Kommt bestimmt noch
ZG, den Indigo-Ausläufer würde ich gerne für den Park konfiszieren: Herr Weingart wußte beim letzten Telefonat nicht mit Sicherheit, ob er noch eine mitschicken kann (und Indigo ist soooo schön, daß ich auch zwei pflanzen würde, falls doch).
Mach das Malva!
Generell muß man tierisch hinterher sein, vor allem bei Ausläufern verschiedener Sorten derselben Klasse: Die müssen sofort bei der Blüte (falls sie schon blühen) mit unterschiedlichen Bändchen o.ä. gekennzeichnet werden: Während der Vegetationsruhe (also der Zeit, zu der sie üblicherweise gerodet/getopft/verpflanzt werden) sind einige sonst kaum von den Nachbarn (oder Über- oder Überüber-Nachbarn
) zu unterscheiden, da sich die Bestachelung teilweise altersabhängig ändert).
Zur Klassifizierung generell:
Diese "by appointment"-Geschichte, Sorten weiterhin einer Klasse zuzuordnen, zu der sie eigenschaftsmäßig eigentlich nicht gehören, nur weil das in diesem oder jenem Buch so gehandhabt wird oder "schon immer" so gemacht wurde, hab ich für den Rosenpark gecancelt.
Königin von Dänemark steht deshalb bei den Damaszener Rosen, Duchesse de Montebello und Fantin Latour bei den Bengal Hybriden und Duchesse d´Angoulême sogar bei den China Rosen.
Fundrosen, die meist (vernünftigerweise) im Spätherbst oder Vorfrühling ankamen und daher nur aufgrund der Internodien, des Habitus und der Bestachelung eingruppiert werden konnten (was oft viel aufschlußreicher ist als " ablenkendes Beiwerk" wie Laub und Blüten) sind dahin gezogen, wohin sie aufgrund eben dieser, besonders wichtigen Merkmale meines Erachtens am ehesten passen: Wenn eine Fund-"Gallica" aufgrund ihrer Bestachelung eher eine Damaszener Rose ist, kommt sie auch ins Damaszener Beet.
Bisher passten dann fast immer (bis auf eine) auch die, viel später erschienenen, Blüten und das Laub in die Kategorie, auf die schon Habitus, Internodien und Stacheln hingewiesen hatten.
Genauso gnadenlos hab ich " Gallicas", die als solche von Rosenschulen kamen (oder in aller möglichen Literatur gelistet sind), aufgrund ihrer Merkmale allerdings eher Centifolien sind, im letzten Herbst zu den Centifolien (oder, in einigen Fällen, zu den Bengal Hybriden) verpflanzt: Die Sorte stimmt in einigen Fällen zwar mit den üblichen Beschreibungen überein, nicht aber die Klassifizierung.
Folgerichtigerweise stehen Mme Plantier und Mme Legras de St. Germain auch nicht bei den Albas, sondern bei den Noisettes.
Das mit dem "Aufpflanzen nach botanischen Verwandtschaftsbeziehungen" im Konzept nehme ich relativ ernst und ich hab es gründlich satt, alten Schmu weiter mit zu verbreiten, nur weil Experte xy oder Professor Sowieso alte Fehlklassifizierungen weiter durchschleppen (wollen?).
Wenn ich z.B. Seminarteilnehmern Grundlegendes über Klassenmerkmale erzähle, sollen die gezeigten Rosen diese, bitte schön, auch vorweisen können. Daher gibt es in diesem Rosenpark dazu keine Kompromisse mehr.