ui, jetzt les ich das erst bernhard!
Also, äh, ich weiß nicht, stammel, ob ich wirklich was zu Acer sagen soll? Wo ich doch eigentlich nur Beobachter bin. Wenn ich was dazu sage, dann natürlich nur nach ausdrücklicher Rücksprache mit dem leitenden Aceristen!
Ach ja, Sangokaku. Eine offen Wunde. Der gehört zu den Schönen, die einfach nicht dauerhaft im Garten bleiben wollen. Den Rekord hält einer, der drei Jahre durchgehalten hat. Dann das gleiche Schadbild, das auch du schilderst. Schwarze Verfärbungen bis hin zum vollständigen Absterben. Dieses Schadbild tritt auch an anderen Acern auf, manche können sich aber davon erholen. Wenn man einen Zweig abschneidet, findet man die Schwarzfärbung in den Leitungsbahnen. Jedenfalls kann ich keine positive Rückmeldung über gelungene Haltungsversuche durchgeben. Es ist wohl tatsächlich eine Kombination von Faktoren, die ihm den Garaus machen. Es ist nicht die Kälte allein, nicht die Feuchtigkeit, nicht andere Wiedrigkeiten, sondern wohl die Summe. Ob du mit einem älteren Exemplar bessere Erfahrungen machen kannst, kann ich dir leider nicht sagen. Im Prinzip müsste es so sein: je kräftiger, desto länger sollte er Wiederstand leisten können.
Wenn er denn nicht gar zu schön wäre und in dieser Kombination des Korallenrot und Grün auch einmalig, dann könnte man ja einfach auf ihn verzichten. Aber wer jemals im Winter seine leuchtend roten Zweige vor Schnee betrachten durfte, wird nur schwer aufgeben.
Jedenfalls hat gestern wieder ein kleiner Sangokaku zu uns gefunden. Er ist lediglich 50 cm groß, war entsprechend günstig und kommt in Kübelhaltung. Damit haben wir ganz gute Erfahrungen gemacht mit einem anderen äußerst widerspenstigen Kandidaten: A. palm. Kyohime. Nachdem er nach zwei Jahren an seinem Standort sterben wollte, kam er nach Pilzbehandlung (intensives Tauchbad) in den Kübel und erfeut gerade mit seinem wunderbaren Austrieb und tut so, als ob nie was gewesen wäre.
Die Bestimmung des Schadensverursachers ist zwar immer hilfreich, aber bei den Acers gibts nicht immer auch eine entsprechende Behandlungsmöglichkeit, da manche Schaderreger über die Erde übertragen werden. Diesen Übertragungsweg kann man nur im Kübel unter kontrollierten Bedingungen ausschließen. Aber im Grunde ist das natürlich nur eine Notlösung.
Ja, dann wünsch ich viel Glück mit dem Kandidaten und lass hören, wies ihm geht!