Drucken

[freiburgbalkon]

Hallo, hoffe ich bin hier bei den Stauden richtig mit meiner Frage, bisher habe ich mich nur im Rosenforum bewegt. Ich habe nämlich in große Kübel, in die ich Rosen gepflanzt habe, noch Zwiebeln gesteckt und zwar die supergünstigen von Aldi: Papagei-Tulpen und Traubenhyazinthen. Eigentlich dachte ich, sie kommen erst im Frühling, habe sie zusammen mit den wurzelnackten Rosen Ende Oktober gesetzt. Aber heute sehe ich doch glatt, dass da schon Stiehle aus der Erde kucken! Gehen die nun alle ein wenn der Winter dann doch kommt? Und kommt dann in Frühling aus diesen Zwiebeln noch was raus oder sind die dann hinüber?
Aussdem habe ich noch weisse Ranunkeln-Zwiebeln im Internet bestellt, und davon noch welche in einen anderen Topf, da ich nicht erkennen konnte, was oben und unten ist, habe ich sie halt irgendwie in die Erde gesteckt. Kommen die so oder so? Oder ist die richtige Lage schon entscheidend? Und die Hälte der Ranunkel-Zwiebeln habe ich noch aufgehoben, kommen im Frühling noch in nicht ganz so riesige Töpfe, wie soll ich die bis dahin aufheben? Dunkel und trocken in normaler Raumtemperatur? Ist das normal, dass die so winzig sind? Etwa Daumennagelgroß. Schließlich werden Ranunkeln doch so hübsch gefüllt, das wundert mich doch.
Danke für Antworten!
Ein unbedarfter Neuling bei seinen ersten Versuchen

[Phalaina]

Nun, ich weiss zwar nicht genau, welche Traubenhyazinthen-Art die Gebrüder A. in ihren Tüten verstecken, aber wahrscheinlich ist die, die ich unter dem Namen Muscari neglectum kenne. Sie treibt ihr Laub immer im Herbst und geht damit nahezu unbeschadet durch den Winter. Die Tulpen sollten allerdings noch nicht austreiben, sondern eher noch unter der Erdoberfläche verharren.

[Phalaina]

So, zu Deinen Ranunkeln: ist es Ranunculus asiaticus, dann hast Du Speicherknollen bekommen, die wie eine Ansammlung kleiner Krallen aussieht. Die Stelle, an der diese kleinen Krallen zusammengewachsen sind, kommt beim Pflanzen nach oben! Sind die Knollen schwarz und eher rundlich, handelt es sich um Anemone coronaria, die manchmal auch Ranunkel genannt wird.

Beide kommen aus dem Mittelmeerraum und sind bei uns nicht zuverlässig winterhart. Sie müssen also an einem geschützten Ort aufgestellt werden und wachsen bei Herbstpflanzung und mildem Wetter typischerweise den Winter hindurch und blühen im Frühjahr, bei Frühjahrspflanzung erfolgen Trieb und Blüte dann im Frühjahr/Frühsommer. Nach dem Einziehen vertragen sie (und wünschen) eine längere Ruheperiode, wo sie es recht trocken haben möchten, wie in ihrer Heimat auch. Sie sind also relativ trockenheitsresistent, aber ich würde sie nicht unbedingt bei Zimmertemperatur lagern, sondern eher in einem etwas kühleren Keller.

[freiburgbalkon]

Super, danke. Dann sind es wohl die Traubenhyazinthen, die da kommen und nicht die Tulpen, sind auch erst 2 cm hoch. Schön, dann blühen sie ja wohl im Frühling noch.
Ich bin schon etwas durcheinander (peinlich), habe gerade beim Nachschauen auf den Papiertüten gesehen, dass ich die Ranunkeltüte noch gar nicht aufgemacht hatte!! Sehen genauso aus, wie Du beschrieben hast: Krallen... Prima, dann weiss ich im Frühling, wie herum die reingesetzt werden müssen. Tu ich bis dahin also in den Keller.
Was ich statt dessen gesetzt habe waren blaue Stahlenanemonen: Nüsschenartige dunkle kleine Teile, wo ich nicht wusste, wie herum die in die Erde müssen. Von denen habe ich noch die Hälfte in der Tüte für Frühjahrspflanzung. An einer Seite haben sie einen winzigen Knubbel. Kommt der nach oben?

[cydora]

Ich habe die ganz gewöhnlichen Traubenhyazinthen, die man überall nachgeworfen bekommt. Sie treiben immer im Spätsommer/Frühherbst aus. Man kann das bei der Beetplanung berücksichtigen, indem man sie zu einziehenden Stauden setzt, die erst im späten Frühjahr austreiben, wenn die Muscari wiederum einziehen. So hat man etwas Grün auch im Winter an dieser Stelle. Im Frühjahr ist das Laub der Muscari allerdings ziemlich lang und nicht mehr so ansehnlich. Im Vorgarten, wo mir das wichtig ist, kürze ich es dann vor der Blüte etwas ein.

[Phalaina]

Was ich statt dessen gesetzt habe waren blaue Stahlenanemonen: Nüsschenartige dunkle kleine Teile, wo ich nicht wusste, wie herum die in die Erde müssen. Von denen habe ich noch die Hälfte in der Tüte für Frühjahrspflanzung. An einer Seite haben sie einen winzigen Knubbel. Kommt der nach oben?

Bei der Anemone blanda ist die Lage weitgehend egal, falls Du die Triebknospe erkennen kannst (Knubbel), dann setzt diesen nach oben. Diese Anemonenart ist winterhart, und ich würde die Knollen komplett jetzt schon in den Boden bringen, da sie den Winter über wurzeln und recht zeitig im Frühjahr blühen.

[rorobonn †]

hallo,

bei mir habe ich seit jahren traubenhyazinthen an den wegrändern...zwischen durch habe ich noch andere sorten davon dazugesetzt, die ich aus dem internet bei den bekanntzen anbietern dazu bestellt habe...

aus dem garten meiner eltern kannte ich es so, dass sie im späten frühjahr bis spätestens im frühen sommer nach der blüte nur noch gelbe blätter haben, die man abschneidet und erst im frühjahr man wieder kurz vor der blüte laub sieht

pustekuchen:D

...bei mir ist es so, dass ich irgendwann im sommer die gelben unansehnlichen blätter einkürze oder abschneide...sofort aber neue blätter gebildet werden, die das ganz jahr zu sehen sind...und einmal im jahr blüht das ganze halt wie es soll...

well, zuerst war ich etwas sauer, weil ich die beetbegrenzung eigentlich nicht mit diesem schlangeartigen blättern sehen wollte...aber wenne s so schön blüht

[Phalaina]

Na, so ist die Muscari neglectum mit ihrer massiven vegetativen Vermehrung halt. Ebenso wüchsig, aber ohne Laub im Herbst ist die M. armeniacum. Die feineren Arten wie zum Beispiel M. botryoides machen hingegen keine oder nur wenige Brutzwiebeln und sind dementsprechend natürlich viel zivilisierter.

[freiburgbalkon]

wie man hier doch schön und auf unterhaltsame Weise dazulernt