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Pflanzenwelt => Stauden => Thema gestartet von: max. am 30. Mai 2005, 22:05:44

Titel: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 30. Mai 2005, 22:05:44
als kind habe ich "orobanche ramosa" als eine bedrohliche, aber faszinierende pflanze kennengelernt.
seitdem habe ich nur wenige orobanchen in der natur gesehen.
ich stelle mir vor, daß es schwierig sein könnte, diese parasiten im garten zu kultivieren.
weiß jemand etwas darüber? oder hat diese pflanzen gar selbst im garten? freiwillig oder unfreiwillig?

gruß
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: knorbs am 30. Mai 2005, 22:10:47
phalaina hier im forum, pflegt diesen herrlichen schmarotzer . ich bekam auch samen + oxalisknöllchen als wirtspflanze, aber weder der oxalis noch die ramosa wollten mit mir (im gewächshaus). daher kann ich leider nichts berichten, aber ich bin sicher, dass du bald antworten bekommst ;)
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: ebbie am 30. Mai 2005, 22:17:08
Einen guten Bericht über diese faszinierenden Pflanzen mit Kulturhinweisen findest du in der GP 12/95. Vielleicht hilft dir dieser Hinweis weiter ;).
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: max. am 30. Mai 2005, 22:23:27
@ ebbie,
ich bin ja kein staudengärtner: was ist denn GP?
und die ist doch sicher nicht mehr greifbar!
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: knorbs am 31. Mai 2005, 00:32:26
gp=gartenpraxis/ulmer verlag
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: max. am 31. Mai 2005, 00:36:37
herzlichen dank
und gruß
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: ebbie am 31. Mai 2005, 17:33:20
Die Ausgabe ist noch lieferbar, sonst schicke mir eine pm.
 ;)
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: Phalaina am 01. Juni 2005, 15:02:50
weiß jemand etwas darüber? oder hat diese pflanzen gar selbst im garten? freiwillig oder unfreiwillig?

Hallo,

ich pflege Orobanche ramosa. Sie schmarotzen bei mir im Gewächshaus auf Oxalis pes-caprae, der heuer wie jedes Jahr auch ausgetrieben hat. :-\ Die Orobanche ist bei mir ein bisschen zickig, jedenfalls blühen nicht jedes Jahr welche, sondern manchmal ist Pause (wie dieses Jahr). Letztes Jahr war eine besonders schöne Blüte, wie Du auf diesem Bild siehst.

Samen bekommst Du übrigens häufiger im Mittelmeerbereich - wenn Du gerade mal im Urlaub bist ... 8)

;)Ph.
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: Phalaina am 01. Juni 2005, 15:48:35
Zur Kultur:

Die Orobanche und ihre Wirte stehen in einem Kunststofftopf (so 20 cm Durchmesser). Die Kultur erfolgt bei mir im Gewächshaus (mind. ~5 °C), da die Pflanzen mediterraner Herkunft sind. Der Boden ist luftig mit Lehmanteil. Gewässert (und damit stets mäßig feucht gehalten) wird von September bis Mai, danach ist Sommerruhe.

Soweit die Parameter, der Rest ist "wait and see". ::)

;)Ph.
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: max. am 29. Juni 2005, 16:02:29
@phalaina
danke für den kulturhinweis. orobanche ramosa gibt es massenhaft jedes jahr in den tabakfeldern der nördlichen oberreheinebene. dort heißt die pflanze "tabakstod" und ist bei den bauern ziemlich unbeliebt. sie bildet ganze horste zwischen den tabakspflanzen und bringt diese zum verkümmern. sie blüht, glaube ich, im august und wird ca. 20 cm hoch. durch weiten fruchtwechsel versucht man, die orobanche zurückzudrängen.
ich habe in den ligurischen bergen am wegesrand öfter würgerpflanzen gesehen, konnte aber nie die wirtspflanze zuordnen und weiß auch nicht, ob es sich um o. ramosa, oder überhaupt um orobanchen handelte.
gruß
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: knorbs am 29. Juni 2005, 16:37:58
ich wohne zwar inmitten eines großen tabakanbaugebietes...der nächste acker ist ~300m entfernt, aber leider gab's die orobanche ramosa hier noch nie...habe ich gerade von dem vorsitzenden des hiesigen tabakerzeugerverbands erfahren...der sieht das natürlich ganz anders als ich.

welches forumsmitglied wohnt denn im oberrheinischen tabakanbaugebiet und sammelt orobanchesamen ;D .
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: max. am 29. Juni 2005, 16:42:16
@knorbs
jetzt bin ich aber sprachlos! ein großes tabakanbaugebiet
in klimazone 6b? und 300 meter hoch? wo ist denn das?
ich dachte bisher immer, ich wüßte sowas!
in banger erwartung deiner antwort.
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: Phalaina am 29. Juni 2005, 16:48:07
Tja, knorbs, es ist schon erstaunlich, wenn die EU den Bewohner ihrer Mitgliedsländer mit einem millionenschweren Programm den Krebsspargel abgewöhnen will und gleichzeitig den Rauschgiftanbau subventioniert. :P Aber wenn der Tabak wenigstens einem interessanten Zwecke dienen könnte ::) 8)

@sauzahn: Orobanche parasitieren, wie gesagt, ganz gut auf Oxalis, was sich in Gartenkultur leichter realisieren läßt als eine Tabakplantage. Aber Geduld ist allmal vonnöten.

BTW: Hat eigentlich jemand Erfahrung mit der Kultur von Arten der Gattung Pedicularis, Läusekraut?
 
;)Ph.
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: knorbs am 29. Juni 2005, 16:48:57
mittelfranken, ~815 ha ;)
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: max. am 29. Juni 2005, 16:55:27
aha. aber ihr habt ja schon fast kontinentalklima und damit
heiße sommer. OT: werden die tabakfelder bei euch beregnet?
ich werde versuchen, samen zu bekommen. kann sein, daß dies nicht ganz so einfach ist, weil die ernte von jahr zu jahr immer früher zu ende geht, inzwischen meist ende august. dann grubbern die meisten bauern sehr schnell die abgeernteten tabakstauden unter, um noch folgesaaten oder gründüngung ausbringen zu können. und ob dann die samen reif sind?
aber ich werde nachschauen.
gruß
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: knorbs am 29. Juni 2005, 17:06:17
das mit der beregnung ist ein problem...die felder, die ich hier in meiner unmittelbaren umgebung kenne, werden nicht beregnet. anders in den gemüseanbau dominierten gebieten, die haben wasserversorgung. aber die tabakpflänzchen scheinen hart im nehmen zu sein. selbst die letzten sehr heißen tage machten denen nichts aus und ich sah sie trotz ihrer großen blätter nie schlapp auf dem acker stehen.

also wenn du samen ergattern könntest, wäre das echt super...wie phalaina ja erfolgreich vorgemacht hat, will ich orobanche auf klee ausprobieren.
Titel: nesselseide
Beitrag von: max. am 29. Juni 2005, 23:33:09
da ich gerade über eine parasitäre pflanze nachgefragt habe, (orobanche ramosa)ist mir eine andere eingefallen, die ich seit jahren vergeblich versuche, in einer gartenecke anzusiedeln: die nesselseide(Cuscuta europaea )
ich habe vor vielen jahren bei einem spaziergang auf einer industriebrache an der mündung des neckars in den rhein große bestände davon gesehen. und dann nimmermehr.
ich habe die wirtspflanzen ausgegraben und pflanzt es wieder am stillen ort.
die nesseln sind angegangen. aber nicht die seide. weiß jemand, wie man das richtig macht?
gruß
Titel: Re:orobanchen im garten
Beitrag von: Tolmiea am 30. Juni 2005, 01:29:53
Hach schön, also ihn meinem langen Leben habe ich schon mit Orobanchen von Chiltern auf Efeu, mit Lathraeas von Tuscany auf Hasel, mit Mistel auf Apfel und mit Wachtelweizen und Augentrost auf Gräser rumgespielt ::)
Hat natürlich erwartungsgemäß nie geklappt, aber diese Schmarotzer sind alle einfach zu faszinierend.... :D

liegrü g.g.g.
Titel: Re:nesselseide
Beitrag von: Tolmiea am 30. Juni 2005, 01:43:16
Bei den Seiden, bin ich bisher vorsichtig gewesen...
Titel: Re:nesselseide
Beitrag von: Tolmiea am 30. Juni 2005, 01:44:30
.....die ich rief, die Geister....... ;)

liegrü g.g.g.
Titel: Re:nesselseide
Beitrag von: mickeymuc am 30. Juni 2005, 13:31:29
Hi Sauzahn,

Ich hab sie angesiedelt indem ich einfach Triebspitzen ( vielleicht 15 oder 20 cm lang) der Seide mitgenommen habe und um die Nesseln gelegt habe (allerdings im Frühsommer). Die Seide hat sich gehalten und wächst seitdem an dieser Stelle im Nesselgestrüpp. Wenn die Seide verschwindet sind die Bedingungen vielleicht nicht ideal für die Keimung und das Wachstum der jungen Pflanzen ? Ich nehme mal an sie sind im nächsten Jahr nicht wiedergekommen, oder sind sie noch im Jahr der Verpflanzung abgestorben ?
Viele Grüße !

Michael
Titel: Re:nesselseide
Beitrag von: Phalaina am 30. Juni 2005, 13:37:21
Ebenfalls ein sehr interessanter Thread! Meine Erfahrungen mit Nesselseide waren auch negativ, ich habe allerdings nur einmal die Ansiedlung versucht (ähnlich wie Michael, bei mir hat´s aber nicht geklappt.)

@knorbs eine Bitte: können wir nicht alle Threads zu Schmarotzern zu einem zusammenfassen - es ist eh ein sehr spezielles Thema, und dann kann man besser den Überblick behalten. ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 30. Juni 2005, 14:26:15
passt's so?

pedicularis bietet übrigens chen yi ja ziemlich viele arten an...wer hat denn mit denen schon erfahrung gesammelt? oder dem wachtelweizen?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Astrantia am 30. September 2005, 18:57:39
Noch mal zum Thema "Orobanche": mir fällt gerade ein, dass ich vor einigen Jahren im März im Spanienurlaub an der Costa del Sol Orobanche im Garten fand, und in meinem spanischen Mittelmeerflorabuch stand, dass sie auf Leguminosen, also Schmetterlingsblühern, parasitieren. Das passte auch ganz gut, denn sie wuchsen direkt an einigen kräftigen Saubohnenpflanzen, die der Gärtner dort kultiviert hatte. Er hat dann zu meinem Leidwesen die schönen, interessanten Blütenstände gleich ganz erbost rausgerissen, als er sie entdeckte, und mein Spanisch war nicht gut genug ihn davon abzuhalten. Schade!

LG Barbara
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Junka † am 17. Januar 2009, 15:42:14
Hat jemand eine Idee, auf welcher Pflanze kann ich Orobanche gracilis aussäen?

Angeblich habe ich auch Samen von Orobanche ramosa, kommt mir aber komisch vor. Während O. gracilis- Samen tatsächlich staubfein ist, sieht ramosa mehr nach irgendwelchen Hüllen aus.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 17. Januar 2009, 16:27:23
lt. wiki zu o. gracilis: "Diese Art parasitiert auf Schmetterlingsblütlern besonders auf Klee (Trifolium), Backenklee (Dorycnium) und Hornklee (Lotus)."

alle orobanche, die mir bisher untergekommen sind, haben staubfeinen samen, vergleichbar mit orchideensamen. ich habe letztes jahr in kroatien eine orobanche gefunden + samen mitgenommen, die nur im unmittelbaren umkreis von satureja (bergbohnenkraut) wuchs. ich habe den dann über meine satureja pflanzen gestreut. die anderen orobanche (ramosa + hederae) säe ich erst im frühjahr aus.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Junka † am 17. Januar 2009, 16:52:04
Heißt das, ich kann mir ein Stück Klee aus der Wiese ausgraben und es darauf probieren?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 17. Januar 2009, 17:17:03
ich würde das so machen ;D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Junka † am 17. Januar 2009, 17:46:37
Danke :)

Hört sich einfach an ;D ;)

Bin sehr gespannt :P
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: ebbie am 17. Januar 2009, 18:49:44
Klar, probieren geht über studieren - und dann berichten!
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: potz am 17. Januar 2009, 18:58:03
@junka: wo hast du die Samen her ?
Ich will auch sowas ha-ha-hamm :-[ ;D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Junka † am 18. Januar 2009, 16:58:53
Vom Samentausch der GdS.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: JörgHSK am 22. März 2009, 18:36:49
also ich habe auch schon oft verschiedene Orobanche- Arten in der Natur gesehen und bestimmt. Leider wachsen die Biester nicht immer in der unmittelbaren Nähe ihrer Wirtspflanze.

Orbanche elatior auf Centaurea scabiosa, die Art ist sehr groß scheint auch ser hart im nehmen zu sein.

Orobanche rapum-genistae, auf Besenginster, vieleicht kann man das ja mal probieren.

Rhinanthus minor, den Klappertopf den habe ich schon kultiviert mit Gräsern
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 22. März 2009, 18:58:24
Hallo,
bin auch sehr an Schmarotzern interessiert und habe schon vieles erfolglos probiert (Kaktusmisteln, Orobanche) hatte aber auch schon einigen Erfolg (Cuscuta, Viscum minimum, Aeginetia)
Momentan hab ich leider nur mehr Viscum minimum in Kultur!
Schnell noch ein paar Buchempfehlungen:
Job Kuijt, 1969. The Biology of Parasitic flowering plants
Kreutz C.A.J, 1995. Orobanche, die Sommerwurzarten Mitteleuropas
Beide sehr empfehlenswert!!
Anbei noch Bilder von Cuscuta reflexa auf Ficus benjamina, Viscum minimum hab ich glaub ich im Mistel Thread schon mal gezeigt!
lg,
massonia
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: mickeymuc am 23. März 2009, 08:23:36
Hallo Allerseits,

Anderswo in diesem Forum ging es schonmal um Orobanche hederae, diese konnte ich recht einfach auf Efeu ansiedeln - die Samen habe ich von Chilternseeds (www.chilternseeds.com) gekauft und sie so ausgebracht wie Jürgen Dahl in "Nachrichten aus dem Garten" beschrieben hat - ich denke im thread war das beschrieben. Klappte gut, nach 2-3 Jahren (in diese Ecke schaue ich nicht so oft) waren auf einmal Blüten da, und es werden immer mehr. Ist ein trockened Südhang.

Grüße !

Mickeymuc
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 23. März 2009, 09:01:53
beschreib das doch bitte nochmal michael. ich habe auch orobanche hederae samen von einem forumsmitglied bekommen + will die demnächst aussäen. einfach ins efeugestrüpp aussäen oder die wurzeln etwas freilegen + direkt darauf aussäen + wieder etwas erde darauf?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: mickeymuc am 23. März 2009, 17:32:37
Hallo Knorbs,

Ich habe den Samen mit etwas Sand vermischt, Efeuwurzeln in 5-10 cm Tiefe freigelegt (vielleicht sogar etwas angekratzt?) und die Samen/Sand-Mischung darauf gestreut. Das war dann schon alles, danach braucht man nur noch viel Geduld, wobei ich gar nicht mehr genau sagen kann wie lang es gedauert hat. Ist wie gesagt eine eher trockene, warme stelle.
Viel Erfolg !

Michael
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 23. März 2009, 18:23:47
danke michael...dann mach ich das so + vergess das ganze. in 3 jahren werd ich dann hoffentlich hier posten, dass überraschend o. hederae im garten aufgetaucht ist + ich keine ahnung habe woher die plötzlich kommen ;D ;D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 23. März 2009, 20:31:56
Einheimische Seiden hab ich auch mit kurzfristigem Erfolg (spätestens im dritten Jahr waren sie weg) gehabt.
Allerdings hab ich vor über 30 Jahren Samen einer Seide aus Indien mitgebracht. Die waren ein paar Jahre auf einem großen Zitronensämling sehr lebhaft. Sie hat auch viele andere Pflanzen beglückt war überhaupt nicht wählerisch. Die Triebe waren mehrere Millimeter stark die übliche Farbe. Die Narben in der Zitrone waren tiefe Krater aus denen sie gelegentlich wieder austrieb wenn ich sie abgerissen hab. Sie hat auch ein paar mal geblüht sah wie kleine Maiglöckchenglocken aus 3-5 mm groß (ist schon lang her). Waren aber nie Samen dran, trotz Pinsel. Die vegetative Vermehrung war aber sehr gut (Triebspitze 10 -15 cm in neuen Wirt legen) Hab sie damals heftigst verteilt, aber keiner wollte sie lange haben.
Der eine Keimling war recht interessant ein langer orangegelber Faden der kreisende Bewegungen (Zeitlupe) machte und bei Kontakt mit dem Wirt (meine Zitrone)sich drum schlang und durch die Rinde!! seine Saugnäpfe bohrte. Diese Stellen verdickten sich erst und der Rest des Fadens starb ab. Dann gings aber richtig los.
Die hätt ich gern wieder ;D ;D
Weiß jemand was (Artname)das gewesen sein könnte??
Vielleicht kann man sich ein paar Triebspitzen schicken lassen, die waren ganz schön hart im nehmen. Die Zitrone hab ich noch.

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 24. März 2009, 20:24:31
Hallo Axel,
ich meine, das ist Cuscuta reflexa - dies ist auch die Pflanze meiner Abb.
sehen aus wie Maiglöckchen und werden in Indien als Tempelschmuck verwendet. Geht gut an Zitrone, ist aber nicht wählerisch. Habs auf Pelargonium bekommen und später auf Ficus benjamina cultiviert. Der hielt länger durch. Spannend ist auch Feilandkultur auf irgendwelchen Sträuchern. Wuchert extrem und friert bei Frost ab! Sieht aber exotisch aus im Garten!
Leider hab ich die Pflanze nicht mehr!
lg,
massonia
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 27. Mai 2009, 19:37:58
endlich wieder einmal ein orobanche-fund. sogar auf eigenem grund. die pflanze hat sich selbst angesiedelt. weil in der nähe von schafgarbe, vermute ich, daß es o. purpurea ist.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 01. Juni 2009, 21:52:51
Hier hab ich im Botanischen Garten Bayreuth im Nutzpflanzenteil cuscuta epilinum heuer gesehen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 01. Juni 2009, 21:57:59
@max

ich beneide dich um diese herrliche orobanche. du hast sicherlich recht, es ist m.e. orobanche purpurea. hab gerade nochmal nachgeguckt in der orobanche-monografie von kreutz. wenn du von der samen übrig hättest... ::) 8) ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 01. Juni 2009, 21:58:48
@ #41,
sehr schön.ich leider noch nie.(mangels flachsanbau), und auch nur einmal ihre schwester, die nesselseide, trotz reichlichen nesselvorkommens überall.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Landpomeranze † am 03. Juni 2009, 21:30:54
Es werden immer mehr, welche immer es ist... inzwischen haben sie schon einige Quadratmeter erobert.
Mir fällt auf, dass die Wiese an diesem Fleck auch deutlich niedriger und bunter ist, weniger Gräser, mehr Blumen wachsen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 03. Juni 2009, 21:38:52
kannst du vielleicht mal eine nahaufnahme einer blüte machen?
nicht, daß ich sie dann bestimmen könnte, aber vielleicht einer der
aficionados hier.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Landpomeranze † am 03. Juni 2009, 22:35:06
Das ist ein Ausschnitt vom letzten Jahr, leider durch die Verkleinerung ziemlich unscharf.

Vermutlich ist es entweder eine gracilis oder lutea, beide Arten sind hier noch relativ häufig.

Ich freu' mich, dass dieses Monster wieder in meinem Garten aufgetaucht ist, nach 15 Jahren ohne Düngung wird die Wiese wieder bunt.

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 03. Juni 2009, 22:37:34
Zitat
...nach 15 Jahren ohne Düngung wird die Wiese wieder bunt....
wie oft mähst du und wann?
entfernst du das geschnittene gras?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 03. Juni 2009, 22:40:11
Ich tippe mal auf O. gracilis :D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Landpomeranze † am 03. Juni 2009, 23:08:18
Gemäht wird ca. Mitte Juli, da ist sie schon ziemlich braun, im Herbst noch einmal Ende September/Mitte Oktober (vor der Apfelernte). Das Heu nimmt sich der Bauer mit.
Früher (bevor wir das Haus übernommen haben) wurde regelmäßig gedüngt, es war eine typische Gras-Löwenzahn-Hahnenfuß-Fläche.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 03. Juni 2009, 23:12:52
es ist schon erstaunlich, wie lange es dauert, bis die abmagerungskur bei wiesen wirkung zeigt.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Landpomeranze † am 03. Juni 2009, 23:36:35
Magerrasen wirds wohl nie werden :)

Wie lange können eigentlich Orobanche-Samen im Boden überleben?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 04. Juni 2009, 19:49:23
bin auch der meinung wie dunkleborus...landpomeranzes orobanche ist eine o. gracilis. blüten innen leuchtend blutrot + außen hell- bis dunkelgelb + gelbe narbe mit rotem rand. sie soll schwach nach nelken duften (quelle: kreutz "orobanche europas").

der samen der orobanche enthält öl, was die keimfähigkeit lange erhält. bei manchen arten 10-12 jahre.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 04. Juni 2009, 21:55:50
Und ich hab immer gedacht Öl wird ranzig und nix mit Keimen. Man lernt nicht aus. Merk mir das mal unter Vorbehalt.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Landpomeranze † am 04. Juni 2009, 22:51:14
Vielleicht fördert ranziges Öl die Keimfähigkeit? :D
Egal, die Samen des grazilen Monsters haben entweder sehr lange überlebt (die Wiese wurde laut Nachbarn ab Mitte der 70er Jahre gedüngt, also fast 20 Jahre) oder vor ca. 5 Jahren angeweht/eingeschleppt.

Duft konnte ich noch keinen feststellen, ich werde morgen mal die Nase auf Blütenhöhe halten.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 05. Juni 2009, 08:10:02
Meine eigenen Erfahrungen Widersprechen auch der Gärtnerweisheit die mir mitgegeben wurde. Ich hatte eindeutig ranzig riechenden Mohn (vor über 30 Jahren). Alle sagten mir das wird nix mehr. Essen war nun wirklich nicht möglich. Hab alles in den öffentlichen Anlagen von xxxxxxxx verstreut (1kg). Der Mohnwald den es überall gab wo nicht ausreichend gejätet war könnte von dieser Aussaat herrühren. 8) 8) 8) 8) 8).
Natürlich ist der Boden in jedem alten Siedlungsgebiet mit Diesem Mohn belastet ;D , sieht man an den schönen Pflanzen die auf fast jedem Bauaushub blühen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 05. Juni 2009, 08:14:24
Nochmal OT Unter dem Futterspender für die Vögel keimte bei mir dieses Jahr sogar Mohn aus Samen, die ich zusammen mit vielen anderen Leckereien in heißes, flüssiges Kokosfett gegeben hatte ;D . OT Ende
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 06. Juni 2009, 12:13:38
Und ich hab immer gedacht Öl wird ranzig und nix mit Keimen.

der samen der orobanche ist staubfein. der samen scheint mir durch seine hülle gut gegen äußere einflüsse geschützt zu sein, wenn er so lange zeiten lebensfähig überdauern kann. daher dürfte oxidation des öls durch eindringen von luftsauerstoff in den samen, was zum ranzigwerden führt, ausscheiden. was aber letztlich zur durchlässigkeit der samenhülle führt, weiß ich auch nicht. irgendwann muss ja wasser in den samen eindringen, um durch hydrolyse das enthaltene öl in fettsäuren aufzuspalten um die keimungsprozesse auszulösen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: wallu am 02. Juli 2009, 15:32:43
Nachdem im letzten Jahr gar nichts gekommen war, schiebt die Efeu-Sommerwurz dieses Jahr Dutzende Blütenstände auf einer Fläche von 1 m².
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 02. Juli 2009, 23:18:35
wie schön!
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 07. Oktober 2009, 13:48:41
user nicole hat in diesem thread eine orobanche in ihrer nähe gefunden, die als vermutliche orobanche ramosa identifiziert wurde. sie hatte mir samen dieser orbanche zugesandt (herzl. dank nochmal an dieser stelle :-*).

ich beschaffte mir ende juni von einem tabakbauern aus meiner unmittelbaren umgebung 4 tabakpflanzen (virginia soweit ich weiß), topfte sie + als sie mir kräftig genug erschienen streute ich nicoles orobanchesamen auf die oberflächlich freigelegten wurzeln + harrte der dinge. bis vor wenigen tagen war nichts zu erkennen, aber dann plötzlich zeigte sich ein knubbel + bei genauerem hinsehen...viele knubbel ;D. 3 töpfe zeigen eine erfolgreiche infizierung der wirtspflanze, im 4 topf rührt sich noch nichts, kann aber noch werden. der späte austrieb ist sicherlich auf die späte aussaat im juli rum zurückzuführen. soweit ich das an der ersten blüte erkenne, scheint es sich tatsächlich um orobanche ramosa zu handeln.

lt. meinem schlauen orobanchebuch wird als hauptsächliche wirtspflanze von o. ramosa lamium species beschrieben. ich werde also einen neuen versuch mit lamium orvala starten, davon habe ich genug. da dieses lamium ausdauernd ist, könnte evtl. eine etablierung von orobanche ramosa im garten gelingen. die jetzigen tabakwirtspflanzen werden ja absterben. sollten die ramosa noch vor dem frost voll aufblühen, stelle ich nochmal fotos ein.

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Orobanche ramosa

[/td][td]

Orobanche ramosa

[/td][/table]

letztes jahr fand ich in kroatien, in der gegend von gracac schon vertrocknete orobanche mit samenstand, die auffällig im umkreis von satureja species erschienen. da ich satureja montana im garten habe, probierte ich die aussaat bei 3 oder 4 satureja-stöcken aus. oberflächlich wurzeln freigelegt, orobanche samen ausgestreut, abgedeckt mit splitt. gestern riß ich einen alten satureja-stock aus, weil er mir einfach zu mächtig geworden war im steingarten. in den wurzeln fand ich 2 solcher wucherungen. ich vermute stark, dass die unbekannte kroatische orobanche sich hier festgesetzt hat. den satureja-rißling mit der vermutlichen orobanche infektion habe ich jetzt mal zurückgeschnitten + getopft. hoffentlich wächst die satureja weiter, dann könnte es klappen mit einem austrieb der orobanche nächste jahr. außerdem hoffe ich, dass die im garten noch verbliebenen satureja auch erfolgreich infiziert wurden. ich berichte nächstes jahr, wenn's geklappt hat.



Orobanche species


außerdem läuft noch ein versuch mit orobanche hederae + orobanche purpurea, von der letztgenannten bekam ich samen von max. ich habe die bevorzugte wirtspflanze der o. purpurea, achillea, getopft + in der gleichen weise wie oben beschrieben den samen auf die wurzeln + rhizome der achillea gestreut...schau mer mal 8)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: ebbie am 07. Oktober 2009, 18:39:48
Faszinierend! Ich möchte es mal mit Castilleja versuchen, habe aber bisher keine Samen bekommen. Vielleicht klappt es dieses Jahr bei der AGS-Samentauschaktion.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 07. Oktober 2009, 19:06:48
ich fiebere mit euch! Gutes Gedeihen! :D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 09. Oktober 2009, 19:22:52
@#60,
herzlichen glückwunsch zur ramosa, knorbs. ich hab diesen sommer in den tabakfeldern keine mehr gesehen. früher war diese pflanze ein echtes problem für die bauern, weil nicht zu bekämpfen. sie wurde übrigens "tabakstod" genannt.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 09. Oktober 2009, 22:01:05
Zur Samenreifung stellst Du sicher einen Topf in Haus ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 09. Oktober 2009, 22:53:53
also meinen tabakspflanzen geht's noch gut, sie blühen sogar. klar will ich die ramosa soweit bringen, dass sie noch samen ausbilden. hoffentlich tauchen in meiner gegend nicht zufällig nächstes jahr ramosa auf in den tabakfeldern...ich war's dann nicht :P
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 07. November 2009, 15:56:36
2 töpfe mit meinen orobanche ramosa (wirt: tabak) hatte ich vor den ersten frösten ins haus geholt. diese wuchsen auch weiter, die verbliebenen im garten sind erfroren. die helle farbe resultiert sicherlich aus dem lichtmangel. höhe bis 40 cm, bei einem anderen stock bis 50 cm.

wenn ich das ramosa-wurzelwerk (die weißen feinen wurzeln stammen vom tabak + wurden größenteils entfernt) mit dem foto weiter oben von satureja vergleiche bin ich zuversichtlich, dass die infizierung der satureja geklappt hat. mal sehen ob + was da nächstes jahr vielleicht erscheint.

[td]

Orobanche
ramosa
Habitus

[/td][td]

Orobanche
ramosa
Blüte

[/td][td]

Orobanche
ramosa
Wurzel

[/td][/table]
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 07. November 2009, 16:03:19
Wie schnell stirbt eigentlich der Wurzelstock von den Orobanchen wenn der wirt abgestorben ist? Besteht vielleicht die Möglichkeit das die Wurzeln nächstes Jahr einen neuen Sämling (Tabak) anzapfen?
Sehen so knackig aus.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 07. November 2009, 16:06:32
hab in meinem orobanchebuch mal gelesen, dass orobanche weiterleben können, wenn sie genug eigene substanz aufgebaut haben + der wirt abstirbt. aber sind die orobanche nicht einjährig ???...muss ich nochmal recherchieren.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 07. November 2009, 16:10:47
Wäre eine Erklärung, das die Pflanze als Tabakwürger bekannt ist. Wenn die beim normalen Anbau so spät blüht wäre das wohl keine Gefahr. Du hast hoffentlich nicht alle ausgegraben, damit nächstes Jahr noch was für Freilandversuche da ist. 8)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phalaina am 11. November 2009, 09:22:02
Zumindest Orobanche ramosa ist meines Wissens einjährig. :)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: hjkuus am 11. November 2009, 16:48:50
Ich habe Orobanche hederae und die pflanze ist leicht so ziehen wo mann Hedera hat und sie vermehrt sich auch selbst über Samen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 11. November 2009, 17:02:56
hm...folgende info zu orobanche auf der website des boga tübingen gefunden:

chlorophyllose, unterirdisch überdauernde Vollparasiten, die auf den Wurzeln von Blütenpflanzen aufsitzen;

scheinen also nicht einjährig zu sein bzw. evtl. nur dann einjährig, wenn die wirtspflanze wie im beispiel bei tabak einjährig ist.

in der orobanchemonografie bd. 1 von kreutz gefunden: ein- bis mehrjährige, auf den wurzeln anderer pflanzen lebende vollschmarotzer
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phalaina am 11. November 2009, 17:25:35
Im Zander werden zum Beispiel O. ramosa und rapum-genistae als einjährig angegeben, während O. coerulescens und hederae als mehrjährig gelten. Andere Arten wie O. arenaria, purpurea und alba sind nach dieser Quelle ein- bis mehrjährig. ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 14. Juni 2010, 20:22:44
meine orobanche purpurea, die ich letztes jahr zum ersten mal bei mir gefunden habe (siehe # 41), hat sich gut vermehrt. falls jemand samen möchte- bitte pm.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 14. Juni 2010, 20:30:57
letztes jahr fand ich in kroatien, in der gegend von gracac schon vertrocknete orobanche mit samenstand, die auffällig im umkreis von satureja species erschienen. da ich satureja montana im garten habe, probierte ich die aussaat bei 3 oder 4 satureja-stöcken aus. oberflächlich wurzeln freigelegt, orobanche samen ausgestreut, abgedeckt mit splitt. gestern riß ich einen alten satureja-stock aus, weil er mir einfach zu mächtig geworden war im steingarten. in den wurzeln fand ich 2 solcher wucherungen. ich vermute stark, dass die unbekannte kroatische orobanche sich hier festgesetzt hat. den satureja-rißling mit der vermutlichen orobanche infektion habe ich jetzt mal zurückgeschnitten + getopft. hoffentlich wächst die satureja weiter, dann könnte es klappen mit einem austrieb der orobanche nächste jahr. außerdem hoffe ich, dass die im garten noch verbliebenen satureja auch erfolgreich infiziert wurden. ich berichte nächstes jahr, wenn's geklappt hat.


Orobanche species



ich hatte samen deiner orobanche purpurea in den wurzelbereich getopfter alchemilla achillea ausgestreut. bis heute kann ich noch nichts sehen. aber im topf einer satureja ist die tage die triebknospe der unbekannten orobanche aus kroatien erschienen. ich vermute, dass es sich bei der noch unbekannten um o. alba handelt. diese art schmarotzt u.a. auf satureja. wenn sie blüht zeig ich ein foto.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 14. Juni 2010, 20:36:41
Zitat
...in den wurzelbereich getopfter alchemilla...

frauenmantel? die orobanche purpurea schmarotzt doch aber auf schafgarbe...erinnere ich dumpf. oder nimmt die es nicht so genau?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 14. Juni 2010, 20:47:16
Ich tippe auf einen Tippfehler: Alchemilla statt Achillea ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 14. Juni 2010, 23:42:32
so ist das ;D...meinte ich schon...die schafgarbe. wenn man sich die bot. namen nicht merken kann, sollte man die deutschen bezeichnungen wählen ;D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: max. am 19. Mai 2011, 19:40:18
o. purpurea blüht wieder im weinberg, allerdings sind es dieses jahr nur wenige pflanzen. das liegt wohl an der trockenheit.
immerhin das einzige, das überhaupt blüht. alles andere läßt die köpfe hängen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 19. Mai 2011, 20:26:18
die bisher imposanteste Schmarotzerpflanze, die ich live erleben durfte:
Harveya. Auf was die schmarotzt hab ich leider nicht rausgefunden...
Wird gut einen Meter hoch!
lg,
massonia
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 19. Mai 2011, 20:36:23
Harveya sieht ja sehr beeindruckend aus! :o
Aber die Schmarotzerpflanzen sind ohnehin sehr faszinierend, wobei die Vollschmarotzer natürlich das I-Tüpfelchen sind.

Auf Mallorca habe ich im April eine Orobanche fotografiert, die an Gazania schmarotzte. (in einem anderen Thread damals gezeigt, aber keine Bestimmung)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 19. Mai 2011, 21:07:24
die harveya sieht toll aus. wo hast du sie fotgrafiert?

@zwiebeltom

die orobanche erinnert mich an o. minor, eine sehr variable art, die u.a. auch auf korbblütlern (asteraceae) schmarotzt. ist eine ursprl. im mittelmeerraum heimische art, aber mittlerweile nahezu weltweit verbreitet durch einschleppung über luzerne-, klee- + esparsette-samen (lt. kreutz "orobanche").
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 28. Mai 2011, 13:40:34
Die Harveya hab ich am Naudes Nek, im Östlichen Kap, Drakensberge photographiert. Ist dort nicht selten, aber ich hab keine Ahnung auf was die schmarotzt!
lg,
massonia
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 27. Juni 2011, 21:37:08
beim rundgang heute abend durch den garten dachte ich, schaust mal bei der satureja vorbei, ob ich eine Orobanche sichte. ist ein großer Satureja stock...die ausgebreiteten zweige zur seite geschoben ...nix...wollte schon gehen + dachte mich trifft der schlag...mitten aus dem stock schiebt sich eine dicke fette orobanche heraus (wg. der schlechten lichtverhältnisse musste ich sie anblitzen). eigentlich nicht zu übersehen. ;D ...wie ich schon vermutete ist es eine Orobanche alba (samen aus kroatien mitgebracht, wo ich verblühte Orobanche aufällig um Satureja versammelt sah).
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: ebbie am 28. Juni 2011, 08:13:30
Das ist ja mal eine schöne Überraschung. Wie viele Jahre hat denn die Orobanche gebraucht um zu blühen?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 28. Juni 2011, 09:28:48
ich hatte letztes jahr samen um die wurzeln ausgestreut (boden dazu etwas geöffnet) + dieses jahr. die scheinen sehr schnell zu wachsen, wenn sie einmal den kontakt zu einer wirtswurzel hergestellt haben. die satureja zeigt sich bisher von dem parasit gänzlich unbeeindruckt.

ich habe seit letztem jahr auch einen versuch laufen mit Orobanche purpurea an Achillea millefolium (im topf). da zeigt sich leider noch nichts.

mit Orobanche ramosa, von der ich noch viele samen habe, werde ich mal einen versuch im garten an dem hartnäckigen rotlaubigen klee versuchen, den man ansonsten nicht bekämpfen kann, wenn man diese kleeart mal im garten hat. phalaina hatte O. ramosa erfolgreich an einer knöllchenbildenden kleeart aus dem mitterlmeerraum kultiviert (im topf).
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phalaina am 05. Juli 2011, 19:49:34
Überraschend schön, knorbs! :)

Meine Orobanche ramosa halten sich per Aussaat übrigens immer noch im Sauerkleetopf (Oxalis pes-caprae) und haben in diesem Jahr auch mehrere schöne Blütentriebe gemacht. Samen habe ich leider aus Zeitgründen keinen sammeln können, aber ein paar Fotos wurden schon auf die Schnelle gemacht. Die Bilder müssten noch existieren, ich werde sie demnächst mal hochladen. ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Jepa-Blick am 11. Juli 2011, 08:13:06
Auf unserer neuen Wiese entdeckte ich den Sommerwurz. Ob es sich dabei um den Gamander S. oder den Zierlichen G. handelt?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phalaina am 11. Juli 2011, 16:20:59
Sehr hübsch! Ich würde auf Orobanche gracilis tippen, insbesondere, wenn kein Teucrium in der Nähe steht. ;)

Samen habe ich leider aus Zeitgründen keinen sammeln können, aber ein paar Fotos wurden schon auf die Schnelle gemacht. Die Bilder müssten noch existieren, ich werde sie demnächst mal hochladen. ;)

Korrektur: etliche gefüllte Samenkapseln der Orobanche ramosa (siehe Bild aus diesem Jahr) sind noch vorhanden, wer es mal mit ihr auf Sauerklee im Topf versuchen will, melde sich bitte bei mir! ;)

 
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phalaina am 11. Juli 2011, 16:24:47
P.S.: eine hübsche Bildergalerie von Sommerwurzen gibt es übrigens hier; ich glaube, diesen Link hatten wir noch nicht. ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 11. Juli 2011, 16:56:21
meinst du es funktioniert mit der ramosa auch bei nicht knollenbildenden kleearten?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phalaina am 13. Juli 2011, 08:28:46
Ich vermute schon, denn der Schmarotzer scheint mit seinen Haustorien im wesentlichen an die Wurzeln der Wirtspflanzen "anzudocken".
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: zwerggarten am 08. April 2012, 02:28:51
bei einem spaziergang durch einen wunderbaren wald voller vielfältig ausgefärbter anemonen, lungenkraut, veilchen und leberblümchen entdeckt:
eine gewöhnliche schuppenwurz :)

[size=0]oder?! ::) [/size]
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 08. April 2012, 08:29:40
Ich glaube schon. Sind es viele?
Hier in der Nähe gibt es ein relativ großes Vorkommen von Pestwurz. Ich pilgere da jedes Jahr hin, um diese blaßrosa Blütenstände zu bewundern. Leider ist es mir bisher nie gelungen, ein einigermaßen passables Bild von diesem Bestand hinzubekommen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 08. April 2012, 09:08:03
die schuppenwurz (Lathraea squamaria) hätte ich gern im garten. haselnusssträucher als wirtspflanzen hätte ich genug. oile...die pestwurz (Petasites) ist was anderes. ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 08. April 2012, 10:38:31
oile...die pestwurz (Petasites) ist was anderes. ;)

Kein Schmarotzer oder Halbschmarotzer? :-[ Da bin ich wohl jahrelang mit einem falschen Bild im Kopf rumgelaufen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 08. April 2012, 10:48:41
Ist nur ein rosafarbener Korbblütler so ne Art Riesenhuflattich mit ährenförmigem Blütenstand. ;)
Von weitem schon sehr ähnlich im Austrieb.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 08. April 2012, 11:01:20
Ich hab's jetzt hoffentlich kapiert. :-\
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 08. April 2012, 15:18:23
Im Sommer sollten dort Riesenblätter rumstehen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 08. April 2012, 16:01:04
Im Sommer sollten dort Riesenblätter rumstehen.

bei der Petasites. 8) ist aber ot, weil kein schmarotzer. :)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 08. April 2012, 16:14:53
Ja.
Vor Jahren hatten wir auch eine Lathraea in einer dunklen Ecke, unter einer grossen Esche und ein paar Eiben.
Leider musste die Esche gefällt werden, seither ist die Lathraea nicht mehr aufgetaucht.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Poison Ivy am 08. April 2012, 18:07:08
bei einem spaziergang durch einen wunderbaren wald voller vielfältig ausgefärbter anemonen, lungenkraut, veilchen und leberblümchen entdeckt:
eine gewöhnliche schuppenwurz :)

[size=0]oder?! ::) [/size]

Stelle merken oder besser noch markieren, in einigen Wochen Saatgut ernten und auf den Wurzeln einer Hasel ausbringen.

Auf diese Weise habe ich mir erfolgreich Orobanche hederae in den Garten geholt.

Noch lieber als L. squamaria hätte ich Lathraea clandestina. Seit ich die mal in den Pyrenäen blühend gefunden habe, hätte ich gerne Saatgut, um sie im Garten anzusiedeln.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 08. April 2012, 18:30:57
Muss das Saatgut frisch sein?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 10. Juni 2012, 14:54:33
orobanche purpurea blüht. Ich dachte schon das hat nicht geklappt. Habe die Samen glaub ich von Max Danke
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Crambe am 10. Juni 2012, 15:03:18
Oh, die sieht hübsch aus! :D Ich kenne sonst nur die braunen, die im Wald zu finden sind.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: potz am 10. Juni 2012, 18:00:22
Blüht die wirklich hellblau?
oder verfälscht dein Apprat?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 10. Juni 2012, 19:04:31
wer ist der wirt?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 10. Juni 2012, 19:30:03
Eine Schafgarbe. Ich habe zwei Stellen frisch mit Achillea millefolium bepflanzt als ich die Samen bekam. Das Stück das sich sehr kümmerlich entwickelt hat ist auch der Standort der Orobanche. Die Farbe Stimmt übrigens.
Der starke Achillea Horst hat sich noch ausgesamt und gewaltig entwickelt. Da habe ich noch nichts gesichtet.
Beim anderen sind es nur noch drei dünne Stengelchen.
Von weitem dachte ich erst das ist ein sehr blasser Günsel. Die meisten Alliums vom Knorbsschen Kompost sind dort an der Stelle und wir haben sie gerade begutachtet, Rundi und ich.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 23. Januar 2013, 20:39:55
Hat hier jemand Erfahrung mit Orobanche crenata? Ist die im Oberrheingraben winterhart? Und wenn ja: Verhält sie sich invasiv?


Übrigens hatte ich vor zwei oder drei Jahren eine Berberis mit O. lucorum infiziert, nichts passierte... diesen Herbst kam ich weder in die Ecke: Mehrere verblühte Stengel. Ich habe sie verpasst.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phalaina am 27. Januar 2013, 20:39:39
Hat hier jemand Erfahrung mit Orobanche crenata? Ist die im Oberrheingraben winterhart? Und wenn ja: Verhält sie sich invasiv?

Speziell zu dieser Art gibt es eine ausführlich deutschsprachig dokumentierte Untersuchung hier. Der wesentliche Aspekt scheint mir, dass die Dormanz der Saat in unserem Klima weitgehend bestehen bleibt.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 28. Januar 2013, 23:06:26
Vielen Dank - genau solche Informationen suche ich.

An der Stelle, wo ich sie ausprobieren will, wird es oft sehr trocken und warm.
Ob es geklappt hat, werde ich dereinst berichten.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 10. März 2013, 21:14:55
Kennt jemand dieses Buch? Ich bin völlig platt wie umfangreich so eine Monographie sein kann. Tolle Bilder/Zeichnungen und sehr ausführlich.
Orobanchen Mittel und Nordeuropas.
Im Selbstverlag erschienen Natuurhistorisch Genootschap in Limburg
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Brigitte H am 22. Januar 2014, 10:25:56
orobanche purpurea blüht. Ich dachte schon das hat nicht geklappt. Habe die Samen glaub ich von Max Danke

Hallo!
Ich finde es ganz toll, dass schon jemand erfolgreich probiert hat, Orobanche purpurea durch Samen zu vermehren. Ich möchte das gerne auch selbst im Garten ausprobieren. Wie viele Jahre hat es nach der Aussaat gedauert, bis sie geblüht hat?
Kannst Du bitte nochmal zusammenfassen, wie Du das gemacht hast? Topfkultur oder im Garten? Wenn es im Garten war, wie sieht dann der Standort aus? Rasen, seltener gemähte Wiese oder anderes?

Danke schon im Voraus
Brigitte
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 22. Januar 2014, 21:29:27
Ich habe zwei Fladen Schafgarbe vom Wiesenrand abgehoben. Den Samen auf die Pflanzstelle gestäubt und den Fladen draufgelegt und angegossen.
Ganz primitiv.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Brigitte H am 23. Januar 2014, 07:54:52
Danke!
Ist ja wirklich simpel. Und wie lange hat es gedauert bis sie geblüht haben? Hast Du das 2012 gemacht und 2013 haben sie schon geblüht. IN der Literatur steht nämlich, dass sie mitunter mehrere Jahre zur Entwicklung benötigen.
Viel Grüße
Brigitte
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 23. Januar 2014, 09:39:24
bin zwar nicht axel, aber im thread finden sich hinweise...max hatte 2010 samen seiner Orobanche purpurea angeboten. ich nehme an, dass axel damals welchen bekam (schreibt er zumindest). 2012 haben sie bei axel geblüht. geht also recht flott. 8)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 23. Januar 2014, 21:17:45
Soll das allgemein für Orobanchen gelten? Unsere O. lucorum haben anderthalb Jahre nach der Aussaat geblüht. Wobei sie eher leicht zu kultivieren sein sollen...

Ist Orowiki schon hier verlinkt worden? Falls ja: entschuldigt bitte... Ich habe sie gerade erst entdeckt.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 23. Januar 2014, 21:20:30
Knorbs hat natürlich recht. ;)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Brigitte H am 24. Januar 2014, 13:36:49
Soweit ich das mitgekriegt habe, ist die Entwicklungsdauer artspezifisch. Die mitteleuropäischen Arten sind eher selten. Im Süden ab dem mediterranen Bereich gibt es Ackerunkräuter, die natürlich eine kürzere Entwicklungsdauer haben. Genaueres weiß ich aber auch nicht.
Backgroundinformation über alle Arten gibt es u.u. in folgendem Buch:

Uhlich H., Pusch J. & K.J. Barthel (1995): Die Sommerwurzen Europas: Gattung Orobanche. Neue Brehmbücherei Bd. 618. Westarp Wissenschaften. Magdeburg
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: macrantha am 25. Januar 2014, 12:05:24
Sehr interessantes Thema. Hat jemand schon mal versucht, den Hain-Wachtelweizen über Samen bei sich zu etablieren?
Ich kenne wilde Bestände (naja - vor 2 Jahren waren sie noch da) und denke gerade darüber nach ...
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 25. Januar 2014, 12:29:06
Hier wurde schonmal drüber geschrieben.
Ich hab Acker-Wachtelweizen als Samen von Hof Berggarten bezogen und in meine Wiese gesät, es sieht aus, als ob er sich etabliert hat und sogar ausbreitet.
Klappertopf ist definitiv etabliert, von dem hab ich ein Margarinenschälchen voll Samen letztes Jahr geerntet und überall in der Wiese neu verteilt.

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: macrantha am 25. Januar 2014, 12:35:51
Nur ausgestreut oder wie Knobs unter die Grasnarbe gebracht?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 25. Januar 2014, 12:51:40
Den Ackerwachtelweizen und den Klappertopf hab ich in die bestehende Wiese einfach ausgestreut.
Ich hab nur auf Stellen geachtet, wo ein bisschen Boden zwischen den Gräsern sichtbar war, da ich schweren, nährstoffreichen Lehm habe, ist das aber noch nicht so üppig der Fall.
Reinhard Witt schreibt in seinem Buch "Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten", dass diese Halbschmarotzer als Einjährige auch darauf angewiesen sind, dass sie sich in bestehende Wiesengesellschaften aussäen können, was ja auch logisch ist.

Die Samenernte ist nur ein bisschen schwierig, weil die Pflanzen oben noch fleissig blühen, während aus den untersten Samenkapseln die Samen schon ausgefallen sind, da müsstest du mehrfach hin und sammeln.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: macrantha am 25. Januar 2014, 13:25:50
Vielleicht versuche ich, einige Blütenstände abzuschneiden und mitzunehmen (und mit Teefiltern zu versehen).
Evtl. wächst er hier auch im nahen Stadtpark .. vielleicht kann ich da mal für ein paar Tage Teeflilter an den Pflanzen anbringen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 25. Januar 2014, 17:43:39
Klappertopf ansiedeln war kein Problem, aber mit dem Hainwachtelweizen hatte es leider nicht geklappt.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 25. Januar 2014, 19:38:11
Vielleicht stellen die Wachtelweizen-Arten spezifischere Ansprüche an Boden und Feuchte?
Hainwachtelweizen fänd ich auch schön, der erste Ansaat-Versuch 2012 hat kein sichtbares Ergebnis gebracht...kann sein, dass er irgendwo versteckt letztes Jahr geblüht hat, ich glaubs aber nicht wirklich.

Der Acker-Wachtelweizen scheint sich bei mir jedoch wohl zu fühlen, auch wenn er ziemlich im "Gewühl" steckte, ich hab 2 Stellen, wo ich ihn 2011 gesät hatte und er kam die letzten 2 Jahre wieder:

(http://up.picr.de/14852961fm.jpg)

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 27. Februar 2014, 10:53:30
Mich reizt ein Versuch mit Orobanche und ich würde O. minor bestellen wollen.

Habt ihr Erfahrungen mit dieser Art? Welcher Klee könnte auch im Topf/Kübel als Wirt geeignet sein und wie lange vor Aussaat der Orobanche sollte ich den kultivieren?
Es gibt ja einige Trifolium Sorten mit hübschen Blättern, bei denen der Klee an sich schon hübsch aussieht. Die parasitische Pflanze zusätzlich wäre dann ein Versuch.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 24. März 2014, 00:00:47
Vor 5-6 Jahren habe ich ein paar Samen von Lathraea clandestina auf den Wurzeln einer Korkenzieherweisde augesät. Jahrelang passierte gar nichts, doch heute entdeckte ich einige hundert Knospen:
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 24. März 2014, 00:43:46
Wow, klasse!! :D
Ich habs vorletzten Herbst mit der Pflanzung von Rhizomstücken an einer Haselnusshecke und einem großen Feldahorn im Garten probiert, da hat sich bis jetzt noch nix gezeigt...kann ja noch werden, auch wenn ich eher skeptisch bin.
Woher hattest du die Samen?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 24. März 2014, 11:50:18
toller erfolg eckhard! :D diese art scheint leichter unter gartenbedingungen ansiedelbar als andere arten aus der gattung. kew schreibt dazu: "Lathraea clandestina is the only member of the broomrape family (Orobanchaceae) that is commonly cultivated as a garden plant. In addition to its decorative nature, being likened by some to purple crocuses, it is easier to cultivate than many related species, which are difficult to establish."

und as spektrum der wirtspflanzen scheint auch größer zu sein (kew): "A root parasite found mainly on poplar (Populus) and willow (Salix), purple toothwort is also recorded as growing on a wide range of other plants in the wild and in cultivation, including Acer, Alnus, Buxus, Carpinus, Corylus, Juglans, Metasequoia, Rhododendron, Taxus and even Gunnera."

wenn deine samen produzieren sollte, wäre ich dir dankbar, wenn ich einige körnchen bekommen könnte. 8) fotos von weiteren blühverlauf hätten wir natürlich auch gerne.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 24. März 2014, 11:56:22
Im Botanischen Garten hier wächst die Pflanze, da hatte ich mir einige wenige Samen geerntet. Sie sind ja relativ groß.

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 24. März 2014, 12:02:05
Ja, ich war auch ganz begeistert, als ich das entdeckt habe. Und gleich soviele Knospen - vorher alle Jahre nix.
Samen sind nicht so leicht zu ernten, da sie bei Reife sofort ausgeschleudert werden.
Ich werde auf jeden Fall Samen sammeln, auch weil ich sie noch auf einer Hasel ansiedeln möchte. Wenn ich genug erwische, gebe ich auch gerne welche ab.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Landpomeranze † am 24. März 2014, 15:11:36
Die Schuppenwurz braucht, wie ich am Samstag zufällig nachgelesen habe, bis zu zehn Jahre bis zur ersten Blüte.

Bei mir zeigten sich einige Blütenstände unter einer Haselnusshecke, leider war ich so fasziniert, dass ich ganz vergessen habe, ein Foto zu machen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 26. März 2014, 00:21:50
Ich hab nicht so viel Hoffnung, da die "Stangen"-Rhizomstücke leider in einem trockenen Herbst in die Erde kamen und ich danach nicht mehr zum Gießen vor Ort war....ich trau mich aber auch nicht, nachzugraben :-\

In der Wiese gibt es dafür fleißig Nachwuchs:

Klappertopfsämlinge
(http://up.picr.de/17766137cc.jpg)

Ackerwachtelweizensämlinge (mutmaßlich)
(http://up.picr.de/17766138bd.jpg)

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 11. April 2014, 22:30:13
Lathraea clandestina ist nun voll aufgeblüht:
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 11. April 2014, 22:36:04
Wie schön! Darauf werde ich die nächsten Jahre warten. Im Herbst habe ich sie an ein paar Haseln angesalbt.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Günther am 23. April 2014, 20:13:33
Lathraea clandestina ist nun voll aufgeblüht:

Schön!
Vor Wochen in Ostengland hab ich in vielen Gärten teils große Bestände blühen gesehen, auch ein paar Angebote in Nurseries.
Trotzdem weiß ich nicht, ob ich mir sowas einschleppen sollte....
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 23. April 2014, 21:39:21
tolle pflanze...ich würde die mir ganz unbedingt in den garten holen 8)

@günther

waren die in den gärtnereien ganz ohne wirtspflanzen angeboten oder wie muss man sich das vorstellen?

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Günther am 23. April 2014, 21:46:28
Sie waren in - größeren - Töpfen, ohne Beipflanzung.
Vielleicht sind sie bedingt vorübergehend überlebensfähig, möglicherweise war auch Holz oder sowas drin.
Es waren aber Einzelexemplare, bestenfalls sehr wenige...
Ich hab sie auch in Mulm zwischen Baumstämmen, etwa 1/2m über der Erde gesehen, bin dem Wurzelsystem natürlich nicht nachgegangen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 23. April 2014, 21:51:14
Avonbulbs :D bietet Teilstücke an, die man nahe der Wirtspflanze einsetzen soll. Klingt nicht so, als würden Wirtspflanzen mit Lathraea zusammen verkauft.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Günther am 23. April 2014, 22:08:09
Hätt doch welche mitnehmen sollen, und hier einen schwunghaften Handel anfangen... ;D

Und nächstes Mal nehm ich auch Cistanchen aus der Wüste mit....
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 23. April 2014, 22:10:20
Ich hab meine vorletzten Herbst bei Avonbulbs bestellt, es sind weiße, stangenartige Gebilde, ein bisschen an Quecke-Rhizome erinnernd, aber kürzer, dicker, fleischiger.
Man kann allerdings keine "Wuchsrichtung" erkennen.
Da die Lieferung einige dieser Stangen umfasste, hab ich an mehreren Haselsträuchern Löcher gegraben und auch Haselwurzeln angeschabt und dann einige Rhizome versucht, dicht an die Wurzeln drangepackt, unter die Erde zu bringen.
Leider war der Herbst danach trocken - Lathraea clandestina mags eher feucht...
Aber vielleicht brauchts ja auch noch mehr Geduld 8)

Übrigens ist L. clandestina wohl eher in England eingeschleppt, natürliches Verbreitungsgebiet soll Nordspanien, Frankreich bis Belgien und Mittelitalien sein.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: kpc am 25. April 2014, 07:50:59
Ich schreibe nur auf Verdacht in diesem Thread.
Ein Bekannter versucht herauszubekommen welche Pflanze das ist.
Aktuelles Bild, in einem Wald am Niederrhein: wer bin ich?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 25. April 2014, 08:05:30
Wie dorten beantwortet: Wunderschöne Schuppenwurz! :D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: kpc am 25. April 2014, 08:12:13
Ja, danke.
Ich hatte in der Zwischenzeit diesen Thread noch einmal durchforstet und es selbst gefunden.
Sorry, bisher hatte ich, bis auf eine mißglückte Klappertopfaussaat, keine Berührungspunkte mit Schmarotzern.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Junka † am 01. Mai 2014, 17:40:43
 Ich fasse es nicht.
Ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren ich versucht habe, Orobanche hederae anzusiedeln. Heute entdecke ich sie, an einer ganz andern Stelle.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 13. Mai 2014, 22:40:02
Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Ansalbung von Conopholis americana? Geht Quercus rubra? Oder auch eventuell andere Eichen?

Und wie sieht es mit Epifagus virginiana aus? Gibt es Erfahrungen mit Fagus sylvatica?

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Mai 2014, 11:34:48
Schon eine unglaublische "Kreisch"-Farbe...

(http://up.picr.de/18281588vu.jpg)

Melampyrum arvense fängt gemütlich an, sich auszubreiten.

Samen von Rhinanthus alectorolophus hatte ich letztes Jahr eingesammelt an einer Stelle, wo er ganz nah am Rasenweg wuchs und überall in der Wiese verteilt, mit gutem Erfolg:

(http://up.picr.de/18281593la.jpg)

Das blaß-gelbgrüne niedrige ist der Klappertopf :D
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: EmmaCampanula am 30. Mai 2014, 13:26:01

Beim Pilzesammeln entdeckte ich heute mehrere Stellen an denen die Schuppenwurz wuchs, sehr bizarr die Teile, erinnern mich ein wenig an Spargel.


Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: EmmaCampanula am 30. Mai 2014, 13:29:55

Der Waldwachtelweizen blütht auch schon:

Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 30. Mai 2014, 20:23:51
Hast Du ihn im Garten kultiviert? Oder ist es Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense), nebenan im Wald?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 27. Juni 2014, 23:33:23
Ich habe gerade heute entdeckt, dass es mir gelungen ist, den Wachtelweizen, der hier gerne auf schütteren Grasrändern in den Kiefernwäldern wächst, in den Vorgarten einzuladen.
Letztes Jahr hatte ich ein paar blühende Pflanzen samt Substrat entfernt und soweit es ging auch Samen gesammelt (wenige, sehr wenige). Wie nicht anders zu erwarten welkten die Pflanzen schnell dahin.
Heute nun wollte ich das waldige Gras unter der Kiefer etwas kürzen, bei der Gelegenheit Eichelsämlinge entfernen und Spierenausläufer kürzen. Gerade als ich die Handsichel schwingen wollte, blitzte es sehr gelb aus dem Gras. :D :D Ich habe noch einige Pflanzen mehr entdeckt. Geht also!
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 29. Juli 2014, 18:54:50
Gehört ja eigentlich ins Glashaus.
aber diese hübsche Aeginetia indica aus der Orobanchenverwandtschaft soll sogar als Zierpflanze auf Einkeimblättrigen zu kaufen sein.
In dem Fall auf Zuckerrohr.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 22. Oktober 2014, 09:42:13
Wie lange ist Samen von Orobanche hederae keimfähig? Ich habe welchen, vermutlich aus 2013. Soll ich / kann ich ihn jetzt ausbringen? Und wie mache ich das am besten?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: enigma am 22. Oktober 2014, 09:45:40
Such dir eine Stelle im Garten mit Efeu, leg ein paar Rhizome frei, kratz die Rinde etwas an und streu das Saatgut drauf. Etwas Erde wieder drüber, fertig.
So hat das hier im Garten funktioniert.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: mickeymuc am 22. Oktober 2014, 09:48:44
Hallo Oile,

Nur zu, das klappt bestimmt noch - ich hatte damals Samen von Chilternseeds gekauft, die waren auch trocken und wer weiß wie alt.
Bin genauso vorgegangen wie Bristlecone es beschreibt.
Es dauert aber ein paar Jahre bis Blüten zu sehen sind.....aber dann breiten sie sich auch von selbst aus.
Viel Erfolg!
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Junka † am 22. Oktober 2014, 11:24:44
Das ist auch meine Erfahrung. Habe irgendwo (weiß leider nicht mehr wo) gelesen, dass diese Samen einige Jahre keimfähig sind.
Was die Dauer des Experimente betrifft, kann ich mickeymuc nur bestätigen, nachdem in diesem Jahr zuerst Blüten an einem ca. 1m entfernten Efeu erschienen sind, kamen später auch welche an der Ursprungspflanze. Dabei hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 22. Oktober 2014, 23:47:44
Ich hab vorletztes Jahr gesät und warte auch noch bisher vergeblich, aber weiterhin gespannt 8)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 17. Mai 2015, 21:30:20
Eine Sommerwurz, die ich heute an verschiedenen Stellen im Leutratal bei Jena fotografiert habe. Liege ich mit meiner Bestimmung als Orobanche lutea richtig?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 17. Mai 2015, 21:31:04
Zwei Exemplare waren mit ca. 30 cm äußerst stattlich.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 17. Mai 2015, 23:20:01
faszinierende Pflanzen! In Südfrankreich haben wie sie auf Schritt und Tritt gesehen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pumpot am 18. Mai 2015, 20:28:15
War ganz überrascht beim jäten auf die Blüte von Lathraea clandestina zu stossen. Das die Ansiedlung so schnell klapp, hätt ich dann doch nicht gedacht.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 18. Mai 2015, 20:35:35
An welchen Wirt hast du sie angesiedelt und was heißt schnell? :)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pumpot am 18. Mai 2015, 20:40:47
Ist eine Weide - hier 'Flame', aber auch an der 'Yelverton' hat es geklappt. Nach anderthalb Jahren gibt es nun Blüten. Hatte allerdings Triebstücke an die Wurzel gegeben und keinen Samen gestreut.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 18. Mai 2015, 20:43:15
Wie feucht ist der Boden?
Ich hatte es auch mit Rhizomstücken versucht, allerdings an Haselsträuchern und vielleicht an zu trockener Stelle....vielleicht probier ichs nochmal an den Kopfweiden 8)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pumpot am 18. Mai 2015, 20:47:08
Extra gegossen hatte ich nicht und es ist an der Stelle sogar recht trocken.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 18. Mai 2015, 20:49:45
Hmm...mein Pflanzversuch war 2012, ob es sich noch lohnt da zu warten und zu hoffen?
Jedenfalls wird der nächste Versuch an Weide gemacht :)
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pumpot am 18. Mai 2015, 20:56:41
Da sollt jetzt aber was zu sehen sein. Aber Weide scheint besonders leicht zu gehen.
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 18. Mai 2015, 23:25:44
Hatte allerdings Triebstücke an die Wurzel gegeben und keinen Samen gestreut.

und woher hattest du das Triebstück?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Krokosmian am 27. September 2015, 12:29:12
Bisher habe ich sie nur vom Hörensagen gekannt, jetzt doch auch mal in echt gesehen: die Teufelsseide. Durch Rumsuchen hab ich dann über sie erfahren, dass sie als Vollschmarotzer ohne Wurzeln auf anderen Pflanze lebt, sich mittels Haustorien in ihren Wirt "einklinkt" und, dass es über 200 Arten von Cuscuta gibt.

Beim "Fund" war ich nicht alleine, schnell hatte jeder der dabei war sein "fundiertes Halbwissen" parat, weswegen dann schnell einige Theorien und Wissensfetzen aufkamen. Deswegen jetzt ein paar Fragen, die hoffentlich jemand beantworten kann.

Dass sie den Wirt absichtlich erwürgt dürfte Quatsch sein? Das Rumschlingen dient dann rein dem festen Halt, der Tod des Wirts ist ein Kollateralschaden?

Früher hätte man, wenn man sie in der Wiese (vermutlich im Klee) irgendwo gefunden hat, das betreffende Stück großräumig weggegraben. Dies ist bei einer wurzellosen Pflanze eher zwecklos. Purer Aberglaube oder hatte es doch irgendeinen Sinn? Und wie sieht eine sinnvolle Bekämpfung wirklich aus (wenn sie notwendig wäre) reicht ein Entfernen der Schlinge, oder ist der Wirt infiziert?

Jemand wusste noch was von "DNA-Check" des Wirts durch den Schmarotzer. Düstere Legende oder wahr?

Gibt es bei den unterschiedlichen Arten eine enge Spezialisierung auf bestimmte Wirtspflanzen? Wen Ja, wie findet sie ein geeignetes "Opfer"? Die Pflanze an der ich sie gefunden habe, ist eine Moschusmalve (Malva moschata).



 
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 27. September 2015, 13:39:05
das mit dem Abwürgen ist natürlich Quatsch. Ein Beispiel dafür, dass Menschen anderen Lebewesen, speziell Tieren, aber auch Pflanzen, eigene Motive unterjubeln.

Das mit dem Roden ist sinnvoll. Wenn die Pflanze Sämlinge hat, die um die Mutterpflanze keimen und sich auf die Suche nach Wirtspflanzen begeben, dann hungert man sie so aus.

Was soll ein "DNA-Check" sein? Sequenziert die Seide die DNA der Malve? Natürlich Quatsch. Wirts - Symbiont Beziehungen sind aber sehr spezifisch. Die Barrierefunktionen für Fremdlebewesen werden dabei gegenseitig erkannt und strategisch überwunden. Dafür gibt es auf den Oberflächen, der Haut, der Rinde, der Auskleidung der Leitungsbahnen spezielle Strukturen, die das Eindringen von Organismen verhindern. Die hat ein Symbiont "gelernt" zu durchbrechen. Eine evolutionsbiologische Anpassungsleistung.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Phyllo am 27. September 2015, 14:47:41
hallo
Das ist eine seltene und sehr interessante Pflanze.
Ich beobachte sie bereits seit X Jahren .
Sie taucht mal an Fußufern und Auen oder Gräben auf und nur an  Brennesseln .
Also ist es eine Nesselseide.
Im Jahr darauf war jedesmal meine Suche erfolglos.
Also was ich beobachtet habe ist,das sie wieder verschwindet leider.
Schön sind die interessanten Blüten wenn man genau hinschaut.
Diese Pflanze lässt sich auch auf der Fensterbank kultivieren an einer Buntnessel ( Coleus ).
Bestimmt interessant für zu Hause,Kiga,Schule etc.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Krokosmian am 27. September 2015, 15:42:58
das mit dem Abwürgen ist natürlich Quatsch. Ein Beispiel dafür, dass Menschen anderen Lebewesen, speziell Tieren, aber auch Pflanzen, eigene Motive unterjubeln.

So habe ich mir das gedacht, darauf weist ja auch das Andichten an den Teufel hin.

Zitat
Das mit dem Roden ist sinnvoll. Wenn die Pflanze Sämlinge hat, die um die Mutterpflanze keimen und sich auf die Suche nach Wirtspflanzen begeben, dann hungert man sie so aus.

Dies ist dann also eine Maßnahme auf Verdacht und macht nur dann Sinn, wenn die Mutter schon geblüht hat!? Bei nichtblühenden noch jungen und noch nicht gespinstbildenden Individuen sollte ein einfaches Absammeln dann genügen? Und wenn es so wie jetzt im Herbst erst auftaucht, noch ohne Blüten sowieso, sie ist wohl einjährig. Sofern man überhaupt von Schaden reden kann.

Zitat
Was soll ein "DNA-Check" sein? Sequenziert die Seide die DNA der Malve?

Keine Ahnung, habe was über RNA-Austausch gefunden, vermutlich hat er das gemeint. Ist mir aber momentan zu hoch :-[. Angeblich sei, wenn zwei Pflanzen gleichzeitig angezapft werden, sogar eine Krankheitsübertragung möglich.


@Phyllo, ja auf jeden Fall interessant, kannte sie bisher nur aus Erzählungen und Beschreibungen. Die Pflanze auf meinem Bild blühte noch nicht, mal sehe ob sie es vor dem Winter noch schafft...

 Einige Arten sind wohl ziemlich spezailisiert, beispielsweise die Leinseide (Cuscuta epilina) welche praktisch ausgestorben ist, seitdem Lein nicht mehr nennenswert angebaut wird.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 28. September 2015, 00:12:20
 ;D da haben wir es wieder! So kommen die Sachen bei den Leuten an.  ;D Unser Wissenschaftsjournalismus ist nicht so schlecht und wäre noch besser, wenn er so Überschriften einfach lassen würde! >>Teufelszwirn und Wirt tauschen im großen Stil genetische Informationen<<.

Die Achillesferse des Teufelszwirns ist pure Spekulation. Hier der Artikel. >>Parasit mit Achilles-Ferse?<<

Tatsache ist folgendes. In einer Studie des Virginia Tech College of Agriculture and Life Sceinces hat Jim Westwood mit seinen Leuten mRNA der Pflanze in Cuscuta pentagona, der Zuckerrüben befällt, gefunden. In den Zuckerrüben gibt es auch mRNA der Zuckerrüben-Seide.

Was sagt uns das? Dem Biologieprofessor an der TU Darmstadt, Ralf Kaldenhoff, erst mal genau wie mir, wenig, nämlich nichts.

mRNA kodiert für Proteine und ist zur Synthese an bestimmte Zellstrukturen im Cytoplasma gebunden. Ein Auftauchen von mRNA in den Leitbahnen von Pflanzen ist mir unbekannt und auch nicht vorgesehen. mRNA wird auch nicht von einer Zelle zur nächsten ausgetauscht, wozu auch. Während sich jetzt die Zellen eines Symbionten im Leitbahnsystem einer Pflanze ausbreiten und es dabei zu Zellläsionen und Zell-Lyse kommt, dann kann ich mir vorstellen, dass die Zellen des Symbionten, also der Zuckerrüben-Seide, den proteinhaltigen Inhalt der Zellen mitsamt der mRNA, die ja in großen Mengen in Zellen enthalten ist, denn ständig wird umgebaut, abgebaut, aufgebaut, schlürfen. Die Enzyme in den Cuscuta pentagona Zellen hacken das dann alles klein und die Zellen machen ihre eigenen Sachen.

Daraus dann eine Achillesferse der Zuckerrüben-Seide zu machen und ein mRNA angreifendes Waffensystem zu planen, ist nur ein Versuch aus dem Landwirtschaftsministerium für weitere 2 oder 3 Jahre Geld rauszuleiern. Um die netten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen behalten zu können und das hübsche Labor mit dem Kabuff für das Büro des Professors.


Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 28. September 2015, 00:19:41
die Wirtserkennung war Gegenstand von Jugend Forscht 2012. Hier. Elisa Schmitt hat herausgefunden, dass Teufelszwirn, Cuscuta europaea, ihren Wirt am Geruch erkennt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Krokosmian am 28. September 2015, 05:30:13
Danke, werds heut Abend genauer lesen. Aber das ist mir mit meinem Realschulabschluss und dem später nachgeschobenen Schmalspurabitur (Fachhochschulreife) wahrscheinlich immer noch über, einfacher ists, wenn mir erzählt wird, dass Zeug habe ein mysteriöses Eigenleben und riecht so ein wenig nach Schwefel ;).
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 28. September 2015, 11:02:39
 ;) :D ;D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 18. Dezember 2015, 16:40:32
Dieses Jahr hat Pedicularis groenlandica am Teichrand geblüht.

Grüße

Eckhard
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 08. April 2016, 09:50:26

Beim Pilzesammeln entdeckte ich heute mehrere Stellen an denen die Schuppenwurz wuchs, sehr bizarr die Teile, erinnern mich ein wenig an Spargel.

(http://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=6062.0;attach=240985;image)

Spät, aber dennoch: EmmaCampanula, Du hattest einen Fichtenspargel (Monotropa spec.) gefunden.
Deine Assoziation war demnach goldrichtig.  8)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 10. April 2016, 23:45:23
Weil im Forum ja mehrfach Interesse an Ansiedlung der Schuppenwurz (L. squamaria) aus Samen geäußert wurde, habe ich mal im Netz gesucht, wann die eigentlich reif sind. Hiernach müsste man ziemlich viel Geduld haben, wenn die Pflanze bis zur Blühreife 10 Jahre braucht - vorher ist oberirdisch ja nichts sichtbar und man weiß nicht, ob es geklappt hat mit den Samen.  :-\

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 12. April 2016, 20:50:24
Da bin ich mal gespannt... Vorletztes Jahr habe ich sie an einer Hasel angesalbt. Bis zu meiner Pensionierung sollte sie es noch schaffen.

Mit Orobanche lucorum ging das schneller.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 12. Juni 2016, 16:13:36
Cuscuta an Scopolia carniolica - gesehen im Bot. Garten Jena.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 04. Mai 2017, 20:08:24
Ich habe vorletztes Jahr Klappertopf bei mir in der Wiese ausgesäht. Es tauchten letztes Jahr zu meiner Freude einige Sämlinge auf. Eine blühte, verwelkte aber bevor es zum Samenansatz kam. Leider habe ich vergessen welche Art es war.

Jetzt sehe ich an der Stelle kräftige Austriebe die mir nicht wie die kleinen Sämlinge vom letzten Jahr aussehen.
Kann es sein das die wenn sie nicht zu Blüte kommen ein zweites Mal austreiben?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 04. Mai 2017, 20:34:39
So sehen sie gerade aus. Fast hätte ich sie mit Grasschnitt totgemulcht.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Mai 2017, 08:40:59
Hmm.....könnte sein, andere Ein-oder Zweijährige leben auch länger, wenn sie keine Samen ansetzen können.
Hab das aber selber noch nicht beobachtet....dafür hab ich inzwischen auch viel zu viele  ;)

Bei mir fängt gerade die Blüte bei Rhinanthus alectorolophus an, die Pflänzchen sehen wie Miniaturausgaben aus, weil der April so trocken war:

(https://up.picr.de/29105968sx.jpg)

(https://up.picr.de/29105973mt.jpg)

Sehr gespannt bin ich auf eine Variante, die ich von einem netten Forumler als Samen bekommen habe, die sehr viel später als meine blühen.

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 05. Mai 2017, 08:57:28
Nachdem ich mit der Direktsaat von Ackerwachtelweizen in die Wiese vor zwei Jahren kein Glück hatte, habe ich den teilweise auch in Töpfe gesät. Zumindest in den Töpfen habe ich jetzt schöne, schon ca. 5 cm hohe Pflänzchen. Zur "Düngung" steht noch ein bisschen Gerste und Weizen in den Töpfen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 05. Mai 2017, 13:36:01
So sehen sie gerade aus.

Bei mir auf dem Balkon stehen auch ein paar vereinzelte Sämlinge von Rhinanthus alectorolophus aus Samen, die mir wohl beim Dreschen meiner letztes Jahr gesammelten Samen verloren gegangen sind in Töpfen zwischen anderen Pflanzen. Diese sehen gerade noch relativ ähnlich aus wie deine Klappertopftriebe, sie sind auch noch ziemlich klein, <5cm, allerdings sind bei meinen Sämlingen die Blätter gefühlt noch kleiner.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 07. Mai 2017, 07:42:13
Bei mir auf der Wiese steht der Klappertopf sn einer Stelle zu dicht. Ich werde einen Versuch starten und einen Teil umpflanzen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Mai 2017, 08:46:21
Das ist normal, der kann flächendeckend werden, wo er sich wohlfühlt und gut aussät, der Samen kommt ja nicht so weit und fällt immer um die Mutterpflanze aus.
(Ich sammelte bisher jedes Jahr Samen, die ich dort in der Wiese ausstreute, wo noch keiner wuchs.)
Reinhard Witt beschreibt in seinen Büchern, dass es auch Zusammenbrüche der Population geben kann, ich glaube, daß das in solchen Massenbeständen wahrscheinlich irgendwann passiert, weil die Konkurrenz zu groß und Wirtspflanzen zu rar und zu schwach werden.

Berichte doch bitte, ob ein Umpflanzen funktioniert!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Mai 2017, 20:58:17
Endlich habe ich ein bisschen mehr Zeit gehabt und in meiner Wiese nach den Ackerwachtelweizensämlingen aus der 2016er Aussaat gesucht. Sie sind etwas kleiner wie die im Topf, aber es gibt einige davon. Mehr im Bild. Dahinter ist auch ein kleiner Klappertopf.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Mai 2017, 21:09:57
Den Ackerwachtelweizen aus dem Topf habe ich gestern in die Wiese ausgepflanzt. Angehängt ist ein Bild von den Sämlingen aus der Samenspende über das Forum, vielen Dank noch einmal!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Mai 2017, 21:18:22
Bei mir fängt gerade die Blüte bei Rhinanthus alectorolophus an, die Pflänzchen sehen wie Miniaturausgaben aus, weil der April so trocken war:
Das finde ich doch sehr erstaunlich. Meine Klappertöpfe (Rhinanthus alectorolophus) sind noch lange nicht so weit, die sind im Durchschnitt gerade mal 10 cm hoch und die höchsten vielleicht schon 20 cm. Allerdings kommen sie bei mir da, wo sie letztes Jahr aussamen durften recht dicht, teilweise kommt kaum noch Gras dazwischen. Wo keine Klappertöpfe wachsen, ist das Gras schon 30-40 cm hoch.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Mai 2017, 21:38:58
Also, der Zeitpunkt des Blütenanfangs ist schon recht ähnlich wie letztes Jahr, Anfang/Mitte Mai, meine sind auch maximal 20cm, aber das ist der Trockenheit geschuldet, letztes Jahr zu Blühbeginn mit wesentlich feuchterem Frühjahr waren sie auch höher.

Ich bin sehr auf die spätblühende Variante gespannt, von der ich letztes Jahr Samen übers Forum bekommen habe, ich denke, ich habe schon daraus resultierende Sämlinge in der Wiese entdeckt, nochmals vielen lieben Dank dafür  :D

So dichtbesetzt sind bei mir auch die Flächen, wo der Klappertopf schon seit ein paar Jahren steht und sich eigenständig versamt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Mai 2017, 21:59:22
Ich würde auch gerne mal eine frühblühendere Variante ausprobieren. Meine Rhinanthus alectorolophus blühen bestimmt noch wochenlang nicht. Die wenigen Rhinanthus glacialis, die ich in einer Ecke habe, blühen sogar noch viel später, 2016 etwa Ende Juli bis Ende September.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 10. Juni 2017, 22:48:24
Hier stehen seit Jahrzehnten Orobanche hederae in den Efeus, wurden vor Jahrzehnten angesalbt. Heute habe ich im Topf dieser Kübelpflanze (Was ist das?)...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 10. Juni 2017, 22:51:27
...diese Orobanche gefunden. Könnte hederae sein, besseres Foto ist momentan nicht ( Wochendgiessdienst und Stress).
Könnte diese Kübelpflanze zu den Araliaceae gehören?

Ich dachte immer, diese Orobanche sei hederaspezifisch.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 10. Juni 2017, 22:52:17
Noch ein bisschen näher:
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 10. Juni 2017, 22:55:30
Und kurz darauf fand ich im nächsten Gewächshaus eine Orobanche (sieht auch aus wie hederae)in einem Topf mit Tolmiea. Die will mich wohl veräppeln.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 10. Juni 2017, 23:00:51
Detaillierter...

Kann die auch nichthederige Wirte haben? Ich habe darüber nichts gefunden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 10. Juni 2017, 23:01:09
Die Kübelpflanze halte ich für Cussonia, also immerhin ein Araliengewächs.

Hiernach kann O. hederae "rarely on other cultivated Araliaceae" gefunden werden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 10. Juni 2017, 23:02:29
Danke - ohne Etikett bin ich bei denen ratlos.

Araliaceae, immerhin.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 15. Juni 2017, 17:58:38
Heute streifte ich an der Seite zum Nachbarn hin an der Haselhecke entlang, machte Fotos von Asarum-Sämlingen, die inzwischen an vielen Stellen bei mir auftauchen und einem kleinen Trupp wohl Epipactis helleborine, die sich von selbst ansiedeln, als ich mich frage, was denn da für abgeblühte Blütendolden auf dem Boden rumliegen.....

(https://up.picr.de/29496441cj.jpg)

Ich stellte schnell fest, dass das Ding festgewachsen ist.
Da stockte ich erstmal - sollte das wirklich......
Und ich schaute genauer in dem Bereich - und siehe da:

(https://up.picr.de/29496418oe.jpg)

(https://up.picr.de/29496424fc.jpg)

Tatsächlich hat mein Versuch, von Avonbulbs im Herbst 2012 gekaufte Lathraea clandestina-Rhizome zu "pflanzen", funktioniert!!!!
An 2 Haselsträuchern sind verblühte Blütenstände und noch ein paar ziemlich verspätete Blüten (wieso könnten die so spät dran sein?)

Wann reifen die Samen?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 19. Juni 2017, 19:06:19
Hallo Gartenplaner,
Glückwunsch zum Ansiedlungserfolg! Die Blüte ist aber wirklich ungewöhnlich spät. Eigentlich blüht sie im April, bestimmt nächstes Jahr dann schon teppichweise. Die Samen sind jetzt im Juni reif bei mir. Die Fruchtblätter krümmen sich ein und schleudern den Samen weg, so dass man den rechten Zeitpunkt leicht verpasst.
Dann dauert es also aus Rhizomen auch 5 Jahre bis zur Blüte! Bei mir nach Aussaat ca. 7 Jahre.

Viele Grüße

E.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 19. Juni 2017, 23:14:43
Und kurz darauf fand ich im nächsten Gewächshaus eine Orobanche (sieht auch aus wie hederae)in einem Topf mit Tolmiea. Die will mich wohl veräppeln.

Da scheinen Efeu-Töpfe in der Nähe zu stehen. Könnte da mal eine Efeu-Wurzel still und heimlich rüber ... ? Oder so ähnlich.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Ute am 19. Juni 2017, 23:17:00
Na dann Glückwunsch zur erfolgreichen Ansiedlung. :D Ich finde die toll !
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 19. Juni 2017, 23:21:34
@Gartenplaner: Ja, Glückwunsch! Und Dunkleborus ebenso. Ich finde die auch - alle - toll! Diese Schmarotzer.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 24. Juni 2017, 09:23:22
Und kurz darauf fand ich im nächsten Gewächshaus eine Orobanche (sieht auch aus wie hederae)in einem Topf mit Tolmiea. Die will mich wohl veräppeln.

Da scheinen Efeu-Töpfe in der Nähe zu stehen. Könnte da mal eine Efeu-Wurzel still und heimlich rüber ... ? Oder so ähnlich.

Nein, das ist in diesem Fall unmöglich. Die Töpfe stehen auf Bändchengewebe und werden öfter verstellt.
Ich habe mal in der Flora Helvetica sämtliche heimischen Orobanchen gecheckt, aber bei keiner fand ich saxifragische Wirtspflanzen.
Vielleicht mutiert O. hederae zur polyphagen Gärtnerplage? O. hederae var. brueglingiensis...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 24. Juni 2017, 22:27:14
Dazu müsste die Artbestimmung erst einmal besser abgesichert sein - und das ist heikel.
(Blütendetails nach Präparation der Staubblätter, ihrer Verwachsung in der Kronröhre, der Kelch- und Hochblätter usw.)

Hier in der Gegend sind z. B. auch Orobanche (Phelipanche) ramosa (sieht deutlich anders aus) und Orobanche crenata an Topfpflanzen belegt.
O. ramosa ist wenig wirtsspezifisch, O. crenata soll gelegentlich auch an Nicht-Fabaceen auftreten.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 24. Juni 2017, 22:39:23
O. ramosa habe ich mal im Freiland anzusalben versucht, da hat sich aber noch nichts gezeigt. O. crenata sieht anders aus.
In der Efeusammlung sind mehrere O. hederae, auch im Freiland. Im Gewächshaus und allgemein in diesem Gartenteil habe ich noch keine andere O. gefunden (ausser eine von mir angesalbte O. lucorum, die aber auch anders aussieht.
Vielleicht kann O. hederae ja auch polyphag sein, ich werde versuchen, sie genauer zu bestimmen, wenn ich dazu komme.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 25. Juni 2017, 08:52:37
Na, dann bist Du viel weiter in Sommerwurzen, als ich jemals kommen werde.  ;)
Hast Du den Pusch/Barthel? Ansonsten scheint GoogleBooks den Schlüssel der mittel- und nordeuropäischen Arten von Kreutz (1995) vollständig zu haben (ab S. 25):
Sommerwurz-Arten Mittel- und Nordeuropas
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 25. Juni 2017, 09:02:07
Oh, vielen Dank - da werde ich mich mal hinter den Bestimmungsschlüssel klemmen. Der fehlte mir.
Mit angesalbten Orobanchen war es das auch schon bei mir. Die Samen werden selten angeboten, und am Arbeitsplatz kann ich nicht nach Belieben...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 25. Juni 2017, 15:58:51
... am Arbeitsplatz kann ich nicht nach Belieben...

Deine Chefs haben dafür kein Verständnis? Dabei können mit Orobanche durchsetzte Staudenbeete so schön aussehen ...  :-X  ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: bristlecone am 25. Juni 2017, 16:23:30
Oder wie wär's mit diesen Orobanche-Verwandten?
Sarastro hatte darüber hier mal vor einiger Zeit auch kurz berichtet, Saatgut hat er aber wohl nicht mitgebracht.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 25. Juni 2017, 19:32:38
Sehr schick, die Diphelypaea, Bristlecone! Ich hatte die verwandte D. coccinea schon in einem Bilderbuch der Flora des Kaukasus sehr bewundert, dann aber wild nicht gesehen.
Da müssen wir unbedingt mal jemanden losschicken, Samen ernten!!!!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 25. Juni 2017, 19:40:12
Viel Spaß bei den Versuchen.  :P Sind wenigstens die Wirte kultivierbar?

...
Centaurea-Arten. Na gut, das sollte noch gehen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 25. Juni 2017, 19:50:23
Hab mal das Netz bemüht und sogar einen Hinweis auf erfolgreiche Topfkultur gefunden. Nur 2 Jahre bis zur Blüte kann man ja sogar aushalten.  ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: bristlecone am 25. Juni 2017, 20:20:27
Sehr schick, die Diphelypaea, Bristlecone! Ich hatte die verwandte D. coccinea schon in einem Bilderbuch der Flora des Kaukasus sehr bewundert, dann aber wild nicht gesehen.
Da müssen wir unbedingt mal jemanden losschicken, Samen ernten!!!!

Freiwillige vor!
Vielleicht als Pur-Gartenreise: Georgien, Armenien, Iran?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 25. Juni 2017, 20:23:07
Die Frage ist nur, ob man die Samenstände dann erkennt. Stelle ich mir nicht ganz einfach vor inmitten von eher brauner Vegetation.  ???
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 25. Juni 2017, 23:08:28
Die sind ja was... die Gattung merk ich mir, falls sie mal in einem Index auftaucht.
Dafür pflanze ich sogar Centaurea.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 26. Juni 2017, 16:10:13
Tatsächlich hat mein Versuch, von Avonbulbs im Herbst 2012 gekaufte Lathraea clandestina-Rhizome zu "pflanzen", funktioniert!!!!
Wann reifen die Samen?

[zu Orobanche hederae]... ich hatte damals Samen von Chilternseeds gekauft, die waren auch trocken und wer weiß wie alt.
Bin genauso vorgegangen wie Bristlecone es beschreibt.
Es dauert aber ein paar Jahre bis Blüten zu sehen sind.....aber dann breiten sie sich auch von selbst aus.

Irgendwie hat es mich auch ein bisschen gepackt und ich würde auch gerne einen Versuch mit einer oder beiden Arten zu wagen. Die hier genannten Quellen sind allerdings leider alle in GB, mit nicht zu vernachlässigenden Versandkosten, die jeweils deutlich höher als der Preis für die eigentlich interessanten Samen bzw. Rhizome sind. Auch nach längerer Suche habe ich jedoch keine deutschen oder überhaupt anderen Anbieter gefunden.

Ich hoffe mal, dass ich einfach nur nicht gut genug googeln kann und mir jemand weiterhelfen kann.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: wallu am 26. Juni 2017, 16:49:30
Ich gebe regelmäßig Samen von O. hederae in den GdS-Samentausch  ;).
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 26. Juni 2017, 17:15:04
2009 konnte ich aus einem Efeubestand einen Samenstand von Orobanche hederae mitnehmen und zuhause kurz danach aussäen. 2015 erschien der erste Blütenstand.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 26. Juni 2017, 17:17:53
Nachdem letztes Jahr nichts zu entdecken war, schiebt die Pflanze bislang schon 4 Blütentriebe.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 26. Juni 2017, 19:14:06
6 Jahre hats bis zur ersten Blüte gebraucht?

Dann kann ich ja sogar vielleicht beim Ansiedlungsversuch von Orobanche hederae mit Samen von Chilternseeds 2012 im Efeu des Eibenhains noch hoffen.... :-\

Dieses Jahr ist der Ackerwachtelweizen bei mir an vielen Stellen, wo ich Samen verteilt hatte in guter Zahl aufgetaucht und auch gut gewachsen - ich denke, da die Trockenheit bei uns die sonstige Wiesenvegetation geschwächt hat und alles nicht so hoch wie in einem feuchten Jahr wurde, hat ihm gut getan.

(https://up.picr.de/29603568jt.jpg)

(https://up.picr.de/29603560xs.jpg)

Leider vergrünt das Telekom-Magenta der Hochblätter schnell wieder, sobald die Blüten verblüht sind.

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 26. Juni 2017, 20:57:45
Oh, vielen Dank - da werde ich mich mal hinter den Bestimmungsschlüssel klemmen.

Das war nicht ganz einfach, da die Pflanze schon ziemlich verblüht war.
Ich habe mir eine O. hederae im gleichen Entwicklungsstand geschnappt und konnte keinen Unterschied feststellen. Form, Krümmung, Spaltkelch, Drüsen, Kronlappen: alles gleich.

Ich werde demnächst mal O. hederae in meinem Tolmieadschungel aussäen. Dann wird man sehen...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 26. Juni 2017, 22:13:40
Und schön drauf achten, dass auch nicht das kleinste Stückchen Efeu-Rhizom in der Erde ist.  ;)
(Kannst Du das bei dem fraglichen Tolmiea-Topf wirklich ausschließen?)

Gartenplaner, Dein Acker-Wachtelweizen sieht gut aus. Schöner Farbfleck in der Wiese.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 26. Juni 2017, 22:17:09
Ich frage morgen nochmal der Kollegen, aber es würde mich wundern. Die Tolmiea ist schon länger im Topf. Ich hatte heute ein wenig gepörkelt, aber nichts gesehen.

Hat Wachtelweizen Chancen auf Kalklehm? Den würde ich nämlich auch mal ganz unauffällig...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: bristlecone am 26. Juni 2017, 22:18:58
Ich weiß jetzt nicht auf Anhieb, welche Art Wachtelweizen in Liliental wächst, aber er wächst dort auf kalkhaltigem Löss.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 26. Juni 2017, 22:21:16
Dann werde ich mal sehen, was die Indexe diesbezüglich hergeben.

Aber vielleicht sollte ich doch erstmal höheren Ortes nachfragen, ob das genehm sei. Besagte Wiesen stehen unter Naturschutz.

Ich brauch einen eigenen Garten.  >:(
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 26. Juni 2017, 22:36:37
Der Ackerwachtelweizen wächst bei mir auf kalkhaltigem Lehm.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 26. Juni 2017, 22:42:49
Laut Flora Helvetica kommt der kam der hier vor. *hoff*
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 27. Juni 2017, 11:40:12
Dabei können mit Orobanche durchsetzte Staudenbeete so schön aussehen ...  :-X  ;)

toll  8) ...weist du mehr? welches gemüse wird da gezogen + welche Orobanche könnte es sein?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: fips am 27. Juni 2017, 12:00:41
Dabei können mit Orobanche durchsetzte Staudenbeete so schön aussehen ...  :-X  ;)

toll  8) ...weist du mehr? welches gemüse wird da gezogen + welche Orobanche könnte es sein?

Scheint ziemlich invasiv zu sein und nicht wählerisch.  z.B. in Georgia, S. 16 in Gemüsekulturen ?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Kasbek am 27. Juni 2017, 12:17:02
Sehr schick, die Diphelypaea, Bristlecone! Ich hatte die verwandte D. coccinea schon in einem Bilderbuch der Flora des Kaukasus sehr bewundert, dann aber wild nicht gesehen.
Da müssen wir unbedingt mal jemanden losschicken, Samen ernten!!!!

Freiwillige vor!
Vielleicht als Pur-Gartenreise: Georgien, Armenien, Iran?

Die Idee hatte ich neulich auch schon mal: Eigentlich müßte man …

Also: Wenn Interesse besteht, könnte ich wahrscheinlich zwei Wochen Pflanzentour in Georgien für eine kleine Gruppe organisieren. (Und ja, ich kenne dort einen Standort, wo ich im Juli 2012 Diphelypaea coccinea mit eigenen Augen gesehen habe  :D) In Armenien bin ich im Juli das erste Mal, da habe ich dann vielleicht auch nutzbare Connections. Im Iran sieht's diesbezüglich noch eher dünn aus.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Crambe am 27. Juni 2017, 12:24:09
Ein pflanzenaffiner Freund von uns fährt im Oktober/November in den Iran. Mal fragen, wo er überall ist.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 27. Juni 2017, 20:44:44
Irgendwie hat es mich auch ein bisschen gepackt und ich würde auch gerne einen Versuch mit einer oder beiden Arten zu wagen. Die hier genannten Quellen sind allerdings leider alle in GB, mit nicht zu vernachlässigenden Versandkosten, die jeweils deutlich höher als der Preis für die eigentlich interessanten Samen bzw. Rhizome sind.

Chilternseeds hat doch keine ganz so hohen Versandkosten, ich hatte das irgendwie mit denen des anderen Anbieters zusammengeworfen und verwechselt. Deswegen habe ich jetzt gleich mal Orobanche hederae Samen bestellt und beim durchstöbern auch noch Castilleja miniata Samen entdeckt. Castilleja sind ja auch Halbschmarotzer und ähnlich schön und knallig wie der Acker-Wachtelweizen von Gartenplaner. Mal schauen ob es klappt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 29. Juni 2017, 23:46:11
Ich werde meinen botanisch recht versierten Kollegen aus dem Iran mal fragen ob er beim nächsten Gelände-Aufenthalt auf den roten Schmarotzer achtet. Aber ob er auch die Samenstände erkennt...
Kasbek wenn du welche im Kaukasus findest, denke an mich!  Ich nehme ein paar Samen!😊
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 30. Juni 2017, 12:43:24
Mein iranischer Kollege kennt die Diphelypaea, und hat sie schon im Nordwest-Iran in den hochgelegenen Bergsteppen gesehen. Er fragt mal seine Kollegen in der Heimat, ob sie an Samen herankommen. Und wenn er selber mal wieder durch die Berge geht und Samen findet, bekomme ich welche.
Ob es klappt, ist allerdings ungewiss. Vielleicht ergibt es sich mal in den nächsten Jahren.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Kasbek am 30. Juni 2017, 13:00:16
Die, die ich 2012 in Georgien gesehen habe, blühten am 21. Juli, standen allerdings in deutlich über 2000 m Höhe, also ein gutes Stück höher, als Shetekauri/Jacoby in ihrem Buch angeben. Wenn die Blütezeit typisch gewesen und nicht durch irgendwelche Wetteranomalien verschoben sein sollte, dürfte dort also frühestens irgendwann im August mit Samen zu rechnen sein – wenn es tiefer gelegene Vorkommen gibt, kann das natürlich anders aussehen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 30. Juni 2017, 21:51:36
Dabei können mit Orobanche durchsetzte Staudenbeete so schön aussehen ...  :-X  ;)

toll  8) ...weist du mehr? welches gemüse wird da gezogen + welche Orobanche könnte es sein?
Knorbs, das ist Orobanche crenata, an Doldenblütern: Bilder und Erläuterungen. Scheint also nicht ganz harmlos zu sein und kann in subtropischen Ländern ganz Felder verheeren.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 02. Juli 2017, 13:32:57
Dieses Jahr ist der Ackerwachtelweizen bei mir an vielen Stellen, wo ich Samen verteilt hatte in guter Zahl aufgetaucht und auch gut gewachsen - ich denke, da die Trockenheit bei uns die sonstige Wiesenvegetation geschwächt hat und alles nicht so hoch wie in einem feuchten Jahr wurde, hat ihm gut getan.

Bei mir tauchen dieses Jahr auch endlich die ersten magenta Tupfer auf, noch ist es ein Suchbild und es gibt noch deutlich weniger als bei Gartenplaner:
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 02. Juli 2017, 13:43:51
Und damit man nich zu sehr suchen muss, eine Nahaufnahme:
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 18. August 2017, 14:02:55
Ich bin diese Woche für die Arbeit in Paris, aber ein bisschen Zeit für Gärten habe ich mir nehmen können. Und da habe ich ausgedehnte Bestände von Orobanche hederae im "Jardin des Plantes" entdeckt. Bilder werde ich nach dem Sortieren am Wochenende noch nachreichen. Natürlich waren sie alle schon lange verblüht und trocken.

Ein kleineres, aber leicht zu beschreibendes Vorkommen ist direkt am Abgang der Unterführung zum alpinen Garten, das sind die Orobanche auch ganz bequem auf Augenhöhe zu betrachten. Am meisten gab es im Teil beim Eingang aus Richtung der Metrostation "Jussieu", wo auch Efeu recht häufig ist.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 18. August 2017, 22:27:43
Meine trüb bräunlichgelben Orobanche hederae habe ich in #222 und  #223 gezeigt. Ein Freund hat mir nun Bilder von leuchtend hellgelben Orobanche hederae gesandt.Hat jemand solche schon gesehen? Oder andere Farbvarianten?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 19. August 2017, 19:43:49
Ich habe bis jetzt nur die verblühten und vertrockneten O. hederae in "echt" gesehen, siehe angehängtes Bild.

Ich habe nicht widerstehen können und mir einen Stängel davon eingepackt. Bei nächster Gelegenheit werde ich die enthaltenen Samen aussäen und dann kann ich nächstes oder übernächstes Jahr hoffentlich die Pariser O. hederae mit denen aus den von Chilternseed gekauften Samen vergleichen.

Der Wikipediaartikel zu O. hederae beschreibt die Blütenfarbe recht variabel:
Zitat
Die Krone ist 10 bis 15 mm lang, weißlich oder gelblich gefärbt. Die Oberlippe ist rötlich und hat oftmals violette Adern. Außen ist die Krone kahl oder nur vereinzelt mit hellen, drüsigen Trichomen besetzt. Die Kronröhre ist oberhalb der Mitte deutlich verengt. Die Rückenlinie der Blütenkrone ist mehr oder weniger gleichmäßig gebogen. Die Narbe ist zunächst gelb gefärbt, wird später aber bräunlich.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2017, 22:49:12
...
Bei nächster Gelegenheit werde ich die enthaltenen Samen aussäen und dann kann ich nächstes oder übernächstes Jahr hoffentlich die Pariser O. hederae mit denen aus den von Chilternseed gekauften Samen vergleichen.
...

Vielleicht musst du doch etwas mehr Geduld aufbringen......  :-\

2009 konnte ich aus einem Efeubestand einen Samenstand von Orobanche hederae mitnehmen und zuhause kurz danach aussäen. 2015 erschien der erste Blütenstand.

6 Jahre hats bis zur ersten Blüte gebraucht?

Dann kann ich ja sogar vielleicht beim Ansiedlungsversuch von Orobanche hederae mit Samen von Chilternseeds 2012 im Efeu des Eibenhains noch hoffen.... :-\
...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 19. August 2017, 23:22:37
Ein Gartenfreund hat vor der Aussaat der Orobanche einige Efeuwurzeln angeritzt - möglicherweise beschleunigt dies das Verfahren.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2017, 23:37:45
Ich hab gerade versucht, im Netz weitere Angaben zur Dauer zwischen Samenkeimung und erster Blüte zu finden und bin dabei über einen interessanten Artikel des botanischen Gartens der Universität Potsdam gestolpert, daraus diese Auszüge:
"... Erst seit einigen
Jahren ist dieser Prozess nun besser verstanden: Die Samen und Keimlinge reagieren auf bestimmte Ausscheidungen der Wurzeln, sogenannte Strigolactone, womit die Wirtspflanze eigentlich mit ihren Pilzpartnern kommuniziert. Statt symbiontischer Mykorrhizapilze, die die Wurzeln bei der Mineralstoffaufnahme unterstützen, fängt sich der Efeu dabei offenbar gelegentlich einen Schmarotzer ein, der nur nimmt und nicht gibt.
...
Die winzigen Samen der Efeu-Sommerwurz enthalten einen noch winzigeren Embryo und etwas Nährgewebe. Das reicht gerade für ein Wachstum von einigen wenigen Millimetern, dann muss der Wirt erreicht sein. Dies korrespondiert mit der ebenfalls sehr geringen Reichweite der Strigolactone. Die Samen ruhen demnach jahrzehntelang im Boden und warten darauf, dass endlich eine Efeuwurzel dicht genug vorbeikommt. Da das nicht allzu häufig passiert, wird die große Zahl produzierter Samen verständlich.
..."
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 19. August 2017, 23:47:28
Passt doch - die Saat direkt an die Wurzeln ausbringen.  :)

(Gesucht habe ich auch, aber nichts Sicheres über die Entwicklungsdauer bei O. hederae gefunden. Allgemein heißt es bei Orobanche-Arten Monate bis Jahre.)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 20. August 2017, 12:15:54
Einen Teil der Samen habe ich aus Interesse auch direkt in durchsichtige Töpfe mit Efeustecklingen gesät. Mal sehen, ob ich etwas dabei erkennen kann. Das sollte auch helfen, weil die Efeuwurzeln auf ein kleines Volumen beschränkt sind. Zusätzlich habe ich vor dem Stecken Löcher für die Efeustecklinge vorgestochen und in diese Löcher zuerst Sand Orobanche hederae Samenmischung gesät und dann die Efeustecklinge gesteckt.
Damit sollten zumindest einige Samen relativ sicher nah genug an den Efeuwurzeln sein bzw, die Efeuwurzeln nah genug an den Samen vorbeiwachsen.

Falls sich was tut, werde ich berichten und Fotos hochladen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 20. August 2017, 12:19:02
Und für die Freilandsaat habe ich mit einer Hacke direkt im Efeudschungel aufgegraben und die Sand-Samenmischung direkt an die Wurzeln gegeben. Ich hoffe das reicht.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 11. September 2017, 22:07:57
Einen Teil der Samen habe ich aus Interesse auch direkt in durchsichtige Töpfe mit Efeustecklingen gesät. ...

Falls sich was tut, werde ich berichten und Fotos hochladen.

Hier schon einmal ein Foto vom Versuch. Die Efeustecklinge haben schon fleißig Wurzeln gebildet, aber von den Orobanche hederae ist wie zu erwarten noch nichts zu sehen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 11. September 2017, 22:19:21
Interessantes Experiment! Super Idee mit den durchsichtigen Behältern! Ich bin gespannt, ob sich was tut.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 11. September 2017, 22:21:11
Klasse Idee mit den durchsichtigen Töpfen!!!!
Machst das ja richtig akribisch - toll!!!  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 11. September 2017, 22:35:11
Ich war einfach einmal neugierig und will sehen, ob und wie es funktioniert und im Freiland kann ich das ja leider nicht wirklich beobachten.

Aber wenn ich an die Größe der O. hederae Samen denke, erwarte ich dieses Jahr nicht mehr etwas zu sehen. Aber ich bin auf jeden Fall gespannt, ab wann und ob ich etwas sehen von der Entwicklung kann. Wahrscheinlich kann man erst etwas sehen, wenn die O. hederae schon länger mit den Efeuwurzeln verbunden sind.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: wallu am 12. September 2017, 09:18:24
Mit der Zeit entstehen an den Efeuwurzeln kleine Knubbel, ähnlich wie bei Hülsenfrüchten (Lupinen). Aus diesen Knubbeln sprießen die Blütenstände  ;).
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 12. September 2017, 09:47:18
So habe ich mir das zwar vorgestellt, aber gesehen habe ich es noch nicht und würde es gerne mit eigenen Augen sehen.

@ wallu: Wie hast du das gesehen? Hast du einfach im Freiland gegraben oder auch mit durchsichtigen Töpfen gearbeitet?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 12. September 2017, 10:37:46
Mit der Zeit entstehen an den Efeuwurzeln kleine Knubbel, ähnlich wie bei Hülsenfrüchten (Lupinen). Aus diesen Knubbeln sprießen die Blütenstände  ;).

So hat mein Freund mit den reingelb blühenden Orobanche hederae es auch beschrieben.
 Diese sind 2 m entfernt von den Efeupflanzen aufgetaucht. Bis zum Erscheinen der ersten Blütenstände hat er geschätzt 10 Jahre gewartet. Wie sind Deine Erfahrungen mit Keimdauer und Ausbreitung der Orobanche hederae, Wallu?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 12. September 2017, 12:09:24
Ich habe gerade in der Mittagspause etwas gesucht und einen netten Artikel gefunden:

Zitat
Attempts to bring about the germination of the Orobanche seeds
in the absence of the host were always unsuccessful, but, when seeds
were scattered on roots of Ivy plants growing in pots, the soil being
then replaced, small Orobanche tubercles were found, after about
two months, attached to small lateral Ivy roots
. Although seeds
were sown in this manner at the end of May and early in June, no
aerial stems appeared above ground the same year; but the following
spring several stems grew up.

In dieser irischen Studie von 1925 waren nach 2 Monaten Knöllchen sichtbar. Damit sollte es bei mir noch etwa 4 Wochen dauern.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: wallu am 12. September 2017, 13:04:57
So habe ich mir das zwar vorgestellt, aber gesehen habe ich es noch nicht und würde es gerne mit eigenen Augen sehen.

@ wallu: Wie hast du das gesehen? Hast du einfach im Freiland gegraben oder auch mit durchsichtigen Töpfen gearbeitet?

Ich habe mal ein Beet von Efeuwurzeln befreit, bevor ich eine Wurzelsperre eingezogen habe. Die Wurzeln waren voll mit diesen Knubbeln.

@Norna: Ich habe O. hederae vor etwa 12 Jahren ausgesät. Seither hat es sich immer weiter ausgebreitet und ist zum Unkraut mutiert mit Hunderten Blütenstängeln an den unerwartetsten Stellen (man glaubt gar nicht, wie weit Efeuwurzeln reichen  :P :-X). Die ersten Blüten erschienen 2 Jahre nach der Aussaat.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 12. September 2017, 21:20:58
So, ich habe heute noch einmal eine Versuchsreihe mit zwei PET-Saftflaschen voll Efeustecklingen gestartet. Und nach dem Interesse von manchen anderen Forumlern hier habe ich mir gedacht das ganze einmal etwas besser und auch mit Fotos zu dokumentieren.

Zuerst einmal das benötigte Material: Reichlich Efeustecklinge und Orobanche hederae Samen, hohe, transparente, mit Erde gefüllte Töpfe (PET-Saftflaschen, die sind pfandfrei) und wegen der Wissenschaftlichkeit ein Edding für eine dauerhafte Beschriftung. Nicht zu sehen ist die Gießkanne, in der ich die Efeustecklinge getunkt habe.


O. hederae Anzuchtversuche: Material



Zur Aussaat der Samen habe ich dieses Mal gedacht ich sorge für innigen Kontakt zwischen Efeustecklingen und Orobanche hederae Samen, indem ich die Efeustecklinge leicht befeuchte, damit die feinen Samen an der Oberfläche kleben bleiben.


O. hederae Anzuchtversuche: Aussaat



Die Samen haften sehr gut an den Efeustecklingen. Im Bild einer nach dem Bepudern im Röhrchen.


O. hederae Anzuchtversuche: Aussaat: Samen am Efeusteckling



Die fertigen Efeustecklingstöpfe. Jeden Steckling habe ich wie den im vorherigen Bild bepudert. Wer es genau wissen will, kann ja die Samen pro Steckling zählen. Ich habe mich damit begnügt, dass es wohl genug sein werden und ein paar O. hederae schon durchkommen werden.


O. hederae Anzuchtversuche: fertige Efeustecklingsflaschen

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 17. September 2017, 17:21:40
Du hast den Samen auf  die Stängel gesät?  Wäre es nicht besser, die Stecklinge erst in Wasser wurzeln  zu lassen und dann den Samen auf die Wurzeln zu streuen?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 17. September 2017, 17:30:28
Ja, ich habe direkt auf die angefeuchteten Triebe gesät.
Auf die Idee, zuerst in Wasser zu bewurzeln, bin ich nicht gekommen, das wäre wahrscheinlich noch besser gewesen. Ich hoffe auch, dass ich es mit den Samen nicht übertrieben habe, weil manche Stecklinge doch rech flächig bedeckt waren, aber sicherlich sind noch einige Samen beim Stecken wieder abgestreift worden.

Meine ersten Versuche habe ich noch anders gemacht, da habe ich Samen mit Sand gemischt und damit die vorgestochenen Löcher für die Stecklinge beimpft und danach noch einmal den Rest oberflächlich eingebracht.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 04. Oktober 2017, 20:17:53
Ich war über das brückentagsverlängerte Wochenende in den bayrischen Alpen wandern und habe dabei einen mir bisher unbekannten Klappertopf entdeckt. Könnte es sich um einen Alpen-Klappertopf (Rhinantus pulcher, R. alpinus, und andere botanische Namen) handeln? Nicht alle Pflanzen hatten die Punkte auf den Kelchen, wie sie für den Alpen-Klappertopf charakteristisch sein sollen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 04. Oktober 2017, 22:11:04
Außerdem habe ich auf der Wanderung auch noch einiges an, vermutlich, Augentrost (Euphrasia) gesehen, die genaue Art kenne ich da nicht und die Bestimmung scheint da auch schwierig zu sein.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: schober am 03. März 2018, 18:53:58
Häng mich da nochmals an, u. möchte die ev. erfolgreiche Kultur von Pedicularis groenlandica nachfragen.  :D
Aussaat, Substrat, Säminge, Weiterkultur mit welcher Wirtspflanze, ect ...

VG 
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 11. März 2018, 19:07:28
Hallo!
Hätte jemand vl. Orobanche ramosa Samen für mich über? ;-)
Danke!
Massonia
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 13. März 2018, 19:14:02
Tatsächlich hat mein Versuch, von Avonbulbs im Herbst 2012 gekaufte Lathraea clandestina-Rhizome zu "pflanzen", funktioniert!!!!

Ich habe mich inspirieren lassen und auch Lathraea clandestina gepflanzt. Als Wirt habe ich Hasel. Eins der Rhizome hatte sogar schon Blüten angesetzt. Ich bin mal gespannt, ob und wie gut sie sich bei mir etablieren.


Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 14. März 2018, 23:05:02
Häng mich da nochmals an, u. möchte die ev. erfolgreiche Kultur von Pedicularis groenlandica nachfragen.  :D
Aussaat, Substrat, Säminge, Weiterkultur mit welcher Wirtspflanze, ect ...

VG

Ich hatte die Samen von Pedicularis groenlandica an verschiedenen Stellen ausgesät, in Töpfen mit und ohne Gras als Wirt und direkt im Garten. Keimlinge kamen massenweise, die Sämlinge kümmerten an den meisten Stellen, nur am Teichrand hat eine schön geblüht, - das wars. Ich vermute man muss das richtige Gleichgewicht finden zwischen Präsenz des Wirtes und Lückigkeit des Standortes, damit es funktioniert.
Irgendwo hier in diesem Thread gibt es auch ein Foto von der blühenden Pflanze.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 14. März 2018, 23:28:28
Tatsächlich hat mein Versuch, von Avonbulbs im Herbst 2012 gekaufte Lathraea clandestina-Rhizome zu "pflanzen", funktioniert!!!!

Ich habe mich inspirieren lassen und auch Lathraea clandestina gepflanzt. Als Wirt habe ich Hasel. Eins der Rhizome hatte sogar schon Blüten angesetzt. Ich bin mal gespannt, ob und wie gut sie sich bei mir etablieren.



Wow, das sieht ja schon sehr gut aus!
Ich hatte nur dünne weiße Rhizome, wo kein oben oder unten oder was auch immer erkennbar war - woher hast du deine?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 15. März 2018, 09:11:24
Ich habe sie auch von Avonbulbs. Wegen der Versandkosten, die deutlich höher gewesen wären als der Preis für die Pflanzen, habe ich sie mir nach Mannheim zu den Schneeglöckchentagen mitbringen lassen. Das war dann im Endeffekt zwar mit Zugticket, Eintritt und "Beifang" deutlich teurer als der Versand, aber es war dann doch ganz interessant zu sehen, für was man alles noch viel mehr hätte ausgeben können.

Ich hatte auch mehrere Rhizombruchstücke ohne Schuppenblätter ungefähr 8-15 cm lang, dann ein oder zwei kleine Bruchstücke mit Schuppenblättern und so etwas wie Triebspitzen und das eine schöne Stück auf dem Foto mit mehrfach verzweigten Triebspitzen mit Schuppenblättern und dem Blütenknospenansatz. Allerdings habe ich die nicht so schönen Rhizomstücke nicht beim Pflanzen fotografiert, man kann sich nicht ständig zwischendurch die Hände waschen um den Foto zu schonen.

Bestellt hatte ich zwei "Pflanzen", gepflanzt habe ich an fünf Stellen. Von den kleinen Rhizomstücken habe ich auch durchaus zwei oder drei an die selbe Stelle gepflanzt, da ich die nicht beim Entwirren schlimmstenfalls weiter zerbrechen wollte.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 15. März 2018, 09:18:51
War wohl trotzdem besser, sie mitbringen zu lassen, ich hatte sie per Versand bekommen und das waren nur weiße "Drähte", ohne irgendeine erkennbare Unterteilung/Knospe, insofern auch recht schwierig zu "pflanzen".
Ich weiß nicht mehr, wie viele Pflanzen ich geordert hatte, aber ich konnte auch vier oder 5 Stellen an verschiedenen Haseln "bepflanzen".
Allerdings haben sich bis jetzt, also letztes Jahr, nur 2 Stellen an 2 Sträuchern mit Blütenständen gezeigt, bin gespannt, ob dieses Jahr noch an anderer Stelle welche nachkommen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 15. März 2018, 09:24:25
Aber wenn es bei dir mit den "Drähten", den nackten Rhizomstücken, funktioniert hat, bin ich zuversichtlich, dass sie bei mir auch anwachsen werden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 15. März 2018, 09:35:42
Ich denke schon - wobei das ja immer ein bisschen eine "Blackbox" ist  ;D

Genauso wie die Ansiedlung von Orobanche hederae - ich bin gespannt, ob meiner 2. Versuch erfolgreich sein wird  ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 15. März 2018, 09:43:32
Bei Orobanche hederae bin ich auch gespannt, wie meine Versuchstöpfe auf dem Balkon den Winter überstanden haben. Die waren sicherlich 4 Wochen oder länger komplett durchgefroren. Obwohl ich die in den Schatten geräumt hatte, scheint der eine oder andere Efeusteckling vertrocknet/erfroren zu sein.

Noch habe ich auch nichts von keimenden Orobanche hederae gesehen. Vertragen die es durchzufrieren?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 15. März 2018, 09:49:33
Hm, schwierige Frage.....das Vebreitungsgebiet von Hedera helix reicht nur bis Südschweden/Norwegen, bis halb Polen - scheint nicht so, daß er in Regionen geht, die so kalt werden, dass der Boden sehr tief durchfriert - ist die Frage, wie tief die Orobanchen daran sitzen, denn 5-10cm tief friert es in manchen Wintern ja schonmal  :-\
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 15. März 2018, 10:30:42
Zur Not habe ich immernoch eine Portion Samen als Reserve. Wir werden sehen. Zumindest einige Efeus scheinen es ausgehalten zu haben, also werden die Orobanche hederae zumindest nicht verhungern.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 15. März 2018, 10:40:44
Ich drück auf jeden Fall ganz fest die Daumen!!!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 15. März 2018, 17:29:43
Ich kann auf Wunsch Samen von Lathraea clandestina ernten. Bei mir blüht sie alljährlich und ich habe sie auch über Ausaat angesiedelt.  Für geduldige Gärtner!
Allerdings muss man sehr aufpassen,  genau den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, sonst sind die Samen per Schleudermechanismus verschwunden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 15. März 2018, 18:57:27
Ich wäre durchaus interessiert, bei mir vielleicht auch ein bisschen genetische Vielfalt meiner Lathraea zu haben.

Wenn es sich einrichten lässt, nehme ich gerne Samen von Lathraea clandestina, im Tausch oder gegen Unkostenersatz, vielen Dank für das Angebot!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 15. März 2018, 19:17:55
Ich melde mich, wenn ich es geschafft habe, im rechten Moment zu sammeln.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Crambe am 27. März 2018, 21:18:03
Orobanche, aber was für eine?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 27. März 2018, 21:26:42
Lathraea?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Crambe am 27. März 2018, 21:33:45
Noch eine Gruppe
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 27. März 2018, 21:37:28
Wird schon eine Schuppenwurz sein. Die gewöhnliche?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 27. März 2018, 21:38:20
Sehr wahrscheinlich Lathraea squamaria.
(In Deutschland gibt es außer der normalen Form nur sehr selten, in höheren Berglagen die Unterart tatrica, die an Nadelhölzern schmarotzen soll. Lathraea clandestina hat einen anderen Wuchs.)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Crambe am 27. März 2018, 21:40:19
Die stehen in Südtirol am Kalterer See/ Frühlingstal.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 27. März 2018, 21:42:23
Auch dann kommt, wenn im Laubwald, nur L. squamaria subsp. squamaria in Frage. (nach Flora Europaea bzw. EURO+MED-Datenbank)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Crambe am 27. März 2018, 21:43:28
Danke  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 27. März 2018, 22:44:01
Lathraea squamaria an einem Standort in Schweden. Demnächst gehen wir die weiße Form suchen.  :)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Mai 2018, 00:06:46
Lathraea clandestina

(http://up.picr.de/32592921nt.jpg)

(http://up.picr.de/32592920rm.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: knorbs am 05. Mai 2018, 00:13:45
toll 8)...vielleicht klappt das hier auch noch. hatte mal samen auf einige baumwurzeln ausgebracht.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Mai 2018, 00:21:01
Ich frage mich, ob und wie es möglich wäre, "Ableger" zu nehmen, um eine weitere Hasel zu "infizieren".
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 05. Mai 2018, 22:19:02
Ein Freund hat ein Stück abgestochen und verpflanzt, hat geklappt. (Ohne Gewähr)

Blüht die wirklch so blau wie sie bei mir auf dem Monitor erscheint?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Mai 2018, 22:30:05
Mit bloßem Auge sieht die Blüte sattviolett aus - das Foto sehe ich auf meinem Laptopbildschirm auch recht blau, auf dem Bildschirm der Dockingstation ist das dann wiederum anders....

Ich hab mit GGs Kamera die Fotos oben gemacht, dieses Foto heut mit meiner:

(https://up.picr.de/32603099kb.jpg)

Gibt meinem Empfinden nach aber auch die Farbe nicht richtig wieder....
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 05. Mai 2018, 22:45:30
Ja, meine Bilder sehen schon auf GGs Laptop weniger blau aus... Bislang habe ich auch nur Fotos von mehr oder weniger lila Lathraea clandestina gesehen. Trotzdem hoffe ich, dass es mit der Saat klappt!  ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Mai 2018, 23:29:28
Ein Freund hat ein Stück abgestochen und verpflanzt, hat geklappt. (Ohne Gewähr)
...
Da würde mich interessieren, wie genau??
Entlang des "Blütenkopfes" ein Stück "Rhizom" freigelegt, von der restlichen Lathraea-Pflanze abgetrennt, von der Haselwurzel abgelöst, an eine neue, freigelegte Haselwurzel gelegt/gebunden/angedrückt?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 06. Mai 2018, 18:01:34
Lathraea clandestina
Sehr schön!

Bei meiner neuen Pflanzung dieses Frühjahr tut sich (noch?) nichts, obwohl eins der gepflanzten Rhizome schon Blütenknospen angesetzt hatte:
Ich habe mich inspirieren lassen und auch Lathraea clandestina gepflanzt. Als Wirt habe ich Hasel. Eins der Rhizome hatte sogar schon Blüten angesetzt. Ich bin mal gespannt, ob und wie gut sie sich bei mir etablieren.



Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Mai 2018, 19:03:33
Hattest du das Rhizomstück mit den Knospen so gepflanzt, dass die Knospen gerade so an der Erdoberfläche rausschauen?
Ich glaube, diese Blütenstände sind das Einzige, das die Pflanze an die Erdoberfläche schiebt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 06. Mai 2018, 19:05:38
Nein, ich hatte sie etwas tiefer an die Haselwurzel gedrückt gepflanzt. die Knospen waren vielleicht 2-3 cm unter der Erdoberfläche.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Mai 2018, 19:50:31
Wenn du noch weißt, wo genau du das Teilstück gepflanzt hast, würd ich versuchen, den Blütenstand wieder freizulegen, eine kleine Mulde formen....
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 06. Mai 2018, 20:58:34
Ich weiß es noch ziemlich genau, aber ich bin mir nicht sicher, ob es gut ist, daran herumzufummeln. Aus meiner Erinnerung vom Pflanzen waren die Rhizome von Lathraea clandestina ziemlich zerbrechlich und mein Boden ist bei der Trockenheit zur Zeit recht hart.

Aber ich bin in zwei Wochen wieder da und vielleicht überkommt mich spontan die Neugier.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Mai 2018, 21:09:41
Vielleicht sind wir auch einfach nur zu ungeduldig  8)
Immerhin sind die Rhizome ja grad mal gepflanzt, frisch gepflanzte Zwiebeln blühen ja auch später als schon länger stehende.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 06. Mai 2018, 21:18:02
Genau! Und da ich sowieso erst in zwei Wochen wieder auf meinem Grundstück sein kann, fällt mir das Warten auch erst einmal nicht so schwer...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 06. Mai 2018, 23:43:12
Ein Freund hat ein Stück abgestochen und verpflanzt, hat geklappt. (Ohne Gewähr)
...
Da würde mich interessieren, wie genau??
Entlang des "Blütenkopfes" ein Stück "Rhizom" freigelegt, von der restlichen Lathraea-Pflanze abgetrennt, von der Haselwurzel abgelöst, an eine neue, freigelegte Haselwurzel gelegt/gebunden/angedrückt?
Das kann ich leider auch nicht sagen, er hatte es nicht näher beschrieben.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 21. Mai 2018, 08:56:56
Wenn du noch weißt, wo genau du das Teilstück gepflanzt hast, würd ich versuchen, den Blütenstand wieder freizulegen, eine kleine Mulde formen....

Ich war gestern Abend da und habe doch noch vorsichtig nachgegraben. Ich habe keine Veränderung an der Triebspitze des Lathraea clandestina Rhizoms feststellen können. Weiter gegraben habe ich dann nicht. Da sie anscheinend doch nicht wirklich blühen wollte, habe ich dann doch wieder wie vorher mit Erde zugedeckt.

Ich vermute, die Lathraea clandestina Rhizome beschränken sich erst einmal darauf anzuwachsen, also die eine oder andere Wurzel anzuzapfen, und blühen dann erst nächstes Jahr.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 21. Mai 2018, 09:02:12
Ohne Bezug zu Lathraea clandestina, was mir auch noch aufgefallen ist: Mein Zottiger Klappertopf, Rhinanthus alectorolophus, ist dieses Jahr sehr schütter, nachdem er letztes Jahr teilweise flächendeckend gewachsen ist.

Das wundert mich ein bisschen, weil ich letztes Jahr auch wieder neuen Samen von außerhalb relativ dicht in noch nicht besiedelten Bereichen gesät hatte. Auch da kommt nicht so viel wie ich gedacht habe.

Wie sieht es denn bei euch aus? Kann es am diesjährigen Wetter liegen?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 21. Mai 2018, 17:04:31
...
Ich vermute, die Lathraea clandestina Rhizome beschränken sich erst einmal darauf anzuwachsen, also die eine oder andere Wurzel anzuzapfen, und blühen dann erst nächstes Jahr.
Das denke ich auch.

Reinhard Witt schreibt in seinen Blumenwiesenbüchern, dass es anscheinend normal ist, dass die Rhinantus-Populationsdichte schwankt, er hat dafür auch keine schlüssige Erklärung.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 21. Mai 2018, 21:50:46
Was mich besonders wundert ist, dass ich einiges an Rhinanthus alectorolophus gesät habe und trotzdem auch an diesen Stellen nur recht wenige Pflanzen gewachsen sind.

Weil ich diese frisch gesät hatte, müssten diese doch eigentlich von irgendwelchen Populationsdynamiken unabhängig wachsen und nur durch Wetter und Standort (Boden, Konkurrenz usw) beeinflusst sein, oder?

In anderen Wiese bei mir in der Gegend sehe ich gefühlt normale oder übliche Klappertopfdichten, selbst direkt auf der Nachbarwiese, wo sie seit zwei Jahren wachsen (dort habe ich nicht gesät, vermutlich hat der Bauer die selbst mit seinem Mäh- oder sonstigem Heugerät eingeschleppt).
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 21. Mai 2018, 23:53:23
Ich könnte mir vorstellen, dass die Kälteperiode vielleicht schon angekeimte Samen geschädigt hat?
Da es bei mir in der Umgebung leider keine natürlichen Vorkommen gibt, kann ich nicht vergleichen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 27. Mai 2018, 21:40:05
Ich habe heute durch Zufall vier Ackerwachtelweizensämlinge aus Selbstaussaat bei mir entdeckt, die erste jemals bewusst wahrgenommene Selbstaussaat!

Vielleicht etabliert er sich doch langsam auch bei mir...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 17. Juni 2018, 07:35:44
Jetzt, wo er anfängt zu blühen, habe ich noch mehr Ackerwachtelweizenpflanzen gefunden. Dann ist er auch sehr auffällig.


Ackerwachtelweizen - Melampyrum arvense



Mein Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus) kommt dieses Jahr fast nur an Stellen an denen das Gras nicht ganz so gut wächst, vermutlich wurde er einfach im Sämlingsstadium vom Gras überwachsen und ausgedunkelt. Dieses Jahr war das Frühjahr hier auch sehr warm-feucht, perfektes Graswachswetter.
Mein Zottiger Klappertopf, Rhinanthus alectorolophus, ist dieses Jahr sehr schütter, nachdem er letztes Jahr teilweise flächendeckend gewachsen ist. ...

Wie sieht es denn bei euch aus? Kann es am diesjährigen Wetter liegen?


Zottiger Klappertopf - Rhinanthus alectorolophus

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Februar 2019, 12:13:27
Ich hatte mir zu den Schneeglöckchentagen nach Knechtsteden von Avon Bulbs nochmal Lathraea clandestina mitbringen lassen.
Erstaunlich, wie unterschiedlich die Erscheinungsform zwischen dem 2012 im Herbst zugeschickten - ein Bündel weißlicher Rhizome, sah ein bisschen wie ein Bündel weißer Spargel aus - und den nun mitgebrachten Teilstücken  8)
Anscheinend kann man wohl die einzelstehenden "Blütenstände" abstechen und woanders zu einem neuen Wirt an dessen Wurzeln pflanzen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 17. Februar 2019, 12:33:03
So wird das auch in einem Artikel von K. Wilson beschrieben. Dort wird allerdings auch auf tief gehende, zerbrechliche "Wurzeln" hingewiesen, weshalb man vorsichtig vorgehen soll.
Berichte bitte in zwei, drei Jahren,, ob die Sendung angewachsen ist.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Februar 2019, 12:39:47
Aus dem Artikel: "...It is not the plant of choice for instant effect in the garden ..."  ;D
Ich bin gespannt, der "Wurzelballen" ist gerade mal ein etwas über faustdicker Erdklumpen....während ich damals 20-30cm lange weiße Stangen vergraben habe.
Aber dafür kann ich jetzt an Weiden pflanzen - mit dem neuen Gartenteil habe ich ja auch zwei alte Trauerweiden dazu bekommen  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 17. Februar 2019, 18:19:47
Meine Lieferung von Avon Bulbs letztes Jahr hatte beides, Triebspitzen mit Kospen wie bei dir jetzt und die weißen Rhizome wie in deiner früheren Lieferung, Gartenplaner.

Ich bin mal gespannt, ob sich dieses Jahr schon etwas tut, nachdem ich letztes Jahr ja erst gepflanzt habe.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 21. Februar 2019, 23:03:41
Ich hoffe, die Trauerweiden munden:

(https://up.picr.de/35125187of.jpg)

(https://up.picr.de/35125182rf.jpg)

(https://up.picr.de/35125183qw.jpg)

(https://up.picr.de/35125184kc.jpg)


Ein Teilstückchen hab ich für eine Haselnuss abgezweigt:

(https://up.picr.de/35125185ux.jpg)

(https://up.picr.de/35125186sl.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: oile am 26. März 2019, 11:11:28
Ich habe gerade Lathrea clandestina aus einem Päckchen genommen. Wie alt müssen die zu infizierenden Bäume sein? Ob Traubenkirsche auch geht?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 26. März 2019, 15:17:05
Die Internetquellen sind sich zu L. clandestina relativ einig: Nimmt als Wirt was es bekommen kann. Lieblinge sollen aber Hasel, Weiden und Erlen sein. irgendwo, ich finde es gerade nicht mehr, meine ich sogar von z.B. Juglans, Gunnera oder Taxus als Wirt gelesen zu haben. Da sollte Traubenkirsche wohl auch gehen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: paulw am 28. März 2019, 19:12:47
Ackerwachtelweizen heute, wer kann die Weissblühenden erkennen?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: helga7 am 28. März 2019, 19:25:06
Die mit den grünen Keimblättern?  :)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: paulw am 28. März 2019, 19:27:35
der Hainwachtelweizen erfüllt meine Erwartungen
vor 3 Jahren standen dort zwei Pflanzen, heuer schauen etliche m2 so aus:
ups Foto vergessen:
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: paulw am 28. März 2019, 19:31:20
Richtig, heuer sind es recht viele. Voriges Jahr sind sie mir das erste mal aufgefallen, da waren unter 10 im ganzen Bestand.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 28. März 2019, 19:54:00
Wie sehen denn beim Weissblühenden dann die Hochblätter zur Blüte aus?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: paulw am 28. März 2019, 20:20:08
blassgrün, es gibt aber auch rosa getönte
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 28. März 2019, 23:16:04
Danke
der Hainwachtelweizen erfüllt meine Erwartungen
vor 3 Jahren standen dort zwei Pflanzen, heuer schauen etliche m2 so aus:
ups Foto vergessen:
Sehr schön!!
Wie sieht die Stelle aus, wo du angesät hast von wegen Standortbedingungen?
Ich hatte vor ein paar Jahren auch versucht, den anzusäen, aber leider ohne Erfolg, wohingegen Melampyrum arvense bei mir gut geklappt hat.
Ich hab Rhinanthus-Sämlinge gefunden, es sind aber anscheinend wesentlich weniger als die letzten Jahre (genau in der Bildmitte mit den leicht geriffelten 2. und 3. Blättchen):

(https://up.picr.de/35385763wj.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 29. März 2019, 14:05:13
der Hainwachtelweizen erfüllt meine Erwartungen
vor 3 Jahren standen dort zwei Pflanzen, heuer schauen etliche m2 so aus:

Nicht schlecht! Die Hainversion vom Wachtelweizen hätte ich auch noch gerne. Bisher habe ich nur die Ackerversion, die aber nicht so fest etabliert ist wie bei Gartenplaner. Immerhin hatte sich die Population von 2017 auf 2018 etwa von 3-5 auf knapp zehn Pflänzchen verdoppelt.

Aber das Forum ist eine gute Erinnerung. Ich muss auch mal nach meinen Melampyrum und Rhinanthus schauen, da wird sich bei mir sicher auch schon was tun.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 01. April 2019, 22:06:32
Die Internetquellen sind sich zu L. clandestina relativ einig: Nimmt als Wirt was es bekommen kann. Lieblinge sollen aber Hasel, Weiden und Erlen sein. irgendwo, ich finde es gerade nicht mehr, meine ich sogar von z.B. Juglans, Gunnera oder Taxus als Wirt gelesen zu haben. Da sollte Traubenkirsche wohl auch gehen.
Dieser Bestand hat sich auf Hasel etabliert. Generell mögen Lathraea clandestina und squamaria eher feuchte Standorte, daher die "Lieblinge".
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 01. April 2019, 23:16:53
Ein schöner Bestand und schöne Pflanzen. Ich habe leider noch keine Lathraea squamaria "in echt" gesehen.

Gibt es eine Möglichkeit, von den Lathraea squamaria Samen zu sammeln und über das Forum zu verbreiten? Irgendwie entfacht dieser Thread meine Sammelleidenschaft...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 01. April 2019, 23:55:27
Das ist die von Dir erwähnte Lathraea clandestina, nicht squamaria.  :)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 02. April 2019, 00:32:18
Die Internetquellen sind sich zu L. clandestina relativ einig: Nimmt als Wirt was es bekommen kann. Lieblinge sollen aber Hasel, Weiden und Erlen sein. irgendwo, ich finde es gerade nicht mehr, meine ich sogar von z.B. Juglans, Gunnera oder Taxus als Wirt gelesen zu haben. Da sollte Traubenkirsche wohl auch gehen.
Dieser Bestand hat sich auf Hasel etabliert. Generell mögen Lathraea clandestina und squamaria eher feuchte Standorte, daher die "Lieblinge".
Das ist die von Dir erwähnte Lathraea clandestina, nicht squamaria.  :)

Aber Lathraea clandestina sieht doch so aus:

Lathraea clandestina

(http://up.picr.de/32592921nt.jpg)

(http://up.picr.de/32592920rm.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 02. April 2019, 08:43:29
Ich kenne es auch wie Gartenplaner es schreibt. Nornas wäre L. squamaria (mit überirdischen Spross), Gartenplaners L. clandestina (ohne überirdischen Spross).
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 02. April 2019, 13:30:54
Sorry, ihr habt recht -das Bild ist in Belgien aufgenommen, wo L. clandestina häufig ist. Dies stammt aber von einem Standort mit L. squamaria.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 10. April 2019, 13:29:17
Ich bin diese Woche in Wien und aus diesem Anlass habe ich auch  den Park in Schönbrunn besucht. Dort habe ich, Bilder sind noch auf dem Foto, erstaunlich viele vermutlich Lathraea squamaria (100% sincher bin ich mir allerdings noch nicht) gesehen. In verschiedensten Farbtönen von weiß mit allen Zwischentönen bis fast purpur. Zumindest auf der Westseite des Schlossparks waren etwa 1% der Hecken mit Lathraea "infiziert". Die meisten sind Hainbuchenhecken, aber es sind teilweise auch Feldahorne mit drin und andere, nicht als Hecke geschnittene Laubbäume, Linden, Rosskastanien usw. Wenn also jemand später im Jahr nach Wien kommt und die Art gerne hätte, könnte Schönbrunn ein ergiebiges Sammelgebiet für Samen sein.

Eine besonders farbkräftiges Exemplar mit 20+ Trieben stand direkt in der Hecke zum Tiergarten, an der Ausbuchtung der Rustenalle bei der Kreuzung mit der Hundshofalle am Fuß eines größeren Baums, ich meine es war eine Linde, aber geachtet habe ich nicht besonders auf den Baum. Diese sollte auch abgeblüht leicht zu finden sein. Ich komme aber wohl so schnell nicht mehr nach Wien.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: paulw am 10. April 2019, 20:21:02
Ja, es sind squamaria, hast du auch eine der Weissen entdeckt? Ich kann mich aus Schulzeiten an einige erinnern, war aber schon länger nicht mehr im Frühling dort.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 10. April 2019, 22:35:16
Ja, es waren auch einige komplett weiße da:


Weiße Lathreaea squamaria



Aber auch die besonders dunkle:


Dunkle Lathreaea squamaria



Die meisten waren aber irgendwie schmutzig rosa oder weiß bzw. Mischungen:


Lathreaea squamaria Farbmischung

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lord waldemoor am 10. April 2019, 22:39:42
das zeugs wächst hier überall, sogar im strassengraben, auf farbe habe ich noch nie geachtet, sind die weissen schneeweiss?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 10. April 2019, 22:50:25
Naja, so weiß wie eine "chlorophyllfreie" Pflanze eben sein kann. Richtig schneeweiß ist was anderes, aber es waren schon einige ziemlich weiße dabei, aber immer leicht gelblich und im Verblühen immer verbräunend.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Hortus am 11. April 2019, 09:29:55
 Lathreaea squamaria  vor zwei Tagen im Stadtzentrum von Dresden auf  Juglans nigra.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 23. April 2019, 21:52:19
Ich kenne es auch wie Gartenplaner es schreibt. Nornas wäre L. squamaria (mit überirdischen Spross), Gartenplaners L. clandestina (ohne überirdischen Spross).
Jetzt habe ich auch die richtigen Fotos gefunden: Lathraea clandestina in einem belgischen Wald.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 23. April 2019, 21:54:24
Und noch ein Bestand.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 24. April 2019, 23:02:21
Hier blüht Lathraea clandestina jetzt auch:

(https://up.picr.de/35601121xi.jpg)

(https://up.picr.de/35601217bo.jpg)

Die drängt sich direkt am Stammfuß der Hasel heraus:

(https://up.picr.de/35601122kj.jpg)

Interessant auch - die Pflanze "wandert" unterirdisch anscheinend entlang der Haselwurzeln.
Zuerst gab es nur die 3 Stellen mit Blüten vom ersten Foto, auf der "Rückseite" der Haselhecke, zum Nachbar hin, heute habe ich diese beiden neuen Triebpunkte entdeckt, fast schon auf meiner Seite der Haseln  :D

(https://up.picr.de/35601123ap.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 24. April 2019, 23:15:15
Letztes Jahr schien es mir, als ob es einen Rückgang in der Rhinanthus-Population geben würde, danach sieht es dieses Jahr nun aber gar nicht aus:

(https://up.picr.de/35601234db.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 25. April 2019, 10:33:14
Ich habe bei meinen Lathraeaanpflanzungen von letztem Jahr noch nichts gesehen. Ich hoffe mal noch, dass die entweder noch kommen, oder vielleicht einfach noch etwas brauchen.

In der Wiese kommen bei mir zumindest zwei Melampyrumsämlinge, Rhinanthus auch, aber die "Menge" habe ich nicht abgeschätzt, jedoch waren es letztes Jahr definitiv weniger Pflanzen als in den Jahren zuvor, und das obwohl meiner Erinnerung nach viele Sämlinge gekeimt waren, mal sehen, wie es sich dieses Jahr entwickelt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 05. Mai 2019, 14:47:54
Lathraea clandestina blüht. Seit meine Nachbarin im Vorgarten aktiver wird und dort den Giersch jätet ist die Pflanze etwas geschrumpft: die Rhizome sind offensichtlich trittempfindlich!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lord waldemoor am 05. Mai 2019, 17:06:23
hier wächst massenhaft die braune lathraea, gibt schönere pflanzen ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Juni 2019, 22:37:42
(https://up.picr.de/35899975kd.jpg)

(https://up.picr.de/36006461qx.jpg)

(https://up.picr.de/36006445ue.jpg)

(https://up.picr.de/36006450zs.jpg)

(https://up.picr.de/36006457jz.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 13. Juni 2019, 22:44:08
Schöne Bestände gibt es bei dir, Gartenplaner! Zottigen Klappertopf gibt es bei mir dieses Jahr auch wieder echt viel und auch den ersten Ackerwachtelweizen habe ich an Pfingsten blühen gesehen. Von den 2018 gepflanzten Lathraea clandestina gibt es bis jetzt bei mir noch keine Spur, mal sehen ob die nächsten Jahre noch was kommt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Juni 2019, 22:58:29
Bei den im Frühjahr gepflanzten Klumpen an den Trauerweiden bin ich auch unsicher, da schienen in der Zeit nach der "Pflanzung" viele der sichtbaren Gnubbel/Knospen schwarz zu werden, vielleicht genau in dem Zeitraum zu trocken....hab dann Tannenzweige drum gesteckt als Schattierung und Holzhäcksel als Mulch dick auf die Stelle, um die Feuchtigkeit zu halten....
Nächstes Jahr werden wir sehn (oder auch nicht, die 2012 gepflanzten haben ja auch erst 2017 erste Blüten zum Vorschein gebracht  :-\)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 13. Juni 2019, 23:02:42
Dann werde ich die nächsten 3-4 Jahre noch vorsichtig optimistisch bleiben.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 14. Juni 2019, 23:19:29
Da könnt ihr ja auch säen! Das hat bei mir ca 7 Jahre gedauert bis zu Blüte..Auch nicht mehr viel länger!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 15. Juni 2019, 07:35:01
Wenn ich Samen hätte, würde ich das auch machen. Und wenn es nur zum Vergleich ist, was "schneller" funktioniert.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 16. Juni 2019, 10:26:25
Vielleicht erwische ich ja mal wieder Samen, bevor sie weggeschleudert werden. Dann melde ich mich.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 17. Juni 2019, 08:22:58
Ich würde mich freuen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: paulw am 12. Juli 2019, 05:50:03
Am Wiesenrand.
Der Hainwachtelweizen schmarotzt scheinbar nur an den Gehölzen, in manchen Beständen steht der Glatthafer unbeeindruckt hoch.
Dieser Bestand markiert genau dem Wurzelbereich einer Steinweichsel, da ist vorher auch nicht viel gewachsen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 06. Februar 2020, 21:45:51
Ich habe nicht widerstehen können und mir einen Stängel davon eingepackt. Bei nächster Gelegenheit werde ich die enthaltenen Samen aussäen und dann kann ich nächstes oder übernächstes Jahr hoffentlich die Pariser O. hederae mit denen aus den von Chilternseed gekauften Samen vergleichen.

Ich habe letztes Wochenende bei meinen Eltern im Garten vertrocknete Orobanche hederae entdeckt. scheinbar gab es da 2019, also eineinhalb Jahre nach der Aussaat, schon mindestens zwei Blütentriebe. Meiner Erinnerung nach müssten es von den Pariser O. hederae sein und bei meinen Eltern hatte ich die Samen nur lose über den bodendecken Efeu gestreut. Der Efeu dort ist aber auch deutlich älter als in meinen Stecklingsversuchen und auf meinem Grundstück.
Auf meinem Grundstück und in meinen Versuchstöpfen habe ich noch nichts entdeckt, wobei mir von den Versuchtöpfen leider einige bei einem Umzug mit anderen Efeustecklingen durcheinander gekommen sind und nach zwei Jahren ist auch die Eddingbeschriftung verwittert.

Kurz zusammengefasst, nach eineinhalb bis zwei Jahren kann man schon die ersten Blüten bekommen, aber vielleicht auch nur bei "gut entwickelten Efeuwirten".
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Hortus am 05. März 2020, 17:09:12
Lathraea squamaria  heute fotografiert , auf Juglans nigra wachsend im Stadtzentrum von Dresden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: pearl am 05. März 2020, 19:13:54
 :o wahnsinn! Nie gesehen, toll!  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: cornishsnow am 05. März 2020, 19:34:57
Toll!  :D

Ich glaube von der Pflanze gibt es manchmal Teilstücke bei Avon.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 05. März 2020, 19:44:01
Das bei Avon ist/war Lathraea clandestina, nicht squamata. Ich habe da auch mal vor zwei oder drei Jahren welche gekauft.

Noch habe ich davon keine Blüten gesehen.

L. squamata habe ich auch letztes Frühjahr von einem Freund aus dem Garten bekommenund bei mir testgepflanzt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lord waldemoor am 05. März 2020, 20:45:27
hier am waldweg wachsen einige, jetzt sehn sie nichtmehr so gut aus weil die traktoren hier rumfahren
aber bissl blasser sind sie als am bild
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 05. März 2020, 20:58:30
Ja, Lathraea clandestina gibts/gabs bei Avon Bulbs, 2012 hatte ich mir Rhizome schicken lassen und an Haseln gepflanzt, 2017 gabs erste Blüten, 2018 sah es so aus:
Lathraea clandestina

(http://up.picr.de/32592921nt.jpg)

(http://up.picr.de/32592920rm.jpg)
Hab nochmal die vielleicht letzte Möglichkeit in Knechtsteden dieses Jahr genutzt, und mir nochmal Rhizome mitbringen lassen, um weitere Haseln und Weiden zu "bepflanzen".
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Selene10 am 05. März 2020, 21:17:29
Cuscuta in meinem Garten. Kein schöner Anblick! Ich habe mittlerweile einen selektiven Blick dafür und sobald ich sie entdecke, versuche ich sie samt Samen möglichst umfassend einzusammeln und aus dem Garten zu schaffen.

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 05. März 2020, 21:21:36
Gärtner sind schon merkwürdig - ich fänds sehr spannend, Cuscuta an meinen letzten Brennnesselbüschen zu etablieren.....  ;D
Weißt du, welche Art das ist?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Selene10 am 05. März 2020, 21:34:58
Den Bildern im Netz nach zu urteilen, könnte es cuscuta campestris Yunck sein, auf dem Foto sieht sie eher gelb aus, in Wirklichkeit sind die Fäden eher orange.
Du kannst ihre Ausbreitung schwer kontrollieren, sie beschränkt sich nicht auf Brennesseln und taucht immer wieder an unerwarteten Stellen auf.
Ich habe sogar den Eindruck, dass sie die Ackerwinde zu schwächen vermag. Weiß nicht, was von beiden das größere Übel ist.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 06. März 2020, 22:10:09
Habe letztes Jahr Orobanche ramosa aus Kreta in den Oxalis Topf gesät - nun zeigt sich eine Triebspitze!  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 18. März 2020, 19:03:55
kleines Update...! Es sind mittlerweile 5 Pflanzen, die ersten Blüten sind auch schon zu sehen!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 11. Mai 2020, 20:10:25
Lathraea clandestina blüht schon wochenlang:
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Ulrich am 20. Juni 2020, 19:04:30
Ich fasse es nicht.
Ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren ich versucht habe,  Orobanche hederae anzusiedeln. Heute entdecke ich sie, an einer ganz andern Stelle.

Vor Jahren bekam ich einen Topf Hedera helix 'Little Diamond' von Junka. Heute die Überraschung  :D
So, was soll ich denn jetzt machen? Auspflanzen, oder was?
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Waldschrat am 20. Juni 2020, 19:48:34
Keine Ahnung, aber Glückwunsch  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 20. Juni 2020, 20:15:13
Kann man so oder so halten, denk ich.
Im Topf muss man vielleicht schauen, dass der Efeu genug Platz hat und gut gedüngt wird, damit er größer werden und die Doppelbelastung tragen kann.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Dunkleborus am 21. Juni 2020, 14:46:48
Am Arbeitsort tauchen immer wieder welche in den Efeutöpfen auf, das scheint dem Wirt aber nicht viel auszumachen.
Inzwischen waren sie auch in einer Aralie, letzte Woche in einer Pelargonium-Art uns im Freiland auf Levisticum.
Ich habe sie genau verglichen, es scheint alles O. hederae zu sein.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 21. Juni 2020, 16:57:03
Ich hab schon 2x erfolglos versucht, sie anzusäen  :(
Grad noch einen dritten Versuch gemacht, wenn der nicht klappt, geb ichs wohl auf...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Juli 2020, 19:04:43
Gerade habe ich entdeckt, dass direkt (2m) vor meiner Haustür eine 50cm hohe Orobanche hederae steht, die schon fast verblüht ist. Es kommt noch ein zweiter Trieb. Die wachsen auf den Wurzeln des Nachbarefeus, der gern in meinen Vorgarten wachsen würde. Ich habe die definitiv erst letztes Jahr gesäht, weil ich da erst umgezogen bin und in der Umgebung hatte ich zuvor noch nie Orobanche entdeckt, von daher bin ich ziemlich sicher, dass die aus meiner Aussaat stammt.



Vorgarten Orobanche hederae



Auf meinem Grundstück außerhalb ist bisher noch keine Orobanche hederae gewachsen, obwohl ich dort mehr Samen und auch wie Gartenplaner mehrere Jahre hintereinander Samen ausgesät habe. Dort ist es allerdings schattig, während der Standort im Vorgarten nur halbschattig ist. Hat der Entwicklungserfolg von Orobanche hederae etwas mit der Wüchsigkeit des Efeus zu tun? Andererseit habe ich auch schon Orobanche hederae Bestände in dunkelstem Schatten gesehen, zum Beispiel in einem Eibenhain mit Efeu als Bodendecker.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Juli 2020, 23:13:23
Bisher hab ich es immer im Eibenhain (tiefer Schatten) versucht, weil da am meisten Efeu wächst.
Diesmal hab ich allerdings auch etwas Samen abgezweigt und in der "Efeu-Insel" im Gartenhof, eher Halbschatten mit wandernder Sonne vormittags ausgesät......dabei fällt mir ein, dass Fatsia japonica, die da auch drin steht ja zur gleichen Familie gehört!
Mal schauen, obs da dann vielleicht klappt....
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 08. Juli 2020, 11:18:56
Ich kann mir es auch nicht erklären, warum ich an zwei hellen bis halbschattigen Stellen die Orobanche hederae über einen Winter etabliert hatte und an schattigen noch nach Jahren nichts kommt. Liegt es wirklich an der Helligkeit? Die sollte den chlorophylllosen O hederae eigentlich ja nichts ausmachen. Oder liegt es an anderen Standortfaktoren? Der Boden an beiden erfolgreichen Standorten ist trocken und locker, humos oder sandig(er), an den nicht erfolgreichen, schattigen Standorten eher lehmig und feucht. Oder verursacht das Licht eben auch eine Erwärmung des Bodens, die O. hederae braucht?

Von insgesamt drei Standorten ist es natürlich schwer, irgendwelche Schlüsse zu ziehen oder Beobachtungen zu verallgemeinern.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Coromanche am 09. Juli 2020, 09:43:24
O. minor, O.elatior, O.pallidiflora

Habe einen wunderschönen Südhang, bewachsen mit Flockenblume, vielen Kleearten auch Hornklee, Kratzdisteln usw.
Wollte es mit den oben aufgeführten Arten mal versuchen.
Hat evtl. jemand eine der genannten Arten in Kultur und kann mittel- langfristig Samen abgeben oder auch gerne Tauschen.
Besten Dank!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Juli 2020, 22:07:13
Also doch!!  :D

(https://up.picr.de/39027028xe.jpeg)

Interessanterweise nicht im Eibenhain, wo ich die meisten Bemühungen und Hoffnungen investiert habe, sondern in der Ruine an Efeu-Sorten, wusste nichtmal mehr, dass ich auch da ausgesät hatte.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 18. Juli 2020, 21:42:46
Glückwunsch!

Dann ist es bei dir genauso wie bei mir, da wo man sich Mühe gemacht hat, kommt nichts, und da, wo man einfach nur die Samentüte ausschüttelt, das wachsen sie.  ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Aramisz78 am 27. November 2020, 22:31:42
Als ich nach Fotos suchte habe ich die gefunden, aus ein Spanienurlaub.
Bis heute weiss ich nicht was für eine Orobanche es ist. Vieleicht gibt es hier ein Kenner. (also ich bin mir eigentlich sicher das es gibt :) )

In Plasencia auf ein Strassenböschung gefunden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Aramisz78 am 27. November 2020, 22:33:02
Und etwas näher.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lord waldemoor am 27. November 2020, 22:34:35
oder eine orchidee
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Aramisz78 am 27. November 2020, 22:37:04
Ohne Blattgrün?  Da kenne ich nur Nestwurz.
Aber ich denke die Blüte nach ist eher Rachenblütler.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lord waldemoor am 27. November 2020, 22:40:28
ja das letzte bild sieht der sommerwurz ähnlich
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Zwiebeltom am 27. November 2020, 22:41:36
Ganz sicher keine Orchidee, aber Orobanche ohne Blütendetails und Wirtspflanze zu bestimmen, ist nicht wirklich möglich.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Aramisz78 am 28. November 2020, 08:54:53
Ein Versuch war es wert. ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 28. November 2020, 10:54:05
Als ich nach Fotos suchte habe ich die gefunden, aus ein Spanienurlaub.
Bis heute weiss ich nicht was für eine Orobanche es ist. Vieleicht gibt es hier ein Kenner. (also ich bin mir eigentlich sicher das es gibt :) )

In Plasencia auf ein Strassenböschung gefunden.
Leider kann ich Dir auch nicht weiterhelfen - aber es ist eine sehr schöne Blüte und ein herrliches Bild!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 28. November 2020, 21:48:08
Als ich nach Fotos suchte habe ich die gefunden, aus ein Spanienurlaub.
Bis heute weiss ich nicht was für eine Orobanche es ist. Vieleicht gibt es hier ein Kenner. (also ich bin mir eigentlich sicher das es gibt :) )
.
In Plasencia auf ein Strassenböschung gefunden.
.
Wenn man den Orobanche-Schlüssel der Flora Iberica nimmt, lässt sich das ein wenig eingrenzen. Am wahrscheinlichsten ist Orobanche gracilis, die auch in sehr kräftigen Formen vorkommen kann. Aber sicher bin ich mir nicht.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Aramisz78 am 28. November 2020, 22:15:24
Danke für die Empfehlung.
 Wahrscheinlich hast Du aber schon Recht. Nach durchsuchen dutzende Bilder es sieht in der Tat zu gracilis am ähnlichsten. oder noch Ginster Sommerwurz wäre eine Möglichkeit.
Aber das ist kein Bestimmungsthread. ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 29. November 2020, 07:13:15
Ginster-Sommerwurz würde ich überhaupt nicht ausschließen. Die Schlüsselmerkmale sind oft vage,
liegen zum Beispiel in Farbtönen. Da fehlt mir der notwendige Vergleich. Ich sehe die Arten zu selten und kenne nur wenige besser.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Schnäcke am 29. November 2020, 09:19:22
In der Gartenpraxis 11/2020 gab es einen interessanten Artikel zu parasitischen Pflanzen und auch Ausführungen zu Orobanche (caryophyllacea).
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: massonia am 05. Juni 2021, 10:05:12
Da kommt was!!! ;D
Zwei Jahre nach Aussaat, Orobanche minor auf Esparsette...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Juli 2021, 09:39:41
Abgesehen vom Klappertopf (wohl der Zottige, R. alectorolophus), der dieses Jahr in miener Wiese wieder etwas häufiger ist, habe ich doch auch wieder zwei Ackerwachtelweizenpflanzen entdeckt. Er hätlt sich also in meiner Wiese, will aber irgendwie nicht richtig durchstarten. Zudem habe ich noch Castilleja miniata, nicht in der Wiese, aber in einem wildstaudenartigen "Heckensaum" oberhalb einer Trockensteinmauer:



MelampyrumArvense2021



Übersicht zur Castilleja miniata



Castilleja miniata Blütendetail 2021


Die Castilleja ist wohl die einzige Pflanze von mehreren Arten und mehreren Saatgutpäckchen, die ich vor einigen Jahren ausgesät hatte, mehr dazu im "Erfahrungen mit Castilleja Thread":
Dieses Jahr ist sie deutlich größer als die letzten Jahre und hat sicherlich mehr als 10 Blütenköpfe. Dafür ist es vielleicht die einzige noch verbleibende Pflanze. Ich weiß nicht genau, welche Nachbarpflanze sie als Wirt verwendet, aber ich habe in die Nähe Artemisia tridentata (oder eine ähnliche Art) gepflanzt, die ja häufiger als Wirtspflanze für Castillejaarten erwähnt wird. Sonst gäbe es da noch Origanum, Allium und diverse Gräser und anderes krautiges, was sich von alleine angesiedelt hat, z.B. Walderdbeeren.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Juli 2021, 14:36:40
Ich bin mal so frei und hole die Links zum Klappertopf aus dem Wiesenpflanzen-Thread auch hierher rüber:

Einen Artikel aus der Schweiz habe ich hier gefunden. Sind einige interessante Aspekte im Zusammenhang mit Klappertopf dabei.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube dieses Paper war es oder ein ähnliches.

Cameron, D.D., Coats, A.M. & Seel, W.E. (2006) Differential resistance among host and non-host species underlies the variable success of the hemi-parasitic plant Rhinanthus minor, Annals of Botany, Volume 98, Issue 6, December 2006, Pages 1289–1299, https://doi.org/10.1093/aob/mcl218

Falls der vorherige Link nicht geht, das Paper sollte auch auf Researchgate verfügbar sein.

Gräser und Wicken Viccia cracca ware effektive Wirte, Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare) reduzierten sogar die Klappertopfbiomasse als Wirte in "Topftests" im Vergleich zu einem Klappertopf ohne Wirt. Es wurde der Kleine Klappertopf, Rhinathus minor, untersucht.

Zitat
The grasses (C. cristatus and P. bertolonii) and legume (V. cracca) were effective hosts for Rhinanthus in terms of the parasite's growth (Fig. 2A) and reproduction (Fig. 2B). In contrast, the two forb species (P. lanceolata and L. vulgare) were ineffective hosts, the parasite achieving significantly lower biomass than when grown without a host (Fig. 2A, B). Rhinanthus significantly reduced the growth of both grasses (hosts), but did not significantly reduce the biomass of the legume (host) or either forb species (non-hosts) (Fig. 3).

Ich habe auch hier noch einmal eine Studie gefunden:

Rhinanthus: a tool for restoring diverse grassland? James M. Bullock & Richard F. Pywell, Folia Geobotanica volume 40, pages 273–288 (2005)

Diese sollte auch frei verfügbar sein, wenn ich es richtig gesehen habe.

Es geht darin um genau das, wofür hier viele Klappertopf einsetzen wollen:
Zitat
For a Rhinanthus species to be a practical restoration tool, we suggest it should demonstrate
the following characteristics.
(1) It is a species commonly associated with the target vegetation type.
(2) Seed is relatively low cost and easily obtainable for restoration projects.
(3) It reduces the vigour of competitive species and allows establishment and persistence of target species.
(4) It can colonize rapidly and persist in fertile grasslands.
(5) Excessive population size (which can lead to weed problems or extreme declines in yield for the farmer) can be controlled readily by commonly-used management practices.
We address these characteristics below.

Zitat
The Flora Europaea (TUTIN et al. 2001) lists 26 accepted Rhinanthus species. All of these are generally found in grasslands (TER BORG 1985). Three species that have been particularly well studied, R. minor, R. angustifolius and R. alectorolophus, are widespread in Europe and are common components of a range of grassland types (TER BORG 1985).

Ich habe es oben geändert, denn ich habe hier den Zottigen Klappertopf, Rhinanthus alectorolophus.
.
Allgemein steht hier Interessantes (ein PDF) über die Bedeutung des Klappertopf für Wildwiesen und Heuernte (scrollen bis zum PDF über den Klappertopf).
.
Und für den Rhinantus minor steht hier eine unglaublich lange Liste an Pflanzen, die er parasitiert.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Juli 2021, 14:49:02
Ich bin mal so frei und hole die Links zum Klappertopf aus dem Wiesenpflanzen-Thread auch hierher rüber:
Gute Idee! Da hätte ich auch drauf kommen können.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Juli 2021, 14:55:34
... habe ich doch auch wieder zwei Ackerwachtelweizenpflanzen entdeckt. Er hätlt sich also in meiner Wiese, will aber irgendwie nicht richtig durchstarten. Zudem habe ich noch Castilleja miniata, nicht in der Wiese, aber in einem wildstaudenartigen "Heckensaum" oberhalb einer Trockensteinmauer:
...
Das Rätsel um den Ackerwachtelweizen würde ich ja gern lösen  8)
Bei mir kommt er wieder überall, wo er auch letztes Jahr wuchs.
Aber ich merke, dadurch, dass das Jahr feuchter und die Wiese höher ist, wird der Ackerwachtelweizen doch arg bedrängt - in den letzten trockenen Sommern waren die Individuen schöner.
Hier am Rand des Rasenwegs sieht man gut, um wieviel höher die anderen Wiesenpflanzen dieses Jahr sind

(https://up.picr.de/41571741zf.jpg)

(https://up.picr.de/41571747rp.jpg)

Ich schaue, wieder Samen zu sammeln  ;)

Castilleja miniata scheint recht hoch zu werden?
Tolle Farbe der Hochblätter  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Juli 2021, 15:04:11
Ich habe die Höhe von Castilleja miniata nicht gemessen, aber 50 cm sind es dieses Jahr sicher, vielleicht auch 70 cm. Ich meine aber, dass sie die letzten Jahre etwas niedriger geblieben ist.
Aber es ist leider die letzte überlebende Pflanze. Oder zumindest die einzige, die blüht.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Juli 2021, 15:13:22
Das Rätsel um den Ackerwachtelweizen würde ich ja gern lösen  8)
Bei mir kommt er wieder überall, wo er auch letztes Jahr wuchs.
...
Ich schaue, wieder Samen zu sammeln  ;)
...
Ich habe auch keine Ahnung, warum sich der Ackerwachtelweizen nicht wirklich bei mir vermehrt. Aber er hält sich jetzt ja immerhin schon ein paar Jahre.
Wenn du Samen sammeln und mir schicken könntest, würde ich mich natürlich freuen!  :)

Meine Theorie ist immernoch, dass die initiale Population einfach zu niedrig ist und er deswegen nicht genug keimfähige Samen bildet.  ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Juli 2021, 18:01:25
Ich weiß nicht recht.....ich hab bei mir ja auch mit wirklich nur wenigen Pflanzen von Ackerwachtelweizen aus der ersten Ansaat angefangen.

Ich hab grad versucht, rauszufinden, wann ich erste Pflanzen gesichtet habe.
Ausgesät hatte ich 2011 gekauften Samen von Hof Berggarten, ich weiß allerdings nicht mehr, wie viele Samen das waren - meist sind die Portionen allerdings nicht so üppig, deshalb hatte ich gleich 10x die Portion geordert.

Und diese Fotos vom Juni 2012 müssen wohl die ersten beiden und einzigen "Gruppen" aus der Ansaat zeigen:

(https://up.picr.de/41572798dd.jpg)

(https://up.picr.de/41572799zw.jpg)


Ich werde in der letzten Juliwoche wieder unten sein, ich denke, dass dann einiges an Samen reif sein wird und hoffentlich noch nicht ausgefallen.
Direkt am Rasenweg macht das Samenausfallen ja sowieso gar keinen Sinn, die kann ich alle einsammeln.

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 07. Juli 2021, 21:52:57
Ich freue mich, falls es klappt mit dem Sammeln der Ackerwachtelweizensamen! Interessiert dich irgendwas im Tausch?

Aber es ist schon recht seltsam, weil bei dir sieht die Wiese auf dem Bild fast noch dichter aus als bei mir, an den Stellen, wo ich den Ackerwachtelweizen bei mir gesät habe. Dann kann es an der Wiesendichte schon fast nicht liegen. Ich hatte mir extra magerere Bereiche für die Ansaat ausgesucht.

Wenn ich mir deine Bilder ansehe sind die meisten Pflanzen darum herum irgendwelche Gräser (es könnte Glatthafer und Wolliges Honiggras dabei sein, aber Gräser sind nicht meine Spezialität, besonders nicht von Bildern) und eine Winde (Ackerwinde? Zaunwinde?) und auf dem oberen gibt es noch Hopfenklee (Medicago lupulina) und einen verblühten Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) und dem unteren irgendeinen verblühten Hahnenfuß.

Hahnenfuß habe ich auch recht viel eigentlich ziemlich verbreitet, aber nicht wirklich an den Stellen, an denen ich den Ackerwachtelweizen anzusäen versucht habe. Auch den Hopfenklee habe ich in der Wiese, aber auch nicht an den Ackerwachtelweizenversuchsstandorten. Vielleicht muss ich eine oder zwei andere Stellen ausprobieren?

Meine ersten Versuche waren auch mit Saatgut von Hof-Berggarten (mehrfach gekauft) und dann auch deinem Saatgut und letztes Jahr noch einmal einen Versuch mit Saatgut von Templiner Kräutergarten. Von der letzten Aussaat habe ich noch keine Pflanzen gefunden.  Die zwei Pflanzen, die ich gefunden habe, sind entweder vom Saatgut von Hof-Berggarten oder deinem, beides ist auf dem Standort in den letzten jahren mal gesät worden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Juli 2021, 02:24:26
Ich hab letztens eine Doku über ein Kornfeld im Jahresverlauf gesehen, da wurde der Ackerwachtelweizen als früher typische Begleitflora eben vom Getreideanbau gezeigt.
Und ein Kornfeld ist ja im Vergleich zu einer Wiese dann doch wesentlich "lichtdurchlässiger".
Aber ich glaube inzwischen, dass eine Vielzahl von Parametern eine Rolle spielt - Konkurrenzdruck, Bodenchemie, vielleicht auch Mykorrhiza, Feuchtigkeitsangebot im Winter/Frühjahr bei der Keimung....ich hab von einigen Wiesenblumen schon mehrfach Samen verstreut, die eigentlich gut in meine Wiese passen sollten - null Pflanzen gingen daraus hervor.

Ich hab jetzt Ackerwachtelweizen mehr oder weniger überall in der Wiese, in sonnigen Bereichen, in halbschattigen Bereichen, in höheren, in niedrigeren, weil ich immer versuche, Samen überall zu verteilen, wo noch nichts steht.
Was ich sehe ist, dass an manchen Stellen solche Gruppen wie auf den Fotos hochkommen, an anderen Stellen sind es Einzelpflanzen, vielleicht ein Hinweis auf "Förderung" oder "Behinderung" durch verschiedene Rahmenbedingungen oder vorhandene bzw. nicht vorhandene besonders günstige Wirte?
Allerdings werden es definitiv nie so viele Pflanzen, ja so Teppiche, wie beim Klappertopf.
Und der Ackerwachtelweizen ist in feuchten Jahren eher mickrig so da unten im Gras, in den trockenen Jahren waren die Pflanzen vitaler, kräftiger (und das Gras niedriger)


Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 08. Juli 2021, 08:58:57
Ja, ich muss es einfach noch in anderen Wiesenbereichen ausprobieren.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 26. Januar 2022, 00:16:58
Wie Cuscuta seine Blütezeit mit der seines Wirts synchronisiert:
This parasitic plant eavesdrops on its host to know when to flower
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 01. März 2022, 22:52:32
Nachdem Lathraea clandestina letztes Jahr mit Abwesenheit glänzte - vielleicht die Dürrejahre? - meldet sie sich kraftvoll zurück:

(https://up.picr.de/43120426xg.jpeg)

(https://up.picr.de/43120427tb.jpeg)

(https://up.picr.de/43120428qs.jpeg)

Das Wachstum unterirdisch scheint nicht gering, bis vorletztes Jahr gab es nur Blütenstände auf der einen Seite der Haselhecke, nun auch einen auf der anderen zwischen den Arum:

(https://up.picr.de/43120425co.jpeg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 02. März 2022, 11:38:25
Schön, die Lathraea clandestina. Bei mir ist seit dem Ansiedlungsversuch noch nichts mehr gewachsen, zumindest oberirdisch nicht. Ich gebe noch die Hoffnung nicht auf, aber es ist dann doch schon ein paar Jahre her (ich müsste hier suchen, wann ich sie gepflanzt hatte).
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 02. März 2022, 17:11:03
5 Jahre zwischen “Pflanzung” und erstem Blütenstand waren es bei mir beim 1. Versuch.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 02. März 2022, 17:28:28
Ich meine, ich hätte vor 4 Jahren gepflanzt... Mal sehen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 02. März 2022, 19:59:58
Ich hatte sie gesät: das hat 7 oder 8 Jahre bis zur ersten Blüte gedauert.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 03. März 2022, 10:33:17
Ich hatte 2019 und 2020 nochmal welche an neue Wirte gepflanzt, da ist auch noch nichts zu sehen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 22. April 2022, 20:02:43
Gerade entdecke ich: mein zweiter Ansaatversuch mit Lathraea clandestina hat auch geklappt, dieses Mal auf Hasel. Aussaat 2016, erste wenige Blüten jetzt. Man braucht also Geduld.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Hausgeist am 01. Juni 2022, 15:15:00
Ich meine, die Samen bekam ich von oile. Die Ansalbung war erfolgreich, nun klappert's auch in der Wiese. :)

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=6062.0;attach=853687;image)

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=70076.0;attach=853681;image)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Hausgeist am 01. Juni 2022, 15:15:24
(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=6062.0;attach=853689;image)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 16. Juni 2022, 23:30:24
Gerade entdecke ich: mein zweiter Ansaatversuch mit Lathraea clandestina hat auch geklappt, dieses Mal auf Hasel. Aussaat 2016, erste wenige Blüten jetzt. Man braucht also Geduld.
Wie bist du da genau vorgegangen?
Samen einfach auf die Erde unter der Hasel gestreut oder Haselnwurzeln freigegraben und Samen in Kontakt direkt mit den Wurzeln gebracht?

Ich hab heut mal nach den Blüten- bzw. jetzt Samenständen gesucht, so sieht’s aus:

(https://up.picr.de/43826215fu.jpeg)

So sehen offene und somit leere Samenkapseln aus:

(https://up.picr.de/43826212xo.jpeg)

So noch geschlossene, wenn man die schwarzen Kelchblätter abpuhlt:

(https://up.picr.de/43826213wf.jpeg)

Ich musste feststellen, dass es knifflig ist, Samen zu ernten - ist die Kapsel reif, explodiert sie regelrecht, wenn man die Spitze berührt und die Samen fliegen einem um die Ohren.
Ich hab nun einfach mal Kapseln gepflückt und in eine Schale mit Deckel gepackt.

Nochmal leere Samenkapseln:

(https://up.picr.de/43826214rh.jpeg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wühlmaus am 17. Juni 2022, 10:02:03
Heute am frühen Morgen habe ich die Apfelwiese gesenst. Dabei fiel mir diese Pflanze auf. Es ist wohl eine Seide (Cuscuta). Aber welche🤔
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wühlmaus am 17. Juni 2022, 10:04:26
.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 17. Juni 2022, 10:15:39
Da die Pflanzen grüne Stengel und Blattspreiten hat, ist sie kein Parasit.  ;) In dem Fall auch kein Halbparasit, sondern vermutlich eine Valerianella-Art, kurz: Rapünzchen und Verwandte.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wühlmaus am 17. Juni 2022, 10:23:06
Danke! Ackersalat wird es sein. Und dem fehlt im Unterwuchs etwas Licht und er ist lang und gaggelig gewachsen :P
.
Das Laub ist deutlich heller als das der anderen Pflanzen, auch als das vom Klappertopf. So dachte ich an einen Halbschmarotzer und bin bei der Suche bei "Seide" gelandet :-\
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: helga7 am 16. August 2022, 15:29:13
Darf ich hier ein paar Bilder zur eventuellen Bestimmung der Orobanchen einstellen? Leider habe ich den Faden gerade erst durchgelesen und beim Fotografieren nicht auf etwaige Wirtspflanzen geachtet.
Fotografiert hab ich sie Ende April auf Sizilien, die meisten im Naturschutzgebiet von Zingaro.

(https://up.picr.de/44189798sw.jpeg)

(https://up.picr.de/44189799wr.jpeg)
da liegt Eichenlaub rum
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: helga7 am 16. August 2022, 15:32:05
(https://up.picr.de/44189839gn.jpeg)

(https://up.picr.de/44189840kk.jpeg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: helga7 am 16. August 2022, 15:34:32
Der gefiel mir besonders gut  :D
(https://up.picr.de/44189845qn.jpeg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: helga7 am 16. August 2022, 15:36:58
und dann noch diese:

(https://up.picr.de/44189853ob.jpeg)

(https://up.picr.de/44189854ol.jpeg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: partisanengärtner am 16. August 2022, 15:43:32
Was für Farben. :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 16. August 2022, 15:45:07
Die sind aber alle äußerst chic!!  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 16. August 2022, 16:48:50
Wirklich sehr prächtige Farben!
Aber zur Bestimmung fühle ich mich nicht kompetent genug...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 16. August 2022, 21:20:07
Gerade entdecke ich: mein zweiter Ansaatversuch mit Lathraea clandestina hat auch geklappt, dieses Mal auf Hasel. Aussaat 2016, erste wenige Blüten jetzt. Man braucht also Geduld.
Wie bist du da genau vorgegangen?
Samen einfach auf die Erde unter der Hasel gestreut oder Haselnwurzeln freigegraben und Samen in Kontakt direkt mit den Wurzeln?
Gartenplaner, erst jetzt entdecke ich Deine Frage: ich habe finger- bis bleistift-dicke Wurzeln der Hasel freigelegt, die Rinde verletzt und die Samen direkt unter die abgespaltene Rinde gesteckt.
Beim ersten Ansaatversuch auf Weide habe ich es ebenso gemacht.  Hatte auch geklappt.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 16. August 2022, 21:33:12
Ah, interessant!
Danke

Ich hab’s mir einfach gemacht und das Verbreitungsprinzip “durch die Gegend schiessen” der Samen als Vorbild genommen und sie einfach breitwürfig unter der gesamten Haselhecke ausgestreut.
Mal schaun, ob das auch funktioniert.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 17. August 2022, 06:40:30
Tolle Sommerwurz-Bilder, Helga. Es könnten Orobanche ramosa, O. sanguinea und O. lavandulacea sein.
(O. ramosa und O. lavandulacea werden aktuell zur Gattung Phelipanche gezählt.)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: helga7 am 17. August 2022, 09:20:43
Vielen Dank, Lerchenzorn  :D :-*
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 04. Mai 2023, 21:16:38
Lathraea clandestina blüht wieder:
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 13. Mai 2023, 23:45:57
Deine Samen von Lathraea clandestina hatte ich vor sechs und vor drei Jahren an verschiedene Plätze verteilt und hoffe, dass sie sich irgendwann zeigt. Heute kam ich ins Grübeln. Am Haselstrauch hatte ich wohl auch Samen ausgebracht, dann aber Steine fürs Wege bauen davor gestapelt. Die habe ich erst jetzt abgeräumt und plötzlich standen da ein paar Stängel Lathraea squamaria. Die hatte ich auch dort ausgebracht, Samen aus einem Bestand im benachbarten Park. Die waren nach meiner Erinnerung so klein, dass ich sie nach den erstaunlich großen clandestina-Samen von Dir für taub gehalten hatte. Aber nun ist doch etwas gekeimt und herangewachsen.  :D

(https://sat02pap002files.storage.live.com/y4mJNJAF0Q_yFMlwU_Dh9oS9jW6M3A28oNxMbYGhBfh2OiXE9absYlls7R9Fo92DzsCpLShcoG99H-7fCPvsXQY1FLsMs0v7o3-LVXTmTRjALOqnkan04rXsns6EsveTa18sG3vUqJ0eUh9Ipta_fUHmuk18biMyi4x7OSojzqQ7R25xVVK_fDvl6Nf-MWbaN7C?width=800&height=567&cropmode=none)      (https://sat02pap002files.storage.live.com/y4msXVXRBK1PMyV-QuNrS9vfQxKzj7U1rpkAS629FYcRnamiOJd30gx7Tt90lGy77Q1uUy_S7T3D3IlMfQBSomjoyyyDRl_KNV71o_n68JZD0bcPqevn1kkIc7QPETWUcW_YOWKC9-MJoncCx7P3wWbbEuLuFGH015Jp6fg0id263oAxm5nz9JgsDjFwQDPfHVo?width=601&height=800&cropmode=none)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Eckhard am 14. Mai 2023, 08:50:39
Deine Samen von Lathraea clandestina hatte ich vor sechs und vor drei Jahren an verschiedene Plätze verteilt und hoffe, dass sie sich irgendwann zeigt.
Dann ist ja noch Hoffnung: meine ersten Blüten erschienen nach 7 Jahren. Nächstes Jahr findest du sie!!!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 14. Mai 2023, 08:52:19
Der gestrige Fund von L. squamaria macht jedenfalls ordentlich Mut.  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Hans-Herbert am 20. Mai 2023, 15:11:41
Pedicularis canadensis/Läusekraut.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Hans-Herbert am 23. Mai 2023, 14:09:19
Auf der Wiese/Grünfläche in Neuperlach : Rhinanthus alectorolophus / Zottiger Klappertopf.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Ernst01 am 07. Juni 2023, 21:19:37
Heute im Botanischen Garten Potsdam: gut getarnt.

(https://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/31041/OrobancheHederae20230607_135340_HDR.jpg)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 08. Juni 2023, 06:55:11
Hast Du gut endeckt! Hut ab vor Deinem scharfen Auge.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Ernst01 am 08. Juni 2023, 09:08:30
Ich habe (auch nach Anregung durch diesen Faden) vor Jahren immer mal gesucht, finde sie jetzt deshalb sicher.
Jetzt kann das Schild auch verloren gehen.    ;)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: zorro am 23. Juni 2023, 12:27:08
Ich hatte früher immer mal wieder die Befürchtung, die O. hederae hier im Garten könnten verschwunden sein.
.
Dieses Jahr sind es zwei Dutzend blühende Exemplare.
.
Wenn es doch mit Lathraea und Castilleja auch so einfach wäre...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 23. Juni 2023, 18:11:49
Castilleja ist mir bei den wenigen Versuchen nie geglückt. Lathraea schon, aber mit viel Geduld.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 23. Juni 2023, 22:59:18
Castilleja hat bei mir auch nur sehr begrenzt funktioniert. Von wohl hunderten Samen hatte ich irgendwann mal noch 1 oder 2 Pflanzen und dieses Jahr habe ich keine Blüte mehr entdeckt, obwohl letztes Jahr noch mindestens 4 Blütentriebe vorhanden waren.
Lathraea hat sich bei mir (bis jetzt) noch nicht ansiedeln lassen, aber der Ansiedlungsversuch ist auch erst 5 bzw. 6 Jahre her. Könnte also noch was werden...
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 24. Juni 2023, 23:48:12
Ein "Spaßvogel" hat die Efeubeete in der Potsdamer Innenstadt vor einigen Jahren mit Sommerwurz-Samen bestückt. Die Pflanzen bleiben bisher in dem einen Beet, legen dort aber allmählich zu.

(https://phx02pap006files.storage.live.com/y4mQ1FfKDh9jiUFcg-f1zcl2kgSfTmhbpXcezsyCzlScMVHKnXo4p6Am9iRtUXixv79wK9VJfv8HkMxO4K1iQj7uknmvb018xhZTV1jv0tLGTe4JC84RAAIfXlLfxVq2MAtG5fLVXL_UfyUxTS8XWbF08S0UC8Kp-errRMDhX7E_sPpz_eZ8TQ6Z1HfYB6y3TRl?width=543&height=800&cropmode=none)  (https://phx02pap006files.storage.live.com/y4mv9KTWs5xL1KGls3rzfz6HJ6xjz78ATbX0EWKsGNTSklPjBXr75WZ0_WhR8OWbxTorgAx9InDpPq24vxufip8XIsuZTsIdQzgCAVCnz01orL8SXaUx906UyO34p8y6Nxn7TrFoIgpq4UkIS6y8ZHzpE2x70ni0StHCd_myPaowkzFM3fiHNfdPeQxx79NpA9p?width=800&height=580&cropmode=none)  (https://phx02pap006files.storage.live.com/y4m35JMKmvm8EnGgtFGFlNDPTFZGyRnWJMIdXvCQgVOnrwTHJtd7wMQHQ6N9xIHfcIcw3UaPmqRz4d7oyNzncETlUQj3P4Q0G8X2pbZGwJprZ0Mcav-ylXPCIEeW_hRwEX6YDdz9BXb9V0Ap3VB5UC1XIH8pEjFD2Vsf44fxsTTaX1DjJnuL0ShGvNVKudo3Eea?width=800&height=572&cropmode=none)
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Januar 2024, 12:39:16
Wissenschaft schlägt Hexenkraut
Wichtiger Rezeptor bei parasitärer Pflanze Striga hermonthica entdeckt

Grad zufällig drüber gestolpert - die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Phytohormone, die von den Wurzeln ausgeschieden werden, um Mykorrhiza anzulocken, von den Samen von parasitären Pflanzen registriert werden können und die Samen zum Keimen bringen.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: sempervirens am 23. Januar 2024, 16:18:35
Rhinantus Arten habe ich schon ausprobiert hat recht gut geklappt, aber verschwinden auch recht schnell

mit Orobranches habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, wo kann man die Pflanzen gut beziehen ?

Jetzt wo ich das Bild mit der Hedera sehe hätte ich schon Interesse, da ich eine grösere Efeu-Fläche habe, wäre ja schön wenn da noch was zwischen wächst
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Wild Obst am 23. Januar 2024, 16:31:59
Im Samentauschpaket des Forum gibt es auch O. hederae Samen. Wenige Onlinehändler führen die Art auch, google hat die zumindest vor ein paar Jahren auch gefunden.
Meiner Erfahrung nach keimt O. hederae am besten in lockerem, humosen Boden, gerne auch eher sandigem. Alle meine Aussaaten auf lehmigem Boden waren (bisher) erfolglos. Meine Theorie dazu ist, dass im Lehm die feinen Samen nicht so einfach vom Regenwasser zu den Efeuwurzeln gespült, sondern vom Boden "weggefiltert", werden.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: hobab am 23. Januar 2024, 16:34:12
Wenn du mich Mitte Juni erinnerst, kann ich mal schauen, ob es Saatgut gibt. Sieht man hier öfters.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Lou-Thea am 23. Januar 2024, 18:35:16
Weiß jemand zufällig, wie lange Saatgut von O. hederae keimfähig bleibt?
Ich hab noch ca. 3 oder 4 Jahre alte Samen, macht das noch Sinn?
Titel: Re:Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Lou-Thea am 23. Januar 2024, 18:45:25

der samen der orobanche enthält öl, was die keimfähigkeit lange erhält. bei manchen arten 10-12 jahre.

Gefunden, das klingt doch gut.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 23. Januar 2024, 23:17:59
Sehr interessant, danke fürs Ausgraben!  :D
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 12. März 2024, 12:55:09
 :D
Lathraea clandestina

(https://up.picr.de/47232514kt.jpeg)

(https://up.picr.de/47232515so.jpeg)

(https://up.picr.de/47232516jn.jpeg)

(https://up.picr.de/47232517ty.jpeg)

Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 14. März 2024, 19:29:02
Schön! In meinen Gärten sind die Schmarotzerpflanzen alle der zunehmenden Sommertrockenheit zum Opfer gefallen. Deshalb muss ich mit der Freude an den Naturstandorten begnügen. Diese weißliche Lathraea squamaria konnte ich zu meiner Überraschung schon am 28. Februar in Belgien fotografieren.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Norna am 14. März 2024, 19:30:08
Sie wuchs ungewöhnlich hoch am Hang, unten fand ich noch keine in Blüte.
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: lerchenzorn am 14. März 2024, 20:40:06
Mit den Stammpartien, der Hirschzunge und den Moosen ein fast schon unwirklich schönes Ensemble. Gemäldehaft!
Titel: Re: Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co
Beitrag von: Gartenplaner am 14. März 2024, 20:52:12
Allerdings!!  :D

Die Lathraea hat letztes Jahr gar nicht geblüht, rechne ich auch der Trockenheit im Jahr davor an.