen Lehmgatsch zukommen zu lassen. Jetzt allerdings liegt eine dicke Laubschicht auf den Beeten, die Kompostkistln sind randvoll mit Buchenlaub. Macht es Sinn, jetzt dazwischen Kaffeesatz/-sud/-trester  ;) zu streuen bzw. wieviel ungefähr?
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 28. November 2016, 22:22:55
Salü Wurmkönig
Lumbricus terrestris war das definitiv keiner,

Hab mal kurz in meinen Favoriten nachgeschaut. Vielleicht hilft dir das.
Die unterschiedlichen Sorten sind ein wenig verteilt, die Häufigsten wiederholt aufgeführt.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: lord waldemoor am 29. November 2016, 08:10:53
martina ich würde ihn unter das laub geben
eine stelle laub weg kaffeesud rauf und mit laub von der nächsten stelle bedecken usw.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: thuja thujon am 29. November 2016, 08:40:44
Langsam habe ich Probleme, so viel Kaffeesatz in Zukunft sinnvoll zu verwerten. Habt Ihr noch Ideen?
Hat es mal jemand probiert, den Kaffeesatz zu verjauchen?

Was die Nährstoffzusammensetzung angeht, habe ich noch keine komplette Analyse finden können.
C/N: 24, ph: 4,8, Corg: 54%, N: 2,26%, Salzgehalt: 7,9g/l

Die Polyphenole wie Chlorogensäure usw sind bei der Zubereitung durch Siebträgermaschienen wohl vollständig entfernt.

Ein Nachteil bei einarbeiten von großen Mengen: wenn einmal trocken, extrem hydrophob (nimmt kein Wasser auf, zB bei Starkregen). 

Kennt jemand Werte für Kalium und Phosphor? Ich würde mich lediglich danach richten und nur soviel in den Garten karren, wie er verträgt. Der Phosphorgehalt sollte der Deckel sein. Man fährt ja meist nur in den Garten rein, fast nix raus, und wundert sich dann irgendwann über zuviele Nährstoffe.

Überschüssige Kaffeesatzmengen, zu deren Abnahme man sich verpflichtet hat, entweder Wurmzucht im Keller in stapelbaren Kisten aufziehen oder mal probieren, ob sich der Kaffeesatz mit den Erdtopfpressen zu Brikkets zum grillen/smoken pressen lässt.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Wühlmaus am 29. November 2016, 08:43:09
Nur so eine Idee:
Auch bei der Zusammenführung von Wurm und Kaffeesatz kommt es doch schlussendlich darauf an,  was hinten raus kommt 8) 
Könnte man dieses Endprodukt nicht verbessern, indem man dem Kaffesatz regelmäßig kleine Mengen Gesteinsmehl untermischt?
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 29. November 2016, 08:55:13
martina ich würde ihn unter das laub geben
eine stelle laub weg kaffeesud rauf und mit laub von der nächsten stelle bedecken usw.

das habe ich bei meinen obstbäumen gemacht, zuerst kaffeesud und dann eine dicke laubschicht drüber.
bin neugierig wie das nächstes jahr auswirkt.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Crambe am 29. November 2016, 09:02:51
Nur so eine Idee:
Auch bei der Zusammenführung von Wurm und Kaffeesatz kommt es doch schlussendlich darauf an,  was hinten raus kommt 8) 
Könnte man dieses Endprodukt nicht verbessern, indem man dem Kaffesatz regelmäßig kleine Mengen Gesteinsmehl untermischt?

Dazu sollte man sich die Steinlaus in den Garten holen 8) ;D
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: bristlecone am 29. November 2016, 09:10:31
Kennt jemand Werte für Kalium und Phosphor? Ich würde mich lediglich danach richten und nur soviel in den Garten karren, wie er verträgt. Der Phosphorgehalt sollte der Deckel sein. Man fährt ja meist nur in den Garten rein, fast nix raus, und wundert sich dann irgendwann über zuviele Nährstoffe.

Ich hab mal nach "coffee ground composition" gegoogelt, das gibt einen Haufen Treffer.

Darunter die hier:

The chemical composition of exhausted coffee waste (pdf)

Chemical, Functional, and Structural Properties of Spent Coffee Grounds and Coffee Silverskin (pdf)

Aus der zweiten Arbeit ein Auszug aus Tabelle 2 zum Gehalt einiger Mineralien (in mg/kg Trockenmasse):

Potassium 11,700
Calcium 1,200
Magnesium 1,900
Sulfur 1,600
Phosphorus 1,800
Iron 52.00



Aus der ersten Arbeit:

Elemental constituents of ashes of two exhausted coffee wastes (EC1 and EC2) (in g/kg).

Ca 0.771 0.498
Mg 0.178 0.073
K 0.253 0.215
Na 0.329 0.627
Fe 0.326 0.147
Cu 0.046 0.039
Zn 0.012 0.010
Mn 0.033 0.029

Zu Phosphor steht da nichts, die Arbeit gibt aber mehrere Quellen an (mit Links), in denen man weitere Angaben zum Mineraliengehalt finden kann.


Auffallend sind die extremen Unterschiede in den Angaben z. B. zum Kaliumgehalt in den beiden genannten Quellen. Vielleicht mag jemand die Gründe dafür aufdröseln (unterschiedliche Bezugsgröße: einmal Trockenmasse, einmal nasser Filterkuchen? Unterschiedliche Extraktionsverfahren? Unterschiedliche Boden- und Düngeverhältnisse?)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Wühlmaus am 29. November 2016, 10:59:53
Die Extrationsmethode spielt sicher eine Rolle. Die Anslysen in der ersten Arbeit wurden offenbar mit mit Trester aus der industriellen Herstellung von löslichem Kaffee gemacht.
Dieser Trester unterscheidet sich sicher von dem, um den es bei Dietmar geht.
Das pdf der zweiten Arbeit kann ich nicht herunterladen.


Das mit der Zugabe von Gesteinsmehl war übrigens ernst gemeint.  So von wegen 'TonHumusKomplex'...
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Rieke am 29. November 2016, 11:00:52
Beide Arbeiten untersuchen den industriellen Abfall "spent coffee ground" bzw. "exhausted coffee waste generated in a soluble coffee industry", der bei der Produktion von löslichem Kaffeepulver entsteht. Kaffeesud oder Kaffeesatz aus einem Cafe könnte ja schon etwas anders zusammengesetzt sein.

Über die Herkunft der Kaffeeabfälle machen die Autoren beider Arbeiten keine besonders genauen Angaben. In der 2. Arbeit wird immerhin die Firma genannt, von der die Abfälle stammen, aber mehr als Mischung von Robusta und Arabica-Bohnen erfährt man nicht zur Zusammensetzung (oder wo der Kaffee angebaut wurde). In der ersten Arbeit wurden Proben aus dem Frühjahr und dem herbst untersucht, mehr steht zur Herkunft nicht drin.

Der Bodenkundler David Montgomery beschreibt übrigens in seinem sehr lesenswerten Buch "Dreck" kurz, daß seine Frau den Boden in ihrem Garten mit Kompost und Kaffeesatz aus einem nahegelegenen Restaurant wieder aufgebaut hat. Leider geht er nicht in die Details. Hat sie mit dem Kaffeesatz einfach gemulcht?

Hier ist ein kurzer Text über eine Analyse von Starbucks-Kaffeesatz.
Das Fazit: Günstiger pH-Wert (6,2), Salinität ohne Probleme für Pflanzen. Die Pflanzenverfügbarkeit von Stickstoff, Calcium, Eisen, Mangan und Zink ist niedrig, die von Phosphor, Kalium, Magnesium und Kupfer ist hoch. Der Stickstoff wird besser verfügbar für die Pflanzen, sobald die organische Substanz, an die er gebunden ist, durch Mikroorganismen abgebaut wird.

Dann habe ich noch das hier gefunden: Waste recycling: Utilization of coffee grounds and kitchen waste in vermicomposting
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: martina 2 am 29. November 2016, 14:44:52
martina ich würde ihn unter das laub geben
eine stelle laub weg kaffeesud rauf und mit laub von der nächsten stelle bedecken usw.

Ja, so hab ich mir das eh auch gedacht, nur sind jetzt die Kistln schon voll. Ich müßte also großräumig durchmischen  :-\
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: lord waldemoor am 29. November 2016, 21:12:10
in kistln würde ich ihn nur verrottet geben
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: thuja thujon am 29. November 2016, 21:22:28
bristle: Danke für die Anhaltswerte. Wohl mit CO2 extrahiert. Konntest du auch was zu wässrigen Methoden finden?
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: bristlecone am 29. November 2016, 22:39:10
Ich such mal bei Gelegenheit.
Vielleicht hat Rieke aber ja schon was dazu gefunden.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 30. November 2016, 08:44:54
Die Kaffeemaschinen in "meiner" Cafeteria pressen kochendes Wasser unter hohem Druck (15 ... 18 bar) durch den kurz zuvor gemahlenen Kaffee.

Die Biomasse des Kaffeesatzes und deren Nährstoffgehalt sind für mich erst sekundär wichtig. Wichtiger für mich sind:
- die "stimulierung" der Regenwürmerpopulation
- die Begünstigung der Eisenaufnahme (da mein Boden nur wenig Eisen hat) zur Vermeidung von Chlorosen (die Kaffeesäure bildet mit dem Eisen im Boden eine Art wasserlösliches Chelat.
- der leicht saure pH-Wert und die diesbezüglich länger andauernde Säuerung des Bodens - für meine Rhododendren, Heidelbeeren u.a. Moorbeetpflanzen. Ich habe den Eindruck, dass der Boden bei meinen Rhododendren und Heidelbeeren nicht sauer genug ist.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Rieke am 30. November 2016, 09:25:26
Ich such mal bei Gelegenheit.
Vielleicht hat Rieke aber ja schon was dazu gefunden.

Ne, habe ich nicht, sorry. Extraktionsmethoden sind auch nicht so meine Baustelle.

Ich  überlege mittlerweile, welches der Cafes in der Umgebung ich wegen Kaffeesatz anbaggern könnte. Vielleicht das Eiscafe? Das hat erst ab dem Frühjahr wieder geöffnet, da muß ich mir nicht überlegen, wo ich im Winter den Kaffeesatz verteile. Wir haben leider fast nie Kaffeesatz, wir sind Teetrinker.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Wühlmaus am 30. November 2016, 09:44:03
Rieke - da kannst du doch sicher in jedem Restaurant nachfragen. Da sind die Mengen dann vielleicht auch überschaubarer.

Bei manchen Gärtnern hier war das schon eine alte Tradition: Der Vater einer Freundin, der gewiss schon vor ca. 30 Jahren mit über 90 gestorben ist, hat immer aus dem hiesigen Café die Filtertüten im Eimerchen in seinen Garten getragen. - Und regelmäßig Ärger mit seinem Schwiegersohn bekommen, der Angst vor Anreicherung von Schadstoffen im großen Gemüsegarten hatte.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Junebug am 30. November 2016, 09:58:20
Wir haben leider fast nie Kaffeesatz, wir sind Teetrinker.

Jetzt muss ich doch mal blöd fragen: Und was ist mit Tee?

Ist durchaus ernst gemeint, hier fällt auch mehr Tee als Kaffee an.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: partisanengärtner am 30. November 2016, 10:36:44
Das kommt darauf an. Wenn Du nichts gegen geringe Spritzmittelreste in Deinem Kompost hast kannst Du jeden nehmen. Das meiste ist wohl im Tee den Du trinkst  biologisch versorgt.
Bei Biotee fallen diese Bedenken sogar auch noch weitgehend weg.

Beim Kaffee sind es wohl die kommerziell anfallenden Mengen die so eine Frage berechtigen. Oder gibt es hierzulande auch tea to go
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Junebug am 30. November 2016, 10:42:15
 ;D Vermutlich nicht in dem Maße. Na, dann brauche ich mir nicht einzubilden, dass die paar Kannen am Tag das irgendwie beeinflussen, auch okay.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 30. November 2016, 12:36:32
Tee kann auch in bzw. mit Teebeuteln kompostiert werden. Die Teebeutel zersetzen sich schnell. Bei Tee und Teebeuteln fällt nur zu Hause bzw. in einem Cafe nicht allzu viel an, noch dazu, wo viele Tees eigentlich keine sind, sondern nur wie Tee aufgebrüht werden. Das bedeutet, dass sich hinter dem Begriff Tee sehr verschiedene Kräuter verbergen können. Bei Kaffee gibt es prinzipiell nur 2 Sorten: Arabica und Robusta. Letzterer enthält deutlich mehr Säure und Koffein.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: strohblume am 30. November 2016, 13:37:47
Das ist doch alles Tee u.Kaffeeleserei,es hat sich bei mir noch kein Kompostwurm beschwert,im Gegenteil manchmal geh ich mit ihnen ans Wasser ,zum angeln.....
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: thuja thujon am 30. November 2016, 23:40:47
Angelwürmer füttere ich nicht mit Kaffee, sondern mit Früchten usw, oder zum pimpen, mit Mehl.
Nicht zuviel auf einmal, wg. Eiweißschock und Schimmel.

Tauwurm, eine Geschichte für sich. Kaffesatz allein bringt nicht viel, wenn der Rest nicht stimmt.

Tee, ist eigentlich auch nichts anderes als Kaffee. Es geht um das fein vermahlene, große Oberfläche, Instantnahrung für die Würmer.
Wie Tagetes aussäen für Schnecken...

@Dietmar: bedenke, dass die Zimtsäuren von Kaffeepflanzen ausgesondert werden, um sich von Unkraut im Wurzelbereich zu befreien. Die Bioverfügbarkeit des Eisens durch den Chelat mit Kaffeesäure macht ihn auswaschungsgefärdet, den Chelat müssen die Pflanzen auch erst mal wieder durch Absonderung von H+-Ionen knacken um dranzukommen. Eigentlich hat man nichts gewonnen. Da ist man mit Ammoniumbasierter Düngung zwecks Eisenverfügbarkeit wohl besser dran.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Rieke am 01. Dezember 2016, 12:48:34
Früher habe ich den Tee in den Filtertüten auf den Kompost geworfen, bis ich bemerkt habe, daß die sich sehr schlecht bis gar nicht zersetzen. Die Filter waren nach 2 Jahren immer noch nicht weg.

Zitat
Rieke - da kannst du doch sicher in jedem Restaurant nachfragen. Da sind die Mengen dann vielleicht auch überschaubarer.
Die Eisdiele ist ziemlich in der Nähe, so etwa 200 entfernt.  ;)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. Dezember 2016, 13:01:53
Früher habe ich den Tee in den Filtertüten auf den Kompost geworfen, bis ich bemerkt habe, daß die sich sehr schlecht bis gar nicht zersetzen. Die Filter waren nach 2 Jahren immer noch nicht weg.
..............meine Mutter schneidet grundsätzlich die Bänder mit dem Schild von den gebrauchten Teebeuteln (bevor der Teebeutel in den Kompost kommt)........ich habe sie anfänglich belächelt......vielleicht sollten wir Deinen Rat annehmen und den Schnitt gleich etwas tiefer ansetzen und dann Tee und Teebeutel getrennt entsorgen. ::) macht eigentlich mehr Sinn als nur die Bänder abzuschneiden :)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 01. Dezember 2016, 13:20:07
Früher habe ich den Tee in den Filtertüten auf den Kompost geworfen, bis ich bemerkt habe, daß die sich sehr schlecht bis gar nicht zersetzen. Die Filter waren nach 2 Jahren immer noch nicht weg.

ist ja klar, das filtertütenpapier wird extra naßfest produziert, ist bei teebeuteln nicht anders
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Zausel am 01. Dezember 2016, 13:23:36
Teebeutel entsorgen- Achtung, Mehrkomponenentenabfall!
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Wühlmaus am 01. Dezember 2016, 13:34:55
 ;D

Seit Jahren habe ich für losen Tee ein Sieb dieser Art in Verwendung, gekauft in einem Drogeriemarkt. Ist es mal zu sehr zugesetzt (vielleicht 2x im Jahr), kommt es in die Spülmaschine...
Beuteltee ist nicht so mein Ding :-\

Über die Mischung aus Kaffeetrester und Teeblättern hat sich noch kein Wurm beschwert 8)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 01. Dezember 2016, 13:48:34
Zitat
Teebeutel entsorgen- Achtung, Mehrkomponenentenabfall!

Da der Film von Otto ist, sollte man ihn sehr ernst nehmen.  ;D

Ich habe nur seinen Ottifanten vermisst.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 01. Dezember 2016, 13:56:12
Ich benutze übrigens sehr selten Teebeutel, aber nicht deswegen, sondern weil solcher Tee wie "zusammen gekehrt" schmeckt. Aber zum Abgewöhnen kann man schon einmal Teebeutel verwenden.

Ich habe im Urlaub in GB übrigens Tee mit Teebeutel bereitet, aber dort schmeckt der Tee (schwarzer Tee, z.T. aromatisiert) auch im Teebeutel wie Tee, nur eben die betreffenden Produkte in D nicht, weder die teuren Teebeutel, noch die billigen aus den Discountern. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wollte ich den Einfluss der Wasserqualität ausschließen und habe britische und dt. Teebeutel mit destilliertem Wasser aufgebrüht und mitgebrachte britische Teebeutel hier zu Hause mit hiesigen Wasser. Ergebnis: Der unterschiedliche Geschmack liegt nicht an der Wasserqualität, sondern am Inhalt der Teebeutel.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Junebug am 01. Dezember 2016, 14:03:06
Teebeutel entsorgen- Achtung, Mehrkomponenentenabfall!

 ;D "Altschnur" ist hier auch so ein geflügeltes Wort.

Ich habe auch so was. Und wollte an sich nur wissen, ob ich mir einbilden darf, dass ich mit meinem Tee den Würmern was Gutes tue, aber das macht sich wohl nur bei industriellen Mengen wirklich bemerkbar.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 01. Dezember 2016, 15:47:43
Zitat
ob ich mir einbilden darf, dass ich mit meinem Tee den Würmern was Gutes tue

Du kannst die Würmer einfach mal fragen, denn fragen kostet nichts.  ;)

Ansonsten findet man im Komposthaufen Kaffeewürmer, Teewürmer, Unkrautwürmer, Blätterwürmer, Eierverpackungswürmer, Speiseabfallwürmer usw. ... eine einzige Würmerei.  ;D

Spaß beiseite. Wie Du schon richtig bemerkt hast, wird die Frage erst dann relevant, wenn industrieelle Mengen kompostiert werden, aber auch da sehe ich nicht schwarz, denn ein Teebeutel enthält nur kompostierbare bzw. abbaubare Substanzen. Für einen Komposthaufen/Komposter ist es jedoch so, dass eine gewisse Abwechselung nicht von Nachteil ist, da unterschiedliche Materialien unterschiedliche Nährstoffe enthalten und unterschiedlich schnell kompostieren.

Schließlich sollte man die Wurmrechte auf abwechslungsreiche Ernährung und artgerechte Haltung beachten, denn bei Mangelernährung musst Du zum Wurmarzt gehen.  ;D

Konkretes Beispiel: Man kann unbedruckte Pappen ohne Weiteres kompostieren, z.B. die Papprolle vom Toilettenpapier, Eierverpackungen aus Pappe, von denen man das Etikett abgezogen hat, die Pappen von Schreibblöcken usw., natürlich in Stücke zerrissen. Es dürfte aber etwas schwierig sein, wenn man ausschließlich Pappe kompostieren will. Mit Teebeuteln dürfte das ähnlich sein. Wenn man dann Richtung 90 % und mehr Teebeutelanteil im Kompost kommt, könnte es beginnen, Probleme zu bereiten.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 01. Dezember 2016, 20:55:19
pappe darf man natürlich nicht kompostieren.
die meisten vollpappen bestehen aus recyclingfasern und sind nicht de-inkt, dh. es sind reste von mineralölhaltigen farben und schwermetallen enthalten.
das gleiche gilt für die wellpappe da die weitaus meisten wellpappepapiere aus recylingfasern bestehen 
ausnahmen sind papiere und kartone aus frischfasern, das kommt bei pappe nur bei holzpappe vor (innen gelblich = lignine)
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: bristlecone am 01. Dezember 2016, 21:49:26
Ich glaube nicht, dass die Mengen an Mineralöl und Schwermetallen den Kompost irgendwie nachteilig beeinflussen.
Wenn in den Farben überhaupt Schwermetalle sind (solltest du Kupfer oder Eisen oder Chrom(III) meinen: Vergiss es. Die sind in den Mengen nicht bedenklich).
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: partisanengärtner am 01. Dezember 2016, 22:04:48
War eigentlich der Bleiabrieb der alten Lettern irgendwie bedenklich?
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 01. Dezember 2016, 22:18:08
Guten Abend Kaffesatzsammlerinnen und Sammler

Salü Rieke

Früher habe ich den Tee in den Filtertüten auf den Kompost geworfen, bis ich bemerkt habe, daß die sich sehr schlecht bis gar nicht zersetzen. Die Filter waren nach 2 Jahren immer noch nicht weg.

Keine Ahnung was das für Kaffee- oder Tee-Filtertüten sind.
Im Kompost bei mir halten die sich so 2-4 Wochen, dann sehe ich nichts mehr davon.

*Mineralöl wird nicht angesetzt, höchstens mal 3-4 Litres gebrauchtes Frittenoel in der warmen Jahreszeit (gut durchmischt) wo einiges an Grünzeug anfällt*

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: partisanengärtner am 01. Dezember 2016, 22:26:05
Wenn die Filter irgendwo außerhalb  oder oben drauf hängen bleiben habe ich sie auch schon lange beobachten können, aber im feuchten Kompost vergehen sie auch bei mir im Nu.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 01. Dezember 2016, 22:28:26
Ich glaube nicht, dass die Mengen an Mineralöl und Schwermetallen den Kompost irgendwie nachteilig beeinflussen.
Wenn in den Farben überhaupt Schwermetalle sind (solltest du Kupfer oder Eisen oder Chrom(III) meinen: Vergiss es. Die sind in den Mengen nicht bedenklich).

schon richtig, das sind keine größen mengen aber es läppert sich: je bunter das druckwerk desto mehr zink, kupfer, chadmium, quecksilber, blei etc...
die billigen druckfarben vor allem für den zeitungsdruck sind alle auf mineraölbasis, die teureren farben auf biobasis werden fast ausschließlich nur für lebensmittelverpackungen verwendet. diese farben erreichen allerdings nicht das komplette farbspektrum, vor allem dort wo sonst kupfer zum einsatz kommt.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 01. Dezember 2016, 22:32:59
War eigentlich der Bleiabrieb der alten Lettern irgendwie bedenklich?

...ist nur bei den schriftsetzern im handsatz hängen geblieben. zum schluß als die "modernen" monotyp und linotyp setzmaschinen zum einsatz gekommen sind waren die heißen bleidämpfe ein problem weil das blei dirket an der setzmaschine geschmolzen wurde.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: bristlecone am 02. Dezember 2016, 07:50:50
Ich glaube nicht, dass die Mengen an Mineralöl und Schwermetallen den Kompost irgendwie nachteilig beeinflussen.
Wenn in den Farben überhaupt Schwermetalle sind (solltest du Kupfer oder Eisen oder Chrom(III) meinen: Vergiss es. Die sind in den Mengen nicht bedenklich).

schon richtig, das sind keine größen mengen aber es läppert sich: je bunter das druckwerk desto mehr zink, kupfer, chadmium, quecksilber, blei etc...
die billigen druckfarben vor allem für den zeitungsdruck sind alle auf mineraölbasis, die teureren farben auf biobasis werden fast ausschließlich nur für lebensmittelverpackungen verwendet. diese farben erreichen allerdings nicht das komplette farbspektrum, vor allem dort wo sonst kupfer zum einsatz kommt.

Wir sprachen von Pappe, nicht von "buntem Druckwerk".
Die Mineralöle dürften im Kompost und in der Erde in den Konzentrationen, um die es hier geht, biologisch abbaubar sein.
Hast du eine Quelle, dass Quecksilber und Cadmium heute noch in relevantem Umfang für Druckfarben eingesetzt werden? Das würde mich interessieren.

P.S. Gemäß der Richtlinie 94/62/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Dezember 1994 über Verpackungen und Verpackungsabfälle darf die Konzentrationen bei Blei, Kadmium, Quecksilber und Chrom VI in Verpackungen oder Verpackungskomponenten in der Summe die Konzentration von 100 ppm (mg/kg) nicht überschreiten.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: manhartsberg am 02. Dezember 2016, 21:35:56
die farbhersteller geben ihre rezepte nicht bekannt, sie halten sich lediglich an die gesetzesvorgaben. aber die meisten schadstoffe sind defintiv in den farben für zeitungs- und zeitschriftendruck und in den flexofraben beim wellpappedirektdruck. die ganze recyclingprozedur muss man aber globaler betrachten da d, ö und ch bei papier und karton eine recyclingrate über 90% haben.
berücksichtigen muss man das non-food-verpackungen und fmcg-verpackungen in der regel alle aus nicht de-inkten recyclingkarton oder pappe bestehen und ein großteil davon mit waren aus asien kommt. dort gibt keine strengen vorgaben bezüglich schwermetallen etc... und in der eu werden diese verpackung überhaupt nicht geprüft. das alles wird bei uns wieder zu karton und pappe wiederverwurschtet...

also, ich schmeiß keine kartons auf den kompost  :)

jeztzt wir aber auch schon ziemlich ot  ;D
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Natternkopf am 02. Dezember 2016, 22:43:46

also, ich schmeiß keine kartons auf den kompost  :) So, so,

jeztzt wir aber auch schon ziemlich ot  ;D Nicht unbedingt, obwohl .... :-)


Etwas runterscrollen da kommt eine kleine Übersicht:
Das gehört auf den Kompost: / Das gehört nicht in den Kompost:

Schimpfe auf dich selbst, nicht auf die Sonne, wenn dein Garten nicht blüht, sagt ein chinesisches Sprichwort – einen schönen Garten gibt es eben nicht umsonst.
Wichtig ist vor allem ein gesunder, fruchtbarer Boden, sagt der Basler Kompostberater Hans Balmer.

Grüsse Natternkopf

Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: bristlecone am 03. Dezember 2016, 08:14:20
also, ich schmeiß keine kartons auf den kompost  :)

jeztzt wir aber auch schon ziemlich ot  ;D

Ja, aber Danke für die interessanten Infos.

Und: Nein, ich kompostiere auch keine Kartons, Zeitungen und Zeitschriften. Und auch keine Eierpappen.  ;)
Allerdings kann schon mal in Zeitungspapier eingewickelter Küchenabfall im Kompost landen (der hier von mehreren Parteien des Hauses genutzt wird und von euch kaum als richtiger Komposthaufen betrachtet würde).
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 03. Dezember 2016, 09:42:48
Zitat
aber die meisten schadstoffe sind defintiv in den farben für zeitungs- und zeitschriftendruck und in den flexofraben beim wellpappedirektdruck

Das stimmt so nicht. Wellpappen aus dt. Produktion und dazu gehört auch die Bedruckung (Glanzdruck vielleicht davon abgesehen) sind per Gesetz praktisch schadstofffrei und ausdrücklich kompostierungsfähig. Das Gleiche gilt für Eierverpackungen aus Pappe.  Bei Importwaren kann das anders sein.
Titel: Re: kaffeesud im kompost
Beitrag von: Dietmar am 03. Dezember 2016, 09:49:35
Zitat
die farbhersteller geben ihre rezepte nicht bekannt, sie halten sich lediglich an die gesetzesvorgaben.

Pigmente auf Basis von Blei und Cadmium sind schon seit Jahrzehnten verboten. Für Cadmium und Blei gibt es in der EU sogar ein generelles Anwendungsverbot, wenige Ausnahmen bei Blei ausgenommen, z.B. für Akkus und für Strahlenschutz.

Was viele nicht wissen, die weitaus meisten der UV-beständigen Farbpigmente sind aus ungiftigen Eisenverbindungen, z.B. von gelb über rot zu schwarz.
Titel: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Rönsahler am 24. Februar 2017, 12:40:54
Hallo ihr Gemüsezüchter
habe grade mal in den verschiedenen Foren von Gartenfreunde usw. über entsprechenden Dünger für meine Tomaten, Chilli, Melonen und Paprikapflanzen nachgeschaut was diese Betreiber so düngen.
Dabei bin ich auf Kaffesatz gestossen, den sehr viele benutzen und wahnsinnige Erfolge angeblich damit haben.
Jetzt meine Frage, ist das wirklich so, sind hier auch Menschen die diesen Kaffeesatz mit Erfolg benutzen ?
Es wird immer gesagt, das dieser trocken sein soll, wegen der Schimmelgefahr, kann man denn nicht dann einfach das normale Kaffeepulver nehmen ?, Bei uns in der Stadt gibt es eine Kaffeerösterei wo sehr viel anfällt an Kaffeemehl, was nicht in die normalen Tüten verpackt werden kann und wird.
Wie wird das denn angewendet, einfach über die Erde im Topf bei den kleinen Pflänzchen streuen, oder wie.
Eine Beimischung fällt ja aus, da diese Pflanzen schon einzeln gestellt wurden.
Über eine entsprechende Antwort würde ich mich sehr freuen
Heinz
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: bristlecone am 24. Februar 2017, 12:49:31
Dazu gibt's einen Thread: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,59614.0.html

Vielleicht "näht" ein Mod das dankenswerterweise zusammen?
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Natternkopf am 24. Februar 2017, 13:02:04
Salü Röhnsaler

Bristelcone hat dir schon eine Link bei pur angegeben. Kaffessud im Kompost

Mache relativ einiges mit Kaffeesatz / Kaffeesud.
Würmern Futter bereitlegen  mit Laub, Kaffesatz u.ä. Lohnt sich.

Am Ende der Wintersaison hat sich auch eingies angesammelt.
Erhalte, bzw gehe abholen in der Cafeteria ca. 25 Liter pro Woche.


Dabei bin ich auf Kaffesatz gestossen, den sehr viele benutzen und wahnsinnige Erfolge angeblich damit haben. Irgendwann stosst man darauf. :-)
Jetzt meine Frage, ist das wirklich so, sind hier auch Menschen die diesen Kaffeesatz mit Erfolg benutzen ? Ja, bei passender Anwendung.
Es wird immer gesagt, das dieser trocken sein soll, wegen der Schimmelgefahr, kann man denn nicht dann einfach das normale Kaffeepulver nehmen ? Dach, kann man.
Bei uns in der Stadt gibt es eine Kaffeerösterei wo sehr viel anfällt an Kaffeemehl, was nicht in die normalen Tüten verpackt werden kann und wird. Wäre eine Bezugmöglichkeit, ich kann mir vorstellen, dass da zuviel anfällt für einen Privatgarten. (Fläche und genügend weiters Kompostiermaterial) Kannst nur du beurteilen.

Bei Pur
Schimmel im Kaffeesatz

Grüsse Natternkopf

Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Rönsahler am 24. Februar 2017, 14:22:46
Hallo Natternkopf,
ich meine nicht den Kaffeesatz für den Komposthaufen, sondern direkt als Dünger für die Pflanzen.
ich habe keinen Komposthaufen, und möchte den Kaffeesatz direkt als Dünger verwenden.
Deshalb hatte ich die Frage gestellt, ob man nur Kaffeesatz oder direkt den gemahlenen natur Kaffe benutzen kann,
also das Kaffeemehl ohne gebrüht zu werden.
Heinz
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: partisanengärtner am 24. Februar 2017, 14:47:23
Angeblich soll frischer Kaffee für Schnecken gesundheitsschädlich sein. Kaffeesatz lässt sie aber weitgehend kalt.
Für manche Bodenbakterien soll auch Kaffeesatz ungünstig sein.

Ich streu auf jeden Fall seit letztem Herbst Kaffeesatz auf den gemulchten Flächen aus. Quasi als Feinmulch. Allerdings nur was wir selber verbrauchen.
Sieht aber teilweise schon sehr gewöhnungsbedürftig aus.
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Natternkopf am 24. Februar 2017, 19:25:14
Salü Heinz
Hallo Natternkopf,
ich meine nicht den Kaffeesatz für den Komposthaufen, sondern direkt als Dünger für die Pflanzen.  Ja das geht. Als Vollwertigen Dünger nicht, als Ergänzugsdünger sicher.
ich habe keinen Komposthaufen, und möchte den Kaffeesatz direkt als Dünger verwenden.
Deshalb hatte ich die Frage gestellt, ob man nur Kaffeesatz Ja auf jedenfall geht das so.
oder direkt den gemahlenen natur Kaffe benutzen kann,
also das Kaffeemehl ohne gebrüht zu werden. Wird wohl auch gehen, finde ich jedoch Schade.
Heinz

Sparsam anwenden und mit einer Essgabel oder ähnlichem leicht einharken.

Coffein bei der Schnecke ist ähnlich wie bei uns beim Alkohol einem Glas 6cl Schnaps.
70kg Lebendgewicht = angenehm | 35kg Lebendgewicht = Üble Sache  ;D

Angeblich soll frischer Kaffee für Schnecken gesundheitsschädlich sein. Jedoch nur wenn es noch genug Coffein enthält und genügend Feucht ist bei darüber kriechen. Coffein bewirkt Störungen im Nervensystem. Weiss aber nicht mehr genau wie das abläuft. Coffein kann zu Tode bei der Schnecke führen. Aber eben, es muss alles passen. Konzentration und Feuchte, kein nasser Boden. Kleine 🐌 da geringe innere Flüssigkeitsmenge vorhanden ist. Bei den grösseren Exemplaren wird der Coffeinspiegel zu wenig hoch.
Kaffeesatz lässt sie aber weitgehend kalt. Ja das ist so, weil es selten passt.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Eva am 27. Februar 2017, 11:55:05
Bezüglich Schnecken könnte ich mir auch vorstellen, dass feinkrümeliger, trockener Kaffesatz von Schnecken ungern überkrabbelt wird.
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: KarlavonS am 05. März 2017, 18:42:16
Wir schmeißen unseren Kaffeesatz aus der Jura Maschine schon seit dem die Maschine in Betrieb ist in den Garten, glaube das ist ungefähr 10 Jahre her. Funktioniert als Ergänzung zum normalen Dünger meiner Meinung nach echt gut.
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Rosenfee am 05. März 2017, 18:56:15
Bezüglich Schnecken könnte ich mir auch vorstellen, dass feinkrümeliger, trockener Kaffesatz von Schnecken ungern überkrabbelt wird.

Das macht unseren Nacktschnecken überhaupt nichts aus - leider :-\
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: b-hoernchen am 22. März 2017, 12:24:57
Was mich interssieren würde:

Hat irgendjemand schon einmal beobachtet, dass stark mit Kaffeesatz versetzter Kompost keine Engerlinge (Käferlarven) hat - im Vergleich zu Kompost  o h n e  Kaffeesatz?
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Wurmkönig am 30. März 2017, 10:44:43
Hallo b-hörnchen, ich habe einen Trommelkomposter und wenn den dort entstandenen frischen Kompost (also ca. 4 - 5 Wochen alt) unter den Bäumen ausbringe (ca. 4 - 5 cm hoch) dann kriecht in den Tagen darauf so ziemlich alles aus der Erde was sich darin versteckt hat. Oben drauf liegt noch eine dicke Kokosfasermatte (Durchmesser ca. 1.4 m) - jede Menge Larven (die Anzahl ist teils enorm, großteils Rosenkäferlarven), Würmer usw. - die fühlen sich da richtig wohl.

Seit ca. 4 Monaten nehme ich jede Woche den Kaffeesatz aus der Firma mit heim (sind so um die 6 - 8 kg / Woche). Den kriegt dann jede Woche ein anderer Baum zusätzlich untergemischt. Das ist vermutlich viel für einen Baum - vielleicht ist der Versuch auch noch zu kurz, was schon auffällt sind die vielen Würmer (Regenwürmer, keine Kompostwürmer) - ansonsten jede Menge Ameisen, Asseln, Raupen (was genau wollte muss ich noch bestimmen) usw., aber Unterschiede zu den bislang nicht mit Kaffeesatz versorgten Bäumen habe ich keinen feststellen können.

Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: b-hoernchen am 06. April 2017, 18:23:26
Na ja, in den Wintermonaten wird sich eine Düngewirkung noch nicht manisfestiert haben, höchstens, falls die Bäume (wie groß, bitte?) den Dünger nicht vertragen und jetzt nicht austreiben.
Berichte bitte weiter!

Andererseits ist es natürlich traurig zu hören, dass Rosenkäferlarven  den Kaffeesatz anscheinend problemlos ertragen. Wäre ja auch nur zu schön gewesen, eine einfache Lösung für mein Problem gefunden zu haben... .
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: thuja thujon am 07. April 2017, 00:18:11
Schmeiss etwas mehr Obstreste usw drauf. Das zieht Mäuse an, die fressen auch die Larven.
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: Melisende am 07. April 2017, 00:38:41
Schmeiss etwas mehr Obstreste usw drauf. Das zieht Mäuse an, die fressen auch die Larven.
Und dann Katzen draufschmeißen, die die Mäuse fressen?
Und dann Hunde draufschmeißen, die die Katzen vertreiben?
Titel: Re: Kaffeesatz als Dünger
Beitrag von: thuja thujon am 07. April 2017, 08:20:30
Mäuse hat man eh, man kann sie nicht bekämpfen, aber lenken.
Manchmal muss man sie eben darauf hinweisen, dass sie nicht Blumenzwiebeln im Garten verteilen sollen, sondern sich auch nützlich machen können.