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Pflanzenwelt => Pflanzenvermehrung => Thema gestartet von: Rib-Johannisbeere am 03. März 2017, 17:19:05
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Letzten Herbst habe ich ca. 5 Steckhölzer in Kokoserde geteckt. Das ganze war dann den ganzen Winter über in meinem Kleingewächshaus. Ich habe nicht erwartet, dass das klappen würde aber heute hab ch mal nachgeguckt. Einer hat Wurzeln gebildet. Ich bin stolz! ;D
kirschsteckholz 2
kirschsteckholz 1
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Cool :D
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Nicht schlecht!
Ich habe da einmal ein paar unmittelbare Fragen:
- Welche Sorte war es?
- Wie waren die Bedingungen genau? (Außer Kokoserde und Kleingewächshaus)
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:o
Praxis ist wenn's geht - und keiner weiß warum ;D
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Es muss sich wahrscheinlich um eine Schattenmorelle handeln. Die Reiser waren einjährig, ca. 15 cm lang und ca zu 2/3 in der Erde. Ganz unten im Topf war eine Folie. Darüber eine ca. 2cm dicke Schicht Sägemehl, darüber die Kokoserde. Der Topf stand auf einem Unterteller mit einem 2cm hohen Rand. Dieser Teller war bis in den Winter hinein, immer mit Wasser befüllt. Danach habe ich nicht mehr gegossen. Neben den Kirschreiser befanden sich noch weitere Reiser von einer anderen Pflanze. Es handelte sich um einen unbekannten Zierstrauch, der sehr leicht und kräftig bewurzelte. Im Kleingewächshaus war immer eine rel. hohe bis hohe Luftfeuchtigkeit. Dieses Haus hatte ich im Winter mit Noppenfolie Isoliert. Wie kalt es in diesem Haus wurde, weiß ich nicht aber die Temperaturen müssen sehr geschwankt haben. Die Außentemperatur war max. -18°C.
Es handelte sich um Kopfsteckhölzer.
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Interessant ist es zu sehen, dass sich die Wurzeln an den Knospen sich bilden und nicht aus dem Kallus der Schnittfläche. Ich als Laie, hätte daraus folgende Idee: Man könnte die Schnittfläche mit Wachs versiegeln, um mögliche Krankheiten, die durch die Schnittfläche eindringen können, aus zu sperren.
Diese unbekannte Zierpflanze, die mit in diesem Topf steckte, zeigte eine starke Neigung zur Bewurzelung. Es könnte somit sein, dass diese Reiser die Kirschreiser hormonell beeinflusst haben (Stichwort Weidenwasser).
Das "luftige" Kokossubstrat wird wohl die Kirschreiser gut mit Wasser versorgt haben, ohne dass die Reiser erstickt worden wären. In meinem alten Buch über die Gehölzvermehrung, wird auch was über die Steckholzvermehrung von Kirschen berichtet. Dort wurden die Reiser hormonell behandelt und in eine Art Kiessubstrat gesteckt. Dieses Kiessubstrat ist auch sehr "luftig" und unterdrückt eine Schimmelbildung (Steine, die schimmeln, LOL).
Die hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus wird wohl das Austrocknen der Reiser an den erdfreien Stellen, verhindert haben. Auch die Wahl von Kopfsteckhölzer wird wohl mit geholfen haben.
Aber unterm Strich kann man das nicht sagen, das sind alles Vermutungen. Wie es dmks schon schrieb, es hat geklappt, aber man weiß nicht warum oder wie.