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Autor Thema: Philadelphus-Umpflanz-Thread  (Gelesen 12436 mal)

Querkopf

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Philadelphus-Umpflanz-Thread
« am: 19. Juni 2007, 01:01:04 »

Hallo, ihr Pfeifenstrauch-Erfahrenen :),

Schließlich profitiere auch ich von euren Philadelphus-Erfahrungen :D ...
das möchte ich bitte auch gerne :). Und hänge mich hier mal dran, da ich just dabei bin, einen Philadelphus umzusiedeln.

Kurzporträt des Umzugskandidaten: ca. 10 Jahre alt, gut 2,5 m hoch, gut 1,5 m breit plus seitlicher Überhang obenrum, sehr dicht. Blüht "wie doof", leider mit nur schwachem Duft (ausgerechnet ich Nasenmenschin hab' so 'ne Sorte erwischt :-\...). Hat dafür (Ausgleich?) nicht oft Läuse, in diesem Sommer gar keine. Trägt bodenlang, nix kahle Beine. Keine Ausläufer.

Der Strauch ist schön, leider viel zu undurchsichtig & viel zu groß für den Platz mittenmang im Garten, an dem er steht. Also soll er umziehen; am Zaun neben einer Zierquitte kann er weiterwachsen, wie er will (sollen die beiden Wucherer Platzfragen doch unter sich ausmachen ;D). Vorbereitend für den Umzug, der aus verschiedenen Gründen jetzt stattfinden muss, habe ich am Wochenende den Strauch ausgelichtet (ca. ein Drittel der Basistriebe rausgenommen) und gekürzt (auf maximal 1,5 m). Gestern habe ich zu buddeln begonnen - und beim Spatenkontakt mit den unterirdischen Teilen rasch das Fürchten gekriegt:

... Ihn zu entfernen ist nicht so ganz einfach. Er klammert sich mit einem ausladenden Wurzelsystem und ausläuferähnlichen Seitentrieben ziemlich fest. ...

Wie tief wurzelt denn solch ein Biest? Wie tief muss ich Pi mal Daumen graben, um den Strauch a) lebensfähig rauszukriegen und b) Neuaustrieb am alten Ort zu vermeiden? (Es ist der letzte noch verfügbare Solitärplatz in meinem Garten, reserviert für einen Acer palmatum 'Butterfly' - und dem kann und will ich später nicht jätenderweise unter den Füßen rumfuhrwerken.)

Danke für Tipps :) & schöne Grüße
Querkopf
« Letzte Änderung: 19. Juni 2007, 01:01:32 von Querkopf »
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fars

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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus) muss umziehen
« Antwort #1 am: 19. Juni 2007, 07:54:22 »

Wie tief wurzelt denn solch ein Biest? Wie tief muss ich Pi mal Daumen graben, um den Strauch a) lebensfähig rauszukriegen und b) Neuaustrieb am alten Ort zu vermeiden? (Es ist der letzte noch verfügbare Solitärplatz in meinem Garten, reserviert für einen Acer palmatum 'Butterfly' - und dem kann und will ich später nicht jätenderweise unter den Füßen rumfuhrwerken.)

Leider weiß ich auch nicht, wie tief oder ausgedehnt er wurzelt. Ich hatte seinerzeit nur festgestellt, dass immer noch Wurzeln vorhanden waren, obwohl ich sklavenmäßig mit dem Spaten rumgefuhrwerkt hatte. Und trotz meiner Emsigkeit (heute würde ich ein Sprengkommando der Bundeswehr anfordern) trieben im darauf folgenden Jahr wieder einige kleine Philadelphüschen aus.

Da du an seine Stelle ein Edelgewächs anpflanzen möchtest, wäre ich sehr, sehr sorgfältig mit der Wurzelentfernung. Die sind im Übrigen ein wenig "Gummi"-artig und entziehen sich neckisch den Spatenattacken.
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bristlecone

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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus) blüht nicht
« Antwort #2 am: 19. Juni 2007, 08:44:11 »

Ein ähnlich großes Exemplar habe ich mit dem Spaten tief umstochen und mithilfe der Axt den Wurzelstock in mehrere Stücke geteilt, die sich dann besser handhaben, sprich ausgraben ließen. Alle Stücke sind übrigens auch wieder angewachsen.
Wurzelausläufer im eigentlichen Sinne treibt so ein Pfeifenstrauch nicht, er bildet "nur" einen enormen Wurzelstock. Wenn Du den wie beschrieben angehst, solltest Du dort aber Ruhe haben.
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tomir

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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus) muss umziehen
« Antwort #3 am: 19. Juni 2007, 08:48:46 »

Leider weiß ich auch nicht, wie tief oder ausgedehnt er wurzelt. Ich hatte seinerzeit nur festgestellt, dass immer noch Wurzeln vorhanden waren, obwohl ich sklavenmäßig mit dem Spaten rumgefuhrwerkt hatte. Und trotz meiner Emsigkeit (heute würde ich ein Sprengkommando der Bundeswehr anfordern) trieben im darauf folgenden Jahr wieder einige kleine Philadelphüschen aus.

Da du an seine Stelle ein Edelgewächs anpflanzen möchtest, wäre ich sehr, sehr sorgfältig mit der Wurzelentfernung. Die sind im Übrigen ein wenig "Gummi"-artig und entziehen sich neckisch den Spatenattacken.

Mit dem Spaten :o - meinen Respekt hast du 8).
Bei Philadelphus ist am besten eine Rodehacke geeignet (oder das von Fars erwaehnte Sprengkommando) - ich hatte nicht die Absicht Philadelphus umzupflanzen und hab ihn mit der Rodehacke in viele kleine Teile verarbeitet und die Stuecke achtlos auf einen Wall geworfen - heute ist der mit Philadelphus bestanden.
Auch das Austreiben der verbliebenen Wurzelreste ist mir aufgefallen - hab eine Teichfolie drueber gelegt- nach einem Jahr war schluss mit den Neutrieben.
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Querkopf

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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus) muss umziehen
« Antwort #4 am: 19. Juni 2007, 09:44:31 »

Hallo, Tomir, Fars und Bristlecone,

danke euch für die Erfahrungsberichte - uff, da hab' ich mir ja offenbar was vorgenommen ::).

Dann gehe ich also besser mit der Spitzhacke raus, für die Tiefenbuddelei. Eingrenzen habe ich gestern schon per Spaten erledigt; einen Ring von ca. einem Meter Durchmesser rund ums Gewächs zu ziehen und die Wurzeln in der obersten Schicht - gut einen Spatenstich tief - zu durchtrennen, war zwar Schweiß treibend, aber machbar. ("Gummiartig" kann ich bestätigen, zum Entziehen hatten sie aber keine Chance: Mein Spaten ist klein, aber scharf ;D.) Naja, jetzt kommt's wohl zum Schwur - drückt mir die Daumen, bitte :)... Ich werde wohl die "Teichtechnik" anwenden: Wasser ins Buddel-Loch einfüllen, bis die Wurzeln halbwegs erdfrei schwimmen und per Grabegabel und Astschere zu finden bzw. zu kappen sind. Man wird sehr feucht und sehr dreckig dabei ;D, aber es funktioniert im Lehmboden - habe ich bei einer anderen Strauchumpflanzaktion schon mal erfolgreich praktiziert (und Weigelien wurzeln auch ätzend tief).

Eure Warnungen in Sachen Restwurzeln sind wichtig, danke. Ich werde sie beherzigen und alles entfernen, was ich nur finden kann - das Ahörnchen soll ja einen guten Platz kriegen.

Merci & schöne Grüße
Querkopf
« Letzte Änderung: 19. Juni 2007, 09:46:32 von Querkopf »
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fars

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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus) blüht nicht
« Antwort #5 am: 19. Juni 2007, 10:13:48 »

Ich kenne eine idyllische Reha-Klinik, Querkopf.
Für danach. ;D
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macrantha

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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus) blüht nicht
« Antwort #6 am: 19. Juni 2007, 10:45:19 »

Ach herrjeh ... laß Dir heute Abend ein kurzes Bad ein .... essigsaure Tonerde soll auch gut sein 8)

Ich habe übrigens eine Weg gefunden, einen ausgegrabenen Philadelphus doch um die Ecke zu bringen (nur, damit hier keine Legenden von der Unsterblichkeit entstehen ;D )
Ausgraben, dann 4-5 Montate offen liegen lassen (selbstverständlich ohne Erde am Ballen), dann doch noch einpflanzen (in schlechtesten Boden) - dann den ersten Austrieb abwarten :o ... und dann in einer heißen Woche, in der die Sonne nur so auf den Strauch knallt nicht gießen.
Selbst schuld, kann ich da nur sagen.
Übrigens habe ich mir dieses Frühjahr 'Belle Etoile' gegönnt - der Erdbeerduft im Auto hat mich fast ohnmächtig werden lassen. Hoffentlich wächst er wirklich verhaltener, als seine duftlosen Kollegen.

LG
macrantha
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Querkopf

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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus) muss umziehen
« Antwort #7 am: 19. Juni 2007, 10:45:34 »

Hallo, Fars,

danke, komm' ich bei Bedarf drauf zurück ;) ;D...

Seit ich einen Beetstreifen an/unter einen großen Birke (!) angelegt und für ein weiteres Beet am Haus das Einfahrt-"Unterfutter" aus Hochofenschlacke (!!) aufgehackt habe, schreckt mich kaum noch was ;D ;D ;D...

Schöne Grüße
Querkopf
« Letzte Änderung: 19. Juni 2007, 10:46:34 von Querkopf »
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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus): Umzug, für Nicht-Kraftmeier
« Antwort #8 am: 20. Juni 2007, 16:48:33 »

Hallo, Philadelphus-Freunde,

so, ich habe fertig ;). Jedenfalls so gut wie. Ergebnis: Strauch heil, Gärtnerin dito (nix Reha-Klinik ;D...), keine Kollateralschäden. Nur ein feuchtes Loch im Boden muss ich noch nach Restwurzeln durchsuchen und wieder zuschaufeln.

Gehölz-Umzüge oder -Rodungen gelten ja eher als Aktionen für Harte ;). Geht aber auch für Zarte ;D. Ich schildere meine gestrige, recht stressarme Aktion einfach mal. Nicht, weil sie etwa so besonders wäre. Aber vielleicht ermutigt die Beschreibung ja andere Nicht-Kraftmeier ;) dazu, zu überlegen, wie man gegebenenfalls fehlende Körperkraft durch etwas List und Tücke kompensieren kann.

"Das weiche Wasser bricht den Stein", haben die Bots, lang' ist's her, mal gesungen - Wasser ist ein fantastischer Helfer. Auch beim Philadelphus. Dessen Umzug hat allerdings gestern den ganzen Tag in Anspruch genommen – davon war aber nur ein sehr kleiner Teil Arbeitszeit. Das meiste war Wartezeit, Warten darauf, dass das Wasser sein wohltätiges Einweich-Werk vollbringt. Man hat also zwischendrin immer wieder ein, zwei Stunden zur Verfügung für andere Dinge: neues Pflanzloch für den Strauch buddeln, irgendwo anders jäten, Stauden setzen und gießen, Rosen beschnuppern, Zeitung lesen, gemütlich Kaffee trinken :D
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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus): Umzug, für Nicht-Kraftmeier
« Antwort #9 am: 20. Juni 2007, 16:49:28 »

Okay, der Reihe nach, Schritt für Schritt.

1. Eingrenzen, wo die Buddelei enden soll, also per Spaten einen Kreis ums Gehölz in den Boden schneiden. Beim Philadelphus, der einen weitstreichenden, dichten Filz von oberflächennahen Wurzeln produziert, habe ich einen Kreisdurchmesser von gut einem Meter gewählt. Auftauchende Wurzeln durchschneiden. Wo das mit dem Spaten nicht auf Anhieb geht, zur Astschere greifen (ich habe ein altes Exemplar, das ich Bäumen und Sträuchern nicht mehr antun mag, für solche Zwecke aufbewahrt, weil ich beim Buddeln in meinem Garten häufig auf Wurzeln stoße; auch Wurzeln längst gefällter oder verstorbener Bäume führen im Boden oft ein zähes Nachleben).

2. Einen zweiten Spatenkreis nach innen, aufs Gehölz zu, ziehen. Boden zwischen den beiden Linien rausnehmen. Dabei gut überlegen, wo man den Aushub stapelt: Die Richtung, in der man später das Gehölz rausheben will, muss frei bleiben. Darüber hinaus braucht man fürs weitere Arbeiten ausreichend Plätze am Kreisrand, an denen man richtig festen Stand hat.

3. Mit der Grabegabel mehr Boden Richtung Kreismitte losstochern und von den Wurzeln streifen, rausheben, Wurzeln mit der Astschere nachschneiden.

Das war der physisch härteste Teil der Aktion.

« Letzte Änderung: 20. Juni 2007, 16:51:50 von Querkopf »
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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus): Umzug, für Nicht-Kraftmeier
« Antwort #10 am: 20. Juni 2007, 16:51:12 »

4. Jetzt hat man einen Graben, spatentief, ca. zwei Spaten breit. Und jetzt kommt der Schlauch dran: Mit scharfem Wasserstrahl möglichst viel Erde von den Gehölzwurzeln spülen. Dabei füllt sich der Graben. Zeit für eine Pause :); das Wasser weicht unterdessen Wurzelballen und Erdreich ein.

5. Weiter, wenn's halbwegs versickert ist: Mit Spaten und Grabegabel den Graben (nach innen) vertiefen und verbreitern. Mehr Erde ausheben, mehr Wurzeln beschneiden. Nochmal der scharfe Wasserstrahl, nächste Einweich-Pause.

6. Nun ist eine Insel entstanden im temporären Teich - siehe Bild. Am Rand sieht man noch zahlreiche abgeschnittene Wurzeln in den "Teich" hineinragen, Philadelphus verankert sich wirklich sehr solide.
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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus): Umzug, für Nicht-Kraftmeier
« Antwort #11 am: 20. Juni 2007, 16:53:13 »

7. Die Insel muss an der Basis schmaler werden als obenrum, ein umgekehrter Spitzkegel, damit man sie irgendwann kippen und Tiefenwurzeln kappen kann. Also führt man Spaten und Grabegabel jetzt schräg nach innen/unten. Mehr Kratzen, Buddeln, Ausheben, Wurzeln schneiden. Neuer scharfer Wasserstrahl (falls der "Teich" dazu noch zu voll ist, ausschöpfen), neue Einweich-Pause.

8. Die Insel wackelt. Rütteln, Tiefenwurzeln durchschneiden, rütteln – die Insel kippt. Letzte Haltewurzeln kappen – die Insel schwimmt, siehe Bild.
« Letzte Änderung: 20. Juni 2007, 16:53:53 von Querkopf »
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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus): Umzug, für Nicht-Kraftmeier
« Antwort #12 am: 20. Juni 2007, 16:55:31 »

9. Der Ballen ist fürs Transportieren zu schwer, also wird er "wurzelnackt" gespült. (Achtung: Bei empfindlicheren Gehölzen wäre ich hier vorsichtig, die würde ich lieber mit anständigem Erdballen umpflanzen; da muss man dann zwei, drei starke Helfer und/oder eine Hebelkonstruktion parat stehen haben, um das Gehölz aus dem feuchten Loch zu hieven.)

Das Foto zeigt, wie dicht und strubbelig-filzig Philadelphus-Wurzeln sind. (Sie sind übrigens auch noch sehr stabil, von zäh-elastischer Konsistenz – da bricht nix. Noch Zäheres habe ich bisher nur nur bei Zierquitten und Birken kennen gelernt.) Man sieht auch, dass ich den Wurzelballen relativ klein abgestochen habe; aber nach euren Berichten über die Vitalität von Pfeifensträuchern denke ich, das müsste dicke reichen.
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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus): Umzug, für Nicht-Kraftmeier
« Antwort #13 am: 20. Juni 2007, 16:56:59 »

10. Raus mit dem Teil aus dem "Teich" und rein ins vorgebuddelte neue Pflanzloch (dazu habe ich mir gestern Hilfe geholt – Transporte gehen zu zweit einfach besser und gartenschonender als allein, auch wenn der nackte Wurzelballen gar nicht mal so schwer ist). Zubuddeln, festtreten. Und sehr, sehr eindringlich wässern, damit möglichst viel neues Erdreich zwischen die nackten Wurzeln geschwemmt wird.

Da steht der Strauch nun zwischen Zierquitte, Eberesche und Rosen, als wär’ nie was gewesen – möge er rasch wachsen und Nachbars praktischen, aber nicht sehr dekorativen Geräteschuppen verhüllen ;) ;D
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Re:Pfeifenstrauch (Philadelphus): Umzug, für Nicht-Kraftmeier
« Antwort #14 am: 20. Juni 2007, 16:59:53 »

11. Der "Teich"grund war heute Vormittag noch feucht, siehe Bild (es hat über Nacht geregnet); mit dem Rausfieseln der Restwurzeln warte ich also noch ein, zwei Tage.

12. Zum Schluss ist Zurückschippen des Aushubs dran, inklusive Bodenverbesserung (Sand und Kompost) fürs Ahörnchen, das kommen soll. Die beiden letzten Schritte sind erfahrungsgemäß noch mal fast so harte Arbeits-Runden wie die Schritte 1-3.

Das Foto zeigt übrigens einen weiteren angenehmen Effekt des Wassereinsatzes. Gebuddelt hatte ich gestern zwei Spaten tief, der ausgegrabene Strauch-Wurzelballen reichte fast so weit in den Boden – das Loch ist aber heute, nachdem der aufgeschlämmte Lehm sich wieder gesetzt hat, nur noch ca. einen Spatenstich tief. Das Wasser hat also viel mehr Boden gelockert, als ich ausheben musste. Entsprechend weniger Erdreich werde ich zurückschaufeln müssen – Arbeits- und Kraftersparnis, die zählt.

Aber Vorsicht: Die Wasser-Trickserei hilft nur, manches zu tun, was man mangels körperlicher Kraft sonst gar nicht tun könnte. "Easy going" oder gar "lazy gardening" ist sowas nicht – freiwillig grabe ich so schnell keinen Philadelphus wieder aus ;D

@Tomir: Was genau ist eine Rodehacke? Gestern habe ich zwischendurch einen Versuch mit einer gewöhnlichen Kreuzhacke gemacht, fruchtlos: Erstens hatte ich in der Waagerechten zu wenig Platz zum Ausholen, zweitens funktioniert das Teil eh nur dann gut, wenn man’s senkrecht runterfallen lassen kann. Ist eine Rodehacke was anderes?

Schöne Grüße
Querkopf

P.S. Liebe Mods: Mein Umzugs-Bericht hat eigentlich nichts mehr mit dem ursprünglichen Thread-Thema zu tun. Ich poste ihn trotzdem hier, wegen des Zusammenhangs mit #59 ff.; aber vielleicht könntet ihr ja die Beiträge ab #59 aus diesem Faden hier abtrennen und einen separaten Philadelphus-Umpflanz-Thread draus machen? – Danke!
« Letzte Änderung: 20. Juni 2007, 17:01:12 von Querkopf »
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