"Heidekraut" ist im Allgemeinen eher ein Sammelbegriff, und zwar für das "richtige" Heidekraut (Calluna vulgaris) und die Schneeheide (Erica carnea). Beide haben ähnliche Standortansprüche: sehr durchlässiger, zum "Sauren" neigender Boden. Beide aber sind Kinder des Lichts und wachsen und blühen am besten, wenn sie nicht verschattet sind, aber auch nicht austrocknen können. Die Ansiedlung im Garten fällt deshalb nicht immer leicht. Als Unterpflanzung für Rhododendren sind sie weniger geeignet. Dennoch kann es gut gelingen. Sie können ein wenig "tricky" sein.
Die Unterscheidung dieser beiden Arten ist wichtig im Hinblick auf ihren Blühtermin. Während das Heidekraut (Calluna), je nach Sorte vom Sommer bis in den Herbst blüht, erstrahlt Erica carnea in den Wintermonaten (deutscher Name!).
Das, was die Natur macht (Rehe, Schafe) muss der Mensch im Garten vollziehen. Die Sträuchlein gehören nach der Blüte geschoren, damit sie breitflächig und kompakt wachsen und blütenreich bleiben.
Die Sorten sind ohne Zahl und jede bessere Baumschule/Staudengärtnerei sollte einige vorrätig haben. Weiß und violett dürften aber die meisten sein. Welche unter ihnen besonders schön sind? Das ist Geschmackssache. Das Farbspektrum ist nicht so gewaltig, dass erhebliche Unterschiede bestehen würden. Meist liegt die Bandbreite im Bereich von Rottönen bis violett. Am ehesten wirst du bei norddeutschen Baumschulen fündig. Bei Erica gibt es noch einige andere Arten, die wunderschön, aber auch empfindlicher sind (Erica tetralix oder Erica arborea beispielsweise). Aber die sollte man sich nur antun, wenn der Garten relativ klimamild ist oder man zu Schutzmaßnahmen bereit ist. Zu diesen Etepetete-Pflanzen zähle ich auch eine Verwandte, Daboecia cantabrica. Gut gewachsen (selten) eine Schönheit.
Pflanztipp: Boden gut mit scharfem Sand und Torf oder einem anderen sauren Substrat durchmengen und die Wurzelballen nach Entnahme aus dem Plastiktopf mit einem Hölzchen oder einem sonstigen nicht zu scharfen Gegenstand etwas auflockern. Gut in das lockere Substrat einschlämmen, und hoffen, dass sie anwachsen.