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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben  (Gelesen 15907 mal)

Hellebora

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Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben
« am: 08. Mai 2009, 01:18:12 »

Fragt sich nur: wie?

Sie sind wirklich überall.
Unter der schwarzen Folie auf dem geplanten Kürbishügel wimmelt es.
In den gestapelten Töpfen für die Tomaten wimmelt es.
Rund um die jungen Setzlinge des Mangolds wimmelt es, und es werden Läuse angesiedelt.
Im Kompost wimmelt es.
Im Maulwurfshügelerdehaufen auch.

Ich hatte einmal ein Mittel, das vorgab, sie zu desorientieren und damit zu vertreiben. Hat nur bedingt geholfen. Und wurde wohl auch deswegen vom Markt genommen, denn jetzt findet man in den Regalen nur noch Gift.

Gibt es irgend etwas Vertretbares, das man zB auf die Töpfe mit den Tomaten streuen kann, um die Ameisen daran zu hindern, diese Töpfe in 0 komma nix zu besiedeln? Oder zu den Jungpflanzen, damit sie nicht an rund um ihre Wurzeln errichteten Ameisen-Bauten eingehen?

Danke für Tips.
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_felicia

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Re:Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben
« Antwort #1 am: 08. Mai 2009, 08:31:34 »

Hallo Hellebora,

ich versuche es grad mit einem Tontopf im Gemüsebeet. Auf der Terrasse hat das ganz gut funktioniert. Tontopf über das Nest stellen, Abzugsloch zumachen (ich habe Pappe, Holzstück mit Stein drüber gewählt) und hoffen, daß sie ihr Nest mitsamt Königin reinbauen.

Wenn es sehr viele Ameisen sind, die mich mit ihrer Läusezucht zu sehr stören, dann greife ich schon mal zu Neudorff Ameisenbuffet http://www.neudorff.de/produkte/produkt-katalog/katalog/loxiran-ameisenbuffet.html. Das schont wenigstens alle anderen Tiere im Garten.

Gruß felicia
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...ist es nicht ein schöner Tag?

partisanengärtner

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Re:Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben
« Antwort #2 am: 08. Mai 2009, 10:10:12 »

Du wirst diverse Lasius-arten haben. Das mit den Maulwurfshaufen glaub ich eher nicht. Aber einige Arten machen innerhalb kürzerer Zeit viel mehr Erdhaufen pro qm als es der fleißigste Maulwurf je könnte (meist kleine gelbe aber auch braune Arten). Wenn die Geschlechttiere geschwärmt sind sehen diese Hügel oft aus wie alte Maulwurfshügel und man findet beim oberflächlichen Nachgraben oft gar keine Ameisen. Sind aber einfach mehrere Völker die da zur besseren Thermoregulierung für Brut und Königin (die meisten dieser Arten haben jeweils nur eine Königin)diese Haufen errichten.

Es gibt da eine ziemlich große Art die Schwarzglänzende Holzameise (Lasius fuliginosus). die ziemlich große "Karton"nester im Wurzel oder unteren Stammberreich von größeren Bäumen macht und so oft für den plötzlichen Sturmtod von so manchem gesund erscheinenden Großbaum zuständig ist. Sie machen die großen Ameisenstraßen die in die Bäume gehen, dort ernten sie den Honigtau von Ameisen.
Diese Art hat einen starken Duft der auf viele Arten panikauslösend wirkt. So ist zB. durch das Aufbringen von ca. 1000 Arbeitern dieser Art auf einen großen Waldameisenhaufen (bis zu 1 mio Arbeiter) der ganze Staat zum Auszug bewegt worden. Sie sind soweit ich das beobachten konnte nie in irgendwelche Kämpfe verwickelt (die chemische Kriegsführung ist scheints sehr effektiv). Ein Auszug (Alkohol??) aus einer größeren Menge von Arbeiterinnen soll angeblich ähnliche Effekte haben. Mir war das Ersäufen von so vielen Ameisen in Alkohol zu grausam so habe ich keine eigenen Erfahrungen.
Ob das auf deine Ameisen auch zutrifft müßte man also ausprobieren. Diese Art gründet ihre Kolonien indem sie Staaten verschiedene anderer Lasiusarten "übernimmt" (die junge Königin dringt in deren Staat ein und tötet die Königin) Diese Arten haben selbst oft so eine Gründungsphase alles sehr interessant.

Im beginnenden Frost (Frühwinter)den Boden tief umzubrechen tötet nachhaltig die Staaten. Sie haben sich dann in dichtgedrängte Winter"trauben" zurückgezogen (findet man oft beim späten Umgraben). Frost vertragen sie nicht, diese Trauben scheinen in geringem Umfang aber Wärme zu erzeugen, dodaß man lebende Ameisentrauben in gefrorenem Boden findet, dem Frost offen ausgesetzt sterben sie aber.

Im zeitigen Frühjahr wenn die Haufen zu wachsen beginnen kann man sicher die Königin in einen Topf mit Erde locken. Da sind die Königinnen zur Stimulierung der Eiproduktion in den wärmeren Bereichen der restaurierten Hügel. Später ziehen sie sich tiefer zurück.

Eine Aussiedlung dieser Völker in die Freie Natur endet gewöhnlich mit dem Tod der Neuankömmlinge. Die Plätze sind gewöhnlich schon besetzt.
Wo allerdings große Erdbewegungen kürzlich stattgefunden haben (Autobahn, Straßen, Tagebau, Bauplätze) geht das ziemlich erfolgreich.(eigene Erfahrung).
In Töpfen lassen sie sich gut ertränken wenn man dem Tauchwasser ein Entspannungsmittel (Spülmittel etc.) beigibt. Ob das den Pflanzen schadet weiß ich allerdings nicht (nie bei Ameisen probiert). Ich mag ja Ameisen. Bei mir waren es eher die roten stechenden Knotenameisen (Myrmica rubra,schwerer toniger Lehmboden) die mich nervten und stachen (wirkt wie Wespengift). Viele viele kleine Völker mit jeweils vielen Königinnen. Nur in den Blumentöpfen konnten sich einige Lasiusarten und Serviformicaarten ansiedeln.


Tauchen der Töpfe (zwecks Bewässerung, da ertrinken sie kaum (wenige Einzeltiere vielleicht)wenn kein Benetzungsmittel verwendet wird macht es aber für sie nicht so attraktiv in Töpfen Ihre Brut aufzuziehen, die sind ja nicht blöd) und häufiges Umstellen mögen sie nicht, kann sie aber nicht völlig davon abbringen. Töpfe (besonders sonnig aufgestellt) sind jetzt (den ganzen Sommer lang) einfach optimal.

Zimt (Duftöle, wie Pfefferminz und Lavendel??)hilft vorübergehend ganz gut (nicht immer) ob das aber alle Pflanzen mögen??
Die leeren Topfbauten ziehen aber sehr schnell neue Bewohner an.

Natron (Geruchskiller)stört Ihre Duftstraßen (wenn der Duft weg ist laufen sie verwirrt umher) ist für Pflanzen nicht besonders gut und daher nur im Haus und Terassen empfehlenswert. Kann sie aber nicht völlig dauerhaft abhalten.
Die schwarzen Holzameisen haben bei mir einige Jahre Invasionen zeitweilig durchs Haus unternommen die konnte ich zwar damit vermindern aber nicht endgültig vertreiben. Bei denen hab ich sie von der Terasse in tagedauernden Aktionen vertrieben indem ich sie auf Ihren Straßen immer wieder,sanft ohne sie zu beschädigen,für einige Sekunden auf den Boden drückte. Sie liefen dann aufgeregt umher und gaben einen Alarmduft ab. Nach ein paar Wiederholungen war die Straße für sie Gefahrengebiet. Für einige Minuten bis Stunden
Nach ein paar Tagen war dann Schluß bis zum nächsten Jahr.
Warum sie ins Haus kamen hab ich nie heraus gefunden. Ausschließen kann ich Futter und "geschwärmt" haben sie auch nie. Einmal zogen sie durch den dunklen kalten Keller ??? ??? in der fettesten Straße die ich je gesehen hab. Da hab ich sie nicht gestöhrt. Nach einigen Wochen war das vorbei.


Je häufiger Stöhrungen (Wasserschlauch und so weiter) desto weniger Ameisen. Aber Pflanzen mögen das auch nicht.

Selbst wenn Du mit Gift erfolgreich bist wirst du bei deinem Optimalbiotop immer wieder Neubesiedlungen haben. Ameisen sind nun mal eine der erfolgreichen Lebensformen die fast jedes Biotop besiedeln. (Ich glaub an den Polen gibts die nicht ;D ;D ;D)
Deine Bemühungen (Haufen dauernd einebnen (nur im Frühjahr und Frühsommer wichtig)graben, wässern etc.) wird aber die Anzahl und besonders die Größe der Völker auf ein hoffentlich erträgliches Maß runterbringen.

« Letzte Änderung: 08. Mai 2009, 10:32:08 von axel partisanengärtner »
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Axel

Jay

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Re:Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben
« Antwort #3 am: 08. Mai 2009, 10:53:15 »

Hi,

ich hab sie im Gewächshaus und habe schon folgendes erfolglos probiert:

- Zimt (nur 1-2 Tage, dananch kommen sie wieder)
- Bier-Zuckerfalle (100 ertrinken, 200 kommen zur Beerdigung, bringt auch nix)
- Backpulver
- Unter Wasser setzen (sobald es wieder trocken ist, beginnt das ganze von vorne
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Hellebora

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Re:Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben
« Antwort #4 am: 08. Mai 2009, 11:18:54 »

Danke, Axel, für Deine ausführliche Antwort, ich werde sie später noch genauer studieren.

Nur kurz: Ich will sie eigentlich nur vertreiben und nicht killen. In meinem Garten wäre noch viel Platz, warum müssen die immer da sein, wo ich was anbaue?
Das mit dem Stören versuche ich gerade. So lange, bis die Pflänzchen bisserl größer sind. Dann ist die Belastung eh nicht mehr so schlimm.
« Letzte Änderung: 08. Mai 2009, 11:19:05 von Hellebora »
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partisanengärtner

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Re:Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben
« Antwort #5 am: 08. Mai 2009, 11:37:44 »

Wenn Du die Bauten täglich mit dem Schlauch zerstörst. Werden sie sich für Ihre Brut bessere Plätze suchen. Dauert aber bis zu ein paar Wochen. Nach der Schwarmzeit sind sie nicht so hartnäckig. Das Glashaus ist bei diesem durchwachsenen Wetter leider zu attraktiv.
Bei Dir könnte die Holzameise das Königsmittel sein. Sie ist häufig und steht nicht unter Schutz. Vor allem teile den Erfolg oder Misserfolg mit. Zum Sammeln nimmst du am besten ein Schraubglas und einen Pinsel. Sie greifen kaum an und verlassen sich auf ihren abschreckenden Duft. Im Alkohol sterben sie schnell (in Sekunden, ich hab’s versucht, aber aufgegeben weil ich doch ein Weichei bin). Leider gibt’s da soweit ich weiß nichts Synthetisches.
Wenn Du ein gutes Foto einer Arbeiterin machen könntest, kann ich dir sagen obs eine Art mit einer Königin ist. Mit der Topfmethode kannst Du sie besonders wenn der Topf (groß wenigstens 5 Liter)als einziger ungestört bleibt womöglich jetzt noch anlocken. Lass ihr aber mindestens eine Woche Zeit. Wenn du dann den Topf ein paar hundert Meter wegbringst, werden sie es durch Feindesland wohl nicht schaffen zurück zu kommen. Der Rest wird kaum eine neue Königin adoptieren (hängt von der Art ab also Foto) und ohne Nachwuchs sterben. Leider wird früher oder später ein neues Volk dein Haus entdecken. Wenn du aber bevor sie sich richtig etabliert haben es Ihnen ungemütlich machst kann das auch lange dauern.
« Letzte Änderung: 01. Juli 2009, 11:29:22 von axel partisanengärtner »
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Axel

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Re:Ameisen aus Gemüsebeeten vertreiben
« Antwort #6 am: 10. Mai 2009, 22:48:56 »

Mir ist gerade noch ein schlaues Mittel eingefallen hier http://forum.garten-pur.de/index.php?board=21;action=display;threadid=30742;start=msg903294#msg903294
Ist aber wirklich grausam. Biologische Kriegsführung
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Axel
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